Because you are home to me

Mit leisen Schritten schlich Sana durch das Warenhaus. Ihre lilanen Haare waren aus Sicherheitsgründen am Hinterkopf zusammengebunden. Ihr Bruder lief leicht vor ihr und blieb plötzlich vor einer Tür stehen. "Hier müsste es sein",murmelte Dean leise und Sana legte ihren Kopf schief.

"Bist du dir sicher?" "Laut der Karte und Sammy, ja, hier sind wir richtig" Sana nickte angespannt und sah zu ihrem Bruder rüber. "Wie immer?" "Wie immer"

Mit diesen Worten kickte Dean die Tür ein und Sana spähte hinein. Ihr Wurfmesser fest in der Hand begab sie sich in den dunkeln Raum. Obwohl sie ihre Augen zusammenkniff konnte sie nichts erkennen. Dean leuchtete mit einer Taschenlampe den Raum aus.

Staubkörner tanzten in ihrem Strahl und der Lichtstrahl glitt über Kisten und Tische, auf denen seltsame Relikte aufgebahrt waren. "Niemand hier, auf alle Fälle nichts, das noch lebt", stellte Sana fest und ihr Bruder wies sie an, sie solle sich umsehen.

Dean übernahm die linke Seite des Raumes und seine Schwester begab sich auf die rechte Seite. Der erste Tisch war mit mehreren Waffen versehen, welche alle uralt und von Rost bedeckt waren. Hier befand sich definitiv nicht das Buch, welches die Geschwister suchten.

Das Klingeln von Dean's Handy jagte Sana einen halben Herzinfarkt ein, doch dieser winkte ab und antwortete: "Sam, was gibt's?" Beruhigt wandte Sana sich dem nächsten Tisch zu.

Auf diesem befand sich nur ein Gegenstand, ein Art Platte, in deren Mitte ein Totenkopf eingeritzt war. Sie schien aus Holz zu sein und Sana hob sie interessiert hoch, um sich die Unterfläche anzusehen.

"Okay, also Holzplatte mit Totenkopf nicht anfassen, verstanden, ich leite es weiter, bis bald" Dean beendete sein Gespräch und wandte sich Sana zu, welche erstarrt war.

"Hast du's gehört? Holzplatte mit Totenkopf ja nicht anfassen, ist anscheinend ne Falle... Was hast du da in der Hand?" Dean riss erschrocken seine Augen auf: "Bitte sag mir nicht- " Doch Dean konnte seinen Satz nicht beenden, es gab ein Rütteln und er verlor sein Gleichgewicht.

Sana wurde unterdessen von der Platte in die Luft gezogen. Ihre Finger klebten an der Platte fest und langsam begann ein seltsames Licht von ihr auszugehen. "Dean! Hilfe!", schrie sie panisch. Ihr Bruder kämpfte sich auf die Beine und sprang auf sie zu, doch er bekam nur Luft zu fassen.

"Sana? Wo bist du?", rief er , doch seine Schwester war in einem brennenden Licht verschwunden.

Stöhnend rappelte Sana sich auf. Ihr ganzer Körper schmerzte und als sie sich umsah, befand sie sich auf einer grauen Ebene. Rund um sie herum waren nur Felsen und Staub.

"Dean? Dean, wo bist du?", schrie sie panisch und drehte sich wild im Kreis. "Hey du , bist du in Ordnung? Meine Güte, was hast du denn für ne Teufelsfrucht gegessen?" Ein Mann in seltsamer Mütze rannte auf. "Wo ist mein Bruder?", fragte Sana ihn.

"Dein Bruder? Hier ist niemand sonst" "Nein, nein, das kann nicht sein", murmelte Sana und drehte sich ein weiteres Mal um sich selber, jedoch etwas zu schnell. Sie fing an zu schwanken und wäre sicherlich hingefallen, hätte der Fremde sie nicht gefangen.

"Wow, ganz ruhig! Du bist ja bleich wie ein Leintuch... Ich bring dich besser zum Captain", und schon hatte der Mützenträger die junge Frau hochgehoben und lief los. "Warte mein Bruder..." "Jaja, dein Bruder. Ich bin übrigens Penguin und nun gehen wir zum Captain"

Sana wollte diesem Pinguin widersprechen, doch sie war zu schwach. Schwarze Punkte begannen ihr Blickfeld zu versperren und sie konnte nicht anders, ausser sich der Dunkelheit hinzugeben.

