bastiplatte - alltag
pov kevin
Langsam öffnete ich meine Augen, nachdem mich das Vogelzwitschern geweckt hatte. Wer hat denn bitte das Fenster offen gelassen? Wahrscheinlich ich. Mein Blick fiel auf den schlafenden Mann in meinen Armen. Sein Rücken zeigte in meine Richtung, ich sah, wie er sich gleichmäßig bewegte. Seine schwarzen Haare standen etwas zauselig in alle Richtungen. Scheint ein guter Schlaf zu sein. Beim Ausatmen konnte ich die Luftstöße hören. Ich liebte einfach alles an ihm.
Fast schon unbewusst verstärkte ich meinen Griff, als würde er einfach aufstehen und abhauen. Durch diesen Druck schien Basti aufzuwachen. „Mmh?", murmelte er verschlafen. „Na, guten Morgen" Ich beugte mich über seinen Oberkörper um in seine Augen zu schauen. Genau in diesem Moment öffnet er diese und ich sah seine jadegrüne Iriden. Sofort stieg uns beiden ein Lächeln ins Gesicht. So aufwachen, jeden Tag. Ein wahrer Traum.
„Hunger?" Er seufzte und drückte sich wieder in die Matratze. „Mmh, kuscheln", erwiderte er nur darauf. Grinsend lies ich mich zurück fallen und brachte uns erneut in die Löffelstellung. Meinen Kopf vergrub ich zwischen seinen Schulterblättern. Mein Atem striff seine Haut, ich spürte das Kitzeln seiner aufgestellten Körperhaare. Mit meiner Hand fuhr ich seine nackten Schulterblätter auf und ab. Keineswegs auf eine sexuelle Weise, sondern einfach, weil ich wusste, dass diese Bewegungen ihn entspannten.
Die angenehme Stille wurde unterbrochen durch mein Magengrummeln. Ich lachte in Bastis Rücken, spürte, wie er aufseufzte. „Ich mach dir was" Mit diesen Worten stand er auf und lief aus dem Raum. Wir waren beide keine Morgenmenschen, doch Basti kümmerte sich des Öfteren um mein kleines Essensproblem - also meinen nicht endenden Hunger. Frühstück ist eben wichtig. Auch wenn es um 10 Uhr vielleicht eher als Brunch zählt.
Ein paar Minuten später schaffte ich es ebenfalls mich aufzuraffen und folgte meinem Freund in die Küche. Dort stand er bereits am Herd und machte duftende Pfannkuchen. Anscheinend hatte er sich zuvor noch angezogen, denn nun waren seine Beine von einer schwarzen Stoffhose bedeckt und sein toller Oberkörper von einem weiten, Papaplatte Merch Shirt. Das Radio summte leise im Hintergrund auf einen der vielen Schränke.
Leise schlich ich mich an und umarmte ihn von hinten. Er zuckte kurz zusammen, ließ dann aber seinen Kopf auf meine Schulter sinken. Langsam wippte ich uns hin und her. Als er einen weiteren Pfannkuchen aus der Pfanne holte, ergriff ich die Initiative und führte ihn an der Hand aus der Küche heraus. Im Radio spielte ein weiteres 80-er Lied. Ohne überhaupt nachzudenken fingen wir beide an zu tanzen. Mit langsamen Bewegungen fegten wir durch unser Wohnzimmer. Basti grinste über beide Ohren. Das Leben war so sorglos, so lange ich bei ihm war. Seine Hände ruhten an meinen Seiten, hinterließen ein angenehmes Kribbeln. Unsere Schritte standen im Kontrast zueinander. Bis das Lied dann endete, weil ein Geisterfahrer gemeldet wurde.
Mit einem Lächeln holte Basti die Pfannkuchen und wir aßen. Aufs Neue überraschte er mich mit seinen Kochkünsten, obwohl es so simpel war. „Hast du heut irgendwas vor?", fragte ich, ganz unauffällig. „Würde heute einfach mal einen Chill-Day machen. Brauche das auch mal wieder" „Netflix and Chill?" „Mit Kuscheln" „Und Snacks" Ich setzte mich in Bewegung um unsere Naschschublade zu durchsuchen, während Basti sich das Netflix Reportoire anschaute.
