Lucifer | Berglayzone
"Ich glaube, ich werde menschlich.", murmelte der Ältere, als er den letzten Schluck seines Getränkes nahm. "Bitte?!", schrie schon fast sein bester Freund, der ihn auf Schritt und Tritt beschützen musste; so war immerhin seine Aufgabe. Er zuckte mit den Schultern und seufzte. "Gestern habe ich dem Detektiven gesagt, er soll mich doch anschießen, damit er sehen kann, dass ich unsterblich bin. Und auf einmal war ich es nicht mehr!" Halb verzweifelt sah er zu Dario, der seufzen musste und sich auf ihn zu bewegte. "Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass du nicht mit ihm zusammen arbeiten sollst." Tim schüttelte den Kopf, als würde er den Gedanken damit abschüttelt können. Er könnte das nie übers Herz bringen. Der Detektiv selber hat gesagt, dass er ihm bei den Ermittlungen sehr gut hilft. Dario seufzt erneut. Er wusste, dass Tim manchmal sturr sein kann; und genauso wusste er, dass wenn er was will, er auch so lange kämpft, bis er es kriegen wird. Kurzgesagt: Es ist sinnlos, weiterhin mit ihm zu diskutieren. Seitdem die beiden auf der Erde sind, ist Tim sehr oft beim Detektiv gewesen. Er spürte zwischen ihnen irgendwas wie Vertrautheit, doch er verabscheute solche Gefühle. Ihm war sowieso nie richtig bewusst, was er denn genau fühlte, doch traurig war er nicht. Er hatte alles, was er wollte. Naja, außer dem Detektiv. Aber den wollte er auch nicht unbedingt. Es störte ihn nur, dass er diesen Freund hat, den Dominik gerne als 'Detektiv Arsch' betitelt. "Es ist kompliziert.", sagte er jedes Mal, wenn er ihn drauf ansprach. "Wenn es denn so kompliziert ist, wieso gibst du nicht einfach auf?" Bei dieser Frage bekam er nie eine Antwort.
"Dario, könntest du mir einen Gefallen tun?" Desinteressiert saß er auf dem Sofa und nickte als Antwort. "Was gibt's?", fragte er, während er einer seiner Waffen schärfte. "Schmeiß dein Messer auf mich." Dario lachte auf, als er die bescheuerte Frage von ihm hörte. Gerade, als Tim sich deswegen rechtfertigen wollte, warf Dario schon und traf sein linkes Bein. Tim fühlte nichts, als ein kurzes Ziehen, das aber auch sofort verblasst. "Einmal sterblich, dann wieder unsterblich?" Er fühlte sich wie ein Wahnsinniger, wenn er so dachte, doch er ist der Teufel. Was kann man da schon als 'normal' abstempeln? Dario zuckte die Schultern, stand auf und nahm sein Messer von seinem Bein. "Ich verstehe das nicht.", seufzt Tim, ging dann zu der Bar, wo er sich sein Glas auffüllte. "Vielleicht hat es ja was mit dem Detektiven zu tun?" Er setzte sich auf seinen üblichen Platz und schärfte weiterhin seine Waffen, als wäre nichts passiert. Tim fand den Gedanken absurd, doch je länger er darüber nachdachte, desto mehr machte es Sinn. Als er ihn zum Beispiel aufforderte, auf sein Bein zu schießen, fing er auch auf einmal an zu bluten und Schmerzen zu empfinden. Mit einem Schluck trank er sein Getränk aus und machte sich sofort auf dem Weg zu ihm.
Als Dominik erschöpft am Feierabend nach Hause kam, sah er schon Tim im Haus stehen. "Was bringt Sie denn hierher?" Verwirrt blickte er ihn an, als er zu grinsen begann. "Wegen der einen Ermittlung.." Er fing an, irgendwelchen Schwachsinn zu erzählen und Theorien zu setzen, die sie schon durchgenommen haben. Müde nickte Dominik immer wieder, hörte bloß halb zu, weil er einfach viel zu müde war und bemerkte deshalb nicht, dass Tim sich hinter seinem Rücken ein Messer zog und seine Hand aufschnitt. "Gute Idee.", wisperte Dominik und hielt seine Hand vor seinem Mund, als er gähnte. Sein Gegenüber nickte nur, hielt seine Hand ganz flüchtig in seinem Blickfeld und sah das Blut. Also hatte Dario doch recht. "Danke, dass Sie zugehört haben. Ich möchte auch nicht weiterhin stören." Er lächelte den Detektiven kurz an und will schnell wieder gehen, als der Kleinere ihn noch kurz aufhält. Er drehte sich wieder zu dem Braunhaarigen, der ihm so tief in die Augen schaut, dass es dem Teufel fast nervös machte. "Ich bin Ihnen wirklich dankbar. Nicht nur, dass sie mir bei den Ermittlungen so viel helfen, sondern auch, dass ich weiß, dass ich Ihnen vertrauen kann. Ich kann einfach so sein, wie ich bin und ich fühle mich viel lebendiger in Ihrer Nähe." Tim sog scharf die Luft ein, lächelte und hörte sein Herz etwas schneller schlagen. "In Ihrer Nähe fühle ich mich auch lebendig." Und das war nicht mal gelogen.
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Ist mal was ganz anderes.
Da ich in Moment die zweite Staffel von Lucifer weiterschaue, ist mir diese Szene von der ersten Staffel eingefallen und weil ich die Vorstellung so schön fand, Tim als Teufel und Dominik als Detektiven (obwohl Detective sich besser anhört). Und diese Idee dahinter, dass Lucifer bei ihr lebendig wird, ist auch klasse!
Es ist nur ein Experiment.
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