Als die Lilahaarende ihr Bewusstsein wieder erlang, befand sie sich in einem weissen Zimmer, ein Krankenzimmer. Sana kannte diese Zimmer nur zu genau, nur allzu oft war sie nach einem Job mit ihren Brüdern in solch einem gelandet. Was jedoch ein Unterschied war, dass sich leichte Wasserreflexionen auf der Wand befanden.

"Du bist wach" Sana drehte ihren Kopf nach links und ihr Blick traf den eines Mannes mit schwarzen Haaren. Von wegen wie jedes andere Arztzimmer, dieser Arzt war heisser als normal. Seine Augen waren sturmgrau und fixierten sie gefühllos. Er lehnte gegen einen Tisch und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.

Seine Hände waren mit seltsamen Tattoo bedeckt. Mit leicht schief gelegten Kopf versuchte Sana die Buchstaben zu entziffern. Der Arzt zuckte mit den Mundwinkel und zeigte ihr seine Hände. Death stand dort in fetten, schwarzen Grossbuchstaben.

"Ganz schön seltsam für einen Arzt" "Es tut gut, wenn man an den Tod erinnert wird, erst recht als Arzt" "Oder Jäger",murmelte Sana.

"Noch weitere Fragen zu meinen Tätowierungen oder darf ich nun wissen, wenn Penguin aufgelesen hat?" "Penguin? Das war der Typ, welcher mich mitgenommen hat, oder?", fragte Sana leicht verwirrt und hielt sich eine Hand an ihren Kopf. Es drehte sich immer noch alles und sie hatte das Gefühl, als müsste sie sich bald übergeben.

"Ja, er gehört zu meiner Crew, also noch mal, wer bist du?" "Sana Winchester", murmelte sie und stützte ihren Kopf nun komplett auf ihrer Hand ab. "Kopfschmerzen?",fragte der Arzt nach. "Hast du ein Aspirin?" War die einzige Antwort, welche er bekam.

Der Fremde drehte sich um und ging zu einem Regal hin. Er zog eine kleine Dose hervor und liess eine weisse Tablette rausfallen. "Hier"

Müde schluckte Sana die Pille und sah ihren Gegenüber dankbar an. "Danke ?" Sie liess den Satz fragend ausklingen und der Arzt verstand. "Law, Trafalgar D Law" "Wofür steht das D?" "Keine Ahnung"

Belustigend schnaubte Sana und schüttelte den Kopf nur um ein schmerzerfülltes Wimmern von sich zu geben. "Wo bin ich hier?" "Du bist auf meinem U-Boot", erklärte Law und machte eine schweifende Armbewegung. "Wir befinden uns momentan auf der Grand Line" "Auf der was?" "Der Grand Line",wiederholte Law geduldig.

"Wo ist das? Europa?" Law runzelte verwirrt die Augenbrauen. "Europa? Was ist Europa?" Die beiden sahen sich einfach verwirrt an. Jeder schien sich zu wundern, wie unwissend der jeweils andere sein konnte. Mit einem nachdenklichen Blick in den Augen stand Law auf und lief zur Tür. "Warte hier kurz, ich komme gleich wieder"

Als er zurückkam, hatte er eine Karte dabei, welche er nun auf einem Tisch ausbreite. Er winkte sie zu sich, doch als Sana versuchte aufzustehen, fiel sie fast wieder hin. Law kam ihr auf der Stelle zur Hilfe und stütze sie mit einem Arm um die Hüfte. Er führte sie zum Tisch und Sana erstarrte.

"Das ist nicht meine Welt." "Das ist scheisse, aber leider nicht unvermutet"

Vier Wochen später stand Sana an der Reling und liess sich den Wind durch die Haare wehen. In solchen Momenten schien ihr ihre ganze Situation nur noch verrückter, als sie schon war.

Sie war in einer anderen Welt gelandet, auf dem Schiff eines Piraten. Sie diente dem Pirat als Arzthelferin und mit ihren Wurfmessern konnte sie sich grösstenteils auch beweisen, obwohl die Leute in dieser Welt alle unmenschlich stark waren. Sie konnte sich wohl glücklich schätzen, dass sie ihr ganzes Leben lang nur gekämpft hatte und natürlich dass Law sie schützte.

Wenn man vom Teufel sprach. Der Chirurg des Todes trat soeben hinter ihr hervor und lehne sich neben sie gegen die Reling. "Wir tauchen bald wieder ab, du solltest reinkommen. " "Wäre Schade, wenn ich ausgerechnet hier sterben würde", murmelte Sana und sah weiterhin aufs Meer hinaus.

