Fear, future, tears | Kelay
Kelay = TheKedosZone x DelayLP
PoV Kedos aka Dominik
Ich hatte Angst; so verdammte Angst, ob ich was falsch gemacht habe, als Dario vor meiner Türe stand; tränenüberströmt, schluchzend. Bevor er hinfiel, halte ich ihn fest; fange ihn auf, ziehe ihn in eine Umarmung, die er nicht erwidern kann, da er so gut wie kurz vorm Zusammenbrechen ist. Er bekam nur zitternd Luft; wenn überhaupt, ließ einfach alles raus, schluchzte laut. Wäre er nicht so laut, würde man hören, wie mein Herz langsam zerbricht bei diesem Anblick. Es tut mir so leid, obwohl ich nicht mal wusste, was passiert ist. Er krallt sich in mein Shirt, zieht mich ganz nah an sich und nuschelte Entschuldigung. Ich wollte ihn fragen, wieso er sich entschuldigt, was passiert ist; doch er müsste sich erstmal beruhigen. Klar denken können. Ich strich seinen Rücken entlang, bekam Tränen in die Augen und versuchte, Dario und mich selbst zu trösten. Er darf nicht sehen, wie ich weine; wie ich wegen ihm weine, nein. Ich kann nicht neben ihn weinen, ich muss stark sein. Langsam fuhr ich seine Haare entlang, schloss meine Augen und spürte mein Herz zerbrechen. Er muss sich beruhigen; ich muss versuchen ihn zu beruhigen, damit ich nicht gleich zusammenfalle; damit er nicht zusammenfällt. Ich bin für ihn da, immer, das hab ich jedes Mal gesagt, als er mich weinend angerufen hat. Meistens mitten in der Nacht, deswegen hab ich immer so wenig Schlaf; ernähre mich nur von Koffein. Ich rede mir immer ein, dass ich es schaffen werde. Ich werde Dario retten; doch dadurch gehe ich nur selbst kaputt. Das hat mir schon oft genug jemand gesagt. Tim, Frederik, Manuel und sogar die Community! Ich lese immer in den Kommentaren mindestens einmal, dass jemand sich Sorgen macht, da ich oft die Uhrzeit in den Aufnahmen erwähne und die Augenringe des Todes hab. Doch ich ignorierte diese, versuchte es zu verdrängen doch manchmal geht's einfach nicht. Dann kommt alles raus; dann bin ich genauso kaputt wie Dario, doch niemand kann so zerbrechen wie Dario. Alle zerbrechen auf deren eigene Art und Weise. Und es tut weh, dass zu wissen. Man kann nicht mal was tun; nicht trösten, nicht gutreden, nicht helfen. Gar nichts. Und es tut noch mehr weh, nichts zu können. Einfach nur zuschauen, einen schluchzenden Dario in den Armen zu haben und ihn nicht trösten zu können. Er könnte sich selbst bloß beruhigen; zumindest sagte er das immer und lächelt mich schwach an. Aber so verdammt schwach, dass es wieder so wehtut. Als würde er heulend vor mir Zusammenbrechen, doch er umarmt mich, bedankt sich und geht. Dann ging es ihm gut. Immer dann ging es ihm gut und er schrieb, wie glücklich er ist; wie dankbar und alles. Und das freut mch, aber trotzdem hab ich Angst vor einem Rückfall. Ich wollte ihn nicht so sehen, wollte ihn lächeln sehen, hören, wie gut es ihm geht; wie froh er doch ist jeden zu haben. Einfach seine Stimme hören ohne dieses ersticken vom Schluchzen. Ich hab verdammte Angst davor, dass er auf einmal keine Luft bekommt und ich einfach nur geschockt vor ihm stehen werde. Ich könnte nichts machen, wäre in einer Schockstarre; würde ihn bloß anschauen. Er würde sogar lächeln, weil ich weiß, wie sehr er es sich wünscht. Dass er das doch so unbedingt will; doch ich will ihn nicht verlieren. Ich halte ihn auf, lasse ihn dieses Leid leben, lasse ihn weinen; nur für meinen eigenen Schutz. Damit ich nicht zerbreche, damit ich nicht gehe, da ich so viele genauso verletzen und enttäuschen würde. Ich wollte das nicht; ich hielt ihn am Leben, da unsere schon sozusagen verbunden sind. Ich bin da, um für ihn da zu sein. Und er ist da, um mich zu halten; aber unbewusst. Tim würde mich umbringen, wenn er es wüsste. Wenn er wüsste, was ich alles so denke; was ich mir wünsche. Er würde mich regelrecht umbringen. Aber nicht mit irgendwelchen Waffen, nein; nur mit Worten. Alles würde er sagen, mir vorwerfen, wie egoistisch ich doch wäre und ich könnte nichts sagen. Würde da wie erstarrt stehen, ihn anschauen und nicht mal weinen. Nicht mal meine Tränen waren es wert. Ich würde meine Luft anhalten, mir wünschen, jetzt vom Blitz getroffen zu werden, doch Tim würde es mir verbieten. Er wird mich töten; langsam