Jule/Erik (sad)
Hey,also das ist ein Geburtstagsoneshot. Aber weil ich den irgendwie echt mag,dachte ich mir,ich veröffentliche ihn auch hier.
Julians Sicht
Lustlos schaltete ich durch die verschiedenen Sender im Fernsehen. Nichts interessierte mich wirklich. Ich sah die bunten Farben,doch eigentlich war meine Welt nur noch grau. Ich hörte,was sie sagten,aber verstand es nicht. Warum hatte ich den Fernseher also überhaupt angemacht? Ganz einfach. Als Ablenkung und vor allem damit es nicht komplett still in meiner Wohnung war. Denn wäre es still,würde sich die Einsamkeit noch mehr bemerkbar machen. Wäre es still,würden die Gedanken,welche mich innerlich zerfraßen wiederkommen. Ja,momentan ging es mir alles andere als gut und das ist allein deine Schuld! Wegen dir,weine ich mich jede Nacht in den Schlaf,da mein Herz sich so nach dir sehnt. Wegen dir sehe ich immer weniger den Sinn im Leben. Denn wir kann ich je wieder lachen? Wie kann ich mich je wieder freuen? Wie soll ich einfach weitermachen ohne dich? Wieso hast du nur Schluss gemacht? Liebst du mich wirklich nicht mehr? Lag es am Wechsel? Aber darüber hätte man doch reden können! Man,ich versteh es nicht! Alles war so perfekt. Ich war so unendlich glücklich mit dir. Doch dann war es plötzlich aus! Wie so oft in letzter Zeit,liefen Tränen über mein Gesicht. Ich machte mir nicht einmal die Mühe,sie wegzuwischen,wandte mich seufzend dem Fernseher zu. Im Endeffekt hatte er ja doch nichts gebracht. Da konnte ich ihn genauso gut wieder ausmachen. Bevor ich jedoch dazu kam,lief auf einmal eine Eilmeldung am unteren Rand des Bildschirmes entlang. Als ich las,was da stand,fiel mir die Fernbedienung aus der Hand. Ich war unfähig mich zu bewegen. "Benedikt Höwedes wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die Polizei bestätigt,dass es sich um Selbstmord handelt,der Grund dafür ist laut Abschiedsbrief eine unerwiderte Liebe." Bene war tot. Mein bester Freund,der für mich wie ein großer Bruder war,ist tot. Die Liebe hat getötet. Wenn nicht mal er den Schmerzen standhält,wie soll ich das dann?
Eriks Sicht
Wahrscheinlich hatte ich schon einige Verkehrsregeln gebrochen,jedoch war es mir egal. Ich musste so schnell wie möglich nach Wolfsburg. Ich musste zu Julian. Ich musste mich für meine Dummheit entschuldigen. "Ich versteh dich nicht Erik! Wenn du ihn wirklich liebst solltest du nicht Schluss machen,nur weil es eine Fernbeziehung ist! Weißt du eigentlich,wie sehr Jule leidet? Wie sehr er daran kaputt geht?!" Das hatte Benedikt gestern zu mir gesagt. Ich war uneinsichtig gewesen. Heute war er tot. Natürlich lag sein Selbstmord nicht nur an mir,dennoch fühlte ich mich mitschuldig. Vielleicht wäre es ihm besser ergangen,wenn ich mit Julian geredet hätte. Diesem musste es jetzt ja noch schlechter gehen. Sein bester Freund war tot. Ich schuldete es Benedikt einfach,dass ich mit ihm redete!
Endlich kam ich bei Julians Wohnung an. Ich sprang geradezu aus dem Auto. Klopfte und klingelte. Doch die Tür blieb verschlossen. Ich versuchte durchs Fenster zu schauen,aber alles was ich sah,war Dunkelheit. Er schlief bestimmt nicht mehr,also war er wohl nicht Zuhause. Wo war er dann? Als nächstes versuchte ich,ihn anzurufen. Auch das blieb erfolglos. Da schoss plötzlich ein Gedanke durch meinen Kopf,welcher mich in Panik versetzte. Ich rannte los. Eigentlich kannte ich mich in Wolfsburg nicht aus,dennoch war es,als würde mich irgendetwas in die richtige Richtung leiten. Bald darauf sah ich ihn. Meine Vermutung hatte sich bestätigt. Der Anblick versetzte mir einen Stich ins Herz. Da stand er,auf der Brücke,bereit zum Sprung. "Julian!" schrie ich so laut ich konnte. Ich erkannte,wie er leicht zusammen zuckte und sich dann umdrehte. Tränen liefen seine Wangen hinab. "Erik?" fragte er ungläubig. Ich nickte und ging näher an ihn heran,bis wir nur noch einen Meter voneinander entfernt standen. "Wir müssen reden."begann ich. Doch Julian schüttelte dem Kopf. Ein bitteres Lächeln erschien auf seinem Gesicht:"Dazu ist es jetzt zu spät." "Nein! Es ist nie zu spät! Bitte! Es tut mir alles so unendlich leid! Bitte spring nicht!" versuchte ich es verzweifelt. Er wandte den Blick von mir ab,sah in die Tiefe. Sein Tod war sicher wenn er sprang. Aber das durfte einfach nicht passieren. Vielleicht hatte ich ihn nicht mehr verdient,aber er hatte das definitiv nicht verdient. Er muss leben! "Sag mal,wie hast du mich damals immer genannt?" fragte er so leise,dass ich ihn beinahe nicht Verstand. Verwirrt sah ich ihn an. "Mein Engel." antwortete ich schließlich. Worauf wollte er hinaus? " Engel können doch fliegen,richtig?" Und mit diesen Worten ließ er sich fallen.
1 Jahr später
Ich saß zuhause und starrte die Wand an. Der Mann,den ich liebte hatte sich in den Tod gestürzt. Das war allein meine Schuld. Nun saß ich hier,war immer noch am Leben,aber wartete sehnsüchtig auf den Tod. Ich würde mich nicht umbringen,denn das war meine Strafe. So wie es bei Kreon im Drama Antigone war. Ich hatte keine Erlösung verdient. Ich musste leiden. So war das Leben meine Strafe.
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