Stalker • Kürbistumor
P.o.V. Manu
"Und sie kommen selbst hierher, und wollen sagen, dass sie ein Stalker sind, aber nicht wirklich?"
Mein Blick fiel auf die Hände, die miteinander spielten. "Ich würde nicht Stalker sagen, das klingt so... Bedrohlich. Ich bin ein Mensch, der gerne beobachtet."
"Und immer ein und dieselbe Person und Fotos machen? Das grenzt an Stalken."
"Es sind normalerweise verschiedene Personen. Eigentlich mache ich keine Fotos. Aber... Manche Personen sind halt interessant. Und da möchte ich sie nicht vergessen. Es ist wie ein Drang. Besonders bei ihm."
"Bei wem?"
"Patrick. Er ist 29 und ein bisschen kleiner als ich, hat braune Haare und braune Augen. Er ist sportlich und nimmt sein Fahrrad immer mit nach oben." Nervös schob ich meine Brille hoch, die auf meine Nasenspitze gerutscht war. "Und er war mein bester Freund."
"Nur von ihrer Seite?"
"Beidseitig. Nur kannte er mich nicht vom Sehen. Aber nach einer Weile fiel es ihm auf."
"Inwiefern?"
"Naja... Er fragte, ob ich in Köln wäre... Dass er ständig jemanden sah, der wie ich aussah, auf jeden Fall wie ich mich beschrieb. Lange braune Haare, grüne Augen, groß, dünn."
"Was haben sie erwiedert?"
"Nichts. Habe gelacht. Es abgetan. Er traute mir nicht mehr, das war klar. Nahm mehr mit anderen Leuten auf. Distanzierte sich einfach. Und das... Das tat so weh. Das Misstrauen war berechtigt, ich meine... Ich hatte ihn... Beobachtet. Mehrmals. Länger. Und ich glaube, es war auch berechtigt, dass er irgendwann der Kontakt abbrach. Das tat noch mehr weh."
"Ist das Stal- das Beobachten dann schlimmer geworden?"
Verlegen blickte ich auch meine Hände. Meine Wangen wurden heiß - ich wurde rot. "Jetzt können sie sagen, dass es zum Stalking wurde. Ich war besessen. Er nahm mit anderen auf. Hatte er mich etwa komplett vergessen? Er wirkte so glücklich, so frei... Und das ohne mich. Ich zog mich zurück, nahm nichts mehr auf. Kapselte mich ab. War vollkommen fixiert auf ihn. Steckte mein Geld in Kameras, Bücher, Stifte. Bestimmt sieben große Schubladen waren mit Informationen über ihn gefüllt. Und ich dachte nicht daran, auf zu hören."
"Dann kamen ihre.... Krankheiten?"
Er musterte mich abschätzig und ich nickte ergeben. "Ja. Magersucht, Depressionen, Bulimie... Ich hatte die unlogische Hoffnung, dass er mich lieben würde, wenn ich nicht so fett wäre... So.... Hässlich. Und ehrlich gesagt... Ich glaube nicht, dass die Magersucht vorbei ist. Ich ass teilweise mehrere Tage lang nichts, mit der Absicht, dünner zu werden. Aber... Ich sah mich immer fetter. Hier eine Speckrolle, da ein fetter Bauch. Ich war krank und wurde immer dümmer."
"Und Patrick?"
"Er bemerkte mich. Zuerst waren es immer nur kurze Seitenblicke, dann drehte er sich mehrmals um und nach ein paar Wochen...
Sprach er mich an." Ein Schauer durchfuhr mich, als ich mich an diese paar Minuten zurück erinnerte.
"Was hat er gesagt?"
"Er hat mich gefragt, ob ich Manuel hieße. Ich antwortete normal, tat auf unschuldig. Aber... Es war zu spät. Noch heute geht mir sein enttäuschter Blick nicht aus dem Kopf."
Ich spürte, wie Tränen in meine Augen stiegen und senkte leicht den Kopf. "Er sagte, ich solle aufhören. Mit dem Stalken. Schrie mich beinahe an."
"Wie reagierten sie?"
"Ich weiß es nicht mehr. Ab da ist alles so... Verschwommen. Aber er schrie mich nach einer Weile an. Was er mir an den Kopf warf... Keine Ahnung. Aber es tat weh. Es tat so weh."
"Wie ist es weiter gegangen?"
"Ich wollte mit dem Beobachten aufhören. Ehrlich. Wollte ihn in Ruhe lassen. Doch schon nach zwei Tagen riss er mich wieder in seinen Bann. Ich war verrückt. Verrückt von Liebe, verrückt von ihm, verstehen sie? Und er... Er hatte einfach nur Angst." Verzweifelt blickte ich meinen Gegenüber an, eine einsame Träne rollte über meine Wange, während er mich eiskalt durch seine Brille anblickte.
"Sie wären jetzt nicht hier, wenn nicht irgendwas... Besonderes passiert wäre."
"Ich möchte, dass sie mir helfen." Hauchte ich leise und blickte ihn an.
"Wobei?"
"Ich möchte, dass sie mir helfen, mich umzubringen."
"Wieso?"
Leichte Schweißperlen standen auf seiner Stirn und ich lächelte sanft. "Ich möchte sterben, damit ich ihn im Himmel sehen kann. Nach seinem Suizidversuch kann ich ihn nicht mehr beobachten."
"Er hat sich umgebracht."
"Genau. Wegen mir..." Langsam greife ich in meine Tasche und lege ein großes, blutrünstig blitzendes Messer auf den Tisch zwischen uns. "Mit diesem Messer. Ich möchte, dass sie mich erstechen."
"Nein."
"Doch. Ohne ihn kann ich nicht leben. Ohne ihn ist es kein Leben." Kalt blickte ich ihm in die Augen, bis er zitternd die Hand hebt und einen kleinen Knopf betätigt, beinahe sofort stürmen Wärter hinein.
Doch es ist schon zu spät. Der kranke Stalker rammt sich ein Messer, befleckt mit dem Blutes seines Geliebten ins Herz und stirbt, während sein Psychologe und gleichzeitig bester Freund Maudado zusehen muss, wie ein weiterer Freund aufgrund einer nicht erwiederten Liebe zugrunde geht.
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806 Wörter
Gut Ding will Weile haben, und endlich ist dieser OS fertig. Das Ejde finde ich jetzt nicht sk gut, aber ok. Naja. WENIGSTENS HAB ICH WAS HOCHGELADEN ALDA! xD
Bin nämlich wieder krank, ja. Toll. Naja, muss trd. Morgen in die Schule >.<
jo.
rosenlicht
-ReUpload-
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