Kapitel 30

Harry P.o.V.

Nachdem Dana die Nacht über wirklich alles in ihrem Magen ausgebrochen hat, liegt sie noch in meinen Armen und schläft. Viel konnte man nicht mehr anfangen gestern mit ihr, nachdem sie kurz ohnmächtig war. Dabei hätte ich gerne ein paar Sachen mit ihr besprochen. Irgendwie lässt mich, dass Telefonat von gestern nicht mehr los. Sie klang so verzweifelt. Ich mach mir wirklich sorgen um meine Freundin.
Trotz das ich gerne bei ihr bleiben möchte, stehe ich auf, weil die Natur ruft. Dana murmelt etwas vor sich hin. Sanft Decke ich meine kleine wieder zu.
Schnell gehe ich ins Badezimmer. Nachdem ich mich erleichtert habe und meine Hände gewaschen habe, gehe ich wieder aus dem Badezimmer. Im Flur treffe ich auf Louis.
"Na." sage ich grinsend zu ihm.
Meine Freundin hat Louis gestern während ihrem Ohnmachtsanfall in die Eier getreten. Irgendwie ist ihr Bein nach oben.
"Meine Eier sind blau. Eigentlich müsste deine Freundin sie kühlen oder du." sagt er.
"Ich kühl dir bestimmt nicht deine Eier. Meine Freundin schonmal garnicht." grummel ich.
Meine Mama kommt aus einem der Gästezimmer. Ich habe ihr erzählt was passiert ist. Sie hat es verstanden. Sonst wäre der erste Eindruck wirklich daneben gegangen.
"Wie geht es ihr?" sie schläft noch.
"Die arme wird bestimmt Kopfschmerzen haben. Ich mache ihr einen Saft und ein schönes englisches Frühstück." bemerkt sie.
Meine Mama ist schon in ihrem Element. Louis rennt meiner Mama wie ein Hund hinterher. Was ich lustig finde. Er liebt unser englisches Frühstück.

Ich gehe ins Zimmer. Dana sitzt aufrecht auf ihrem Bett.
"Hey Mäuschen." sage ich zu ihr.
"Hey." nuschelt sie.
Sie zieht ihre Beine an ihren Körper und legt ihren Kopf auf ihre Knie. Eigentlich würde ich ihr Zimmer echt gerne um dekorieren. Diese rosa Wände sind wirklich krass. Nicht einmal meine Schwester hatte so ein Zimmer.
Dana ist ja auch ein wenig speziell. Trotzdem ist sie für mich perfekt. Dieses Mädchen hat es geschafft, dass ich mich Hals über Kopf in sie verliebt habe. Wie ein Blitz hat sie in mein Herz eingeschlagen. Zum ersten Mal in meinem Leben, bin ich mir sicher, die richtige gefunden zu haben. Hoffentlich hält es auch für immer. Sogar Zukunftspläne haben wir schon. Sie möchte in London studieren, sobald Ally wieder gesund ist. Ich hoffe sehr das sie wieder gesund wird.
"Mein Kopf. Und warum riecht es hier so nach kotze?" murmelt Dana
"Du hast die halbe Nacht gekotzt." bemerke.
Ihr Kopf fährt hoch und sie schaut mich erschrocken an. Ich würde sagen, sie hat einen Filmriss. Soll ich sie überhaupt darauf ansprechen, was sie zu mir am Telefon gesagt hat? Ich denke, ich sollte es aufjedenfall mit ihr darüber reden. Das klang verbittert und verzweifelt. Irgendwie kann ich sie auch verstehen. Erst stirbt ihre Mom und danach erkrankt ihre beste Freundin auch an Krebs.
Ich öffne mal das Fenster, damit frische Luft ins Zimmer kommt. Danach setze ich mich zu ihr ins Bett.
"An was kannst du dich noch erinnern?" möchte ich wissen.
"Daran, wie der Barkeeper mir keinen Alkohol mehr geben wollte. Darauf hin bin ich gegangen." erzählt sie.
"Weißt du noch wie du nach Hause gekommen bist?" frage ich.
Sie schüttelt nur ihren Kopf. Ich lege von hinten meinen Arm um sie und sie lehnt sich an mich heran. Ein paar Sachen gehen mir durch den Kopf. Vielleicht möchte Sie sich auch nicht mehr daran erinnern. Gerade bin ich mir ziemlich unsicher, wie ich es anpacken soll.
"Ich hab dich gefunden und nach Hause gebracht." erläuter ich ihr.
"Wie hast du mich gefunden?" fragt sie.
"Ich hab dich endlich auf deinem Handy erreicht." sage ich zu ihr.

