Der beste Freund
Infos: Regulus und Remus sind beste Freunde und in Slytherin/Regulus ist gleich alt wie die anderen
POV Sirius
"Hi, Reg!"
Mein Bruder lehnte an einer der Ecken in der Nähe des Speisesaals und nickte mit zur Begrüßung zu. Neben ihm stand sein bester Freund Remus Lupin, der heut noch heißer als sonst aussah. Obwohl ich das jeden Tag dachte, traf es absolut immer zu. Ich nickte ihm zu. Slytherins mochten keinen Smalltalk und sonst kannten wir uns leider auch nicht allzu gut.
"Ich soll dich nur von deinem Jamie fragen, ob sein Pulli noch bei dir liegt."
Er nickte.
"Richte ihm aus, dass ich ihm den heute Abend zurückgebe."
Ich lief Richtung Gemeinschaftsraum. Inwischen wusste ich, dass Remus von Reg's Beziehung wusste und ich offen mit Reg darüber sprechen konnte, auch wenn er dabei war. Da Remus das ganze akzeptierte und laut Reg sogar süß fand, hatte ich Hoffnung, dass er wenigsten auch Jungs mochte. Prongs saß auf einem der Sessel und blickte erfreut, als er mich sah.
"Und?"
"Er gibt ihn dir heute Abend zurück."
"Wann? Und wo?!"
Ich stöhnet auf.
"Bitte, Pads! Außerdem findest du es ja nicht so schade, dass du Remus öfter sehen musst."
Ich joggte aus der Tür, was Prongs als antwort reichte. Ich hörte ihn noch bis zur Bibliothek lachen. Ich bog um die gleiche Ecke und die beiden standen immer noch da.
"Sag ihm bitte wie immer."
Ich joggte wieder zurück in den Gemeinschaftsraum.
"Kannst du ihm bitte noch ausrichten, dass ich mit meinem Umhang komme? Filch läuft in letzter Zeit ziemlich oft da lang."
Ich lief etwas entnervt ein letztes mal zurück, aber Reggie war schon weg. Ich wollte gerade im Speisesaal nachsehen gehen, als ich Remus in einer Nische stehen sah. Er begutachtete seine Fingernägel und sah mich direkt mit seinen wunderschönen Augen an. Er hatte mich zwar nichts gefragt, aber ich fing an zu sprechen, da ich mich fühlte, als könnte er durch mich hindurch sehen.
"Hi. Ich soll Reg noch was von James ausrichten. Weißt du, wo er ist?"
"Reg musste noch was nachsehen. Ich richte es ihm aus."
Sein Tonfall ließ keinen Widerspruch zu.
"Nur, dass Prongs heute mit dem Umhang zu diesem ominösen Treffpunkt kommt, weil Filch zu oft da langlatscht."
"Danke. Aber was diesen ominösen Treffpunkt angeht, bin ich dir einen Schritt voraus, Sirius."
Er war belustigt, wie ich zusammenzuckte, als er mich beim Vornamen genannt hatte. Schnell fing ich mich wieder.
"Ach ja? Wo ist es denn?"
"Meistens kuscheln sie in der Bibliothek. Reg meint, dort sieht man die Sterne. Das ist zwar ganz ok, ich mag die Sterne und die Bibliothek auch, aber für ein Date ist das ein bisschen langweilig. Früher bin ich immer gerne alleine zum See gegangen."
Ich war erstaunt, dass er so offen mit mir redete, aber ich fand es toll.
"Stimmt. Ich mag den See auch. Die Bäume sehen so mysteriös aus und man hat seine Ruhe."
Er lächelte. Ich sah diesen Jungen zum ersten mal lächeln. Es war wunderschön. Seine kleinen Grübchen umspielten seine Mundwinkel und seine Augen funkelten.
Ich hatte ihn die ganze Zeit angestarrt. Peinlich berührt verabschiedete und bedankte ich mich und ging dann schnell zu Prongs.
