F3nnykurzgeschichte
Der Samstagmorgen, an dem unsere Geschichte beginnt, ist eigentlich nicht viel anders als jeder Samstagmorgen vor ihm. Die ersten sechs Stunden sind totenstill, nicht einmal die Vögel wagen es, die Ruhe der Nacht zu stören. Der gesamte Ort schläft, die Sterne stehen alleine am Himmel und der Mond ist schon wieder unterwegs in Richtung Horizont. Z3no liegt schlafend in seinem Bett, nachdem er am Tag zuvor einen Weltrekord im Serien schauen aufgestellt hatte. An diesem Bild würde sich auch in den nächsten paar Stunden nichts ändern, schließlich war Wochenende.
Mehrere Hundert Kilometer weiter nordwestlich liegt ein Mädchen schlafend in ihrem Bett. Auch sie weiß nicht, was sie am nächsten Tag erwarten würde. In der Stadt ist es ruhig, ruhiger als am Tag, in der Ferne hört man ein paar Autos auf der Landstraße oder die Sirenen eines Krankenwagens. Auch Elaine wird sich in den nächsten zwei Stunden nicht viel bewegen. Noch schläft sie tief und fest.
Zwei Stunden später regt sich etwas. Elaine dreht sich von einer Seite auf die andere und schlägt die Augen auf. Heute würde ein schöner Tag werden. Draußen zwitschern die Vögel lustig vor sich hin und die Stadt erwacht langsam zum Leben. Elaine nimmt sich ein Buch und fängt an zu lesen. Frühstück würde es erst in einer guten Stunde geben.
In dem anderen Ort hat sich noch nicht viel getan. Z3no liegt immernoch schlafend in seinem Bett, während um ihn herum längst ein reges Treiben herrscht.
Nach drei weiteren Stunden beginnt auch er sich langsam zu bewegen und macht sich ein bisschen Musik an.
Nachdem sie in einer Gruppe ein bisschen hin und her geschrieben hatte, viele Witze wurden gerissen, es wurde sich viel erzählt und gelacht, begibt es sich schließlich, dass Z3no so tut, als würde er Elaine umbringen. Diese Tat würde er wenige Stunden später bereuen, da war Elaine sich sicher. Niemand brachte sie um, ohne mit einer gerechten Strafe gesegnet zu werden. Doch lange passiert nichts und Elaine hat sich schon damit abgefunden, niemals Rache üben zu können.
Als sich der Tag schon langsam dem Ende neigt, nimmt das Schicksal letztendlich doch seinen Lauf.
Gerade als Z3no anfangen will, sein alltägliches Workout zu machen, erscheint wie aus dem Nichts eine Tür vor ihm, die seltsam leuchtet und den ganzen Raum erstrahlt. Z3no starrt die Tür an. Irgendwas ist faul mit seinem Gehirn. Er nimmt sich fest vor, in der nächsten Nacht mehr zu schlafen. Allerdings verschwindet die Tür auch nach wiederholtem Zwinkern nicht. Sie wird nur noch deutlicher. Z3no lacht nervös auf. Das ist jetzt schon ein bisschen unheimlich, denkt er sich. Allerdings ist seine Neugier geweckt worden. Er dreht vorsichtig am goldenen Knauf der Tür. Als dieser leicht knarzt, sich dann aber drehen lässt und die Tür aufspringt, zuckt Z3no leicht zurück. Dass das so einfach war, hätte er nicht gedacht. Der Spalt, der sich gebildet hat, ist zwar sehr klein, aber trotzdem reicht er aus, dass das Licht aus dem Spalt in sein Zimmer fällt und alles erleuchtet. Z3no fühlt sich wie in einem seiner Bücher, alles ist so surreal, wahrscheinlich träumt er, aber wenn das hier sowieso nur ein Traum ist, würde es ja auch nicht schaden, sich diese Welt einmal genauer anzusehen.
Mit diesem Gedanken stößt er dir Tür ganz auf und schreitet durch den Vorhang aus Licht, der nicht erahnen lässt, was sich dahinter verbirgt.
Auch Elaine erscheint im späten Nachmittag die Tür. Sie schreit erschrocken auf und blickt hoch von ihrem Handy, mit dem sie gerade mit ihren Freunden geschrieben hatte. Auch sie hält das Ganze erstmal für eine Einbildung oder einen Traum. Das ist alles zu surreal. Aber vielleicht bietet diese Welt ihr auch neue Möglichkeiten. Sie ist ja immernoch entsetzt über ihren Tod, also müsse eine komische Tür, die einfach in ihrem Zimmer auftaucht, keine Gefahr darstellen. Sie öffnet, genauso wie Z3no wenige Momente vor ihr, die Tür, schreitet durch das Licht und befindet sich in einer völlig anderen Welt. Sie versucht, so souverän wie möglich durch die Tür zu gehen, aber wie sollte es auch anders sein, verschluckt sie sich an den winzigen Partikeln, die die Welten trennen und hustet laut los. Das war ja mal ein tolles Willkommensgeschenk. Innerlich die blöden Lichtpartikel verfluchend sieht sie sich in der Welt um, in der sie gelandet ist und staunt.
