Clarke + Lexa ⚔️ Eine Geschichte über Liebe
FANDOM: The 100
SHIP: Clarke Griffin & Lexa kom Trikru
POV: CLARKE
In der alten Welt schrieben die Menschen Geschichten über Liebe. Bücher über zwei Seelen, die zueinander finden, um den Rest ihres Lebens miteinander zu verbringen. Das schöne an der Liebe ist, dass keine Beschreibung der anderen gleicht. Das machte die Liebe so einzigartig.
Mein Leben drehte sich nie darum, die wahre Liebe zu finden. Immer stand der Kampf des Überlebens im Vordergrund, selbst auf der Ark, wo die Erde nur eine ferne Fantasie gewesen war. Ein riesiger Planet, der vor unseren Fenstern schwebte - so nah und unerreichbar zugleich.
Immer gab es ein Problem zu lösen, irgendetwas, das wichtiger war. Auf der Ark wurde der Sauerstoff knapp und auf der Erde lechzten die Grounder nach unseren Leben. Wozu nach Liebe suchen, wenn man jeden Moment erstickte oder von einem Speer aufgespießt werden könnte? Wozu nach Liebe suchen, wenn man eine Anführerin war, die sich für ihr Volk aufopferte?
Ich redete mir ein, Finn zu lieben. Im Nachhinein zweifelte ich daran, dass er die Liebe meines Lebens gewesen war. Was ich mochte war dieses Gefühl der Ablenkung, die Aufmerksamkeit und die Momente, in denen wir vermeintlich schwebten. Er trieb es zu weit, weil er all diese Menschen für mich tötete. Es war keine Liebe gewesen, sondern Besessenheit. Schöne Stunden, die vorüberzogen. Ich merkte es spät, erst, als seine Hände voller Blut waren und meine auch, weil ich ihn tötete. Ich war eine Mörderin und ich hatte keine Wahl gehabt, weil die Grounder ihn für seine Verbrechen gefoltert hätten. Dennoch war es mein Messer, mein Stich, der ihn erlöste. Diese Bücher, die ich in meinem schmalen Bett auf der Ark gelesen hatte, hatten nie so geendet - mit einem Messer in der Brust. In solchen Momenten begriff ich, dass diese Geschichten nur Geschichten waren und die Realität eine andere war. Die Menschheit hatte sich verändert. Zuerst zerstörten nukleare Bomben die Erde und dann, 97 Jahre später, zerstörten wir einander. Es war kein Platz mehr für Liebe.
Aber man suchte sich nicht aus, ob man liebte und wen man liebte. Und schon gar nicht wann. Der Liebe war es egal, ob ich sie wollte. Sie kam unerwartet und schleichend in mein Leben, leise wie ein Flüstern und nur wenige Tage nach Finns Tod.
Sie war der Feind, der Commander.
Sie verurteilte Finn zum Tode.
Sie schickte dreihundert Krieger, um uns alle zu töten.
Und sie war einfach unglaublich.
Lexa kom Trikru.
Es gab keinen Blitz, der elektrisierend in mein Herz einschlug, keine Schmetterlinge im Bauch und keinen Funken, der mich eiskalt erwischte. Vielleicht wäre es in einem anderen Leben so gewesen, hätten wir uns nicht als Feinde kennengelernt. Liebe auf den ersten Blick, das war ein romantisches Ideal, an das ich nicht glaubte. Und dennoch hatte sie mich vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen. Womöglich war das in gewisser Weise die Liebe auf den ersten Blick, nur anders, als ich sie erwartete.
Die Anziehung zwischen uns war, ich konnte es nicht anders beschreiben, einfach magisch. Wenn sie einen Raum betrat, füllte sie ihn mühelos mit ihrer Präsenz aus. Es könnten hunderte von Menschen anwesend sein und meine Augen würden trotzdem die ihren finden. Sie hatte schöne Augen in unergründlichem grün. Für mich spiegelten sie die Schönheit der Erde wieder. Wenn ich hineinsah durchlebte ich wieder die Augenblicke puren Glücks, als ich aufgeregt darauf wartete, zum ersten Mal einen Fuß ins weiche Gras auf der Erde zu setzen. Ich sah weite Wälder vor mir, die Berge im Horizont und die besonders gediegenen Grünflächen am Wasser. Aber das war nicht alles. Sie beherrschte diesen eindringlichen Blick, der einem Menschen bis tief in die Seele blickte.