Wir schweigen uns nun an. Jeder scheint in seinen eigenen Gedanken versunken zu sein. Ich würde gerade gerne wissen, was in ihrem hübschen Köpfchen so vor sich geht. Könnte ich doch nur Gedanken lesen.
"Meine Mama macht gerade ein schönes englisches Frühstück. Das macht dich gleich wieder munter." sage ich zu ihr.
Ich gebe ihr einen Kuss in den Nacken. Sie ist wirklich sehr schweigsam. Vielleicht liegt es auch an den Kopfschmerzen. Ach ist das alles heute verwirrend. Ich weiß wirklich nicht, wie ich mich in der Situation verhalten soll. Trotzdem stimmt etwas nicht mit ihr.
"Schatz, willst über irgendwas mit mir reden? Ich bin für dich da und höre dir auch zu." sage ich zu ihr.
Ihr Körper zittert und ich höre wie sie anfängt zu schluchzen.
Sofort nehme ich sie fest in meine Arme und wiege sie ein wenig. Vielleicht sollte ich einen Moment warten. Manchmal hilft es auch, wenn man sich einfach mal aus weint.
"Ich hab schon letzten Monat ihren Geburtstag vergessen. Jetzt auch noch ihren Todestag. Ich vergesse sie." schluchzt sie.
"Schatz, du vergisst sie doch nicht. Sie ist in deinem Herzen. Bestimmt freut sie sich darüber, dass du einfach lebst." sage ich zu ihr.
"Trotzdem sollte ich mehr an Sie denken. Ich vermisse sie so sehr. Es ist einfach nicht fair, dass sie nicht mehr da ist. Es ist auch nicht fair, dass Ally diese verdammte Krankheit hat. Ich kann machen, was ich will. Ich werde nicht krank oder verletze mich. Ich fahre über rote Ampel und es passiert einfach nichts. Rauchen bringt mich auch nicht um. Was mache ich falsch?" jammert sie verzweifelt.
Es nochmal zu hören erschüttert mich. Sie strahlt immer so eine Fröhlichkeit und stärke aus. Dabei ist sie total gebrochen. Sie hat den Tod von ihrer Mutter nicht richtig verarbeitet und die ganze Sache mit Ally belastet sie auch sehr.

"Schau mich mal an." verlange ich von ihr.
Sie riecht sich auf und dreht ihren Körper in meine Richtung. Ich wische mit meinem Daumen ihre tränen weg. "Du bist so ein toller Mensch. Ich bin froh dich getroffen zu haben. Du bereicherst mein Leben so sehr. Ich liebe dich. Jeder liebt dich, weil du eine wundervolle Tochter, Freundin und Frau bist. Du würdest jedem fehlen. Hör auf dir selbst zu schaden. Ich würde es nie überleben, wenn du nicht mehr wärst. Ally wäre bestimmt auch ganz traurig, genauso wie Louis, Liam und Niall. Besonders für deinen Vater wäre es auch die Hölle. Jeder würde dich vermissen. Manchmal ist das leben einfach Scheiße. Daran kann man nichts ändern. Du musst einfach daran glauben, dass es besser wird. Ich bin für dich da. Du kannst immer mit mir reden. Meinetwegen kannst du mich auch mitten in der Nacht wecken. Ich bin jede Sekunde und Minute für dich da." sage ich ehrlich zu ihr.
Ich meine jedes Wort, genauso wie es meine Lippen verlassen haben. Ich würde von der nächsten Brücke springen, wenn sie nicht mehr wäre.
Dana fällt mir stürmisch um meinen Hals. Ich nehme sie auch wieder fest in meine Arme. Anscheinend habe ich die richtigen Worte gefunden.
"Ich bin so froh, dich zu haben." teilt sie mir mit.
"Ich auch. Ich liebe dich." raune ich.
"Ich liebe dich. Du bist wirklich das beste was mir passiert ist." sagt sie zu mir.
"Du bist auch das beste was mir je passiert ist. Komm lass uns frühstücken gehen. Danach gönnen wir uns ein schönes Bad." bemerke ich.
Sie nickt mir zu. Bevor wir aber zum Frühstücken gehen. Küssen wir uns innig und mit viel Leidenschaft.

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