01.01


      EIN JAHR – DAS IST alles, was er will, was er braucht. Ein Jahr um sein Leben zu leben. In einem Jahr das Glück finden, das er so lange sucht. Das er in einem kleinen, wohlduftenden Teeladen gefunden hat — inmitten der diversen exotischen und wohlbekannten Sorten. Das er in der jovialen Schüchternheit seines Gegenüber gefunden hat, in seinem zaghaften, sanften Lächeln, als er ihn nur überrascht angesehen hat.

Zu sehr war er von der außergewöhnlichen Schönheit des jungen Mannes überwältigt, doe mehr als das simple Äußere umfasst, zu sehr hat sein eigenes Herz ganz plötzlich unglaublich geschmerzt, als er ihm nachgesehen hat, wie er den kleinen Laden verlassen hat ohne sich nach ihm umzusehen; der leise Ton des winzigen Glöckchens über der Tür hallte unglaublich laut in seinen Ohren nach. Für ihn war er wie ein goldenes Licht am dunklen Firmament.

Und dann ist er ihm hinterher gelaufen. Er hat nach seinem Namen gefragt, hat ihm seinen erzählt.

Er hat ihn auf einen Tee eingeladen. In einem kleinen Café, nur ein paar wenige Minuten entfernt. Und diese paar wenigen Minuten stiller, schüchterner Zweisamkeit wurden zu Stunden, wurden zu Tagen, wurden zu Erinnerungen in der Ewigkeit.

Er konnte fast schon fühlen, wie er ihn sukzessiv veränderte, wie er sich durch ihn ganz allmählich besser fühlte. Zumindest redete er sich das ein.

»Meinst du, man kann sich innerhalb eines Jahres so sehr in jemanden verlieben, dass man mit ihm die Ewigkeit verbringen möchte?«

Er hatte ihn über die dampfende Tasse Tee hinweg angesehen, die Finger zaghaft nach den seinen ausgestreckt; so nah und doch so fern, getrennt durch unüberwindbare, endlose Millimeter.

»Ich denke nicht, dass das geht. Es... erscheint mir zu simpel. Diese bodenlose Tiefe. Ein Jahr ist nicht viel. Und doch kann so viel passieren. Was ist, wenn du merkst, dass es sich einfach nicht richtig anfühlt? Kann ein Jahr denn wirklich reichen, so unendlich tiefe Gefühle zu entwickeln?«

Er hatte das Zögern in seiner Stimme bemerkt, das vage Leuchten, in seinen dunklen Augen das dem hellen Sternenlicht gleichkam, und der tief verborgene Wunsch, daran glauben zu können, dass es doch wahr ist, dass es funktionieren kann – er wollte die Illusion Realität werden lassen.

»Nun, vielleicht sollten wir es mal ausprobieren. Und nach einem Jahr kannst du immer noch sagen, dass du mir nicht glaubst, wenn ich sage, dass es stimmt, Jimin. Gib mir ein Jahr. Ein Jahr um dich zu überzeugen. Ein Jahr, in dem wir einander kennenlernen, ohne an die Zukunft zu denken.«

Hoffnungsvoll, bittend, verzweifelt, nervös, glücklich und traurig zugleich — so unendlich viele Emotionen spiegelten sich in beider Augen, so viele Worte standen zwischen ihnen, die unausgesprochen doch viel schöner klingen, als wenn sie der andere an jenem leisen Abend gehört hätte.

Die Hoffnung, jemanden finden zu können, der einen ohne Worte versteht, einmal im Leben das echte, pure Glück spüren zu dürfen — sie beide trugen sie in sich. Und sie beide wollten diesen bittersüßen Traum wahr werden lassen.

»Ich gebe dir ein Jahr, Yoongi. Und wenn es nur ist, um dir am Ende zu sagen, dass ich recht hatte.« Daraufhin ertönte sein glockenhelles Lachen, erfüllte sein Herz mit solch einem schönen Gefühl, dass er Angst hatte vor Freude weinen zu müssen — es fühlte sich gut an, Jimin lachen zu hören, es fühlte sich absolut richtig an. Als würde etwas in ihm heilen.








keine ahnung was das hier wird, wirklich.

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