Krankenhaus • Palizzi
P.o.V. Izzi
"Na?" hauchte ich leise und strich über seine Hand, welche schlapp auf der Bettdecke lag. "W-wie geht's dir?" Besorgt blickte ich Pat in die braunen Augen, die trotz seiner Krankheit nie den Glanz verloren hatte. Er hustete trocken und lachte auf. "Hachja, es läuft, es läuft. Zwar rückwärts und bergab, aber es läuft." Trotz der Situation musste ich leicht lächeln. "Der ist so alt..." schniefte ich und auch Pat musste leicht lachen, was jedoch wieder in einem Husten endete. Trotz des Alters ging es mir noch relativ gut, während er langsam, aber sicher starb. Ich wollte es nicht. Wir hatten so wenig Zeit miteinander verbracht. Ohne es zurückhalten zu können schniefte ich und blickte zur Seite. Er würde sterben. Gott, und das bald. Tränen rannen über meinen Wangen und ich spürte den Schmerz präsenter als zuvor. "Alex!" Erschrocken riss Pat seine Augen auf und klopfte neben sich, nachdem er so gut es ging zu Seite gerutscht war. "Komm her!" Und so kauerte ich mich an ihn, genoss den vielleicht letzten Moment Zweisamkeit für eine lange, lange Zeit, wenn nicht sogar für immer. Schon der Gedanke daran, ihn morgens nicht mehr zu sehen, schmerzte. Nie wieder neben ihm liegen. Ihn nie wieder küssen. Nie wieder alte YouTubeVideos zusammen schauen. Nie wieder. Nie wieder. Nie wieder. Wie ein Mantra wiederholte ich diese zwei Wörter und blende schließlich alles außer mir und Pat aus. Leicht drehte ich meinen Kopf und blickte in seine wunderschönen Augen. Fahre ihm durch seine mittlerweile weißen, aber dennoch unglaublich weichen Haare und griff nach seiner Hand. "Ich liebe dich." Es rutschte, wie so oft, einfach aus mir heraus. "Ich dich auch. Werde ich immer tun. Bitte, denk daran..." Leicht lächelten wir und ich drückte meine Lippen auf seine Hand und kuschelte mich erneut an ihn.
"Alex?"
"Ja?"
"Bevor du gehst... Ich glaube, wir sehen uns nicht wieder. Nur so ein Gefühl. Ich wollte nur sagen... Ich liebe dich. Seit ich achtundzwanzig bin, aber es fühlt sich an, als wären diese Gefühle schon immer präsent gewesen. Ich wollte dir nur sagen... Auch wenn ich nicht mehr da bin... Ich... Ich bleibe dann doch irgendwie da. Wir haben so unendlich viel durchgemacht, und das zusammen. Wir haben gegen Homophobie gekämpft, haben geheiratet, wundervolle Freundschaften geschlossen und mit dir hatte ich den wahrscheinlich geilsten Sex meines Lebens." Leicht lachte er und fuhr fort. "Wir haben mehr als die Hälfte unseres Lebens miteinander verbracht, und trotzdem war es zu wenig Zeit. Keine Zeit der Welt würde reichen, um mein Verlangen, meine Sehnsucht nach dir zu stillen. Und ich liebe dich. Gott... Ich liebe dich so sehr. Deine mittlerweile grauen Haare, deine Augen, deinen Körper, deinen Charakter. Deine Taten, deine Worte... Alles an dir. Und ich könnte mir nichts besseres vorstellen, als zu sterben, und sicher zu sein, dass du meins bist und ich dich liebe. Das wollte ich nur einmal gesagt haben. Ich liebe dich und du liebst mich... Deswegen.... Lass mich gehen. Versinke nicht in Trauer. Dafür ist deine Zeit zu wertvoll. Danke für die ganze wundervolle Zeit mit dir." Er lächelte und ich drückte, ohne etwas zu erwiedern seine Hand. Gott, es tat so weh. Ein letztes Mal lösten sich unsere Hände, um für immer getrennt zu bleiben.
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594 Wörter (plus Extra)
JA, ik, das mit dem Extra ist geklaut. Aber Idc, ganz ehrlich xD. Mir tut es leid, aber... Dieser Satz hat nach nem Abschluss geschrien xD
Kleiner Os für zwischendurch~
Jo.
Rosenlicht <3
Mini-Fortsetzung aka ein Teil der reingekackt hat:
Als ich am nächsten Morgen über seinen Tod informiert wurde, war ich nicht sonderlich überrascht. Wir hatten es gewusst. Ich hatte mir ein getrocknetes Kleeblatt genommen und hatte mich einfach nur ins Bett gelegt, die Schmerzen ertragen. Denn... Ich wusste, dass er mich beobachtete. Dass er mich liebte. Für immer.
Für immer...
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