× Held • Paldado ×
"Und Maurice, wenn du groß bist, was möchtest du werden?" Mit kindlicher Begeisterung sah der Zehnjährige den sechszehnjährigen an, welcher für ihn die Blume ausschnitt.
"Ein Held! Irgendwann möchte ich jemanden vor jemand gaaaaanz Bösem retten und dann sein Held sein!" Leise lachte Patrick auf, als er den Wunsch des Blonden hörte. "Das ist ein toller Wunsch! Wer weiß, vielleicht rettest du mich auch mal!" "Das wäre toll" lächelte der Kleine und nahm Patrick die Blume aus der Hand. "Und was möchtest du werden?" "Hmm..." Überlegte Patrick und legte die bunte Linkshänderschere zur Seite. "Ich weiß nicht genau. Weißt du, warum ich hier bin?" Mit großen Augen schüttelte Maurice den Kopf und klatschte mit seinen Patschehändchen die Blume mit zu viel Kleber auf das Papier, während der Rest der Grundschulklasse noch mit Ausschneiden beschäftigt war. "Naja... Ich bin ja in der zehnten Klasse und da müssen wir irgendwo hin, wo Erwachsene arbeiten, damit wir auch wissen, wie es ist. Ich habe mir eine Grundschule ausgesucht, weil ich es mag, mit Kindern zu arbeiten, die in deinem Alter sind. Und naja..." Verlegen kratzte sich der Junge am Hals und blickte durch den Raum. "Mir gefällt es hier. Ich denke, dass ich hier für eine Woche arbeite, hilft es mir echt weiter, ein zu schätzen, was ich machen will." Doch kaum hatte er zu Ende gesprochen, stiegen Tränen in die grünblauen Augen des Kleinen. "Du bleibst nur für eine Woche?" Verwirrt nickte Patrick und Maurice blickte zur Tafel, wo wie immer der Wochentag stand. Donnerst... Donnerstag? Donnerstag war vor Freitag und nach dem Freitag war die Zeit in der Schule für zwei Tage um... Was bedeutete... "Du bleibst ja nur noch heute und morgen!" Rief Maurice entsetzt und ließ alles fallen, damit er Patrick stürmisch umarmen konnte, welcher sofort eine leichte Röte auf die Wangen bekam. Maurice war ja auch einfach zu knuffig.
"Nun, Patrick, wie hat es dir gefallen?" Lächelnd setzte Patrick sich auf seinem Stuhl gerade auf. "Es war echt toll..." Schwärmte er und fuhr sich kurz durch die Haare. "Die Kinder waren alle voll lieb und mir hat es echt gefallen. Ich durfte sogar mal eine Deutsch Unterrichtsstunde halten und es war unglaublich. Ich glaube, ich werde echt Grundschullehrer." Überrascht blickte sein Politiklehrer ihn an.
Patrick war ein Schwätzer, unruhig, oft zu spät und respektlos.
Als er ihm das unterschriebene Formular eine Woche, nachdem er es ausgeteilt hatte, gegeben hatte, war er echt überrascht gewesen.
Aber bestimmt war er bei Porsche oder Bosch.
Doch umso mehr überrascht war er gewesen, als er die Adresse einer Grundschule gesehen hatte.
War das wirklich Patrick Meyer oder ein sozialer Zwilling?
Doch nach dieser Woche schien Patrick wie ausgewechselt, als hätte ein Schalter in seinem Kopf 'Klick' gemacht. Er machte motiviert im Unterricht und der Ehrgeiz funkelte in seinen Augen. Offenbar war ihm klar geworden, was er machen musste, um seinen Traum wahr zu machen.
Und auch wenn seine Freunde es mit Spott betrachteten, fing er an, freiwillig in den Ferien im Kindergarten zu arbeiten und aus zu helfen.
Sein Lehrer war überrascht, aber positiv überrascht.
Denn seit dieser Woche glänzten Patricks Augen mehr als sonst und der Stolz in ihnen, als er seinen Bogy-Bericht abgab, brachten das Herz seines Lehrers zum Schmelzen.
