Eulenmist


Herzlich Willkommen. In diesem Buch findet ihr meine Fanfiktion-Oneshots. Fangen wir mit Harry Potter an. Im ersten Kapitel geht es um Draco und Hermine.

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1

Eulenmist

Draco begutachtete angeekelt den weißgrauen Fleck Eulenmist auf seinem Ärmel. Er hasste Eulen. Er legte großen Wert auf ein gutes Äußeres, aber die Vögel verstanden davon nicht die Spur. Ständig wollten sie auf seiner Schulter sitzen und belohnt werden, weil sie sich um seine Post kümmerten. Draco hatte auch nichts für die Muggel übrig, aber er hatte gehört, dass sie ohne Eulen auskamen. Weiter verfolgt hatte er das Gehörte natürlich nicht.

"Du blödes Vieh!", schimpfte er und scheuchte den Vogel, der um seinen Kopf flatterte, mit fuchtelnden Händen weg. Es ärgerte ihn sehr, dass sein neuer Zauberumhang bekleckert war. Seine Umhänge waren immer maßgeschneidert und aus den besten Stoffen, die es auf der Welt zu finden gab. Ganz wie es sich für ihn gehörte. Pansy neckte ihn immzu, dass er eitel war. Aber ehrlich gesagt gefiel ihr diese Eigenschaft, denn sie bewunderte ihn aus ganzem Herzen.

Als Draco seinen Zauberstab herausholte, um den Fleck wegzumachen, hörte er ein Geräusch in der Ecke hinter ihm. Er drehte sich um und sah Hermine Granger neben dem Fenster lehnen.

"Wenn du es falsch machst, geht es nie mehr raus", sagte sie.

Dracos Stirn kräuselte sich. "Von dir brauche ich keine Ratschläge. Wie lange stehst du überhaupt schon da?", blaffte er. Er hatte im Eulenturm nur schnell einen Brief abschicken wollen, nun aber hatte sich sein Aufenthalt dort hinausgezögert.

Sie verschränkte wie zu ihrer Verteidigung die Arme. "Du bist gut darin, andere anzugreifen, aber ich wette, du schaffst es nicht, den Umhang sauber zu kriegen." Achselzuckend bot sie an: "Ich kann dir helfen."

Gehässig lachte Draco auf. "Was soll das denn werden?"

"Verstehe. Du willst meine Hilfe nicht. Schade um den Umhang", betonte Hermine.

Draco überlegte, ob er nun richtig wütend werden sollte. Sein Vater würde sich ziemlich über ihn lustig machen, wenn er es nicht schaffen sollte, den Fleck aus dem teuren Umhang wegzubekommen. Ein Malfoy mit dreckiger Kleidung, das ging gar nicht. Aber sich von dieser Quasselstrippe helfen lassen, auch nicht.

"Ich beiße nicht, Schlange", sagte sie, als hätte sie seine Gedanken erraten.

Draco warf ratlos einen Blick auf den Fleck. Er wollte sich nicht die Blöße geben, dass er es mit einem verunglückten Zauber noch schlimmer machte.

"Das wird nicht besser, wenn wir hier rumstehen und warten", drängte Hermine.

"Wie witzig", murmelte Draco. Sie konnte wohl einfach nicht den Mund halten. Aber er musste leider zugeben, dass sie für eine Muggel-Hexe gut zaubern konnte. Vielleicht sollte er sich ja doch helfen lassen.

"Was muss ich dafür tun?", seufzte er widerwillig.

"Gut stillhalten", sagte sie ohne zu zögern.

"Okay, ich weiß, dass du gut zaubern kannst. Aber du hilfst mir doch nicht umsonst", schnitt er seinen Gedanken ein weiteres Mal an.

Hermine kam zu ihm herüber. Ihr Hüftschwung war lässig und brachte ihre weibliche Figur gut zur Geltung. Draco wunderte sich, dass ihm dies noch nie aufgefallen war.

