Wald • Zomluten
(Lied anmachen wenn ich es sage^-^)
P.o.V. Patrick
Gelangweilt drehte ich meinen Stift und starrte auf mein leeres Blatt. In dem Zimmer war es nicht laut, eher gedämpft und jeder hatte sich zu seiner 'Gruppe' gesetzt. In zwei Minuten würde der Unterricht beginnen. Seufzend blickte ich aus dem Fenster, betrachtete den ferner liegenden Wald und überlegte, ob ich nach dem Unterricht wieder hingehen sollte. Eigentlich könnte ich es machen... Heute hatte das neue Schuljahr begonnen und wir würden keine Hausaufgaben aufgekommen... Theoretisch würde es gehen. Dann hatte der Tag wenigstens etwas Gutes. Leicht lächelnd richtete ich mich auf - der Gedanke an den kühlen Wald und die friedliche Atmosphäre munterte mich immer auf.
Mit dem charakteristischem Türknallen betrat Herr Reuter den Klassenraum und schleifte einen blassen Jungen hinter sich her. Von Anfang an zog er mich in seinen Bann - er strahlte ein gewisses Etwas aus, was mein Herz höher schlagen ließ. Dunkelbraune, fast schwarze kinnlange Haare umrahmten sein blasses Gesicht, welches er gesenkt hielt. Er trug einen großen schwarzen Pulli und eine dunkle Jeans im Used-Look. Fast so wie ich - nur dass ich ein etwas engeres schwarzes T-Shirt trug. Ich war fasziniert. "Guten Morgen" wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und stand schnell auf, um mit der Klasse zusammen den Lehrer zu begrüßen. "Das hier ist Michael. Er hat die Schule gewechselt. Er ist wie ihr siebzehn Jahre alt und ja. Michael, setze dich bitte neben Marina, ich würde gerne mit dem Unterricht anfangen." Das alles rauschte an mir vorbei, zu sehr war ich auf Michael fixiert. Michael. Ich wusste nichts von ihm, nur seinen Namen und sein Aussehen, und ich wollte nichts mehr, als ihn kennen zu lernen.
(...)
"Patrick!" Erschrocken fuhr ich hoch und stieß fast gegen die Stirn meines Lehrers. "Schon wieder geschlafen? Dafür sind die Betten da, nicht die Schule. Bereite dich lieber auf das Deutsch Abitur vor." Zitternd nickte ich und fuhr mir durch die Haare, das leise Gekichere ignorierend. Auch er schmunzelte. Er. Michael. Jeden Tag wurde mein Interesse an ihm größer. Er redete nicht viel, stand meistens stumm bei den Beliebteren und verschwand jedes Mal sofort nach dem Unterricht. Er war ein Einzelgänger, so wie ich. Mit dem Unterschied, dass er Freunde hatte. Nicht so wie ich. Sicher, wenn ich mich anstrengen würde, würde ich auch Freunde haben, aber... Ich traute organischen Wesen nicht über den Weg. Lieber saß oder lag ich stundenlang alleine im Wald und las, lernte und spielte Gitarre. Dort war ich für mich alleine. Und Michael war der erste, der den Willen des Kennenlernens in mir weckte. Auch jetzt betrachtete ich ihn, zugegebenermaßen etwas verträumt. Wie konnte man bitteschön beim Kulikauen so gut aussehen? Konzentriert lag sein Blick auf dem Lehrer und immer wieder schaute er sich in der Klasse um. Als seine Augen auf meine trafen, wurde ich rot und mir wurde es warm. Seine Augen waren dunkel, wirkten schwarz und schienen so, als könne er mir in die Seele blicken. So ein Gefühl hatte ich noch nie. Eine Gänsehaut säumte meine Arme und ihm schien es nicht anders zu gehen, denn weder er noch ich schienen die Kraft zu haben, uns vom Blick des anderen zu lösen. Unsere Blicke verflochten sich, erzählten ihre eigene Geschichte. Nervös lächelte ich und auch ihm huschte ein leichtes Lächeln über's Gesicht. Beinahe zeitgleich drehten wir uns wieder nach vorne, beide versuchend, die Röte von den Wangen zu bekommen.
(...)