Z3no sieht zu, wie die Tür neben ihm aufgeht, ein blondes Mädchen heraustritt und erst einmal tief Luft holt. Auch sie wirkt nicht so, als kenne sie sich hier aus, denn sie schaut sich wie verzaubert um. Erst dann trifft ihr Blick den seinen und die schreit auf. „Was machst du hier? Wie kommst du hier her und wer bist du überhaupt?!" Sie setzt zu weiteren Fragen an, aber Z3no unterbricht sie, indem er drei Schritte rückwärts geht, um Abstand zwischen die beiden zu bringen. Sie schaut ihn verständnislos an. Der Typ ist irgendwie komisch. Sie will gerade noch mehr Fragen stellen, da besinnt sie sich eines Besseren und sagt: „Naja egal. Hey erstmal, ich bin Elaine. Und ich hab keine Ahnung wo ich bin, wer du bist, was ich hier soll und warum ich überhaupt mit dir rede."
Z3nos Augen werden groß. „Elaine? Warte mal." Er denkt kurz nach. „Was ist?" Elaine schaut ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Nichts, nichts. Ich kenn nur ne Elaine, deswegen." Sie schaut ihn weiterhin an. Langsam wird sie ihm unheimlich. „Und du bist?", fragt sie ihn nach einer Weile, extra langsam sprechend so als ob sie ihn für dumm verkaufen würde. Z3no rollte mit den Augen und meinte kurz angebunden: „Z3no und ich denke, wir beenden das hier mal. War" Er macht eine kurze Pause und denkt nach „nett dich kennengelernt zu haben."
Elaine zieht die zweite Augenbraue hoch und sieht zu, wie Z3no sich wieder seiner Tür zu wendet. Oder eher gesagt, wie er sich der Stelle zuwendet, wo sich bis vor ein paar Sekunden noch eine Tür befinden hat. Jetzt ist die Stelle leer, nirgendwo ist eine Tür zu sehen. Dann wird Elaine eines klar. „Warte mal, Z3no?! Z3no, der mich gerade umgebracht hat?" Z3nos Kopf schnellt zu Elaine. „El!?", fragt er erstaunt. „Wow ok, das ist jetzt unerwartet", meint Elaine daraufhin und bemerkt dann, dass auch ihre Tür sich in Luft aufgelöst hat. „Das darf doch nicht wahr sein!", schimpft sie vor sich hin. „Zuerst werde ich umgebracht und dann noch entführt. Heute ist echt nicht mein Tag." Gerade als Z3no zu einer Antwort ansetzen will, erscheint eine dritte Person. Elaine schaut auf und ist leicht irritiert. Das Mädchen hat schwarze Flügel und ein Schwert in der Hand, dass in der Sonne glänzt wie geschliffener Obsidian. „Da seid ihr ja endlich!", sagt das Mädchen und umarmt eine vollkommen überforderte Elaine. „Ich hab schließlich nicht den ganzen Tag Zeit, liebste Zwillingsschwester." „Syl?" „Na klar, oder hast du noch mehr von der Sorte?" Elaine lacht und schüttelt den Kopf. „Siehste!" Dann lässt Syl den Blick zu dem braunhaarigen Jungen schweifen. „Und da ist ja auch schon unser Lieblingsmörder. Was machen wir denn mit dir?" Z3no schaut sie perplex an. „Naja, eigentlich hab ich sie ja gar nicht umgebracht, sie lebt ja noch, oder?" Syl lacht und auch El muss leicht grinsen. „Da muss ich dir widersprechen, du hast sie kaltblütig ermordet und wir werden sie rächen!"
Z3no zieht eine Augenbraue hoch. „Soso, ihr wollt sie also rächen? Wie wollt ihr das denn anstellen?" „Das lass mal schön unsere Sorge sein", meint Syl und zieht Elaine mit sich. „Genieß deinen letzten Tag, F3nny", ruft sie ihm noch zu, dann sind sie und Elaine schon in den Wolken verschwunden.
*
Am nächsten Morgen haben Elaine und Syl schon alles parat für dir ultimative Rache. Die ganze Nacht hatten sie Pläne geschmiedet, wie sie sich am besten an ihm rächen könnten und nun war ihr Plan perfekt.
