➵ questions [drarry]
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"Nun gut. Ihr werdet zwei Stunden für die folgenden Fragebögen haben.", sprach Zaubereiminister Kingsley Shacklebolt.
"Das Pergament mit dem Fragebogen hat in etwa so fünfzehn Seiten. Beantwortet die Fragen wahrheitsgemäß. Nur so kann mein Team vom Ministerium präzise Arbeiten.
Die Zeit vergeht ab jetzt. Und los!", rief er dann und die Pergamentbögen auf den Tischen drehten sich von selbst herum, sodass ich Worte und Zeilen und dazwischen Abstände ausmachen konnte.
Wenn man mich gefragt hätte, wäre diese Art Test vollkommen unnötig. Hier bei ging es nämlich darum, welcher Beruf in der Zaubererwelt am besten zu einem passte.
Hinzu kamen die Abschlusszeugnisse. Sie sollten einem in Verbindung mit dieser These weitere Berufsmöglichkeiten bieten.
McGonnagall hatte sich dies einfallen lassen. Es war das erste Mal, dass ein Siebter Jahrgang diese Variante ausprobierte. Es war quasi wie ein Versuch. Ein Versuch mit uns Schülern.
Vater hätte das nicht gut geheißen.
Und ich, wenn ich ehrlich bin, auch nicht. Ich denke das Ministerium beeinträchtigt dadurch die eigenen Entscheidungen und Zukunftsvisionen der Schüler und Schülerinnen.
Ich ließ meinen Blick über die erste Seite schweifen. Wie Shacklebolt uns vorhin erklärt hatte, wurde die Seite erst von selbst umgeblättert, wenn alle Fragen auf dem Blatt beantwortet wurden.
Mein Blick huschte zu den anderen Schülern, welche ebenso wie ich, hier in der großen Halle hockten und über den Bögen grübelten. Damit sollte ich zumindest jetzt mal anfangen.
Name:
Datum:
Frage 1.
Was sind deine Lieblingsfächer? Nenne mindestens drei!
Antwort:
Also das war ja ziemlich einfach. Sie sprachen mit mir, als wäre ich ein kleines dummes Kind.
Unter den vorgegebenen Antwortspaltem waren in etwa vier Zeilen. Wer bitteschön schrieb so großzügig?
Ich hörte meine Feder, wie sie über das Raue Pergament kratzte. Ein ekliges Geräusch! Ein Schauer lief über meinen Rücken. Trotzdem schrieb ich weiter.
Name: Draco Lucius Malfoy
Datum: 15. Mai 1999
Frage 1.
Was sind deine Lieblingsfächer? Nenne mindestens drei!
Antwort: Zaubertränke, Arithmatik und Astronomie.
Die Fragen waren alle ziemlich langweilig. Es wurde nach Freizeitaktivitäten und Lieblingsbeschäftigungen gefragt. Nach Dingen, welche man gerne aß und trank, komischer Weise wurde auch nach dem Aussehen gefragt. Zumindest in einem der hinteren Teile.
Frage 67.
Mit welcher Utensilie schreibst du am liebsten?
Antwort, Kreuze an!
○ Federkiel
○ Füllfederhalter
○ Bleistift
Ich entschied mich für den Bleistift. Manchmal durften wir ihn in Arithmatik verwenden. Es war ziemlich angenehm mit ihm zu schreiben, allerdings schmerzten einem nach einer handgeschriebenen Seite schon die Finger, sodass ich für längere Texte definitiv zu meiner geliebten Feder greifen würde.
Der Fragebogen war in verschiedene Bereiche aufgeteilt.
Einer von ihnen nannte sich Über mein liebstes Buch und mich. Ich hatte das Gefühl, dass die Leute vom Ministerium versucht hatten, jede erdenkliche Frage mit in diesen beschissenen Bogen zu quetschen.
Frage 125.
Mein liebstes Buch nennt sich:
Frage 126.
