zickzack - toxic
ist eigentlich nicht das gleiche aber man könnte sich vorstellen es ist das gleiche ‚universum' (??) wie bei dem manipulation os :)
pov kevin
Der Tag meiner Geburtstagsfeier rückte immer näher. An jeden hatte ich bereits Einladungen verschickt. Nur eine Person fehlte mir noch, und da wurde mir unwohl im Magen. Nicht Basti war das Problem, sondern Veni. Er erlaubte Basti kein Handy zu besitzen, weswegen ich wohl oder übel ihn anschreiben musste.
‚Hey Veni, du weißt ja, demnächst ist mein Geburtstag. Ich würde Basti gerne einladen, fragts du ihn, ob er Zeit hat?'
Leider kam gleich darauf die Antwort, mit der ich bereits gerechnet hatte.
‚Klar, wir kommen gerne'
Wer ist ‚wir'?? Ich hatte Basti eingeladen, nicht ihn. So ein komischer Kauz. Doch ich wusste, würde ich mich beschweren. würden beide einfach nicht kommen. Deswegen ließ ich es bleiben.
Dann, am Tag der Feier, waren alle bereits erschienen. Henke, Toni, Mikey, Tim und Reeze. Nur Basti und Veni fehlten noch. Die anderen machten es sich schon in meinem Garten, neben dem Haus, gemütlich. Immerhin zelten wir die Nacht. Ich hatte fast schon damit gerechnet, dass sie wieder nicht kommen. Als sie dann endlich ankamen, musste ich mich noch eine Weile in Geduld üben. So seltsam wie immer, trat Veni vor meine Tür, mit Basti an der Hand. Auch sonst war er wie immer. Der abrasierte Bart, die etwas dunklere Haut und dieser komische Blick. Manchmal frage ich mich, wie er zu Basti kam. Aber das ist wohl besser so, ich will nicht denken, wer oder was er ist.
Irgendwie war es mir auch unangenehm, wie er Basti immer so fest an der Hand hält, aber er ist nicht mein Kind, deswegen war ich da lieber still. Basti war auch anders als sonst, das war mir sofort aufgefallen. Eher still und ruhig, als ob es eine riesige Anspannung für ihn war, hier zu sein. Ich sah ihm an, dass er mich eigentlich umarmen wollte, aber irgendwas hielt ihn wohl davon ab.
„Alles Gute", meinte er dann mit leiser Stimme. „Ja, alles gute. Wir haben hier was kleines" Veni hielt eine bunte Tüte hoch, in welcher sich eine Weinflasche befand. „Original aus Österreich" „Danke, sehr lieb von euch" Das ‚euch' fiel mir sehr schwer auszusprechen, denn es war kein ‚euch', es war nur Veni. Ich wusste ganz genau, dass Basti keinerlei Mitspracherecht bei dieser Entscheidung hatte. Außerdem sah ich neue blaue Flecken, die Bastis Haut zierten, und mir wurde wieder unwohl im Magen.
Ich brachte die beiden zu den anderen im Garten. Mittlerweile wurde es bereits dunkel, das Lagerfeuer flammte hell in den langsam hervorkommenden Nachthimmel und erfüllte den Garten mit einer angenehmen, beruhigenden Atmosphäre. Das ein oder andere Bierchen war schon verdrückt, man unterhielt sich über Gott und die Welt. Und doch blieb Basti still. Hatte er denn nichts zu erzählen? Vielleicht war er einfach nur müde. Er saß ganz nah an Veni, unfreiwillig, er hielt ihn fest. Sein leicht muskulöser Arm schlängelte sich um Bastis Hüfte, hielt ihn davon ab wegzugehen.
„Veni, ich würde mir gerne meine Wasserflasche aus dem Zelt holen" Der angetrunkene Angesprochene nickte zögerlich und ließ ihn gehen. Ich schaute ihm hinterher. Wasserflasche im Zelt? Veni ließ den Zelteingang vorerst nicht aus den Augen, widmete sich dann aber lieber wieder seiner Vodkaflasche. Ich jedoch nicht, bis auf zwei Bier hatte ich nichts zu mir genommen, konnte somit noch klar denken. Klar genug, um zu wissen, dass Basti eindeutig zu lange weg war.
Ich sprang förmlich auf und rannte zum Zelt, um nach ihm zu schauen. Als ich die Plane öffnete, starrte ich einen Moment ins Dunkel. Dann schaltete ich die Taschenlampe an. Die Gänsehaut überzog mein ganzes Körper. Ich starrte auf einen verängstigt-verzweifelten Basti, der zerkrümmt am Boden saß und zitterte. Vor mir war mein bester Freund aus der Grundschule, verängstigt, mit gebrochener Seele. Doch ich konnte ihm nichts vorwerfen. Wie sollte ich? Mir leuchtete ein, warum er weinte. Veni hatte ihn vollends gebrochen. Ich umarmte ihn schützend und schaute ihm dabei in die seelenlosen Augen.
