Der Traum

Hermine kuschelte sich in ihre warme Decke und wünschte sich, dass dieser wundervolle Traum niemals zu Ende gehen würde. Doch als sich der geheimnisvolle Junge zu ihr hinunter beugte und sie küssen wollte, wird Hermine von einem ohrenbetäubenden Schrei geweckt. 
„Och nö", murmelte Hermine verschlafen und zieht langsam die Vorhänge ihres Bettes zurück.
Erschrocken musste sie feststellen, dass ihre Mitbewohnerinnen nicht mehr in ihren Betten lagen und dass die Sonne bereits durch das Turmfenster schien.
Ihr Herz setzte einen Schlag aus und sie starrte entsetzt auf ihre Uhr.
Schon halb acht!
„Verdammt!", rief Hermine und stolperte aus ihrem Bett ins Bad.

Ihre morgendliche Routine konnte sie vergessen und das Frühstück auch.
Schnell wusch sie sich das Gesicht und putzte in weniger als 5 Sekunden ihre Zähne. Dann schlüpfte sie in ihre Schulrobe und band ihre Haare unordentlich zu einem Knoten zusammen. Panisch packte sie die wichtigsten Sachen in ihre Schultasche und stürmte aus dem Gryffindorturm. 

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Hermine versuchte - während sie rannte-  an ihren Stundenplan in ihrer Tasche ranzukommen und stellte  schockiert fest, dass sie Verteidigung gegen die Dunklen Künste bei Professor Snape hatte.
Sie wusste, dass sie entweder einen meterlangen Aufsatz schreiben oder nachsitzen musste.
Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich und drehte sich um.
„Malfoy?!"
Draco rannte auf sie zu und versuchte währenddessen sein Hemd in seine Hose  zu stopfen.
„Auch verschlafen?", rief er ihr zu und beschleunigte seine Schritte.
„Ja, aber ich werde vor dir im Klassenzimmer sein!", rief sie und rannte so schnell sie konnte den Korridor entlang.

Keuchend kam sie vor dem Klassenzimmer an und drehte sich um.
Stolz musste sie feststellen, dass Draco sie nicht einholen konnte und gerade mit seiner Krawatte kämpfte.
„Warte! Klopf noch nicht!", zischte Draco und kam kurz vor ihr zum stehen.
Hermine grinste ihn an und klopfte zaghaft an die Tür.
„Mensch Granger!", knurrte Draco und zog so schnell er konnte seinen Pullover an. 
Hermine klopfte nochmal, doch keiner machte auf.
„Kannst du nicht klopfen oder was?!", fragte Draco und lehnte sich über Hermine um selber zu Klopfen.
Doch in diesem Moment wurde die Türe von Snape geöffnet und Draco fiel - samt Hermine- in das Klassenzimmer.
„Mr. Malfoy?", fragte der Professor irritiert. Und als Draco aufstand, kam auch Hermine zum Vorschein.
„Und Miss Granger?", fragte der Professor noch irritierter.

„Entschuldigen Sie, Professor, ich habe verschlafen", sagte Hermine kleinlaut, nachdem sie sich aufgerappelt hatte.
Snape zog die Augenbrauen hoch und blickte zu Draco.
„Und Sie?"
„Das Gleiche", antwortete dieser.

Snape musterte die beiden gehässig dann sagte er gleichgültig: „Nachsitzen. Alle Beide. Heute um 17 Uhr."

Hermine lief, rot vor Scham, an ihren Platz und ließ die Blicke der anderen über sich ergehen.
Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie die Bilder des Jungen aus ihrem Traum verscheuchen, denn wegen dem musste sie nun nachsitzen. Mit Malfoy zusammen!

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Genervt verließ Hermine den Klassenraum und strebte sofort den Weg zum Mittagessen in die Große Halle an. Sie brauchte dringend etwas gegen ihre schlechte Laune, und meistens half dagegen nur Essen.
Doch plötzlich tippte ihr jemand auf die Schulter.
Sie drehte sich um und starrte in die grauen Augen von Draco.
Warte mal- irgendwoher kamen ihr diese Augen doch bekannt vor?

„Was ist?", knurrte sie.
„Was ist? Echt jetzt? Wegen dir kann ich jetzt nachsitzen!"
„Wegen mir? Du hast doch geklopft und bist auf mich drauf gefallen!"
Draco wollte etwas erwidern, doch verstummte augenblicklich.
„Bin ich echt auf dich drauf gefallen?", sagte er nun etwas leiser.
Hermine musste unwillkürlich loslachen.
„Ja bist du. Ist aber nicht so schlimm. Bis heute Abend dann!", rief sie ihm zu, während sie ihren Weg zur Großen Halle fortsetzte.
Und Hermine ließ einen völlig verdutzten Malfoy mitten auf dem Korridor stehen.

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Hermine und Draco kamen lachend aus dem Büro von Professor Snape heraus.
Das Nachsitzen ging dank Draco's Witzen und Streichen schnell vorbei und Hermine hatte immer noch einen Lachkrampf.
„Du hättest sein Gesicht sehen sollen! Einfach zum totschießen!", lachte Hermine, während sie neben Draco den Korridor entlangging.

„Du, ich hab jetzt richtig Durst bekommen, von dem ganzen Lachen. Weißt du, wo wir was auftreiben können?", fragte Draco Hermine.
„Klar! Wir können uns in der Küche Butterbier holen"
„In der Küche?", fragte Draco unsicher.
Hermine nickte, ergriff Draco's Hand und rannte mit ihm zum Gemälde, hinter dem die Küche versteckt war.

Wenige Minuten später standen sie nebeneinander gelehnt an einer Wand und tranken ihr Butterbier.
„Siehst du! Das Nachsitzen war doch gar nicht so schlimm!", sagte Hermine und stellte ihre leere Flasche auf den Boden.
„Ja, aber nur weil du dabei warst!", sagte Draco und stellte seine Flasche ebenfalls ab.
Dann ging er einen Schritt auf Hermine zu und sah sie an.
Hermine blickte in seine grauen Augen und wusste, dass sie sich darin verlieren würde.
Und plötzlich wusste sie, woran sie die Augen erinnerten.

„Ich hab von dir geträumt", rutschte es ihr heraus. Sofort lief sie rosa an.
„Tatsächlich? Und was hab ich gemacht?", fragte Draco sie verschmitzt.
Er trat nun noch näher an sie heran und strich ihr ein paar Haarsträhnen hinters Ohr.
Ein kalter Schauer rannte Hermine den Rücken hinunter und ihr Herz begann zu flattern.
„Mich geküsst", hauchte sie.
Natürlich wusste Hermine, dass das gelogen war, doch sie wünschte sich, dass Draco ihren Traum beenden würde.
Und das tat er auch.
Er strich ihr mit dem Daumen über die Lippe, bevor er sie zärtlich an sich ran zog und schließlich küsste.
Und Hermine erwiderte den Kuss.

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