Law war still, bevor er sie ruhig fragte: "Du vermisst deine Brüder, nicht wahr?" "Nicht nur meine Brüder, auch meine Freunde, Cas zum Beispiel" Sie seufzte tief auf. "Aber das ist nicht alles, oder?" Zum ersten Mal sah Sana Law an. Seine grauen Augen trafen ihre blauen und erneut zuckten seine Mundwinkel in das ihr allbekannte mysteriöse Lächeln.

"Ich habe mir überlegt, was ist, wenn ich nie mehr nach Hause komme?" "Das wird nicht passieren, ich werde schon einen Weg finden, dich zurück zu senden, versprochen" "Was ist wenn nicht Law?", rief Sana aus und sah den Arzt wütend an.

"Dann hast du hier immer ein Zuhause. Hier auf der Death, mit der Crew und mit mir", flüsterte Law leise. "Ist das dein Ernst?", gab Sana unsicher zurück. "Nein, ich sage das einfach so" Law schüttelte den Kopf, bevor er Sana ganz sanft über die Wange strich.

"Ich meine es Ernst" "Weisst du überhaupt worauf-" "Ja, ich bin mir dessen sehr wohl bewusst, ich weiss, dass ich dich eines Tages vermutlich gehen lassen muss. Ja, unsere Zeit ist begrenzt, aber das heisst nicht , dass ich nicht das Beste aus ihr machen will"

Sana sah den jungen Mann fassungslos an. Er legte den Kopf leicht schief und schenkte ihr eines seiner seltenen ehrlichen Lächeln. "Was sagst du? Bist du bereit es zu versuchen?" Als Antwort warf sie sich dem Pirat nur in die Armen.

Es verging wieder einige Zeit und doch, Sana vergass nicht von wo sie herkam, sie vergass nicht ihre Brüder und es gab Momente, da zerriss ihr Heimweh sie fast. Sie wollte nur noch zu Dean und Sam. Wollte mit ihnen jagen, wollte sich wieder an sie drücken, einfach bei ihnen sein. Sei es nun um Sams Haare zu flechten oder sich mit Dean in einer Bar zu betrinken.

Und dann gab es die Momente mit Law. Wenn sie mit dem Pirat war, da war ihr Heimweh nicht so schlimm. Wenn er sie hielt, fühlte sie sich sicher. Griff er nach ihrer Hand, wurde sie ruhiger. Und wenn er sie küsste, fühlte sie sich Zuhause.

Die Crew war ihr ans Herzen gewachsen, war ebenfalls zur Familie geworden und doch Law war ihr Dreh und Wendepunkt.

Und dann kam der Tag auf dem Schlachtfeld.

Die Bande war in einem Kampf auf einer Sommerinsel verwickelt gewesen. Sana und Law kämpften gemeinsam Seite an Seite und die Marine-Soldaten fielen um sie herum wie die Fliegen.

Law half gerade Bepo gegen einen besonders hartnäckigen Gegner aus, als sich ein Soldat an Sana anschlich. Sein Schwert sauste auf sie herunter und hätte sie getroffen, wäre seine Hand nicht mitten in der Luft abgefangen worden.

"Du kannst sie jetzt wirklich nicht töten, ich hab sie so lange gesucht, das glaubst du gar nicht!"

Ein Mann mit etwas längeren braunen Haare war aus dem Nichts aufgetaucht. Seine bernsteinfarbnen Augen funkelten verschmitzt, doch irgendwie bedrohlich. Der Soldat schrie auf, als der Erzengel ihm mit einer leichten Bewegung das Handgelenk brach.

In seiner Hand glitzerte ein Dolch und schneller als Sana sehen konnte, war die Kehle des Soldaten durchtrennt. Völlig fassungslos sah sie ihren Retter an. "Gabriel" "Hallo! Schön dich zu sehen, ist ne Weile her ,nicht wahr?"

"Sana, würdest du uns einander vorstellen?", mischte Law sich ein. Er wirkte völlig entspannt, doch seine Hand griff das Heft des Schwertes etwas fester als nötig. Er hatte ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache.

"Gabriel, Erzengel, das sagt dir wahrscheinlich nicht viel", stellte Gabriel sich gleich selber vor. "Ich bin Sanas Taxi zurück zu ihren Brüdern, die haben mich doch tatsächlich erpresst! Kann man das glauben?", erzählte er völlig sorglos und warf dabei seinen Dolch mehrmals in die Luft.

