Drama | Herr Bergmann
„Weißt du," fing er an, während er sich langsam hinsetzt und durch den Raum schaut, „Ich kann dich nicht verstehen. Ich gebe dir alles, was ich besitze und alles, was du machst.. ist das?" Er musste sarkastisch auflachen, sah seinen Gegenüber an, die ihren Kopf senkte, schluckte.
„Ich hab niemanden geglaubt," erzählte er weiter, verschränkte seine Arme hinter seinen Kopf und schloss die Augen. „Alle haben mich vor dir gewarnt und was mach ich? Natürlich muss ich das Risiko eingehen, da mir einfach nicht bewusst war, zu was du fähig bist."
Er sieht die ganzen Bilder im Kopf; von dem erstes Date, bis zum jetztigen Zeitpunkt. Seine Augen öffneten sich wieder, sah zu seiner.. Ex-Freundin. „Tim.", hauchte sie, stand auf und ging langsam auf ihn zu. „Bitte, Tim. Ich flehe dich an, bitte verzeih' mir." Ihre sonst so schönen Augen wurden mit Tränen verziert, ihr hübsches Gesicht ziert all die Schmerzen, die sie grad empfindet. Und egal, wirklich egal, was sie machte; Tim wird nie, niemals vergessen, was er für sie empfunden hat und wie viel. „Ich flehe dich an.", schluchzte sie und lehnt ihren Kopf an sein Knie, während er seine Tränen wegblinzelte.
„Marie, hör auf.", flüsterte er, wischt sich die Tränen weg und schiebt seine Brille zurecht. „Was erwartest du denn noch von mir?" Er wollte nicht, dass sie hört, wie schwach er wird. Tim sollte stark bleiben, obwohl er so verdammt traurig und wütend zugleich ist. Sie wird nur noch einen Schmerzpunkt mehr finden, würde ihn weiter mit Zuneigung beschenken, doch es war kein Einzelfall.
„Wir haben oft genug darüber gesprochen," seufzte er und steht auf, damit sie nicht mehr so nah an ihm ist. „Dominik hat es gesehen und Max hat es gehört! Alle haben mich gewarnt- sogar beim ersten Mal! Doch ich habe dich so geliebt, so verdammt geliebt und du schmeißt es einfach in den Dreck!", schrie er. Er musste einfach mal alles rauslassen, alles loslassen, was er verschwiegen hat. „Ich habe alles aufgegeben, nur um mit dir zusammen zu sein, weil ich dich geliebt habe und alles für dich getan hätte! Sogar meine besten Freunde hab ich im Stich gelassen, nur damit ich mit dir einen schönen Tag verbringen konnte! Nur, damit wir hier zum zweiten Mal enden!" Marie sah ihn geschockt an, saß immer noch auf den Boden und hatte aufgehört zu weinen. Der Blonde seufzt, möchte am liebsten einfach alles ausheulen, doch nicht, wenn sie da ist. „Sag mir, womit hab ich das verdient?", hauchte er, räusperte sich und lässt stumm die Tränen laufen. „Sag mir, Marie, womit hab ich das verdient, wenn ich alles im Leben aufgegeben habe, nur um mit dir zusammen zu sein?"
Er schüttelte den Kopf, dreht sich von ihr weg. „Ich will dich hier nicht mehr sehen."
Fassungslos stand sie auf, dachte an seine Worte nach. „Hätte ich bloß auf Dominik gehört.", flüsterte er kaum hörbar, wischte seine Tränen weg und hat sich vorgenommen, ihn gleich direkt anzurufen.
„Jetzt denkst du ernsthaft über Dominik nach?", fragte sie, ging einen Schritt auf ihn zu. „Dann geh zu ihm! Geh, worauf wartest du denn noch? Wenn er dein Leben einfacher macht, dann geh zu ihm und beschwer' dich nicht!", fauchte sie; Tim dreht sich zu ihr um und schaut sie verwundert an.
„Du bist jetzt nicht wirklich sauer auf mich, weil ich an meine Freunde denke, die ich wegen dir vernachlässigt habe? Du bist sauer auf mich, weil ich meine Freundschaften retten will?" Von ihr kam keine Antwort, sie sah ihn bloß sauer an. „Marie, du hast mich betrogen! Das zweite Mal! Du hast überhaupt keinen Recht, sauer auf mich zu sein! Ich müsste dich zu Tode hassen, aber du solltest mir überhaupt nichts unterstellen, wenn ich meine Freunde wieder zurrückhaben möchte, da all der Scheiß, denn ich für dich gemacht habe, umsonst war!", rief er und wurde vor Wut schon rot. Sie schüttelte den Kopf, murmelte etwas, nahm ihre Sachen und knallte laut die Tür zu.
„Ich wünschte, ich könnte sie hassen.", flüsterte er in sein Handy, während die letzten Tränen fließen. Tim hört ein Seufzen, kurzes Rascheln und dann erneutes seufzen. „Man, Tim, du hast was Besseres verdient. Es war das zweite Mal, fühl' dich nicht schuldig."
Der Blonde fuhr verzweifelt durch sein Haar, schloss die Augen. Natürlich hatte Dominik Recht, doch so einfach geht das nicht. Er kann sie nicht so schnell vergessen. Sie hatten so gut wie alles gemeinsam gemacht, waren jetzt bestimmt mehr als vier Jahre zusammen und nun sitzt er hier alleine vor seinem Schreibtisch, während sein bester Freund in Berlin sitzt und nicht mal persönlich kommen kann. „Kannst du nicht einfach herkommen?", fragte Tim ganz leise, hörte am anderen Ende nichts, murmelt ein „Vergiss es" und legte dann auf.
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Drama. :)
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