So sieht es aus (Du darfst auch Fotos benutzen):
Frage 127.
Darum geht es in dem Buch:
Frage 128.
Es gehört dem Genre .............................. (Platz für das Genre) an.
Frage 129.
Weißt du wie viele Seiten es hat? Wenn ja, wie viele?:
Frage 130.
Mein liebster Charakter heißt:
Ich besaß kein verdammter Lieblingsbuch! Wozu war dieser Scheiß eigentlich nötig? Das hört sich an wie im... Blaise benutzt dafür immer so ein bestimmtes Muggelwort. Irgendwas von Kindern, welche in einem Garten sind. Gartenkinder im Kindgartener oder so.
Allerdings könnte ich auch nicht einfach weiter Blättern. Somit musste ich mich der schrecklichen Qual aussetzen und etwas aufschreiben. Ich entschied mich für das Buch Die Märchen von Beedle dem Barden. Früher hatte Mutter es mir manchmal vorgelesen.
Allerdings hatte ich keinen Plan davon, wie ein Buch aussah, welches ich seit etwa zehn Jahren nicht mehr in den Händen gehalten hatte. Keine Ahnung, wäre hierbei wohl die beste Lösung.
Möglichst schnell beschrieb ich in wenigen Worten um die Handlung und Idee des Buches, bevor ich weiter zu der Seitenanzahl kam, welche ich auf etwa sechzig schätzte, bevor ich einen Charakter beschrieb. Ich mochte das Märchen von dem Zauberer und dem hüpfenden Kessel.
Also nahm ich den Kessel als Charkater und schrieb auch dies auf.
Das Pergament wendete sich.
Meine Lieblings Farbe und ich.
Wozu war das nötig?
Frage 130.
Was ist deine Lieblings Farbe?
Frage 131.
Warum ist sie deine liebste Farbe?
Frage 132.
Was erinnert dich an diese Farbe?
Frage 133.
Wann siehst du diese Farbe?
Frage 134.
Hast du etwas, was dir gehört und diese Farbe trägt?
Frage 135.
Nenne fünf Begriffe, welche dir einfallen, wenn du an diese Farbe denkst!
Nein! Das könnte unmöglich sein! So etwas konnten die doch nicht machen!
Andere Leute hätten sich bestimmt über diese Fragen gefreut, aber ich definitiv nicht!
Vorsichtig hob ich meine Hand.
Shacklebolt hob seinen Blick.
"Gibt es ein Problem, Mister Malfoy?", fragte er mich abschätzig.
"Ähm, ja, Sir."
"Verstehen Sie die Aufgabe nicht?", fragte er weiter, wobei er ziemlich genervt klang. Und, als ob er die Frage schon sehr häufig gestellt hatte.
"So in etwa, Sir.", antwortete ich, wobei das, was ich sagte, überhaupt nicht stimmte.
"Nun gut. Miss Lanceforce wird Ihnen behilflich sein, Mister Malfoy. Einen Moment Geduld, bitte."
Wenige Sekunden später tauchte eine kleine, junge Frau vor meinem Einzelpult auf. "Wo liegt Ihr Problem, Mister Malfoy?", fragte sie mich höflich und beinahe verständnisvoll.
"Die Frage. Ich kann sie nicht beantworten."
Sie kam um meinen Tisch herum und sah sich das Pergamentblatt an.
"Aber Sie werden doch wohl eine Lieblings Farbe haben, Mister Malfoy?!", flüsterte sie erschrocken, um die anderen Schüler nicht zu stören.
"Dürfte ich die Fragen bitte überspringen?", gegen fragte ich fast flehend.
"Tut mir leid. Das dürfen wir nicht machen." Mit diesen Worten und einem weiteren mitleidigen Blick war sie schon wieder verschwunden.
Nun gut. Ich war ein Malfoy! Ich hatte schon ganz andere Dinge überstanden. Und das Problem lag auch gar nicht dabei, dass ich keine Antwort wusste, nur, dass ich diese Antwort unmöglich hätte aufschreiben können. Dann würde ich nicht nur mich verraten, sondern auch ihn.