"Das alles hier hat mich so viel Kraft gekostet, ich schaffe es wohl gerade noch so zurück. Ich mach diese ganze Scheisse aber auch kein zweites Mal! Aber hey, was man nicht alles tut, um einen Winchester zurückzuholen. Nun ja, ich denke, du willst dich noch verabschieden, ich steh mal ein wenig weg" Fröhlich schlenderte er etwas fort und setzte sich auf einen Stein.

Sana unterdessen drehte sich langsam zu ihrer Crew um. Penguin war der Erste, welcher etwas sagte. "Ich denke, hier geht die Reise nun zu Ende" Er kratzte sich nervös am Kopf, dann schloss er sie in eine schnelle Umarmung, der sich Bepo anschloss, dann ging auch die Crew weg um den beiden etwas Privatsphäre zu gönnen.

Sana ging langsam auf Law zu, nur um ihn dann fest in die Arme zu schliessen. "Bereust du es?", murmelte sie, während sie ihren Kopf an seiner Brust vergrub. Er legte den Kopf auf ihrer Schulter ab und flüsterte dann leise. "Keine Sekunde, ich dachte nur nicht, dass es so wehtun würde"

Zitternd hielt Sana sich etwas stärker an ihm fest. "Es tut mir leid, Law, ich wünschte ..." "Was? Dies ist nicht deine Schuld, ich habe mich in dich freiwillig verliebt. Ich habe es dir gesagt, ich wusste und weiss nach wie vor, dass ich dich gehen lassen muss"

Die beiden standen in Stille da und hielten sich aneinander fest. Sana versuchte verzweifelt den Abschied hinauszuzögern. Sie wollte nicht gehen , konnte aber auch nicht bleiben. Ihr traten die Tränen in die Augen und ihr entkam ein leises Wimmern. "Hey, alles ist gut. Na komm schon, sieh es so, es ist schon ganz schön ironisch, dass mir mein Herz gestohlen und dann gebrochen wird"

Widerwillen musste Sana kichern. Ihr Kopf wurde durch Laws Lachen auch leicht durchgeschüttelt. Sie wurde jedoch relativ schnell wieder ernst, erstrecht , als Law sich langsam von ihr löste und ihr ein trauriges Lächeln schenkte. Er beugte sich leicht nach vorne und drückte seine Lippen auf ihre.

"Lebewohl, Sana" Dann ging er zu seiner Crew.

Sana hingegen ging auf Gabriel zu. Dieser stand auf und wischte sich den Staub von den Hosen. "Na, bist du bereit?" Mit einem tiefen Seufzern sah Sana zu Boden.

"Wir gehen", gab der Chirurg den kurzen Befehl an seine Männer, dann ging er vorne weg. Er wollte nicht sehen, wie Sana ging, er musste es nicht gehen.

"Captain" "Jetzt nicht Bepo" "Tut mir leid", flüsterte der Eisbär und liess sich weiter zurück fallen. Sein Captain mochte zwar fest vorausgehen, doch er sah auch, wie er immer wieder die Hand zum Gesicht hob.

"Hey, wartet auf mich!"

Innerhalb von Millisekunden hatte Law sich umgedreht. Sana rannte lachend auf ihn zu und warf sich ihm in die Arme. "Was machst du hier?" "Ich konnte nicht gehen, ich gehöre hier hin, zu dieser Crew, zu dir", erklärte die Lilahaarende und drückte sich nur noch enger an ihn.

"Aber deine Brüder?" "Ich lasse Gabriel eine Nachricht ausrichten. Sie werden wissen, dass ich sicher bin und sie werden auch wissen, warum ich nicht zurückkommen kann." "Ich bezweifle , dass sie es verstehen werden" und obwohl Law seinen Unmut bekannt gab, konnte sie das Glück in seinen Augen sehen.

"Oh , die beiden werden wütend sein, aber sie werden es verstehen, irgendwann" "Also bleibst du wirklich" "So sieht's aus"

Sana selber konnte es kaum fassen, sie hatte sich gegen ihre  Familie entschieden. Hatte sie sich richtig entschieden? Unsicher sah sie zu Law hoch und als sich ihre Augen trafen, waren alle Sorgen wie weggewischt. Hier gehörte sie hin, in diese Welt, mit diesem Mann.


"UNSERE KLEINE SCHWESTER IST WO ? UND MIT WEM?" "Das ist jetzt nicht meine Schuld!" "ICH BRINGE DICH UM!" "Ihr Winchesters habt ja auch alle Aggressionsprobleme"

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