lost~Lucy Gray

Dieser Oneshot spielt in Lucy Grays Kindheit.Sie ist zu der Zeit ungefähr sechs Jahre alt.Zur Vorwarnung es wird traurig und es gibt kein Happy End.Viel Spaß!

"Lucy kommst du?"rief meine Mutter nach mir."Ja ich komme gleich Mum!Ich muss nur noch kurz etwas machen"sagte ich und steckte schnell ein paar Katnisswurzeln in meine Tasche.Dann stand ich auf und rannte zu meiner Mum und den anderen Coveys.Heute wollten wir weiterreisen.

Als alle ihre Instrumente zusammengepackt hatten machten wir uns auf den Weg.Meine nackten Füße strichen über das weiche Gras und die Mittagssonne strahlte mir ins Gesicht.Ich sprang in die Luft und rannte einem kleinen blauen Schmetterling hinterher.Die Blumen auf der großen Wiese dufteten nach dem nahen Sommer und mein Herz war erfüllt von Freude.

"Lucy sieh mal",sagte meine Mutter und zeigte auf einen kleinen Vogel mit braun-schwarzem Gefieder."Dass ist eine Spottdrossel.Sie kann die Gesänge anderer Tiere und Vögel imitieren.""Wow"sagte ich erstaunt und blickte mit großen Augen zu dem Vogel auf.Er sang Lieder und flog dann weg.

Nach ein paar Tagen kamen wir an einem breiten Fluss vorbei wo Fische aus dem Wasser sprangen.Alles war so harmonisch bis ich ein paar Gewitterwolken witer hinten sah.Doch was ich da noch nicht wusste dass dies keine Gewitterwolken waren.

Wir wussten nicht in welche Richtung wir gehen sollten da wir hier auf dem freien Land keine Unterkunft haben."In welche Richtung gehen wir jetzt Mum?"fragte ich ängstlich."Da wo dass Gewitter herkommt.Es wird uns schon nicht umbringen"sagte sie optimistisch und lächelte mir zu.

Ich umarmte meine Mum.Sie roch wie immer nach Buttermilch und Rosen.Die weißen mochte ich am liebsten.Dann gingen wir schnellen Schrittes zu dem Unwetter.Wir wollten es schnell hinter uns haben.

Doch als wir am Waldrand standen war dort ein riesiger Zaun.Der Maschendraht war dicht ineinander verschlungen und man konnte ihn keineswegs überqueren.Dann ging mein Vater drauf zu und wollte ihn berühren.Als seine Finger drüber strichen wurde er mit einer Wucht nach hinten geschleudert und landete wie erstarrt auf der  nackten Erde die sich unter meinen Füßen ausbreitete.Meine Mum hielt sich die Hände vor den Mund und wollte einen Schrei unterdrücken,doch es klappte nicht.Ein heißerer Schrei durchbrach die Stille und Tränen rollte die Wangen meiner Mum hinunter.

Meine Mum rannte zu ihm und kniete sich neben seinen leblosen Körper doch sie konnte nichts mehr tun.Niemand von uns konnte dass.Nun spürte ich selber wie mir die Tränen kamen und ich schmeckte den salzigen Geschmack von ihnen auf meiner Lippe.Nun lief ich auch zu meiner Mum und hockte mich neben sie.Ich strich ihr über den Rücken doch wie sollte man jemanden trösten wenn das eigene Herz voll Schmerz und Trauer war?

Die anderen Coveys kamen nun auch und schauten sich fragend an.Mein großer Bruder versuchte meine Mum vergeblich zu tröste.Was war mit diesem Zaun?

"Ich denke der Zaun ist mit Strom geladen.Aber wer sollte da leben und sich so verbarikadieren?"fragte nun mein anderer Bruder.Alle zuckten mit den Schultern.Dann stimmte jemand ein Lied an.Ein Trauerlied für meinen Vater.

Die Spottdrosseln begannen wie ein riesiger Chor unseren Gesang nach zu ahmen.Doch ich hörte ihnen gar nicht mehr zu.Warum musste er dass tun?Warum?Mein Verstand funkionierte nicht mehr und mein Herz fühlte sich leer an und gleichzeitig voller Trauer an.Mein Vater war tot.

Meine Mutter und alle anderen Angehörigen hatten beschlossen ihn ehrenvoll zu begraben.Nach ein paar Stunden reisten wir weiter doch wir kamen nicht weit.Denn auf der großen Weide standen Männer.Viele Männer welche anscheinend etwas bewachten.Oder jemanden?"Hey kommt alle zu mir"rief mein großer Bruder und wir versammelten uns bei ihm.

