Nolan Holloway x Reader ✔

Pov. _______

Gelassen lief ich den leergefegten Schulgang mit den blauen Spinden entlang. Naja, gelassen konnte man es nicht nennen, eher hibbelig und aufgeregt, denn es war mein erster Schultag an dieser Schule.

Langsam füllte sich der Korridor mit Schülern. Da hier keine Schilder an den Türen standen, riss ich einfach jede Tür auf wo ich dachte, hinter ihr, wäre das Sekretariat. Alle Türen sahen gleich aus, sie waren rot und hatten kleine Fenster.

Da ich kein Plan hatte wo was war, öffnete ich die nächste Tür, was ein großer Fehler war. Als ich die Türklinke runter drückte, befanden sich hinter dieser, zich Jungs die teilweise Oberkörperfrei waren. Alle starrten mich an und ein Paar fingen auch an mir hinterher zu pfeifen.

Peinlich!

Schnell schlug ich die Tür wieder zu und fragte mich, ob der Tag nicht schlimmer werden konnte.

Mittlerweile irrte ich verloren in der Schule herum bis ich auf einmal von jemanden zur Seite gerammt wurde.

"Hey kannst du nicht aufpassen!?", brummte ich und war dabei meine verstreuten Sachen wieder vom Boden aufzuheben. "Oh tut mir leid, ich hatte dich nicht gesehen!", äußerte sich eine relativ helle, besorgte Stimme.

Er kniete sich neben mich und half mir, meine Sachen aufzuheben. Ich blickte ihn an und stockte. Er hatte ein wunderschönes Gesicht, auf der Nase ein paar Sommersprossen, die sich auch etwas unter den Augen verteilten. Seine blonden Haare vielen ihm leicht ins Gesicht und ein paar Strähnen standen ab. Als er hoch blickte, trafen sich unsere Blicke und ich konnte in seine strahlend Blauen Augen schauen. Sie strahlten pure Freude aus, sie zogen einen einfach nur in den Bann.

Er fing an zu lächeln und übergab mir meine Sachen, während wir uns wieder aufstellen.

"Entschuldige wegen eben. Mein Name ist Nolan und du bist...?"
"______."
"Du bist neu hier an der Schule oder?", fragte er mich und ich fing schüchtern ich an zu nicken, denn ich war es eigentlich nicht gewohnt von Jungs angesprochen zu werden.

Auf meiner alten Schule, hatte ich so gut wie keine Freunde und die abstoßenden Kreaturen dort, namens Jungs, waren allesamt Arschlöcher.

Er hielt mir die Hand hin und ich nahm sie lächelnd an. Als sich unsere Hände berührten, hätte ich schwören können, dass es sich für kurze Zeit so angefühlt hatte als würde alles anfangen zu kribbeln. Aber das bildete ich mir sicher nur ein, da ich einfach viel zu aufgeregt war.

"Könntest du mir vielleicht noch zeigen wo das Sekretariat ist, ich finde es nicht und hab mich sozusagen in dieser Schule vollkommen verirrt...", fing ich leicht lachend an ihn zu fragen, was ihn zu einem schiefen Grinsen brachte.

"Klar, folge mir einfach, ich werde es dir zeigen, es ist gleich dort hinten", meinte er ruhig.

"Gut, dass ich schon gefühlte tausend mal an dieser Tür vorbei gelaufen bin... oder war es doch eine andere Tür?", murmelte ich eher zu mir als zu, ihm und wieder fing er an zu lachen. Seine Lache waren Musik für meine Ohren

Wie kann man nur so perfekt sein?

Schließlich stoppten wir an einer dieser roten Türen und er zeigte auf sie "So, dort ist es. Ich denke, du wirst als erstes dein Stundenplan bekommen und deine Spindnummer. Danach wirst du in eine Klasse eingeteilt. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder, ich muss jetzt auch los der Unterricht hat schon längst angefangen. Bis dann!", rief er mir hinterher, ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten.

Meine zitternde Hand, von der ganzen Aufregung, legte sich um die kalte Türklinke und drückte sie runter. Ich sah als erstes auf einen großen braunen, aus Holz gemachten Bürotisch, hinter dem eine etwas ältere blonde Frau mit einer Brille saß.

Durch die ganze Aufregung, hatte ich vollkommen vergessen anzuklopfen aber dass schien die Direktorin nicht zu interessieren.
Sie lächelte und meinte, ich solle mich auf den Stuhl vor ihr setzten, sie würde gleich alles erklären.

"Guten Morgen, ich bin Natalie Martin, die Schulleiterin! Du musst wohl _______ sein. Ich hab hier einen Zettel für dich, dort stehen alle wichtigen Informationen die du hier brauchen wirst. Falls du irgendwelche Fragen oder Sorgen hast, kannst du gerne zu mir oder zu einer unseren Vertrauenslehrer kommen. Dein Klassenraum steht ebenfalls auf dem Zettel, orientiere dich einfach an die Raumzahlen."