"Paddyyyyy!" Überrascht drehte sich Patrick von Julien weg und sah einen kleinen blonden Jungen, welcher auf ihn zu rannte und stürmisch umarmte. "Maurice? Was machst denn du hier? Hast du nicht Unterricht?" Seine Berufsorientierung war jetzt schon fast ein Jahr her und er war mittlerweile in der elften Klasse, aber Maurice war ihm irgendwie im Kopf geblieben. "Aber... Ich bin doch jetzt ein Fünftklässler!" Mit vor Stolz geschwollener Brust ließ er Patrick los. "Aber ich will euch nicht nerven. Ihr seid schließlich die Großen, vor denen jeder Angst hat! Aber ich weiß, dass man vor dir keine Angst haben muss! Und ich habe etwas für dich!" Mit vor Aufregung geröteten Wangen kramte der Kleine in seinem neuen, schönem bunten Schulrucksack herum und zog schließlich einen kleinen, bunten Blumenstrauß heraus und drückte ihn Patrick in die Hand. Gänseblümchen, Löwenzähne, kleine Tulpen und eine Rose. "Das ist für dich. Und wenn alle Blätter verwelkt sind, werde ich dich vergessen!" Maurice umarmte Patrick nochmal schnell, welcher ebenfalls rot geworden war und über die süße Geste schmunzeln musste. "Süß... Patrick hat einen kleinen Verehrer." Grinste Julien und boxte Patrick spielerisch gegen den Arm. "Gott sei Dank werde ich bei meinem Bogy in 'nem Tanzstudio sein, da sind keine kleinen Kinder." Doch Patrick machte sich nichts aus dem Spott und öffnete die kleine Karte, die an einem Gänseblümchen hing. 'Für Paddy von deinem Held'. Leicht lächelnd seufzte er und steckte seine Nase in den Blumenstrauß, um an den süß duftenden Blumen zu riechen. Maurice war schon süß... Wenn er doch nur ein wenig älter wäre...
Doch kaum hatte er das gedacht, schult er sich für seine Gedanken. Maurice dachte bestimmt nicht über die Liebe nach und naja... Es waren sechs Jahre. Wenn er aus der Schule wäre ja... Aber... Das waren noch sieben Jahre. Da hatte er ihn sicher vergessen. Allgemein betrachtete Maurice Patrick bestimmt nur als großen Bruder.
Und trotzdem drehte er im Unterricht gedankenverloren die Rose, bis er merkte, dass es eine Plastikrose war.
"Und wenn alle Blätter verwelkt sind, werde ich dich vergessen!"
"L-lassen sie mich in Ruhe!" Zögerlich machte Patrick einen Schritt nach hinten und stieß gegen die kalte, feuchte Wand der Gasse, in die er gedrängt wurde. "A-aber bitte!" Die Prostituierte lächelte ihn versucht erotisch an."W-wir wollen doch bahaaiiide Spaß!" Angeekelt rümpfte Patrick die Nase, als er die Alkoholfahne roch. "Ich bin schwul!" Wiedersprach er wieder. "Und zudem minderjährig! Das ist verboten oder so!" Der kalte Schweiß stand ihm auf der Stirn und er zitterte. "Das sagen sie alle..." Hauchte die Frau grinsend und drückte ihn gegen die Wand, während sie mit ihren kalten, dreckigen Händen unter sein Shirt fuhr. "Aber ihr Männer seid doch alle gleich..." Hauchte sie ihm entgegen und ihr Mundgeruch ließ ihm speiübel werden und er würgte. "Lassen sie mich los! Das dürfen sie nicht!" Doch er wurde immer kleiner und fing an zu wimmern, als die Hand anfing, an seinem Gürtel zu nesteln.
Er schloss seine Augen und hoffte, dass es einfach schnell vorbei gehen würde, denn die Kraft, sich zu wehren, war schon längst vergangen.