Und dann wäre es für uns beide ziemlich schnell gelaufen...
Ich hätte auch einfach Lügen können. Doch das erschien mir in dieser Situation ziemlich schlecht. Immerhin würden sie mit diesen Antworten versuchen, meinen späteren, optimalen Beruf heraus zu finden. Auch wenn das, meiner Meinung nach, fast unmöglich war, wäre es doch auch immerhin praktisch.
Und so beschloss ich mich dazu, einfach wahrheitsgemäß zu antworten. Vielleicht erging es ihm bei dieser Frage ja genauso wie mir. Dann würde es eh auffliegen.
Frage 130.
Was ist deine Lieblings Farbe?
Es ist dieses Grün. Kein einfaches Grün. Es ist ein wunderschönes Grün. Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, es wäre smaragdgrün. Aber damit kann man diese Farbe gar nicht vergleichen. Für jemand, der diese Farbe noch nie in seinem Leben gesehen hat, ist es auch schlicht und ergreifend einfach unmöglich zu wissen, welche Farbe ich meine. Deswegen sage ich es ganz unkompliziert, womit ich vermutlich alles nur noch verschlimmern werde. Aber jetzt gibt es kein zurück mehr!
Schaut in Harry Potter's Augen und ihr kennt meine Lieblings Farbe.
Frage 131.
Warum ist sie deine liebste Farbe?
Wenn ich in seine Augen Blicke, verliere ich mich einfach nur darin. Harry's Augen sind der böse und tiefe Ozean, während ich hilflos darin ertrinke.
Frage 132.
Was erinnert dich an diese Farbe?
Harry. Alles an ihm. Einfach alles. Alleine wenn ich ihn ansehe, mein Blick wie zufällig über sein Gesicht huscht und an seinen hübschen Augen hängen bleibt, werde ich an die Schönheit dieser Farbe erinnert.
Frage 133.
Wann siehst du diese Farbe?
Habe ich das nicht gerade schon erwähnt?
Frage 134.
Hast du etwas, was dir gehört und diese Farbe trägt?
Harry Potter gehört mir! Nur mir! Ganz alleine mir! Und seine Augen tragen wohl diese Farbe.
Frage 135.
Nenne fünf Begriffe, welche dir einfallen, wenn du an diese Farbe denkst!
Harry. Harry. Harry. Harry. Und Harry. Das alles fällt mir ein, wenn ich an diese Farbe denke. Zumindest im großen und ganzen.
Außerdem sollten die Begriffe nicht unterschiedlich sein. Punkt. Aus. Ende.
◇◇◇
Harry.
Wir müssen reden.
Komme um Punkt 20 Uhr in die Kerker. Biege an der ersten Treppe nach unten links ab, gehe eine Stückchen und fahre mit deiner Hand immer zu über die Wand. Wenn du eine kleine Tür an den linken Schlossmauern ausmachen kannst, ist es eine Besenkammer.
Warte dort auf mich.
D.M.
Ich las den Brief ein weiteres Mal durch. Es schien ziemlich wichtig zu sein, denn der Brief war vor nicht einmal fünfzehn Minuten hier eingetroffen und Ron hatte ihn mir auf mein Bett gelegt. Bis um 20 Uhr hatte ich noch zehn Minuten. Es war ein heimliches Treffen, klar, doch würde ich es als Date beschreiben? Nein. Oder doch Ja?
Nein.
Also ließ ich meine Gryffindor-Jogginghose an und zog mir meinen schwarzen Hoodie über meine Shirt, dann machte ich mich, mit meinem Zauberstab bewaffnet, auf den Weg.
Auf den Fluren war es angenehm kühl. Es fröstelte mich nicht und ich musste auch nicht lange Gehen, dann stand ich schon bei der Treppe, die nach unten zu den Kerkern führte. Wie Draco es mir angewiesen hatte, hielt ich mich links, immer darauf bedacht, eine Hand an der Wand zu behalten. Draußen wäre es wahrscheinlich noch nicht dunkel gewesen. Doch hier unten, bekam man davon nichts mit.
