Time • Dizzi
P.o.V. Alex
Kennt ihr das, wenn ihr einfach wisst, dass eure Zeit abgelaufen ist? Dein Atem wird schwerer, die Augen träger, euer Herz langsamer? Das ist so, wenn man stirbt. Man spürt es, es ist einfach klar. Manchmal ist es erst sehr spät klar, zwei Minuten vorher oder so. Manchmal aber auch 1 Stunde...
Angestrengt huste ich und halte mir die schmerzende Brust. Felix sieht mich besorgt an. "Alles in Ordnung?" Ich schüttele den Kopf - nein, es ist nicht alles in Ordnung. Mein Kopf dröhnt und kurz verschwimmt meine Sicht. Das war schon länger so, und es was mir egal, was mir die anderen sagen würden, dass es ein Hirngespinst wäre oder so. Ich würde sterben. Nicht in ein paar Jahren, sondern bald. Wieder verschwimmt meine Sicht und ich lehne mich keuchend an Felix, welcher sofort einen Arm um mich legt. "Weißt du, Felix, ich glaube.... Ich sterbe." Entsetzt blickt er mich an und ich beobachte meine schmerzenden Hände, wie sie sich zu Fäusten ballen und sich wieder strecken. "Es... Es ist einfah ein Gefühl. Also ob du sagen würdest 'Morgen habe ich Geburtstag.'. Nur, dass es mein Tod ist und ich nur noch eine Stunde habe." Wieder muss ich husten, übertöne dabei das entsetzte Keuchen Felix'. "Meine Fresse, ich fühle mich wie so ein alter Sack! Ich werde sterben!" Versuche ich mit tiefer Stimme die Situation zu lockern. Tränen steigen in Felix' Augen. Er glaubt mir. Oh mein Gott, er glaubt mir. Wieder huste ich, es wird Schlimmer. Dann realisiere ich den Ernst der Lage. "Verdammt, ich will noch nicht sterben! Ich gehöre nicht zu diesen Leuten, die glücklich sterben werden! Ich habe mein gesamtes Leben noch vor mir!" Presse ich heraus und Felix zieht mich stumm näher zu sich. "Meiner großen Liebe meine Gefühle beichten, reisen, Kinder kriegen, alt werden..." Verzweifelt blicke ich zu ihm hoch. "Ich bin noch nicht bereit zum Sterben, verdammt nochmal!" Zum ersten Mal sagt Felix etwas. "Nein, bist du nicht. Du wirst es auch nie sein. Und weißt du was? Ich werde nie darüber hinwegkommen. Wieso du? Du... Du hast ein perfektes Leben. Job, Freunde, Familie. Wirst gefeiert, wirst geliebt. Und das alles wird jetzt kaputt gemacht." Tränen schimmern in seinen Augen, er fängt an zu schluchzen.
Und das, das bricht mir das Herz. Zu sehen, wie er um mich weint. Es ist leise, nur sein Schniefen und das Ticken der Uhr ist zu hören. Tick. Tack. Tick. Tack. Wie lange ich das Ticken wohl noch hören würde?
Erneut musste ich husten. Alles verschwimmt und ich umarme Felix. "Weißt du, was für eine schöne Zeit hatten? Danke." Ich versuche, all meine Dankbarkeit, Gefühle und... Liebe in meine vermutlich letzten Worte zu legen. "Und... da.." ich hustete erneut, es tat immer mehr weh, ich hatte Mühe, meine Augen offen zu halten und ich konnte förmlich spüren, wie mein Herz anfing, unregelmäßig zu schlagen. "...das wahrscheinlich meine letzte Chance ist...." Ich küsste ihn leicht auf die Wange. Zart, sanft, als wäre er zerbrechlich und nicht ich. "Ich liebe dich." Seine Augen offen, sein Gesichtsausdruck strahlend - sanft nahm er mein vor Schmerz verzerrtes Gesicht in seine Hände und küsste mich. Alles kribbelte, mein Körper schien zu explodieren. Mein Gesichtsausdruck erschlaffte, ich hatte kaum noch Kraft. Doch... Es war ein wunderbares Gefühl. Besser, als ich es mir jemals vorgestellt hatte. Felix löste sich von mir und lächelte mich glücklich an. "Ich dich auch." Ich lächelte, blickte an die Decke. Das war das, was ich mir immer erhofft hatte. Erwiederte Liebe. Felix küsste mich erneut - doch diesmal war etwas anders.
Ich erwiederte nicht, und würde es auch nie wieder tun.
Meine Zeit war abgelaufen.
Danke, Felix.
Für alles.
Ich liebe dich.
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597 Wörter
...und würde es auch nie wieder tun. Hachja, endlich ist er fertig, dieser süße, kleine #Dizzi Oneshot. Feeedback? Sitze gerade motivationslos an ner Präsi, die Freitag fertig sein muss xD.
Jo.
Rosenlicht 💕
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