"Papa! Papa komm bitte! Da ist Paddy!" Was für eine Stimme war das? Auf den Boden zusammen gesackt öffnete Patrick ein Auge. Die Prostituierte kniete über ihm und hatte ihm schon seine Jeans und Jacke ausgezogen. Jetzt lag er hier, auf dem dreckigen Pflasterstein und musste mit ansehen, wie sie sich versucht erotisch ihr rotes Kleid aus zu ziehen. Bitte nicht... Panik kam in ihm hoch und erstickt schluchzte er. "Papa! Bitte!" "Kleiner, was ist denn?" Plötzlich schien eine Taschenlampe auf die beiden und Patrick kniff seine Augen zusammen, bis er zwei Silhouetten ausmachen konnte. Ein großer, erwachsener Mann und ein kleiner Junge, vielleicht elf oder zwölf. "Was machen sie da?" Die autoritäre Stimme kam näher und solangsam konnte Patrick eine Polizeiuniform ausmachen. "L-lassen sie uns in Ruhe!" Lallte die Frau und stand schwankend von Patrick auf, welcher seine Hand auf seinen Mund presste, um nicht laut auf zu schluchzen."Vergewaltigen sie gerade einen minderjährigen Schüler?" Der Polizist schien die Lage richtig erfasst zu haben und mit den ausgesprochenen Worten überkam Patrick eine unglaubliche Kälte und er rutschte in Boxershorts und T-Shirt weg, kauerte sich an der Wand zusammen. Sein Atem ging stoßweise und er fing leise an, zu weinen. "Paddy!" Jetzt konnte er auch die Stimme ausmachen und Maurice stürzte auf ihn zu, fiel ihm um den Hals. "Alles gut?" Er war größer geworden und hatte einen Teil seines kindlichen Aussehens verloren. Aber all das bemerkte Patrick nicht, denn er schluchzte und schüttelte seinen Kopf, während die Bilder durch seinen Kopf flogen. "Paddy..." Vorsichtig zog Maurice Patricks Hände von den Augen und umfasste sie mit seinen kleinen Fingern. "Es ist nichts passiert!" Oh doch. Und wie etwas passiert war! Patrick kniff die Augen zusammen und ließ zu, dass Maurice auf seinen Schoß kletterte und ihn umarmte. Doch nicht lange, denn das Gefühl der Panik, dass die Frau auf ihm säße, nahm Überhand und panisch riss er die Augen auf, stieß Maurice von ihm. "Paddy!" "L-lass mich!" Weinte Patrick und versuchte, sich zu beruhigen. "Mach die Bilder weg!" Maurice fing an, ihn von hinten zu umklammern und schreiend trat der siebzehnjährige um sich, während der Polizist - Maurices Vater - sich vor ihn kniete und eine Hand auf seine Schulter legte. "Hey... Alles gut. Ich habe sie verhaftet. Wie heißt du?" Doch Patrick konnte nicht antworten, das Grauen stieg in ihm auf. Die Bilder sollten weg. "Ich will nicht!" Wimmerte er und schlug weiter um sich, traf aus Versehen Maurice, welcher wie ein geschlagener Hund zurück zuckte. "ICH WILL NICHT!" schrie er und brach heulend zusammen, während die Prostituierte alles mit kaltem Lächeln betrachtete. Sie genoß das Schauspiel, das sich ihr bot und lachte. Wie schön es doch immer wieder war, Leben zu zerstören. Hätte er nur mit gemacht...
"Patrick... Du musst aufstehen und in die Schule! Du warst jetzt drei Wochen Zuhause! Das Leben geht weiter!" Verzweifelt betrachtete Patricks Mutter den brünetten Jungen, welcher sich umdrehte und sie mit leerem Blick anblickte. "Julien hat auch schon angerufen. Er vermisst dich. Die anderen auch. Und der Sohn des Polizisten war auch schon mehrmals da. Willst du ihnen nicht irgendwie zeigen, dass alles okay ist?" "Es ist aber nichts okay." Grummelte Patrick und drehte sich wieder um. "Aber... Der Polizistensohn ist da. Soll ich ihn nicht rein lassen?" Patrick fuhr sofort hoch. "Was?" Kiekste er und wurde leicht rot. "Ja, der kleine Blonde." "J-ja ok. Lass ihn rein..." Stotterte Patrick zerstreut und keine Minute später stürmte der kleine rein und fiel ihm um den Hals. "Paddy!" "Maurice" lächelte Patrick traurig und erwiederte die Umarmung leicht, ließ ihn aber los, bevor es ihm zu viel wurde. Aber Maurice blieb weiter so nah bei ihm sitzen und strahlte ihn an. "Ich habe dich gerettet!" Verkündete er stolz und Patrick fing zum ersten Mal seit drei Wochen an zu lächeln. "Ja Kleiner. Du warst mein Held..."
"Aber trotzdem siehst du müde aus..." Mit großen Augen stupste Maurice Patrick auf den Tränensack, wo sich Augenringe gebildet hatten und Patrick zuckte leicht mit den Schultern. "Sowas geht nicht einfach an einem vorbei..." "Wann kommst du wieder in die Schule? Ich habe Tschuljen gefragt, der vermisst dich!" Leicht lächelte Patrick bei der Aussprache Ju's Namens. Der Kleine war ja zu niedlich... "Vielleicht morgen..." Schmunzelte er, und auch wenn er total kaputt und müde war und irgendwas in ihm gebrochen war, schmolz sein Herz bei dem glücklichen Lächeln Maurice's.