Letzendlich entschieden wir uns für Salzbrezeln und Brooklyn99. Mit einem Klick eröffneten wir unseren Serienmarathon. Basti kuschelte sich eng an meinen Körper, in einer der vielen Decken eingewickelt, genauso wie ich. Bis abends verweilten wir auf der Couch. Ich kraulte ihm durch die Haare, was ihm ein zufriedenes Knurren entlockte. Ein paar der leicht welligen Strähnen fielen ihm ins Gesicht, wodurch er noch süßer aussah als sonst. Sorgfältig verteilte ich Küsse an den Hautstellen, welche ich erreichen konnte. Er drehte sich um und lag mir nun seine Lippen auf meine. Wie das Schlüssel-Schloss-Prinzip passten sie aufeinander, als wären sie füreinander geschaffen. Es war kein verlangender Kuss, sondern ein zierlicher, liebevoller. Der Geschmack von Minze erfüllte meinen Mund und sein Parfum stieg mir in die Nase.
„Würde es ja nur ungern zerstören, aber wir müssen noch einkaufen", murmelte Basti irgendwann abends. Lustlos schmiss ich meinen Kopf nach hinten. Ich wollte nicht weggehen. Er pausierte die momentane Folge. „Komm, je eher wir weggehen, desto schneller sind wir wieder daheim" Missmutig schleppte ich mich den Flur entlang und zog Schuhe an.
Basti grinste mich mal wieder an. „Was?", fragte ich leicht verwirrt. „Nichts" Er grinste noch breiter, zuckte mit den Schultern und lief bereits die Treppen hinunter. Draußen wurden wir begrüßt von einer angenehmen Frühlingsfrische. Eine leichte Brise wehte mir ins Gesicht, die Bäume um uns herum fingen bereits an zu blühen. Allein dieser Anblick erfüllte mich zumindest ein klein wenig mit Freude.
Diese verschwand jedoch gleich, als Basti meinte, wir müssten kein Auto nehmen. „Jeder Schritt hält fit. Es sind nur fünf Minuten, du wirst es überleben" Aufmunternd klopfte er mir auf die Schulter, mit einem ernsten Gesichtsausdruck, der jedoch ironisch gemeint war. Beleidigt boxte ich ihn gegen den Oberarm und lief einfach los.
„Was brauchen wir überhaupt alles?", fragte ich im Supermarkt. Mittlerweile liefen wir mit verschränkten Händen durch die Regalreihen. Ist irgendwann mal zu so einem Ritual geworden beim Einkaufen. Er drückte mir den Einkaufszettel in die Hand. Meine Augen schweiften über die Zeilen, in meiner Lieblingsschrift. Bastis Schrift. Zum Glück nicht allzu viel.
Ich trug die Papiertüte über meine Schulter und checkte nochmals mein Handy, um in der Uber-App meine Bestellung zu überprüfen. „Also, wirst du den Rückweg auch schaffen ohne umzufallen?", fragte mein Freund neben mir. „Mach dir darüber keine Sorgen. Wir gehen noch nicht heim" Verwirrt zog er eine Augenbraue hoch. In der Zwischenzeit dämmerte es schon wieder. Der Himmel verfiel langsam in die Dunkelheit. Die Vögel zogen sich in die Bäume zurück und ein paar der Geschäfte erlöschten bereits ihre Lichter.
Genau in diesem Moment hielt vor uns der Uber, den ich bestellte. „Vertrau mir" Ich zwinkerte ihm zu und er gesellte sich neben mich auf die Rückbank. Durch den Feierabendverkehr zog sich die Fahrt gefühlt ewig. Immerhin war das Ziel am Stadtrand. Bastis Kopf lag erneut an meiner Schulter gelehnt, die Augen geschlossen, der Mund leicht geöffnet und die Muskeln entspannt. Ich spürte die leichten Bewegungen seines Körpers, welche durch den regelmäßigen Atem ausgelöst wurden.