Wir liefen langsam den langen Zaun entlang und hörten einen lauten Knall.Die Vögel flogen in den Himmel und weit weg.Ich blickte zum Zaun und was ich da erblickte schockierte mich.Dort lag ein Mädchen welches ungefähr so alt war wie ich.Aus ihrem Mundwinkel lief Blut und ihren Hals strömte ebenfalls welches herunter.In ihrer Brust breitete sich ein dunkelroter Punkt aus.

Ich schaute meine Mutter in die vor Angst geweiteten Augen.Sie drückte mich fest an sich.Dann kam ein Mann in einer blauen Uniform auf uns zu."Hey.Sie da"rief er ziemlich laut.Dabei zeigte er mit seinem Zeigefinger auf uns."Ja genau sie.Kommen sie mal her"Erst jetzt bemerkte ich dass Gewehr welches er lässig über seine Schulter gehangen hatte.

"Was machen sie hier draussen?Sie wissen schon dass sie den Distrikt nicht verlassen dürfen oder?"Wir schauten ihn verwirrt an."Eigentlich müsste ich sie jetzt erschießen aber da ich so nett bin führe ich euch jetzt ganz normal zurück in Distrikt 12"sagte er und machte eine Handbewegung.Ein paar andere Männer die genauso aussahen wie er kamen zu uns herüber.

"Sollen wir sie abknallen?"fragte einer."Nein wir führen sie jetzt ganz schick zurück in ihr Kohleloch"

Dann packte mich jemand an den Handgelenken und schubste mich zu einem Eisentor.Ich sah hinter mir wie meine Mutter sich wehrte.Ein paar andere Coveys liesen sich dass auch nicht gefallen und schlugen wild um sich.

Ich fühlte mich allein und begann wieder an zu weinen.Als wir in den 'Distrikt' gescheucht wurden glotzten uns viele der mit Dreck im Gesicht und Angst in den Augen Menschen an.Ich fühlte mich unwohl.

Dann kamen wir an einem großen Baum zum stehen.Warum waren wir hier?

Einer der Männer ging in ein Gebäude welches ziemlich heruntergekommen aussah.Wenig später lief er mit einem anderen Mann an seiner Seite wieder zu uns.Ich hörte einige Fetzen ihres Gespräches:"Wollen...hängen...nicht die Kinder...paar haben sich gewehrt"sagte der 'Offizier'"Ja...wisst ihr....wie...herkommen?""Nein....vermutlich...Distrikt 12"

Was sie wollten meine Mum und Geschwister umbringen.Der Mann der mich hier her gebracht hatte schnürte ein Seil um meine Handgelenke.Sie waren verschmutzt.Nicht meine Hände sondern diese Menschen.

KURZE ZEIT SPÄTER

Meine Mum blickte mich mit verweinten Augen an und rief:"Ich liebe dich Lucy"Es gab mir einen Stich ins Herz.Warum wurden wir von diesen Menschen gefangen?Warum waren sie so brutal?Wo war ich hier?Diese Fragen huschten wie Schatten durch meinen Kopf.Ich konnte nichts tun.Ich war an einen Mast gefesselt.Die anderen Kinder der Coveys ebenfalls.Ich konnte nicht schreien da ich einen verdammten Knebel im Mund hatte und die Tränen flossen immer noch.

Meine Kehle war ausgetrocknet und wie zugeschnürt.

Dann wurden meine Brüder und meine Mum eine kleine Holztreppe hochgeführt.Das Seil wurde langsam um ihre Hälse gelegt.Der Offizier lachte dreckig und grinste zu uns herüber.Ein paar ander Wächter bewachten uns und einer flüsterte:"Jetzt aufpassen.Dass passiert auch mit euch wenn ihr nicht brav seid"Ich hasste ihn.

Ich versuchte mich auf den Schmerz,welcher mich gleich überkommen würde,vorzubereite.Meine Mum schaute sich panisch um und schluchzte.Doch als das  Podest unter ihren Füßen weggezogen und man ein Knacken hörte,zerstörte es alles in mir.Die Tränen verschleierten meine Sicht und mein Kopf sank nach unten.Sie waren tot.Meine Mutter.Meine Brüder.Mein Vater.Ich hatte alles verloren.

~1051 Wörter~ Ja heute gibt es mal kein Happy End :(



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