"Pads? Pads! Padfoot! Sirius!"
"Hm?"
Nuschelte ich schnell.
"Du siehst aus, als hättest du die Gründer von Hogwarts alle auf einmal gesehen und sie haben dir gesagt, dass du auf Remus stehst."
James grinste, ein paar hellhörige drehten ihre Köpfe. Ich hatte nicht zugehört.
"Bitte was?"
"Ach nichts. Nur dass ich weiß, dass du meine paar letzten Bonbons aus dem Honigtopf geklaut hast."
"Du - du weißt es?"
Jetzt sah ich Wut, Abscheu und auch Erstaunung in der Mimik vieler Schüler. Was war den so schlimm daran, ein paar herumliegende Bonbons zu essen?
Zusammen mit Prongs lief ich zum Abendessen. Er ging gleich danach los, Pete hatte irgendeine "freundschaftliche" Verabredung und ich lag alleine im Schlafsaal wach und konnte nur an meinen Lieblings - Slytherin denken. Als ich auch um halb zwölf noch wach lag, beschloss ich irgendwas zu tun. Ich musste Nachdenken. Vor meinem Fenster lag der schwarze See, ruhig und gleichzeitig unfassbar tief. Leise schlich ich mich um die Ecke und schaffte es sogar raus. Ich ließ mich hinfallen und besah mir die schweren Zweige des Baumes über mir. Plötzlich hielt mir jemand die Augen zu und ich gab ein nicht ganz so mutiges quietschen von mir. Als ich wieder sehen konnte, schlug mein Herz schneller. Remus ließ sich neben mir ins Gras sinken. Er lächelte mich an.
"Hi."
"Hi."
"Was machst du hier?"
"Ich konnte nicht schlafen."
"Wieso nicht?"
"Nicht so wichtig."
Ich blickte auf seine schweren, schwarzen Schuhe.
"Und du?"
Er zögerte.
"Irgendwie konnte ich auch nicht einschlafen. So kurz vor Vollmond habe ich immer ein bisschen Probleme. Wahrscheinlich ist es nur Aberglaube, aber ich habe das Gefühl, dass mein Körper tatsächlich darauf reagiert."
Ich lächelte in an. Dann schwiegen wir. Plötzlich hörte ich eine Turmuhr schlagen. Im gleichen Moment stand Remus auf und wandte sich ab.
"Reg wollte jetzt zurückkommen. Ich müsste dann mal los." , murmelte er.
"Tschau, Remus."
Jetzt war er erstaunt, lächelte aber.
"Tschüss , Sirius."
Er lief zurück. Aber er war nicht im Schloss. Ich hätte das schwere Tor sofort gehört, auch wenn man leise war. Und man musste es wieder zumachen, weil Filch sonst sofort Verdacht geschöpft hätte.
Plötzlich hörte ich, wie jenes Tor sich öffnete und zwei Personen miteinander sprachen. Ich erkannte Remus Klangfarbe und die andere Stimme kam mir auch bekannt vor, aber ich wusste nicht woher. Als die Stimmen lauter wurden, kletterte ich auf den Baum neben mir und verbarg mich im dichten Blätterdach von diesem.
Direkt neben mir liefen Remus und... Madame Pomfrey entlang, in Richtung Verbotener Wald. Was war denn hier los? Ich wusste, dass ich eigentlich zurückgehen sollte, aber ich wollte es wissen. Ich schlich mich hinterher.
Schließlich verabschiedete sich Madame Pomfrey und ich konnte näher zu Remus schleichen. Er stand vor der peitschenden Weide, murmelte ein paar Worte und... ging hinein. Durch den Stamm. Ich konnte unbemerkt hinter ihm herschleichen. Nach dem Eingang zog sich nun ein Gang bis zu einer Klappe an der Decke. Remus schien schon oft hier gewesen zu sein, den er entriegelte die Klappe gekonnt und kam auch ohne Probleme durch die Öffnung hindurch. Zu meinem Glück war der Gang nicht gerade, sonst hätte er mich sofort entdeckt. Ich wollte es ihm erst gleichtun, aber er hätte mich bemerkt, also hob ich nur die Klappe ein bisschen an und spähte in den Raum über mir. Remus sah nicht gut aus.