Wir beredeten noch Einiges und sie wünschte mir noch viel Glück.

Als ich den Gang entlang lief, erblickte ich eine Kantine. Leckerer Duft stieg mir in die Nase aber dass täuschte oft, Kantinenessen war nicht so meins. So neugierig wie ich war, landete ich ein paar Sekunden später in einer Bibliothek, sie war riesen groß. Ein paar Bücher lagen noch verstreut auf den Tischen und die Stühle waren knapp an den Tischrand gezogen. In der Etage darüber, konnte man ebenfalls ein paar Tische erkennen und zich Bücherregale, um die Tische und Stühle herumstanden.

Staunend drehte ich mich einmal im Kreis und mein Blick blieb an der Uhr hängen.

Hieß es nicht, dass um 08:20 Uhr der Unterricht anfängt?
Wir haben schon 08:37 Uhr!!

Hektisch rannte ich die Schulflure entlang, bis ich endlich das Klassenzimmer erreichte. Mein Herz klopfte bis zu meinem Hals, einerseits weil ich sicher gleich von jedem angestarrt werde würde und ich mich vorstellen musste und andererseits von dem vielen Rennen.

Federleicht, klopfte ich an der roten Tür und ein dumpfes "Herein" ertönte. Als ich die Tür öffnete, wurde ich wie gesagt von jedem Schüler angeschaut und ich lächelte leicht.

"Ah, du bist der neue Schüler, stell dich kurz vor und dann setz dich dort hinten auf den freien Platz", sagte der Lehrer.

Er klang nicht besonders freundlich und ich sah anhand der Zahlen an der Tafel, dass sie hier gerade Mathe Unterricht hatten. Am liebsten würde ich hier gleich wieder rauslaufen.

Langsam ging ich vor, zur Tafel und fing an mich vorzustellen: "H-hallo, mein Name ist _______ _________, ich bin __ Jahre alt und... Ich freue mich auf ein neues Jahr mit euch."

Mein Blick schweife durch die ganzen neugierigen Gesichter, eins aber stach besonders heraus. Es war Nolan. Links neben ihm, war noch ein Platz frei auf den ich sogleich zusteuerte und mich dort hinpflanzte.

Lächelnd schaute ich ihn an und er flüsterte mir ein "So sehen wir uns wieder" zu, was mich noch mehr zum Lächeln brachte. In meinem Bauch breitete sich wohlige Wärme auf. Zuletzt ist das... beim Zusammenstoß mit ihm passiert und als ich ihm in seine Augen geschaut hatte.

Mein Kopf protestierte aber mein Herz hatte sich anscheinend schon entschieden.

Glaubt ihr an die Liebe auf den ersten Blick?

Nachdenklich blickte ich aus dem Fenster und ignorierte die Blicke der Schüler, die ich ab und zu noch auf mir spüren konnte.

So schnell kann es also passieren. Unglaublich.

Langsam schwenkte mein Kopf wieder in die Richtung von Nolan. Er konzentrierte sich gerade auf die Tafel und bemerkte anscheinend nicht, dass ich ihn förmlich anstarrte. "Hey du, Kleine", das Mädchen hinter mir tippte mich an und ich sah hinter mich, "ich sag dir eins, Nolan gehört mir also lass gefälligst deine Augen bei dir."

Ein Stich in mein Herz. Mal wieder. Ohne etwas zu sagen wendete ich mich wieder von dieser Schminkfresse ab und probierte mich so gut es ging auf den Unterricht zu konzentrieren.

Nachdem es geklingelt hatte, war ich die Erste die aus dem Zimmer hinaus stürmte. Laut Stundenplan, hatten wir jetzt irgendwo Chemie, wieder mit demselben Lehrer. "_______ warte!!", hallte eine Stimme durch den Schulgang. Ich drehte mich um und sah wie Nolan mit schnellen Schritten auf mich zu kam.

"Ich wollte dich zwei Dinge noch fragen, und zwar willst du nachher in der Pause mit bei mir in der Kantine sitzen?", fragte er und man konnte durchaus den Schimmer Hoffnung in seinen Augen erkennen, "Ehm, nein tut mir leid, hab' schon was vor."

Er schien kurz verwirrt zu sein aber fing sich dann wieder ein.

Der Blick hatte mir schon gereicht und ich fing lauthals an zu lachen. Sein Blick wurde wieder verwirrter, "Klar ich sitze gerne bei dir!", sagte ich nachdem ich mich wieder einigermaßen eingefangen hatte. Er kicherte und schlug mir gegen meine Schulter. "Dann ist ja gut, ich hätte etwas anderes sowieso nicht zugelassen", sprach er und musste grinsen.

"Du hattest noch eine zweite Frage?", fragte ich unsicher und seine Miene wurde wieder etwas ernster, "Ach ja stimmt, ich wollte fragen was Rachel vorhin zu dir im Unterricht gesagt hat?", fragend sah ich ihn an, "Rachel?"