"Paddy!" Überrascht drehte sich Patrick um und sah einen blonden Jungen, der auf ihn zu rannte. Siebte Klasse? Keuchend blieb der Junge vor ihm stehen und mit Schrecken sah der achtzehnjährige, dass er mittlerweile genauso groß wie der Siebtklässler war. Die wuscheligen, blonden Haare fielen ihm in die Augen und er blinzelte leicht. "Hai." Und bei der Stimme fiel es Patrick wie Schuppen von den Augen. "Maurice!" Sofort zog er ihn in eine Umarmung, welche Maurice sofort erwiederte. "Wie geht es dir?" Fragte der Jüngere fast schon besorgt und verlegen zuckte Patrick mit seinen Schultern. Die missglückte Vergewaltigung war jetzt anderthalb Jahre her und er konnte offen darüber reden und schaffte es auch, Menschen zu umarmen und an zu fassen, worauf er unglaublich stolz war. Auch wenn es nicht zu einer richtigen Vergewaltigung gekommen war, plagten ihn immernoch Alpträume und dunkle Ringe zierten sein Gesicht. "Ganz okay, denke ich" lächelte er und Maurice strahlte. "Das freut mich. Du hast jetzt dein Abitur, nicht?" Bestätigend nickte Patrick und wurde sogleich nochmal in eine Umarmung gezogen. "Herzlichen Glückwunsch!" Freute sich Maurice, aber trotzdem wurde sein Gesicht mit Trauer überschattet. "Dann sehen wir uns nicht mehr so oft?" Halb zuckte Patrick mit seinen Schultern. "Naja, ich werde in einem Kindergarten arbeiten und währenddessen studieren, ich weiß es nicht... Ich werde auf jeden Fall in der Stadt bleiben." Und damit erhellte sich Maurices Gesicht. "Finde ich gut" lächelte er und umarmte Patrick nochmal lange, bevor er ihm einen Zettel gab. "Naja... Du musst nicht... Aber ich mag dich und würde gerne den Kontakt halten... Wir sehen uns." Vergnügt winkte der Siebtklässler und rannte dann wieder weg, während Patrick den Zettel öffnete und mit klotziger Schrift Maurice's Nummer aufgeschrieben war. "Aww, immer noch der Kleine vor zwei Jahren?" Julien stellte sich neben Patrick, während er lächelte. "Wenn er ein bisschen älter wird, entwickelt sich ja vielleicht was." Grinste er anzüglich und Patrick boxte gegen Juliens Schulter, konnte sich sein Grinsen aber ebenfalls nicht verkneifen. "Halt dein Maul."
"Hey. Ehm... Ich... Bin Maurice." Verwirrt rieb sich Patrick über die Stirn, während er den großen blonden Jungen betrachtete. Maurice.. Maurice... Da war doch was. "Komm doch rein..." Stotterte der Neunundzwanzigjährige und als sie in der Küche saßen und Patrick die Plastikrose, die über dem Herd hing, fiel es ihm wieder ein. Maurice, der kleine süße Junge, der ihm immer wieder den Kopf verdreht hatte. "Achso, Maurice! Gooott, entschuldige! Ich hab dich gar nicht erkannt!" Patrick wurde rot und Maurice fing an zu grinsen. "Macht nichts. Hauptsache, du erkennst deinen kleinen Helden." Grinste er und Patrick wurde es warm um's Herz. Maurice hatte kein Stück seiner Niedlichkeit verloren. "Schön, dass du vorbei geschaut hast. Kann ich dir was zu trinken anbieten? Wie alt bist du denn jetzt?" "Mhh, was willst du trinken und ich bin dreiundzwanzig." Überrascht drehte Patrick sich zu ihm um und zog eine Augenbraue hoch. "Klein Maurice ist also groß geworden?" Leicht lachte er und Gosh, seine Lache war das niedlichste, was Patrick jemals gehört hatte. Provozierend stand Maurice auf und stellte sich direkt vor Patrick hin, welchem die Luft weg blieb, so schnell schlug sein Herz. Maurice überragte Patrick um über einen Kopf und er musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm ihn die smaragdgrünen Augen schauen zu können. "Also, ich würde mich nicht 'Klein Maurice' nennen, aber okay." Kicherte er und Patricks' Herz schlug noch schneller, während er ihn nur mit offenem Mund anstarrte. Zu gerne wäre er weiter so stehen geblieben, aber in seiner Brust machte sich ein unangenehmes Ziehen bemerkbar und er spürte die leichte Panik, die wie immer bei zu großer Nähe hoch kam, auch wenn Patrick sie oft unterdrückte. Also trat der Brünette einen Schritt zurück und atmete tief durch, verdrängte die Bilder. Als Grundschullehrer bekam er nicht viel Körperkontakt, im Kindergarten war es anders gewesen. Aber schließlich hatte er auch gemerkt, dass Berührung nicht mehr so seins war. Erstaunlich, dass Maurice so nah kommen konnte, ohne dass der Ältere Panik bekam. Sensibel wie er war, war ihm das in der elften sehr am Herzen geblieben und so murmelte er ein Sorry, während Maurice verstand. "Oh. Sorry." "Nein nein. Alles gut." Schnaufte Patrick. "Das ist jetzt zwölf Jahre her, solangsam sollte ich mich daran gewöhnen..." "Hast du nicht irgendwie eine... Keine Ahnung... Therapie gemacht?" Erkundigte sich Maurice vorsichtig, während Patrick einen Kaffee machte und den Kopf schüttelte. "Nicht wirklich, nein." "Solltest du aber." "Ich weiß." Stille herrschte zwischen den beiden, aber keine angenehme Stille. Keiner von ihnen traute sich, etwas zu sagen und das Ticken der Uhr machte sie nur nervöser.
Patrick und Maurice schwiegen immer noch, als der Kaffee fertig war und sie ihn tranken, im Wohnzimmer. Ihre Oberschenkel berührten sich leicht und misstrauisch betrachtete Patrick Maurices Knie, das seins leicht berührte. Was war das für ein Flattern in seiner Brust?
"Weißt du" begann Maurice und unterbrach plötzlich die Stille. "Ich habe dich vermisst, weißt du?" "Ich dich auch..." Hauchte der Ältere und wieder schwiegen sie eine Minute, bis Patrick Maurice vorsichtig, zögerlich umarmte. Er legte genauso schüchtern seine Arme um ihn und Patrick atmete seinen Duft ein. "Vielleicht... Würde so eine Therapie etwas bringen. Aber nur, wenn ich der Person auch vertraue..."
"Okay. Ehm... Du schaffst es mittlerweile, mich zu umarmen, nicht!"
Maurice saß auf Patricks großem Bett und dieser nickte. "Nicht nur dich. Auch andere, aber bei dir geht es gut."
Drei Wochen war es jetzt her, dass sie übten, dass Patrick sich traute, Leute an zu fassen.
Er war schon immer berührungsscheu gewesen, aber das in der elften Klasse hatte ihm dann doch den Rest gegeben und er hatte sich komplett zurück gezogen.
"Naja... Wie wär's denn mit einer Menschenmenge? Die hast du wahrscheinlich immer total gemieden, oder?" Wissend blickte Maurice Patrick an und dieser nickte betreten. "Na gut, dann gehen wir heute auf den Weihnachtsmarkt. Wir leben schließlich in Köln, also wird es voll sein. Aber das klappt schon!" Und zögerlich nickte Patrick wieder, was Maurice zum Schmunzeln brachte. "Sollen wir jetzt los? Es ist achtzehn Uhr..." Maurice ließ sich in Patricks Bett zurück fallen. "Wäre da nur nicht dein gemütliches Bett..." Leicht kicherte er und schmiss seinen Pulli, den er gerade getragen hatte auf ihn. "Komm schon! Wenn du mich schon überredet hast!" Von plötzlicher guter Laune getroffen suchte er sich einen kuscheligen Weihnachtspulli raus und streifte ihn über ein T-Shirt, während Maurice ihn beobachtete und leicht rot wurde.
