⚡ Nervenkitzel ⚡

Nur keine Panik.

Nur keine Panik.

War es eine blöde Idee, in den Gemeinschaftsraum der Slytherins einzubrechen? Ja. Aber der Nervenkitzel war zu groß. Daran hatten nur Harry und Ron Schuld. Sie hatten Hermine auf die falsche Bahn gebracht. In jahrelangem Training.

Hermine besann sich auf ihren Auftrag. Zuerst hatte Harry die Idee gehabt, den Lauscher in den Gemeinschaftsraum der Schlangen zu bringen. Doch Hermine hatte es ihm ausgeredet. Sie würde mit einer geringeren Strafe davonkommen als er. Die beste Schülerin der ganzen Schule würde niemand so schnell vor die Tür setzen. Bei Harry war das Register der Schandtaten inzwischen viel zu sehr gefüllt. Er hätte mit mehr Problemen zu kämpfen, wenn ihn jemand erwischen würde.

Sorgfältig sprach Hermine das Passwort, das sie durch stundenlanges Beobachten unter dem Tarnumhang erfahren hatte. Sie hatte alles gut geplant und die Karte des Rumtreibers war eine wichtige Hilfe für ihr Vorhaben. Sie sagte ihr, dass der Gemeinschaftsraum leer war. Der Zeitpunkt war gut gewählt und natürlich hatte sie auch diesmal Harrys Umhang ausgeliehen.

Sie betrat den Raum und sah sich nach einer passenden Stelle um, wo sie den Lauscher platzieren konnte. Fred und George hatten ihre Langziehohren nochmals überarbeitet. Herausgekommen war ein magisches Instrument, mit dem man hören konnte, was in einem Raum gesprochen wurde, wenn man das Instrument darin platzierte. Um die Stimmen zu hören, brauchte man nur selbst einen zweiten Lauscher. Diesen hatten im Augenblick Harry und Ron bei sich im Schlafsaal. Gleich morgen früh, wenn Hermine ihren Auftrag erledigt hatte, wollten sie die Instrumente testen und sich im Gemeinschaftsraum der Schlangen umhören.

Hermine faltete die Karte des Rumtreibers zusammen und steckte sie in die Innentasche ihres Umhangs. Einen geeigneten Platz für den Lauscher zu finden, war entscheidend für den Erfolg ihrer Mission. Aber kein Platz gefiel ihr so richtig. Am Fenster hörte man zu sehr die Geräusche des Sees. Bei den Sesseln war die Gefahr groß, dass sich jemand drauffallen ließ und den Lauscher zerquetschte. Wählerisch drehte sie ein paar Runden durch den Raum. Am besten gefiel ihr eine Stelle oberhalb des Kamins, wo es ein schauriges Bild von den Lebewesen im See gab. Auf der Seite des Rahmens ließ sich der Lauscher gut befestigen.

Geschafft. Hermine kletterte von einem Stuhl, den sie benutzt hatte, um an den Rahmen zu gelangen. Sie hatte gerade wieder festen Boden unter den Füßen, als sie das Knarzen einer Türe hörte. Lautlos drehte sie sich um.

"Ich habe nicht vor, mit Pansy Schluss zu machen, Blaise. Ich langweile mich nur."

Hermine hielt die Luft an. Draco und Zabini. Was sollte sie jetzt tun? Hoffentlich wollten sie nicht bleiben. Doch die beiden Slytherins ließen sich auf zwei Sessel fallen. Draco legte seine Füße auf den Sofatisch und strich seine blonden Haare nach hinten. Leichte Panik kam in Hermine hoch. Merlin, wenn die sie erwischen würden, wäre das ihr letztes Stündlein.

"Gibt es denn eine, die dich nicht langweilen würde?", fragte Zabini grinsend, um das Gespräch fortzusetzen.

"Ich habe schon alle durch", sagte Draco lässig.

Hermine rollte die Augen. Klar hast du das. Obwohl für ihn selbstverständlich nur Slytherins in Frage kamen.

"Es gibt noch andere Mädchen. Dein Vater muss es ja nicht wissen", schlug Zabini vor.

Draco runzelte die Stirn. Er überlegte, was er davon halten sollte. "Wen denn? Sie darf nicht zu jung sein. Eine mit Erfahrung wär gut."

Zabini machte ein paar Vorschläge, doch Draco hatte bei jedem etwas auszusetzen: Die Frisur, das Kinn und die anderen kicherten ihm zu viel.

"Es muss schon eine sein, die den Mund halten kann. Wenn Vater davon erfährt, bin ich Drachenfutter."

Zabini hatte einen Einfall und rieb sich die Hände. "Ich war gestern beim Slug-Treffen. Die Granger ist mir aufgefallen. Sie ist echt ganz schön heiß."

"Heiß", echote Draco. "Ich weiß nicht. Die liest doch den ganzen Tag nur. Aber ein scharfes Fahrgestell hat sie schon."

Hermine horchte auf. Draco mag mein Fahrgestell? Das ist ja ganz was Neues.

"Wie ist es mit der Erfahrung? Hat sie überhaupt schon mal geküsst?", wollte Draco wissen.

"Unterschätze sie nicht. Sie hängt viel mit den Jungs von Gryffindor ab."

"Potter und Weasley. Die beiden Langweiler", lachte Draco.

Zabini schüttelte den Kopf. "Gestern war sie in Begleitung von McLaggen. Wahrscheinlich treibt sie es gerade irgendwo."

Tut sie nicht.

Sie errötete bis zu den Ohren. So viel Erfahrung hatte sie zwar wirklich nicht, aber es gefiel ihr, dass die Slytherins dachten, sie hätte mehr Erfahrung.

Draco war nicht abgeneigt. Er drückte die Brust raus. "Klingt interessant. Vielleicht frage ich sie mal, ob ihr auch langweilig ist. Lass uns gehen, ich bin müde."

Hermine wartete, bis die beiden Slytherins gegangen waren, und fing zu lachen an. Das war ja komisch. Da gehst du einmal mit einem aus und schon finden die Slytherins, du hast ein heißes Fahrgestell. Wenn ich das Harry und Ron erzähle.... Doch wäre das eine kluge Idee? Draco war eigentlich ganz süß. Sollte er sie fragen, würde sie gerne darauf eingehen und schauen, was daraus werden würde.

Hermine kletterte schweren Herzens auf den Stuhl und nahm den Lauscher ab. Sie ließ ihn auf den Boden fallen und trampelte so lange darauf herum, bis er kaputt war. Den würde niemand mehr benutzen können. Besser war's. Harry und Ron durften auf keinen Fall hören, was Draco über sie sagte.

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Mein zweiter HG und DM Oneshot. Ich hoffe, er gefällt euch 🙂

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