Er lief nervös im Kreis, spähte immer duch ein kleines und hielt sich die Brust. Plötzlich, gegen Mitternacht, sank er auf die Knie. Ich erschrak. Seine Knochen brachen alle, und er krümmte sich und verwandelte sich in einen... Werwolf. Mein Herz blieb stehen. Aber ich konnte nichts tun. Leise blieb ich unter der Klappe.
Ich atmete schnell. Oh nein. Der Wolf lief geradewegs auf den Eingang zum Tunnel zu, schnüffelte misstrauisch an dem kleinen Spalt, den ich offenhielt und berührte fast meine Hand. Mein Arm wurde schwer. Zum Glück ließ der Werwolf jetzt von mir ab. Er begann, agressiv um sich herum zu schlagen und erwischte sich mehrmals selbst. Es war so schwierig wie ich es noch nie erlebt hatte, dabei nichts tun zu können.
Plötzlich riss er sich selbst eine Wunde in die Brust. Er sank zusammen und blieb vermeintlich reglos liegen. Schnell kletterte ich nach oben und zückte meinen Zauberstab, um den Wolf zu heilen, aber er witterte mich und holte ein paar mal in meine Richtung aus. An meinem Arm befanden sich schon ein paar blutige Schrammen, aber er erwischte mich unglücklich an der Schläfe und ich verlor das Bewusstsein.
POV Remus
Ich machte meine Augen auf. Meine Brust schmerzte. Ich roch blut. Mit schmerzverzerrtem Gesicht drehte ich mich auf die Seite und erschrak. Sirius Black lag neben mir auf dem kaputten Hüttenboden, bewusstlos und mit einer Wunde an der Stirn. Ich wollte nach meinem Zauberstab greifen, aber den hatte ich natürlich nicht dabei. Seiner, sah ich, lag unter seiner Schulter. Ich war zu schwach, um Sirius hochzuheben und ihn zu heilen. Aber was zum Teufel machte er hier?
In diesem Moment kam eine aufgeregte Madame Pomfrey herein. Als sie den bewusstlosen Jungen neben mir sah, erschrak sie ebenfalls. Sie heilte meine schlimmsten Wunden, genauso wie die von Sirius und stütze mich. Ich setzte mich auf einen klapprigen Stuhl und sah zu, wie die Krankenhexe ein paar Tränke aus ihrem Mantel zog und sie Sirius verabreichte. Dieser schlug nun seine Augen auf. Madame Pomfrey stützte uns beide mit ein paar Zaubern und auch physisch und so kamen wir einigermaßen schnell zurück ins Schloss.
POV Sirius
Ich hatte den ganzen Rückweg keinen Ton gesprochen. Madame Pomfrey sah mich in einem Fort gleichzeitig tadelnd und ungläubig an, was schon Strafe genug war, aber den Rest musste ich mit mir selbst vereinbaren. Ich war ein dummer Idiot gewesen. Die ganze Aktion war hirnrissig, gefährlich und ganz allein die Sache von Remus Lupin. Ich fragte mich im Nachhinein, wieso ich sowas nur wegen einer kleinen Schwärmerei gemacht hatte.
Ich lag einige Tage im Krankenflügel. Prongs versuchte fast jede Stunde, zu mir zu kommen, aber ich ließ ihn nicht. Ich konnte und wollte das nicht erklären. Reg wusste natürlich alles und ich hatte auch kurz mit ihm besprochen (Genau genommen hatte er mir ordentlich zusammengestaucht) . Er konnte es James besser beibringen.