"Ja, das Mädchen hinter dir", meinte er und meine grauen Gehirnzellen wurden wieder aktiver.

"Diese Schminktusse?", bei dem Namen musste er kurz auflachen und nickte, "Sie meinte ich solle mich von dir fernhalten, du gehörst ihr oder sowas."

"Glaub ihr sowas nicht, sie ist eine falsche Schlange und ich hab rein garnichts mit ihr zu tun. Sie motzt so gut wie jedes neue Mädchen an aber an die Jungs macht sie sich immer sofort ran.", meinte er augenverdrehend und eigentlich hätte ich es mir schon denken müssen.

"Achso, ich verstehe. Auf so gut wie jeder Schule gibt es so jemanden... naja was soll's, wir sollten auch langsam mal los findest du nicht?"

"Ja, komm hier geht's lang."

Mittlerweile war die Pause angebrochen und ich wartete vor dem Klassenraum auf Nolan. Irgendwie war ich aufgeregt und mein in meinem Bauch wütete ein Wirbelsturm. Plötzlich wurde ich angerempelt, "So kleine, ich hab dir gesagt Nolan gehört mir, was fällt dir ein dich noch mit ihm abzugebe-" "Rachel hör auf! Sie hat dir nichts getan und ich gehöre nicht dir, versteh es endlich! Und jetzt zieh ab!", ungläubig schaute Rachel ihn an und lief schnaubend auf ihren 1-Meter-Stöckelschuhen Richtung Kantine. "Danke Nolan...", sagte ich und ich konnte eine Art Besorgnis in seinen Augen sehen. Er war so unglaublich schön, seine Augen, sein Gesicht und wirklich am aller schönsten war sein Charakter!

"Habe ich gerne gemacht aber jetzt komm mit, ich will dir noch etwas zeigen."

Er zog mich am Handgelenk gefühlt durch die halbe Schule bis wir an einer Tür mit einem "Zutritt Verboten" - Schild ankamen. "Ich dachte wir gehen in die Kant-" "Pschtt, lass dich einfach überraschen", flüsterte er und griff nach der Türklinke. Hinter der Tür befanden sich Treppen, die zu einer weiteren Tür führten. Unter der Tür konnte man durch den kleinen Schlitz sehen, dass dort Tageslicht durchdringte. Also führte diese Tür zum Dach der Schule? Vorallem, warum schloss man diese Türen nicht ab, wenn dort Zutritt Verboten stand?

Er zog mich weiter die Treppen hoch und drückte die Tür auf. Meine Augen mussten sich erstmal an das helle Tageslicht gewöhnen bis ich etwas erkennen konnte.

Die Aussicht war wunderschön, die Wolken hingen leicht in der Luft und die Sonne verschwand leicht hinter einer der Wolken. Man hatte von hier aus einen perfekten Blick auf den Pausenhof und man konnte noch ein paar Dächer der Häuser abseits sehen.

Viele Schüler liefen gerade auf dem Pausenhof rum, hockten an irgendwelchen Mauern oder standen in einer Ecke wo sie sich unterhielten oder etwas mit dem Handy machten. Die meisten aber, waren in der Kantine um etwas essen zu können. Dieser Platz war gut zum beobachten aber schlecht um beobachtet zu werden.

Das Kribbeln an meinem Handgelenk machte sich bemerkbar, genauso wie das Kribbeln in meinem Bauch. Er schloss die Tür hinter uns und kam langsam auf mich zu. Ich sah in seine Augen und meine Sinne waren wie benebelt. Er legte seine Hand auf meine Wange und schaute mich eindringlich an "______ ich möchte gerne etwas ausprobieren, ja?", langsam nickte ich und schon spürte ich seine Lippen auf meinen. Es war ein sanfter Kuss und meine Hände verirrten sich in seinen weichen blonden Haaren.

Langsam löste er sich und sah mir in die Augen "Es wäre möglich dass ich mich in dich verliebt habe _____."

"Nolan, ich meine wir kennen uns nicht lange aber ich denke es könnte zwischen uns etwas werden", lächelte ich und wieder berührten seine weichen Lippen meine und ich hatte das Gefühl Schmetterlinge kotzen zu müssen. Wunderbares Gefühl.

"Aber vielleicht könnten wir es etwas langsamer angehen und uns erstmal richtig kennenlernen?", fragte ich.

Ja klar, sehe ich genauso", lächelte er. So liefen wir gemeinsam in die Kantine und holten uns etwas zu Essen.

Die restliche Zeit lernten wir uns kennen und waren schlussendlich das Traumpaar der Schule.

Okay, vielleicht nicht das Traumpaar aber wir waren glücklich.

-♔-♔-♔-♔-♔-♔-

Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr jemandem einfach eine ins Mull schlagen wollt? Einfach weil diese Person euch so dermaßen nervt, allein schon wegen ihrer Anwesenheit? :D
Übrigens: Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich kann es nicht oft genug sagen, vielen vielen vielen Dank für den Support in den letzten Wochen, es ist einfach unglaublich! 🌺


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