Lexa kom Trikru verstand, was es hieß, große Opfer für das eigene Volk zu bringen. Sie verurteilte mich nie, hörte zu und ermutigte mich. Wir funktionierten miteinander, weil wir uns nicht mit Vorwürfen überschütten und wussten, dass man als Anführer harte Entscheidungen traf, wenn man überleben wollte. Entscheidungen, die vielen Menschen das Leben kosteten. Aber man musste das große Ganze im Blick haben, das Überleben aller anderen.
Hodness laik kwelness - Liebe ist Schwäche. Das redete Lexa sich ein, bis sie es selbst glaubte. So habe ihr Volk überlebt.
Eine weise Person sagte einst, dass es im Leben um mehr ging, als zu überleben. Es waren meine eigenen Worte und ich versuchte, sie zu glauben. Versuchte, die ewige Bürde einer Anführerin hinten anzustellen, wenn wir alleine waren.
Lexa sprach nicht meine Sprache. Sie konnte Englisch, aber es war nicht ihre Muttersprache. Das hielt uns immer wieder vor Augen, dass wir von zwei Orten stammten, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie wurde auf der Erde geboren und ich im Himmel. Und dennoch schlugen unsere Herzen wie eines.
Die Worte, die aus ihrem Mund kamen, klangen kalt uns herzlos. Aber dann sagte sie meinen Namen und die Welt stand schlagartig still.
Ich lernte ihre Sprache, doch es gab nur einen Satz, den ich ihr wirklich sagen wollte. Ai hod yu in - Ich liebe dich. Liebe war keine Schwäche. Sie machte unser Leben erst besser. Ja, sie konnte wehtun, fast körperliche Schmerzen bereiten, aber dennoch würde ich keine Sekunde missen wollen, die ich mit Lexa kom Trikru verbringen durfte.
Wenn ich darüber nachdachte gab es tatsächlich diesen einen Moment, an dem ich einfach gewusst hatte, dass ich sie liebte. Die Sonne war schon hinter dem Horizont versunken, der Thronsaal war verlassen und wurde nur von schwachem Kerzenschein beleuchtet. Lexa war nie gut darin, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Es machte einen verletzlich, wenn man das Innerste seines Selbst offenbarte. Was sie nicht in Worten ausdrücken konnte, zeigte sie in Taten. Sie war vor mir auf die Knie gesunken und schwor mir und meinem Volk ihre Treue. Ein Commander, der wie eine Königin verehrt wurde, kniete vor niemandem nieder. Nur für mich gab sie ihren Stolz auf und beugte sich. In diesem Augenblick hatte ich ihr einfach alles verziehen. Lexa könnte mich hundertmal verraten und ich hätte ihr jeden einzelnen Verrat wieder verziehen. Die Erkenntnis, dass ich sie liebte, war einfach da gewesen. Ganz klar, als habe ich es schon immer gewusst.
Es brannte kein loderndes Feuer, wenn ich sie ansah. Ganz im Gegenteil - Ich verglich es lieber mit dem warmen und geborgenen Licht unzähliger Kerzen, die die Dunkelheit vertrieben. Kerzen wie damals im Thronsaal oder in ihrem Zimmer, als wir uns zum ersten Mal liebten. Ständig wünschte ich, in ihrer Nähe zu sein und wenn sie nicht da war, sehnte sich mein Herz nach ihr.
So wie jetzt, wenn ich mit Bleistift und Papier bewaffnet dasaß und Lexa zeichnete. Ich versuchte jedes Detail einzufangen. Die dünnen geflochtenen Zöpfe in ihrem Haar, das sanfte Lächeln, das nur für mich bestimmt war und die Kriegsbemalung, die ihre Augenpartie zierte. Es gelang mir sogar, den sehnsüchticken Blick einzufangen, den sie meinen Lippen schenkte, kurz bevor sie mich zum ersten Mal küsste.
Tränen tropften auf das Papier. Meine Tränen. Die Erinnerung an Lexa schmerzte. Um Finn hatte ich getrauert, doch über Lexa kam ich nie hinweg, auch nach 135 Jahren nicht.
Ich weinte immer noch jedes Mal, wenn ich an Lexa dachte.
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