'' part 2

da sich mal ein part 2 gewünscht wurde

Eine gefühlte Ewigkeit stand ich noch im Flur, blickte immer noch auf die hölzerne Tür. Er war tatsächlich gegangen. Basti war nicht mehr hier. Meinetwegen. Das alles war meine Schuld. Ich hatte überreagiert. Natürlich ähnelte er nicht seiner Mutter. Er war so anders. Deutlich besser. Er war ein herzensguter, liebevoller Mann. Wie konnte ich ihn nur verletzen?

Sollte ich ihn anrufen? Er wollte doch bestimmt nicht mit mir reden. Ich sollte ihm etwas Freiraum geben, weswegen ich ihm lediglich eine Nachricht schrieb, wie leid es mir tut. Mit zitternden Händen lag ich mein Handy beiseite, schnappte mir einen großen Eisbecher und setzte mich vor den Fernseher. Direkt verschwamm meine Sicht. Ich spürte die Flüssigkeit meinen Wangen herunter tropfen.

Bestimmt machte Basti gerade eine schlimme Phase durch. Vielleicht brauchte er nur Gesellschaft, weswegen er mich besuchen wollte. Manchmal kann man sich eben kein Lächeln aufzwingen. Und ich habe ihn dann auch noch angeschrien. Meine Augen waren verquollen, meine Nase war rot und ich sah furchtbar aus. Ich fragte mich, ob Basti gerade dasselbe durchmachte und ob er mit verzeihen würde. Ich dachte an all die glücklichen Zeiten zurück, die wir zusammen hatten, und es fühlte sich an, als wären sie eine Ewigkeit her. Ich wollte ihn zurückhaben, aber ich wusste nicht wie.

Meine Nachricht bekam noch nichteinmal zwei Haken. Höchstwahrscheinlich fährt er gerade Auto. Weg. Immer weiter entfernt er sich von mir. Immer weiter. Es war zu spät, ihn am Handgelenk festzuhalten, ihm hinterher zu laufen und zu sagen, wie leid es mir tat. Er war bereits weg.

Meine Gedanken rasten, in meinem Kopf schwirrten eine Millionen verschiedene Fragen und Ängste herum. Was, wenn er nicht mehr mit mir redet? Hasst er mich? Was, wenn er mich nie wiedersehen will? Ich fühlte mich alleine und hilflos, und es wurde immer schlimmer. Ich sah sein gequältes, falsches Lächeln vor meinem Gesicht, seine monotone Stimme und seine komplette Emotionslosigkeit. Wie konnte ich das nur tun?

Vielleicht sollte ich mich persönlich entschuldigen. Abgesehen von der Stadt, Berlin, hatte ich aber absolut keine Ahnung, wo er überhaupt wohnt. Nichtmal Stadtteil. Also schrieb ich Kevin an, bevor ich es mir anders überlege. „Könntest du mir vielleicht Bastis Adresse schicken?" Wie komisch das kam. Bestimmt würde er sie nicht einfach hergeben. Rückwärts lies ich mich aufs Sofa fallen und starrte den schwarzen Bildschirm des ausgeschalteten Fernsehers an. Da leuchtete auch schon mein Handy auf, ein Anruf von Herrn Teller persönlich. Mit genervter Stimme begrüßte er mich.

„Warum sollte ich? Du weißt, wie wichtig ihm seine Privatsphäre ist"
„Bitte, ich muss unbedingt zu ihm"
„Gerade eben ist seine Adresse das Krankenhaus, du Idiot"
Es folgte eine Stille. Die Worte hallten durch meinen Kopf, aber begreifen wollte ich es trotzdem nicht. Niemals. Er blöfft. Er will doch nur eine Ausrede.
„Er wurde angefahren. Der Fahrer saß betrunken hinterm Steuer"
„Welches Krankenhaus? Wo?", fragte ich, während ich bereits meine Schuhe anzog, was mit nur einer Hand nicht einfach war. Kevin seufzte.
„Stegi, ich hasse dich nicht, genauso wenig wie Basti dich hasst. Es war nur ein dummer Moment. Aber ich glaube, es wäre besser, wenn du ihn erstmal in Ruhe lässt"
Ich stockte, versuchte meine Tränen zu unterdrücken und Kevin nicht anzuschreien.
„Sag mir wenigstens, wie es ihm geht"
„Mach dir keine Sorgen. Er schwebt nicht in Lebensgefahr. Ich bin gerade bei ihm"
Meine Hoffnung flammte erneut auf. „Kannst du ihn bitte fragen, ob ich vorbeikommen kann?"

