Götztafi
Marios Sicht:
Die Ferien sind vorbei. Heißt für mich erster Tag in der neuen Schule. Nervös steige ich in den Bus und fahre zur Schule. Ob sie mich auch beleidigen und schlafen werden so wie an der anderen Schule? Warum sie dies an meiner alten Schule taten? Weil ich schwul bin. Ich hatte es damals meinem bestem Freund im Vertrauen erzählt. Doch er meinte es der Klasse erzählen zu müssen. Und dann fingen die Probleme an. Ich wurde als Schwuchtel bezeichnet, die es nicht verdient hat zu leben. Ich wurde geschlagen und getreten. Auf Verletzungen wurde keine Rücksicht genommen. Einmal wurde ich sogar krankenhausreif geschlagen. Meine Eltern beschlossen darauf hin, dass wir woanders hin ziehen und dort nochmal neu anfangen.
Ich bin total in Gedanken und bemerke erst spät, dass ich schon raus muss. Schnell steige ich aus. Nachdem ich von der Direktorin meinen neuen Stundenplan bekommen habe, werde ich zum Raum gebracht. Wir gehen gerade die Treppe rauf, als uns ein Junge in meinem Alter entgegen kommt. ,,Shkodran das trifft sich gut. Bringst du bitte Mario in seinen neuen Klassenraum? Er ist bei dir in der Klasse.", sagt die Direktorin. Lächelnd nickt er und wir gehen zusammen zum Raum. Er fragt mich noch einiges aus. Vor dem Raum angekommen, klopfen wir und dürfen dann auch rein. Shkodran geht gleich auf seinen Platz und ich muss vorne stehen bleiben. ,,Wie ich euch schon erzählt habe, haben wir einen neuen Schüler in unserer Klasse. Mario stell dich doch mal bitte kurz vor.", sagt der Lehrer lächelnd.
,,Ich bin Mario und bin 16 Jahre alt. Ich komme gebürtig aus Memmingen und hab zuletzt in Hombuch gewohnt. Aber wir sind umgezogen, weil mein Vater hier eine neue Stelle bekommen hat.", erzähle ich. Warum wir wirklich umgezogen sind möchte ich nicht erzählen. Denn ich habe Angst. Neben Shkodran ist noch ein Platz frei, so dass ich mich da mit der Erlaubnis des Lehrers hinsetze. Alle stellen sich nacheinander vor. Dann ist Shkodran an der Reihe. Er erzählt etwas über sich. Das er schwul ist, hat er mir schon erzählt. Und ich bin unheimlich erleichtert darüber, dass die anderen es auch akzeptieren. In den nächsten Wochen verstehe ich mich immer besser mit Shkodran und verliebe mich sogar in ihn. Dies beruht zum Glück auf Gegenseitigkeit, so dass wir jetzt zusammen sind. Und die Klasse akzeptiert es. Denn so einige Jungs bei uns sind schwul und auch zusammen.
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