Auch wenn er Patrick anfangs wie einen großen Bruder behandelt hatte, spürte er immer öfters das Flattern in seiner Brust und musste in Patricks Gegenwart grinsen. Er machte ihn einfach glücklich. "Kommst du?" Grinsend trat Patrick vor Maurice und blickte auf ihn hinab. "Aber dann muss ich mich beweeeegen!" Kicherte Maurice und wurde rot, als Patrick ihm durch die Haare wuschelt. Aber auch ihm wurde es warm und er drehte sich schnell um, bevor Maurice es bemerken konnte. "Jetzt komm schon! Oder ich gehe alleine!"
"Hey... Alles gut!" Stoßweise atmete Patrick ein und aus und trat einen Schritt näher an Maurice ran. "Sicher, dass ich das will? Da sind so viele Menschen..." "Heyy..." Maurice stoppte Patrick und drehte ihn zu sich um, sodass er ihm in die Augen blicken konnte. "Es ist alles gut, ich bin doch da. Und wenn es dir zu viel wird, dann ist es auch okay. Aber wir versuchen es erst einmal, okay?"
Zögerlich nickte Patrick und Maurice lächelte sanft. "Komm her..." Schüchtern zog er den Älteren an sich heran und legte die Arme um ihn.
Er wusste, wie er Patrick beruhigen konnte und er fing an, ihm beruhigend durch die Haare zu fahren. Zögerlich streckte Patrick seine Arme nach oben und legte sie Maurice um den Nacken, um ihn zu sich runter zu ziehen. Er selbsr stellte sich auf Zehenspitzen und drückte sein Gesicht in die Halsbeuge Maurices. Er würde es schaffen. Für sich, für Maurice. Maurice, welcher seine Arme auf seine Hüfte legte und ihn noch näher an ihn heran zog. ''Ich habe Angst...'' flüsterte Patrick heiser und spürte, wie Maurice ihn noch näher an sich heran zog. ''Musst du nicht. Ich bin da, okay?'' ''Klar, du vist ja auch mein Held'' hauchte Patrick und spielte damit auf sein Bogy an, wo sie sich kennen gelernt hatten. Das schien ewig her zu sein... Und jetzt standen die beiden hier, waren erwachsen und umarmten sich, der Altersunterschied war ihnen nicht an zu merken. Und als sie sich voneinander lösten, konnte man ganz deutlich die Liebe sehen, die die beiden verband.
"Okay. Lass uns zu dem Riesenrad gehen!" Leicht lächelte Patrick über die immernoch kindliche Begeisterung Maurices und spürte eine Hand, die sich in seine schob und er wurde mit zum Riesenrand gezogen, mit einem glücklichem Lächeln auf dem Gesicht.
"Die Aussicht ist wunderschön..." Schwärmte Maurice und Patrick nickte bestätigend, kuschelte sich aber mit geschlossenen Augen ein bisschen näher an Maurice ran. "Gott bist du niedlich..." Hauchte Maurice und Patrick tat, als schliefe er, auch wenn er genau spürte, wie ihm durch die Haare gefahren wurde und wie seine Gesichtskonturen nachgefahren wurden.
Aber er ließ es zu und als sie draußen waren, Maurice bei einem Süßigkeitenstand, nahm er sein Handy und schrieb Manuel, welcher von seinen Schwärmereien zu dem Jüngeren wusste.
"Es wird, Manu, es wird..."
"Patrick, wenn ich gehen soll, musst du mich schon los lassen..." Seufzte Maurice, mit einer Hand auf der Türklinke.
Es war Februar und Patrick hatte seine Angst endlich überwunden. Und wie! Maurice musste sich teilweise vor jede Menge Kuschelattacken retten.
Grinsend fuhr er Patrick durch die Haare und ließ die Türklinke los.
Patrick war einfach zu niedlich.
Und als er endlich seinen Kopf hob, waren bestimmt fünf Minuten vergangen. Fünf Minuten, die Maurice genossen hatte. "Och, du bist süß..." Kicherte er und Patrick wurde leicht rot.
"Sagt der, der mal gemeint hat, dass er mal mein Held sein wird." "Bin ich nicht schon dein Held?" Gespielt entsetzt blickte Maurice Patrick an, welcher grinste und seine Hände in Maurices Nacken wandern ließ.
"Oh doch, das bist du..." Meinte er und küsste ihn sanft.
{3460 Wörter}
Neuer Rekord, whuhuu :D
Hab ihn noch nich Korrektur gelesen, ups.
Naja, ging mir aber mega leicht von den Fingern und ich hoffe, er ist nicht zu schlecht, unrealistisch und komisch xD
Naja, Byeee
Rosenlicht
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