mit Worten. Ich seh es an seinem Blick an; er kennt mich so unglaublich sehr und das hasse ich. Ich hasse es, dass unbedingt Tim und Dario so in mich durchdringen können. Bei den Anderen unterdrücke ich es; alles. Bei Tim und Dario's Nähe werden meine Knie schon weich und ich würd gerne losheulen, würde ihnen sagen, wie sehr ich mich doch hasse; meine Taten, die Sachen, die schon so so lange her sind. Ich würd mich entschuldigen, würde auf die Knie fallen und sie anflehen, als könnten sie meine Sünden wegwischen und ich in Frieden leben kann. Ich hasse es einfach; ich hasse meine Gefühle, die Sachen die ich ausspreche, wenn ich denke, dass mich niemand verstehen kann, obwohl jeder dann gefühlt tausendmal fragt, was ich doch meine, aber ich hab doch keine Ahnung. Ich weiß es überhaupt nicht, das ist die Wahrheit; doch sie glauben es nicht. Wieso sollten sie auch? Ich hab so viel gelogen, da wäre es mir schon ein Wunder, falls jemand mir blind vertrauen könnte. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Auf einmal machte sich Dario schwer und ich schaute ihn an und bemerkte, dass er eingeschlafen ist. Sanft streiche ich eine Strähne aus seinem Gesicht, lächelte, da er wieder so friedlich aussah. Beim Schlafen ist er immer am Schönsten, da er keine Probleme hat, er bloß die Augen schließt und schläft. Er hat nicht mal Albträume, wobei ich ihn beneiden könnte. Er liegt da einfach; mit geschlossenen Augen, leisen Atemzüge und sein Brustkorb, was sich gleichmäßig bewegt. Ich fing an, mir auszumalen, dass er beim Schlafen lächelt. Aber so ganz leicht. Und jedem, dem ich das erzähle schaut mich bloß so an, als wäre ich ein kompletter Irrer. Sie verstehen es nicht, genauso wenig wie ich es verstehe. Doch ich wollte es auch nicht verstehen; wollte bloß genießen, wie friedlich er in meinen Armen liegt, als ich ihn ins Bett gebracht hab. Er hat sich direkt an mich rangekuschelt. Als wäre ich ein Teddybär, doch gleichzeitig macht es mich traurig. Er weiß nicht, dass ich das bin. Und wenn er morgen aufwachen würde, löst er sich doch locker so schnell, das ich's nicht mal merken würde. Diese Momente, in denen er in meinen Armen liegt, sind die schönsten. Auch wenn er so gut wie nichts davon wusste. Er war wie ein kleines Kind, das sich an seine Eltern ranklammert, weil er denkt, dass Monster sich unter seinem Bett verstecken. Verträumt fuhr ich durch sein Haar und musste leicht lächeln. Ich schloss die Augen und dachte daran, wie meine Kinder aussehen könnten. Ich bin nicht der totale Zukunftsplaner, aber in solchen Momenten kann ich's einfach nicht verdrängen. Ich mag das, mir vorzustellen, wie Dario mit meiner kleinen Tochter Hand in Hand zum Eisladen geht, da sie unbedingt Lust drauf hatte. Er würde sie auf den Arm nehmen, sie anschauen; so schön vertraut anschauen, das ich schmelzen könnte und sie fragen, was sie denn für eine Eissorte haben will. Sie würde so begeistert antworten, dass sie ihre Arme in die Luft wirft. Wie immer Schokolade, würde Dario grinsend sagen, die Bestellung dann abgeben und mit ihr wieder Händchenhaltend nach Hause kommen. Sie würde voll mit Schokolade sein, alles um ihr Mund herum und Dario würde nur lachen. Wie du das immer schaffst, murmelt er leise, wischt es dann weg und würde durch ihre weichen braunblonden Haare fahren. Sie würde bloß grinsen, ihm um den Hals fallen und sagen, wie lieb sie ihn hat. Ich stehe bloß am Fenster, sehe das Geschehnis und könnte vor Glück bloß weinen. Einfach weinen, da ich so glücklich bin. Und ich hab nicht mal 'ne Ahnung, ob Dario sich sowas auch wünscht. Aber ich wünsche mir das so gerne. Ich möchte eine Zukunft haben. Doch ich verdränge es. Ich verdränge die Fantasien, die ich mit Dario habe. Unsere Hochzeit, unsere Kinder, unsere Familie. Sowas darf ich nicht und schließlich schlief ich dann auch ein. Ich darf das nicht; nein. Niemals!
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Ehrlich gesagt, hab ich keine Ahnung, was hier alles steht. Gestern hab ich übermüdet diesen Teil geschrieben, da ich in meiner Kreativphase war. Meine Finger haben von alleine getippt. Ich hoffe, es ist irgendwie verständlich.
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