Eigentlich müsste Elaine totmüde sein, aber sie Aufregung, was wohl als nächstes passieren würde, hält sie wach.
Schnell packen sie die letzten Utensilien ein, dann nimmt Syl sie am Arm und sie steigen zusammen auf in die Lüfte.
Z3no hat schlecht geschlafen diese Nacht. Ihm war diese Welt nicht geheuer. Überall könnte die Gefahr lauern. Außerdem gehen ihm die letzten Worte des Mädchens nicht mehr aus dem Kopf „Genieß deinen letzten Tag, F3nny!" Er glaubt nicht im Geringsten daran, dass diese beiden Mädchen es schaffen würden, ihm etwas anzutun. Sie könnten keiner Fliege was zuleide tun. Langsam streckt er sich und gähnt. Heute würde er einen Ausweg aus dieser komischen Welt finden. Er hatte schon ganz andere Sachen überlebt.
Aus der Ferne hört er ein Heulen, vielleicht von einem Wolf. Wahrscheinlich war diese Nacht wieder jemand gestorben. Solange er noch lebt, ist es erstmal egal. Z3no beschließt einfach, diese Richtung bei seinen Erkundungen außen vor zu lassen. Als er gerade wenige Minuten gelaufen ist, hört er hinter sich das Schlagen von zwei Flügeln und das leise Tuscheln zweier Mädchen. Er blickt sich um und erkennt, dass El und Syl am Himmel hoch über ihm schweben und ihn kichernd beobachten. Er hebt eine Augenbraue hoch, verzieht den Mund und dreht sihh wieder weg. Die zwei hatten ihm gerade noch gefehlt.
Er will gerade weitergehen, da landen die beiden direkt vor ihm und lächeln ihn an. „Na, gut geschlafen?", meint Elaine und grinst wissend. „Hast du nichts besseres zu tun?", fragt Z3no leicht genervt. „Gerade eigentlich nicht, nein", antwortet ihre Schwester an Elaines Stelle. Mit einem wissenden Blick zu ihr zieht sie einen langen Dolch aus der Halterung an ihrem Gürtel und reicht ihn ihrer Schwester. „Du darfst den ersten Stich setzen", meint sie großzügig. Z3nos Augen werden groß. Sie würden ihn wirklich umbringen. Und das alles wegen eines Scherzes. „Das ist jetzt aber wirklich übertrieben", versucht er noch, Elaine zu beruhigen, als diese immer näher auf ihn zuschreitet, den Dolch fest in der rechten Hand. „Findest du das übertrieben? Jetzt auf einmal? Das hättest du dir eigentlich überlegen sollen, bevor du mich umgebracht hast, Z3nilein." Z3no weicht zurück. „Das würdest du nie tun. Du hasst Gewalt!", versucht er ein letztes Mal, seine Gegenüber unzustimmen, aber er trifft auf taube Ohren. Als er den Stamm des Baumes im Rücken spürt weiß er, dass er in der Klemme sitzt. „Das war's dann wohl, noch letzte Worte?" Z3no schüttelt den erhobenen Kopf und streckt die Brust raus. „Mach schon. Ich werde mich nicht wehren." Elaine nickt Z3no noch ein letztes Mal zu, dann versenkt sie den Dolch fast bis zum Heft in seiner Brust. Zenos Augen leuchten kurz auf, dann sackt er zusammen. „Du solltest ihn doch nicht sofort umbringen!", meint Syl. „Jetzt lohnt es sich nicht mehr, wenn ich auch noch zusteche." „Tut mir wirklich leid. Aber danke für den Dolch, das hat echt gut getan." Elaine zieht den Dolch aus der Brust der Leiche und wischt das Blut an der Klinge notdürftig an ihrem Ärmel ab. „Das müssen wir unbedingt nochmal machen. Hat echt Spaß gemacht." „Auf jeden Fall."
Irgendwo in Deutschland wirft Z3no genervt sein Handy auf's Bett. Sie hatten es ein weiteres Mal geschafft, ihn umzubringen. Irgendwie konnten sie sich immer so unschuldig verkaufen. Er weiß mittlerweile, wie das abläuft. Sie bringt alle um, ohne aufzufallen bis nur noch sie beide am Leben waren, um ihm dann das Messer ins Herz zu rammen. Er tippt noch schnell ein „Gutes Spiel" in sein Handy, dann geht er Abendessen.
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Dieser OS ist ein Herzensprojekt, den ich nur für meine liebste Zwillingsschwester WUlfshadow1 geschrieben habe. Und natürlich auch noch für F3nboyy. Wenn ihr die beiden nicht kennt (was ich nicht denke xD) schaut mal bei ihnen vorbei.
Ansonsten nur: vielen Dank für's Lesen.
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