Er ließ sich von mir umarmen, krallte sich an mein Shirt, als würde ich gleich verschwinden. „Es wird alles gut", wiederholte ich immer wieder, während meine Hand sorgsam über seinen Rücken strich. „Kevin, ich will das nicht. Ich will das nicht" Seine Stimme war belegt und leise. „Veni?" „Nein, ich wollte nicht herkommen. Es tut mir so leid, ich wollte nicht" Erneut strömten unaufhaltsam Tränen über sein bildhübsches Gesicht. „Hey, du weißt doch, vor mir muss dir das am wenigsten leid tun. Ich kenn dich doch. Mach dir keine Vorwürfe"
Wir verweilten noch in den Armen des jeweilig anderen, bis er sich endlich beruhigte. „Basti" Ich überlegte kurz, ob ich ihn wirklich darauf ansprechen sollte. „Woher hast du deine blauen Flecken?" Betreten sah er auf den Boden. „Ist es Veni?" „Ich liebe ihn, Kevin. Ich liebe ihn so sehr" „Er tut dir weh" Meine Kehle brannte mittlerweile vor Wut. „Nein, er liebt mich. Und ich ihn"
In diesem Moment hörte ich Schritte, Veni betrat das Zelt. Noch bevor ich mich wehren konnte, zerrte er mich aus Bastis Armen, nach draußen. Dort stieß ich ihn wütend von mir weg. Unbewusst ballten sich meine Hände zu Fäusten. Er begann mich anzuschreien. „Was fällt dir ein? Er ist mein Freund, er gehört mir" Mir riss der Geduldsfaden mit dem Bastard. „Komm Veni, so langsam reichts. Er gehört dir nicht. Offensichtlich wollte er nichtmal her; du kannst ihn doch nicht zwingen!!" „Was soll ich machen? Ihn einfach daheim verrotten lassen? Er geht doch nie freiwillig raus, dann muss er eben gezwungen werden" Die Lautstärke wurde mir langsam unangenehm. Gefühlt ganz Köln belauschte unser Gespräch.
„Siehst du, das ist der Unterschied. Ich kenne Basti schon mein ganzes Leben lang, und ich weiß, dass er nicht raus geht, weil er scheiße nochmal traumatisiert ist, seit er ein kleines Kind war. Ist dir bewusst, wie schlimm das hier für ihn ist? Du kannst ihn nicht zu sowas zwingen" Veni rollte mit den Augen. „Er soll sich nicht so anstellen" Die anderen warfen uns mittlerweile komische Blicke zu. Keiner von ihnen hatte das Verhältnis zwischen Basti und Veni mitbekommen. Sie wussten, dass sie zusammen sind, aber nicht, wie sie wirklich zueinander standen.
Ich entschied mich endlich klartext zu sprechen. „Was du mit ihm abziehst ist einfach krankhaft. Du unterdrückst ihn, behandelst ihn, als wäre er ein Spielzeug" Mein Körper brannte immer mehr, während sich auf Venis Mund ein Grinsen breit machte. „Er ist ein sehr gutes Spielzeug" Jegliche Selbstbeherrschung verließ mit diesen Worten meinen Körper. Ich holte aus, und traf den Österreicher mit meiner Faust mitten im Gesicht. Meine Hand kitzelte, er taumelte leicht zurück, und ich spürte Zufriedenheit. Selbstverständlich ließ er sich das nicht gefallen, setzte ebenfalls zum Schlag an, doch genau in dem Moment kam Basti aus dem Zelt.
Seine Augen waren immernoch gerötet, sein Gesicht komplett verheult. Veni schien plötzlich ein ganz anderer Mensch. Zumindest nach außen hin, im Inneren steckte immernoch das psychopathische Arschloch. Die beiden lächelten sich gegenseitig an. Ich wusste, dass Basti ihn tatsächlich liebte. Nicht aus Angst, sondern von Herzen. Nichtsdestotrotz war es nicht okay. „Basti, du weißt, dass ich dich liebe?" Bastis Lächeln wurde noch breiter, und sie küssten sich. Mein Herz zerbrach immer ein Stückchen mehr, wenn ich sah, wie kaputt Basti war. Doch er konnte nichts dafür. Er konnte nichts für seine Vergangenheit. Konnte den kleinen Buben nicht retten.
Die beiden küssten sich kurz. „Lass uns gehen" Basti nickte, Veni warf mir einen Todesblick zu, und dann gingen sie.
tatsächlich ist es bewiesen, dass traumatisierte menschen sich gut und gerne auf toxic und abusive relationships einlassen, weil das quasi ‚bekannt' für sie ist
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