Das einzige was hier war, waren Kalte Mauern, Wände, welche schimmelten und eine Menge an Spinnen und ihren Spinnweben. Außerdem war es dunkel, bis auf die Kerzen, welche in drei Meter Abständen den Gang erleuchteten.
Schnell fand ich die Tür, zu der Besenkammer, welche Draco in seinem Brief beschrieben hatte.
Ich öffnete sie und trat in den kleinen Raum, welcher nicht beleuchtete war.
"Erschreck dich jetzt bitte nicht, Harry", sagte meine Lieblings Stimme plötzlich und im selben Moment fing ich an zu schreien, genau wegen dieser Stimme, doch Draco legte mir blitzschnell eine Hand auf den Mund und brachte mich zum Schweigen.
Mit einem Schwenk meines Zauberstabes beschwor ich eine kleine Lampe, welche zu leuchten begann, wenn man sie drei Mal berührte. Ich stellte sie auf den Boden, während Draco zwei Kissen herbei zauberte. So war es sicherlich angenehmer, als auf dem kalten, wenn nicht sogar nassen Kerkersteinen zu sitzen.
"Harry. Ich bin Müde und will direkt zum Punkt kommen. Bei dem Fragebogen gab es diese eine Frage. Die Lieblings-Farben-Frage, weißt du?"
Ich nickte wissend. Diese Frage hatte mich am meisten beschäftigt. Und sie war am schwersten, obwohl sie doch so simpel war.
Aber ich wollte sie ehrlich beantworten. Und ich hoffte so sehr, Draco würde es mir nicht übel nehmen, dass ich aufgeschrieben hatte, dass seine Augen meine Lieblings Farbe darstellten. Und ich somit unser kleines geheimes Ding, nun ja, sagen wir entblößt, habe.
Es tat mir nicht einmal leid. Es fühlte sich einfach nur befreiend an. Irgendwie gut. Als wäre eine über mich schwere Last, ein Stückchen leichter geworden. Aber immer noch da. Nur nicht mehr so wie vorher. Nicht mehr so bedrückend.
"Draco."
Doch er sprach gleichzeitig. "Harry."
"Du zuerst." Und schon wieder sprachen wir gleichzeitig.
"Quecksilber." "Pustekuchen." "Sag du es zuerst, Draco."
"Ich habe vielleicht aufgeschrieben, dass wir geheim zusammen sind?"
"Ups." "Es tut mir wirklich leid, Harry! Es... Es kam einfach irgendwie. Ich wollte nicht Lügen und da dachte ich, die Wahrheit wäre am besten und ich weiß selbst nicht wieso ich das gemacht habe, ja, es war doof und so weiter und hier mit entschuldige ich mich und wenn du das jetzt mit uns bewenden möchtest.... Das macht mir nichts aus, nur ein bisschen, aber ich verkrafte das schon, weil ich dich liebe und ja, vielleicht überlegst du dir noch mal ob du einfach so Schluss machst, weißt du und-"
"Draco! Halt mal den Ball flach! Ich versteh ja nur die Hälfte, von dem was du sagst! Aber wieso sollte ich dich jetzt verlassen? Ich habe es doch selbst so aufgeschrieben. Weil... Weil ich deine Augen liebe. Sie sind unendlich schön und ich könnte mich darin verlieren und einfach darin ertrinken. Hörst du? Ich liebe dich, Dray!"
"Oh, Harry! Ich liebe dich auch!"
Er legte seine Lippen auf die meinen.
Die Müdigkeit war verschwunden, die Kälte in meinen Lungen wurde von seinem heißen Atem, welcher in meinen Körper strömte, übertrumpft.
Es fühlte sich einfach so gut an.
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it sucks, it's so bad :o
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