Es knackste und ich hörte ein leises Fluchen hinter mir. Erschrocken versemmelte ich einen Akkord auf meiner heißgeliebten Gitarre und drehte mich um. Leichte Schmetterlinge streckten ihre Flügel und fingen an, zu fliegen als ich Michael sah. "H-hi" Es war ein leises Hauchen, und ich stand vorsichtig von dem Baumstamm auf, auf dem ich mich nieder gelassen hatte. "Eh..." "Spiel weiter!" Unterbrach er mich, bevor ich irgendetwas sagen konnte. "Du spielst wunderschön..." "Du hast mich spielen hören?" Er wurde leicht rot und nickte leicht. "Nicht nur einmal..." Ohne es verhindern zu können fing ich an zu lächeln und die Schmetterlinge wurden mehr. Er hatte mich beobachtet? Irgendwie war das... Süß. "Setz dich bitte wieder hin, i-ich geh schon wieder" stotterte er und wollte gerade umdrehen, als ich ihn am Handgelenk festhielt. "Bleib." Ich setzte mich hin, rutschte zur Seite und machte eine auffordernde Geste. Michael fing an zu lächeln und ließ sich neben mir nieder. Unsere Oberschenkel berührten sich leicht, genauso wie unsere Schultern. Erneut nahm ich meine Gitarre zur Hand und fing an zu spielen. Tears in Heaven. (Macht das Lied an :3) Gerade, als ich die ersten Takte angeschlagen hatte, fing Michael plötzlich an mit zu summen, und schließlich auch mit zu singen. Gosh, er sang so wunderschön. Auch ich fing an mit zu singen und fing an zu lächeln. Ein kurzer Blick zu Michael zeigte mir, dass er mich lächelnd beobachtete. Wir sangen leise im Einklang, passend zur Gitarre im Wald. Es herrschte eine wunderschöne Stimmung und unser Lächeln verging auch nicht, als ich die letzten Akkorde spielte. "Das war wunderschön" hauchte er und ich lächelte sanft. "Ja..." Zu mehr war ich nicht fähig. Wie so oft wurde ich mit ihm in einen Blick verwickelt, der mir durch Mark und Bein ging. Er erhitzte mich und die Schmetterlinge wurden immer mehr. Das Kribbeln schien kein Ende zu nehmen und solangsam wurde ich ungeduldig. Mein Blick huschte zu seinen Lippen, welche mir näher vorkamen. Nervös blickte ich ihm in seine fast schwarzen Augen, sah die Unsicherheit, die ich fühlte und rutschte näher. Nun berührten sich unsere Beine und Schultern, während wir beide leicht dem jeweils anderen zugedreht waren. Seine Lippen waren voll, sie sahen so weich aus, hatten die Farbe von Himbeeren. Plötzlich spürte ich, wie er mir sanft seine Hand an meine Wange legte und ein letztes Mal sah ich ihm in die Augen, bis sich unsere Lippen trafen und das Feuerwerk begann.
Wow.
Vom ersten Moment an. Es war so perfekt. Er war so perfekt. Unsere Lippen berührten sich leicht und bewegten sich in einem Rhythmus, sanft, zart, wie die Schmetterlingsflügel in meinem Bauch. Zögerlich legte ich eine Hand in seinen Nacken, um ihn näher an mich zu drücken, während meine andere an seine Wange ging. Sanft strich ich ihm über die Haut, er über meine Arme. Ängstlich, wie ich reagieren würde, bewegte er seine Lippen stärker gegen meine, worauf ich einstieg. Der Kuss war so intensiv, voller Gefühle. Ich hatte nie gedacht, dass ich so fühlen würde, wie es in den Büchern immer war. 'Das Herz steht still, bis es in doppelter Geschwindigkeit weiter pocht.'. Nie im Leben, dass war alles nur Verherrlichung der Einbildung mancher Gefühle. Doch das stimmte nicht. Meine Welt drehte sich nicht um die Sonne, sondern um Michael. Nur um ihm. Um seine Lippen, seine Arme, seine Haare. Er tat so gut.
Sanft lösten wir uns voneinander und als ich ihm in seine Augen sah, wusste ich, was es hieß, zu lieben.
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1151 Wörter
WAS? DAIST JA NIEMAND GESTORBEN!
Jaja, ich weiß, ich weiß, niemand stirbt, schon wieder Kitsch, bla. Auch so ein ähnliches Ende, aber egal ^^ Kann halt keine Enden schreiben, I'm sorry. Eh ja. Danke an Nonamegirl217 für die Unterstützung <3
Sonst noch was?
Glaub net.
Feedba- ach egal xD Krieg ich eh nie, #sädlaif.
Jo.
Rosenlicht
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