Please | Bergzone
Tim öffnete die Tür, als es klingelte und war ganz geschockt als er seinen besten Freund so verzweifelt ansah. »Was ist passiert?«, fragte er, bekam als Antwort dann nur eine Umarmung und er glaubte, einen Schluchzen gehört zu haben. Er schloss die Tür, erwiderte die Umarmung und war ganz besorgt um Dominik. Nach einer Weile, in der er sich beruhigt hatte, saß er gegenüber von Tim auf seinem Sofa und sah auf seine Hände. Geduldig wartet Tim auf die Erklärung, wieso Dominik hier ist und dann noch fast weinend. Er musterte seinen besten Freund, sah wie er da halb verzweifelt sitzt, richtig niedergeschlagen, also muss es was ernstes gewesen sein. Dominik spielt nervös mit seinen Fingern, denkt darüber nach, wie er es Tim sagen sollte oder ob er nicht gleich einfach aufsteht und gehen soll. »Ich habe mich verliebt.«, sagt Dominik leise und versucht Tim's Blickkontakt zu meiden. Tim lächelte und fragte sich, was denn daran so schlimm sei. »In,« er stockte, bekam fast Tränen in den Augen und atmet ganz tief durch, »in einen Jungen, Tim.« Und nun wusste Tim nicht, was er dazu sagen sollte. Das er homosexuell, bisexuell oder sonstiges ist, ist ihm wirklich egal, aber dass er Tim das anvertraut ist eher das, was ihn schockt. Natürlich sind sie jahrelange Freunde, aber er hätte niemals gedacht, dass es soweit kommen würde. Tim nickte nur, wollte, dass er weitererzählt; sah ihn mit so einem liebevollen Blick an, dass Dominik dahinschmelzen konnte. Ach Tim, dachte er sich, womit hab ich dich bloß verdient? Er fing an zu lächeln, wollte auf ihn zu gehen und sich für alles bedanken, was Tim jemals für ihn gemacht hat. »Wer ist denn der Glückliche?«, fragte er dann, setzte sich neben Dominik, legt seinen Arm um ihn und wackelte mit den Augenbrauen, sodass Dominik lachen musste und dann wieder für einen kurzen Moment glücklich ist. »Er ist so blöd, dass er es gar nicht merkt,« sagt Dominik und lehnt sich etwas an Tim, »Eigentlich ist es sowas von offensichtlich. Aber egal, er ist so toll, wie er ist und wenn er das nicht merken sollte, dann ist das auch okay. Ich möchte ihn ja niemals zu etwas zwingen.« Er seufzt kurz und zuckt etwas zusammen, als Tim aufstand und sich gegenüber von sich stellt. »Du sagst, es ist offensichtlich?« Dominik nickte leicht, kratzte sich etwas verlegen am Kopf und lehnt sich an die Sofalehne. »Dann ist der Typ ja ein richtiger Vollidiot!« Dominik fing an zu lachen. »Ich meine, du bist ein ganz netter Kerl und wenn du hunderprozentig homosexuell sein solltest, dann tun mir die Frauen total leid. Aber von vorne rein gesagt; du hast dem Typen nichts gesagt? Also er hat überhaupt keine Ahnung?« Er schüttelte den Kopf und sah auf dem Boden. Tim fing fast an zu schreien: »Hast du komplett den Verstand verloren? Woher willst du wissen, ob der dir genauso was bedeutet? Du musst ihn doch fragen! Himmel verdammt Dominik! Um Gottes Willen ich hätte niemals gedacht, dass du derjenige sein wirst, der das nicht sofort gemacht hat.« Etwas beschämt sackt er auf dem Sofa, krümmt sich ein wenig und fühlt sich schlecht. Tim hat ja recht, wieso sagt er ihm das nicht einfach? »Weißt du was? Ja, das ist eine gute Idee! Du gehst jetzt einfach zu ihm und.. und küsst ihn. Mir egal, ob er grad draußen ist, bei seiner Familie oder sonst wo. Ich werd dich auch dahin fahren, wenn du drauf bestehst. Bloß will ich jetzt einfach, dass du, mein bester Freund, nicht so verzweifelt hier rumhängst und dir Gedanke darüber machst, was passieren könnte. Du gehst jetzt da raus, suchst dir deinen Typen, knutscht ihn ab und dann wartest du auf seine Reaktion!« Tim fühlte sich wie ein Motivationslehrer, ging zur Tür, öffnete sie und deutete mit einer Geste, dass er rausgehen sollte; doch Dominik bewegte sich keinen Stück, blieb auf dem Sofa sitzen und dachte über seine Worte nach. Einfach riskieren, nicht nachdenken. Er wiederholte diese Worte in seinem Kopf tausendmale, atmete tief durch, war ganz aufgeregt und stand dann auf, als Tim die Treppen zu Dominik's Auto runtergehen wollte. Er wird das jetzt einfach machen, er wird sich trauen und dann- Genau, was dann? Nun stockte er, wusste nicht, was er danach machen sollte. Seine Gedanken spielten verrückt, er war ganz durcheinander und unfähig, überhaupt etwas zu machen. »Dominik, jetzt beeil dich!«, schrie Tim von unten und dann ging er runter. Tim ging vor ihm, wollte die Haustür öffnen, als Dominik ihm vom Handgelenk zu sich zog und ihn einfach küsste.
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Einfach küssen, Leute.
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