Erik Durm/Roman Bürki


"Wie haben Sie sich gefühlt, als du es realisiert hast?", fragend sah mich der Mann im weißen Hemd an und starrte auf seine Notizen. Ich zögerte bevor ich antworte, was womöglich daran lag, dass es mir schwer viel darüber zu sprechen.                                                                  "Naja..., ich habe mich irgendwie leer gefühlt...verlassen. Ja..., ich glaube das beschreibt es am besten. Ich habe mich verlassen gefühlt."
"Mhm...von wem?"
"Von...von allen. Von meiner Familie..., meinen Freunden..., meiner Mannschaft..., von ihm. Ich hatte das Gefühl, dass plötzlich niemand für mich da war.., dass mich niemand versteht. Jeder war plötzlich auf sich fokussiert, wissen Sie?", ich starrte auf meine Schuhe, in der Hoffnung bald hier raus zu können.
"Soso..., was haben sie daraufhin getan?", der Mann, welcher sich "Therapeut" nannte, was ich nicht so ganz nachvollzog, kratzte sich am Bart.
"Ich habe mich verschlossen. Nicht geredet, nicht gegessen, nur geweint. Ich habe viel geweint.", langsam konnte ich sicherer darüber sprechen, ob das jetzt an der Therapie lag oder daran, dass ich es sooft erzählen musste, wusste ich nicht genau. Vielleicht bestand meine Therapie ja auch daraus jedes mal das Gleiche zu erzählen..., um das zu verarbeiten oder so...?
"Haben Sie damals mit irgendwem darüber geredet?"
"Nein."
"Haben Sie in letzter Zeit nit jemanden darüber geredet?"
"Nein."

Genervt verließ ich das neue Gebäude und ließ mich seufzend ich den Autositz fallen. Langsam hielt ich diese Therapie nicht mehr aus. Jedes mal muss ich diesem komischen Mann dasselbe erzählen. Was ich fühle, was ich getan habe, alles. Und alles was er darauf antwortet ist "Mhm" oder "Ah ja". Super, das tröstet mich.

Warum ich überhaupt in Therapie war? Naja, darüber rede ich eigentlich nicht, aber auch das ist wohl einer der Gründe.
Vor ungefähr drei Monaten ist mein Mann Roman an einem Unfall gestorben. Wir hatten 7 wundervolle Jahre miteinander verbracht, bis er ganz plötzlich aus meinem Leben gerissen wurde.
Ich verkraftete diesen Verlust nicht wirklich gut, zummindest laut Marco und Schmelle, weswegen ich jetzt immer zur Therapie muss.

Roman bedeutete mir sehr viel. Er war mein Leben. Jeden Tag den wir zusammen verbrachten beendete ich mit einem Lächeln. Ich hatte nur positive Erinnerung an ihn, egal ob es beim Essen gehen oder beim Training war. Roman hatte mich und vorallem meinen Charakter viel geprägt. Aus dem jungen, naiven, frechen Erik wurde ein glücklicher, ruhiger und etwas nerviger erwachsener Erik. Roman war einfach jemand mit dem du immer reden konntest. Er war so eine Person..., die nicht immer gut gelaunt war. Nein, mit er war jemand, der auch mal nachts wach war und sich deine Sorgen anhörte, während er in den Himmel starrte. Er war jemand, mit dem du nach dem Training noch länger in der Kabine bliebst, um zu reden. Er war einfach besonders. Er war immer er selbst gewesen, egal was passierte. Er stellte seine Bedürfnisse immer hinter die der anderen. Er war immer zuverlässig gewesen. Und auch wenn wir mal Streit hatten und er beleidigt war, kochte er uns trotzdem etwas. Ja, das war Roman. Das war mein Roman.

Romans Tod traf nicht nur mich, nein, das ganze Team, die ganze Bundesliaga, ganz Fußballdeutschland trauerten mit mir. Wir weinten zusammen, wir redeten miteinander,  auch wenn es nur über Social Media war. Und ab da fiel mir auf, ich war nie alleine. Ich hatte immer Menschen, die bei mir waren. Egal ob Freunde oder Fans. In schweren Zeiten hielten alle zusammen.

Und ich hoffte so sehr, dass Roman sah wie ich kämpfte und dass er stolz auf mich war. Ich lebe in der Hoffnung weiter ihn irgendwann wiederzusehen. Meinen Roman...

Hello.
Ich melde mich auch wieder. Mein Handy ist kaputt😬
Deswegen kam erstmal nichts, sorry❤
Hoffe ihr hattet eine schöne Zeit!😇
Ich versuche regelmäßiger zu uptdaten😊

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