Dizzi • Erinnerungen

"Alex! NEIN!" Das letzte was ich hörte. Dann... Dann war da nichts mehr.

"Undankbarkeit ist eine selbst gewählte Blindheit. Die Konsequenz dieser Blindheit ist das Wiedererlangen des Augenlichts, um die Strafe zu kosten. Denn erst wenn man sieht, wie man Dinge verliert, erkennt man ihren waren Wert und der Schmerz des Verlustes ist gewaltig. Nur ist es dann zu spät..." Die Worte des Pfarrers hallten in meinen Ohren nach. Ich bin so undankbar gewesen. Vor seinem Grab fiel ich auf die Knie und strich über die frische Erde, die sich mit dem leichten Nieselregen vollsog. Rosane Blütenblätter flogen auf dem Boden. Es war ein schöner Ort, um jemanden zu begraben. Unter einem Kirschbaum, der einzige auf diesem Friedhof, lag Alex. Meine große und einzige Liebe. Und er... Er war einfach gegangen. Ohne Vorwarnung. Ohne Verabschiedung. Mich schüttelte es durch und ich knickte nach vorne. Ich schloss meine Augen, der Schmerz überwältigte mich. Er fraß sich durch jeden Teil meines Körpers, löschte alles aus. Erinnerungen durchzuckten mich und qualvolle Schluchzer brachen aus mir raus.

"Komm schon!" "Nein Junge! Das sieht doch mega gay aus!" Er lachte und es bildeten sich leichte Grübchen. "Ach bitte!" Bevor ich widersprechen konnte, setzte er mir und sich selbst einen rosanen Gänseblümchenkranz auf. Verlegen blickte ich zu Boden, meine Wangen glühten. "Naww, du siehst voll süß aus!" Mein Blick glitt nach oben, ein Mundwinkel zog sich nach oben, und er griff nach meiner Hand. "Komm!"

Ich hörte Geflüster, die anderen gingen. Ließen mich alleine. Alleine mit ihm. "Wieso?" Schluchzte ich und meine Tränen sickerten mit dem Regen in die Erde. "Wieso nur?"

"Maaan, Felix wann kommst du-oh" Sein Blick blieb an meinem freien Oberkörper hängen und eine süße Röte schoss auf seine Wangen. "Nawwww" Erschrocken fuhr sein Blick zu meinen Augen. "Ehem... Ähm... Tut mir leid. Bitte beeil dich. Ich warte im Auto." Leicht lächelnd blickte ich ihm nach. Erwiederte er meine Gefühle etwa?

Ich würde es nie herausfinden können. Nie wieder mit ihm reden können. Ich würde ihn nie küssen können. Nie als Liebender in den Arm nehmen können. Nie abends ein 'Ich liebe dich' ins Ohr hauchen können. Nie eine Zukunft mit ihm haben.

"Ahaaa, hat der Izzi etwa eine Freundin?" "Nein." "Einen Freund?" Wie von selbst viel mein Blick auf seine Lippen und ich riss mich los und er sammelte sich. "Auch nicht..."

Er würde nie wissen, was aus uns hätte werden können. Der Regen hatte aufgehört und Sonne durchbrach die Wolken, ich blieb trotzdem im Schatten. Sein Grab auch. Grab. Friedhof. Tod. Das alles wollte ich mit ihm nicht in Verbindung setzten. Aber jetzt.... Jetzt saß ich hier und blickte auf feuchte Erde.

"Ähm..." Ich lächelte. Süß, dass er mir so lange auf die Lippen gestarrt hatte. Als ob ich ihn in einen Bann gezogen hätte. "Süß" entwitschte es mir, bevor ich es zurück halten konnte und verlegen blickte ich zu Boden, bis zwei Arme und ein Körper, der mich umschmiss, in die Wirklichkeit zurückrissen. Alex. Auf mir. Wie er mich umarmte.

Nie wieder seine Arme spüren können. Seine Umarmungen. Nie wieder Ramble. Nie wieder #Dizzi vor der Kamera. Nie wieder #Dizzi hinter der Kamera. Es war vorbei.

"Alex! NEIN!" Sein erschrockener Blick blieb auf mir hängen, dann explodierten die Feuerwerkskörper und alles wurde in gleißendes Licht getaucht. Ich meinte, ein 'Ich liebe dich' zu hören, doch da war nichts. Ein epischer Abgang. Doch kein epischer Abgang war es mir wert, was ich jetzt hörte. Nämlich Nichts. Kein Atem, kein Herzschlag. Da waren nur ich und die Tränen.

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588 Wörter
Ach Gottchen, was ist das xD Hoffe ist nicht zu verwirrend. Btw, dieses Lied oben kann einen echt abfucken. Hat übel lang gebraucht, eins mit ner guten Quali und ungeschützt zu finden -.- Wie fandet ihrs?
Jo.
Rosenlicht.

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