Der Taxifahrer hielt an einem kleinen Feldweg. Vorsichtig rüttelte ich den Mann neben mir wach. Verschlafen blickte er sich um. „Träum ich noch?" Lächelnd schüttelte ich nur den Kopf. Ich gab dem Fahrer sein Geld und zog Basti an der Hand mit mir. Erschrocken krallte er sich noch fester an meinen Handrücken. „Was wird das? Wohin gehen wir?" Doch ich grinste ihn einfach an und rannte weiter, querfeldein. Das hohe Gras war wirklich anstrengend zu überwinden. Im Affenzahn sprinteten wir Hand in Hand über die Wiese, teilweise mit kleinen Hüpfern. Neben uns erhob sich ein Acker, auf dem Mais angebaut war. Immer wieder schaute ich zu Basti zurück, aber er haftete immernoch eng an mir und wir beide lächelten uns an.
Am Ende des Rasen floss ein Bach. Die Steine zum überqueren waren leicht rutschig. „Vorsicht, nicht ausrutschen" „Echt? Genau das hatte ich jetzt eigentlich vor", erwiderte Basti ironisch. Ich verdrehte die Augen und hüpfte über die Felsen im Wasser. Auf der anderen Seite lag eine Lichtung, umgeben von dichten Bäumen. Hier war das Gras nicht ganz so hoch gewachsen, wodurch es sich viel angenehmer laufen lies.
Mit bebendem Atem fiel ich in der Mitte der Lichtung auf den Boden. Hier war es perfekt. Basti musterte mich verwirrt, ebenso mit einer schnellen Atmung. „Wunderschön", murmelte ich. „Ja, find ich auch. Die Sterne kann man voll gut sehen" „Ich meinte dich" Er versuchte sein Grinsen zu unterdrücken und legte sich neben mich. „Kleiner Wagen" „Schütze" „Der Bär" „Sternschnuppe!" „Und was wünscht du dir?", fragte ich ihn. „Dass wir für immer zusammen bleiben" Ich seufzte. „Du bist so kitschig" „Hey!" Er fing an mich zu kitzeln für meinen blöden Kommentar. „Stohop, hör auf" Ich beugte mich hin und her, aber es fand kein Ende.
Bis ich mich dann auf ihn schmiss und ihn damit bewegungsunfähig machte. „Na, wer hat jetzt gewonnen?" „Du bist so kitschig", äffte er mich nach. Aber natürlich war ich erwachsener als er und lies mich davon nicht aus der Ruhe bringen. Stattdessen entfernte ich die Haare von seiner Stirn um wenige Sekunden später an dieser Stelle meine Lippen abzulegen. Wohlig seufzte er auf. Ich wusste, dass er Stirnküsse liebte. Genauso wie ich ihn liebte.
Das Licht des Vollmondes erfüllte die Lichtung mit einem fast magischem Glanz. Wir lagen im Gras, beobachteten das Funkeln der Sterne und die verschiedenen Flugzeuge. Mittlerweile war jegliches Zeitgefühl verloren, aber auch egal.
Irgendwann kamen wir dann auch wieder zu Hause an. „Fast drei Uhr", murmelte ich überrascht zu mir selbst. Basti stolperte hinter mir in die Wohnung und gab undeutliche Geräusche von sich. Er sah echt fertig aus. Naja, einfach müde. „Langer Tag?" „Mmh, deine Schuld" „Entschuldige? Dir hat es auch gefallen" „Du hast keine Beweise" „Das hast du mir alle zehn Minuten gesagt? ‚Oh Kevin, danke, dass du mich hergebracht hast' ‚Es ist so schön hier' ‚Können wir das öfters machen?'", zitierte ich ihn, in seiner eigenen Tonlage. „Jaja, kann ja jeder behaupten" Er ging ins Schlafzimmer und schmiss sich ohne eine weitere Bewegung ins Bett. „Willst du dich nicht vorher umziehen? Und Zähne putzen und so?" Aber ich bekam schon keine Antwort mehr. Grinsend deckte ich ihn zu und flackte mich eng neben ihn, sodass unsere Schultern uns berührten.
wow ein monat nix geschrieben und dann auch noch fluff 🤯 das crazy
das btw der 50. oneshot, danke nochmal für jede einzelne unterstützung 🫶🏻 liebe es immer eure kommentare durchzulesen
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