Gerade war es Nachtruhe. Ich lag wie fast immer Schlaflos in meinem Bett, als sich Remus ein Bett weiter bewegte und anfing zu weinen. Ich wollte ihn einfach nur in den Arm nehmen, aber ich hatte seine Grenze schon viel zu weit überschritten und so erleuchtete ich nur mit Lumos den Raum und flüsterte ein paar mal seinen Namen, bis er aufwachte. Verweint setzte er sich hin.
"Du hattest einen Alptraum. Ich wollte dich nicht stören."
"Schon gut. Danke."
Eigentlich hätten wir jetzt weiterschlafen können, aber wir blickten beide beschämt auf unsere Bettdecken.
"Remus?"
"Ja?"
"Es tut mir leid."
"Was tut dir leid?"
"Alles!"
Mir kamen selbst die Tränen.
"Ich hätte dir nicht nachlaufen sollen. Das ist ganz allein deine Privatsache. Ich habe mich selbst ganz alleine in Gefahr gebracht."
"Nein. Ich bin ein Monster. Ich verletzte mich und andere. Das hat nur gezeigt, dass ich nicht hierhin gehöre."
"Hör auf! Du bist kein Monster!"
"Sie dich und mich an!"
"Egal wie du dazu gekommen bist, keiner würde das freiwillig wollen. Dich selbst jetzt auch noch psychisch zu verletzen, indem du dich als Monster bezeichnest und alle von dir abkapselst, nützt gar nichts."
Ich weinte nun richtig genau wie er.
"Danke. Ich - ich hab nur gedacht, dass du es jetzt allen erzählen wirst und ich ganz allein bin, und..."
"Ich würde es niemandem erzählen. Ich will dich nicht noch mehr verletzten."
"...und ich habe gedacht, dass du mich jetzt hasst. Einen guten Grund hättest du ja."
"Ich könnte jemanden so wundervollen wie dich nie hassen."
Ich meinte diesen Satz genau so. Remus lächelte.
"Danke. Danke für alles."
Er wischte sich die Tränen weg.
"Gerne. Darf ich rüberkommen?"
Remus nickte schwach. Ich lief zu ihm, setzte mich neben ihn und legte meinen Arm um seine Schulter.
"Sirius?"
"Ja?"
"Ehrlich gesagt macht es mir schon länger Angst, dass du mich hasst."
"Wieso?"
"Ich könnte es nicht verkraften, wenn die Person, die ich liebe, mich hasst."
Ich zog ihn zu mir und küsste ihn. Er mich auch. Wir waren zwei glückliche, verliebte Jungs, mitten in der Nacht auf einem Krankenbett.
Eng umschlungen blieben wir eine Weile so.
"Du Remus?"
"Ja?"
"Möchtest du, dass wir das hier noch einen längeren Zeitraum weiterführen?"
Er sah glücklich aus.
"Gerne. Sirius Black als mein Freund gefällt mir deutlich besser als Sirius Black als flüchtiger Bekannter."
Ich umarmte meinen Freund und zusammen kuschelten wir uns unter die Decke und schliefen noch ein paar Stunden.
Madame Pomfrey riss mich aus dem Schlaf.
"Wie ich sehe, haben sich die Herren wieder gefunden." , schmunzelte sie.
"Aber ich müsste sie beide jetzt separat kurz untersuchen."
Widerwillig weckte ich Remus und hiefte mich rüber in mein eigenes Bett. Mein Freund grummelte über den leeren Platz neben ihm.
"Ich kommen ja gleich wieder."
Gesagt, getan. Prongs und Reg waren nicht so erstaunt und froh, dass wir uns laut ihnen "Endlich gefunden" hatten und auch die anderen nahmen das ganze ziemlich gut auf.
Ich war aber einfach nur glücklich, dass einer meiner Träume und Wünsche in Erfüllung gegangen war und ich nun einen wunderbaren festen Freund hatte.
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