"Mann, die hat dich ja voll erwischt", sagte sie und holte ihren Zauberstab heraus. Da er seitlich an ihrem Bauch in der Hose steckte, rutschte ihre Bluse etwas mit heraus. Draco schaute verdutzt auf ihre makellose Haut. Er machte einen Schritt nach hinten.

"Stillhalten habe ich gesagt. Oder hast du Angst?", fragte sie aufmüpfig.

Er begegnete ihrem Blick. Sie hatte schöne lange Wimpern, stellte er fest. Und tolle Beine. Sein Herz schlug schneller. Er fragte sich, wie ihm das alles entgehen konnte.

Hermine wedelte mit dem Zauberstab und noch bevor er seine Gedanken sortiert hatte, war der Fleck weg. "Schon fertig. Alles wie neu", sagte sie.

"Äh, danke."

"Keine Ursache."

Sie lief zum Ausgang. Draco lief ihr nach. "Du gehst einfach?"

Hermine blieb stehen. "Wolltest du noch was?"

Sie sah ihm in die Augen und wieder schlug sein Herz schneller. "Nein. Ich dachte nur, es ist unhöflich, wenn jeder einfach wieder in seine Richtung geht."

Hermine sah nicht überzeugt aus. "Seit wann kümmert dich das?"

"Ich, äh, du hast mir geholfen."

"So bin ich", sagte sie und tat, als würde sie auf ihre Uhr sehen. Doch an ihrem Handgelenk war nichts.

"Musst du wo hin oder willst du mich nur schnell abwimmeln?", fragte er und grinste. 

"Äh, nööö."

"Beides nööo?"

"Ja, beides nööö."

Draco erkannte den Schwindel, aber er fand es ganz süß, dass sie sich rausreden wollte. "Gut. Dann lass uns zusammen zurück gehen."

Hermine traute ihren Ohren nicht. "Meinst du das ernst?", fragte sie misstrauisch.

"Großes Ehrenwort. Wir gehen zusammen zum Schloss", sagte er und nickte.

"Puh. Ja, okay."

Als sie auf dem Weg waren, kamen sie gut miteinander aus. Beiden fielen ständig neue Fragen ein, die sie sich stellten. Vor dem Eingang blieben sie stehen und redeten noch eine Weile weiter.

"Was hast du eigentlich im Eulenturm gemacht?", wollte Draco wissen.

"Gelesen", sagte Hermine.

"Was denn?"

"Ein Buch über einen Jungen und ein Mädchen, die sich langsam ineinander verlieben."

Draco war überrascht: "Solche Sachen liest du?"

Hermine nickte zustimmend. Das Buch in ihrer Manteltasche war jedoch über Runen und ihre Wangen wurden rot. Sie spielte mit ihren Haaren. Draco sollte nicht wissen, dass sie ihm zum Eulenturm gefolgt war, weil sie schon länger einen Crush auf ihn hatte.

"Hast du was gegen Liebesgeschichten?"

"Ich lese nicht so viel wie du. Ich meine, das ist toll, was du machst. Man sieht dich immer mit einem Buch", erklärte er hilflos.

"Hör auf, du Schleimer! Ich gebe zu, ich lese gerne. Auch Liebesromane", lachte Hermine. Aber Draco mit einem Liebesroman war eine komische Vorstellung.

Er grinste. "Cool. Wenn du mal nicht liest, hättest du dann Lust, mit mir nach Hogsmeade zu gehen?"

"Können wir gerne machen", antwortete Hermine fröhlich. "Aber wenn es soweit ist, frag mich persönlich. Du solltest dich besser vom Eulenturm fernhalten."

"Ist gebongt. Hast du nächstes Wochenende schon was vor?"

"Ja, ich gehe mit dir nach Hogsmeade."

Lachend spazierten beide ins Schloss.

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Ein kleiner Oneshot mit einem Happy End.

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