Im Hintergrund hörte ich ein wildes Durcheinander von Stimmen. Womöglich saß er gerade in der Cafeteria des Krankenhauses. „Natürlich will er dich sehen. Er denkt, dass du ihn nicht sehen willst. Und ganz ehrlich, ich kanns ihm nicht verübeln. Weißt du, ihm ging es einfach nicht gut, weswegen er in deiner Nähe sein wollte. Deine Worte haben ihn wirklich verletzt"

„Ich weiß", hauchte ich. Mein Blick wanderte bedrückt zum Boden. Wie sollte ich mir selbst denn jemals verzeihen? Angestrengt atmete Kevin aus. „Stegi, Stegi, Stegi... was mach ich nur mit dir?" Er klang verzweifelt. Ähnlich wie ich. „Machen wir einen Deal? Du kannst ihn besuchen kommen, aber erst heute Abend, damit er Zeit für sich selber hat. Und ich bleibe mit im Zimmer"
Erleichtert stützte ich mich gegen die Kommode. Ein ganz großer Stein fiel mir vom Herzen. „Danke, Kevin. Ich bin dir was schuldig"
„Jaja, ich schick dir die Adresse" Damit legte er auf.

Jetzt liefen die Tränen ihre Bahn von meinen Backen, nur diesesmal wegen Freude. Erleichterung. Gleichzeitig auch Angst. Angst um Basti. Er erzählte mir mal, dass er schon einige Knochenbrüche hinter sich hatte, wodurch diese Stellen im Skelett instabiler sind als zuvor. Ich malte mir das Szenario in meinem Kopf aus. Basti, wie er von der Stoßstange erwischt wird und auf die Motorhaube rollt. Das Geräuch ertönte in meinen Ohren. Wie seine zerbrechlichen Knochen bei dem Aufprall knackten. Vielleicht zersplitterte die Windschutzscheibe, wodurch sich die vielen, kleinen Scherben in seine zierliche Haut bohrten. Ich wollte nicht daran denken.

Zwei Stunden lag ich einfach am Boden, überlegte mir jegliche Szenarios. Ich fühlte mich, als würde sich der Raum um mich drehen. Bis ich dann in mein Auto stieg, tief durchatmete, und zur genannten Adresse fuhr. Es war ein Krankenhaus am anderen Ende der Stadt. Weit kam Basti also nicht. Logischerweise, wenn er zu Fuß unterwegs war. Warum eigentlich?

Voller Panik parkte ich vor dem schneeweißen Gebäude und rannte hinein. An der Rezeption musste ich noch meine persönlichen Daten hinterlassen, sowie meine Taschen ausleeren. Der bärtige Mann begleitete mich zum Zimmer. Ich starrte auf die Tür vor mir. Egal, was mich nun erwartet, ich war vorbereitet. Zwei Stunden vor mich hinphilosophiert. Ich war bereit, redete ich mir ein.

Kevins Stimme ertönte auf mein Klopfen. Vorsichtig trat ich ein und sah, zum einen ein leicht wütendes Gesicht des Blondschopfs, zum anderen Basti, im Bett liegen. Seine Lider geschlossen. Verwirrt blickte ich Kevin an. „Ich dachte, er-" „Er schläft nur", flüsterte er zurück. An seiner Stirn klebten einige Nahtpflaster, sein rechter Arm lag in einer Armschlinge und sein Nacken war umhüllt mit einer Nackenkrause. Aufgelöst schaute ich auf den zierlichen Körper, der sich regelmäßig hebte und senkte.

„Wie geht's ihm?" „Naja, er schläft schon etwas länger. Davor stand er immernoch unter Schock. Er wurde direkt operiert, hat Schrauben in den Arm bekommen, die die Knochen zusammenhalten. Und drei gebrochene Rippen. Ansonsten halt nur ein paar Kratzer, blaue Flecken und kleine Schnitte.

„Was ist mit dem Fahrer?" „Wurde verhaftet. Hatte 2,0 Promille" „Idiot", murmelte ich vor mich hin. Nur wegen solchen Blödmännern kamen unschuldige Menschen in Gefahr. Bastis Augenlider fingen an zu flattern. „Guten Morgen der Herr", lachte Kevin ironisch.

Basti blickte in mein Gesicht, ich erkannte die Angst in seinen Augen. „Basti, es tut mir so unfassbar leid. Ich habe das nie sagen wollen. Du bist so viel besser" Er räusperte sich kurz. „Entschuldige, dass ich so abweisend dir gegenüber war. Du hattest recht, ich war dumm" Seine Stimme war rau und gebrochen, trotzdem ehrlich. „Können wir bitte einfach weitermachen wie davor" „Nichts lieber als das"

wollte erst autounfall aber dachte das wäre zu klischeehaft
dank meiner tollen assistentin bin ich (sie) dann auf anfahren gekommen

anyways, vielleicht kommt ja bald so die ein oder andere main story 🫢

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