Youth
Dieser One Shot ist ein Wunsch von Cam-ThangThang-Vi , ich hoffe er gefällt dir 💚
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Melissas Sicht
Meine Finger spielen mit Saum meines liebsten Kleidungsstückes. Es ist ein schwarzer Pullover mit der Aufschrift „Youth". Auch wenn es gerade kochend heiß ist und mir Schweißperlen von der Stirn tropfen, musste ich ihn anziehen. Denn heute ist der Tag, an dem meine Freunde und ich unseren Lieblingssänger endlich sehen.
Meine Freunde und ich kennen uns bereits seit 2 Jahren. Wir haben uns auf Wattpad, einem sozialen Netzwerk für Hobbyautoren und Hobbyleser, kennengelernt. Da wir alle nach einem gewissen Kanadier verrückt sind, haben wir uns von Anfang an gut verstanden. Oft hatten wir aus Spaß darüber geredet, dass wir Shawn zusammen besuchen wollen und heute sind wir wirklich auf einem seiner Konzerte.
„Was glaubt ihr mit welchem Lied er anfängt?", fragt Julie, die denselben Pullover wie ich trägt und blickt durch die Runde. Jasmin, die neben mir sitzt, und ich zucken mit den Schultern.
„Ich glaube er beginnt wie immer mit „Lost in Japan", antwortet Maggie und streift ihr hellbraunes Haar hinter die Schultern.
Ridvans Stimme unterbricht, die Stille, die eingekehrt ist. „Ich habe Hunger." Einen Augenblick später knurrt sein Magen.
„Hast du irgendwann mal keinen Hunger?", frage ich lachend und die anderen steigen mit ein. Von ihm bekomme ich dafür nur einen genervten Blick zugeworfen. Dass er es nicht ernst meint, erkenne ich daran, dass er danach ebenfalls anfängt zu lächeln.
„Es geht los!" Idas Ruf lässt uns alle nach oben schauen, wo tatsächlich die Bühnenbeleuchtung eingeschaltet wurde. Mein Herz rast vor Aufregung. In der Mitte der Bühne, die wir von den Sitzplätzen aus gut überblicken können, steht ein Klavier. Vor dem Instrument sitzt der braunhaarige Lockenkopf, den wir so sehr lieben. Shawn Peter Raul Mendes. Sobald die Menschenmenge in der Konzerthalle ihn erblickt, ist ein lautes Kreischen zu hören. Meine Freundinnen schreien sich, genau wie ich, die Seele aus dem Leib und dabei hat Shawn noch gar nicht angefangen zu singen.
„Er sieht in dem weißen Hemd echt heiß aus!", höre ich Jasmin rufen und ich stimme ihr mit einem genauso lauten „Definitiv" zu. Shawns Hemd schmiegt sich eng an seine Muskeln an, wodurch diese betont werden. Eigentlich sieht Shawn in allem was er anzieht gut aus.
„San Francisco, wie geht es euch?", ruft Shawn ins Mikrofon und die Menge kreischt als Antwort auf seine Frage. „Seid ihr bereit für das erste Lied?" Erneuert ist Geschrei zu hören. Wenn das so weiter geht bin ich taub bevor das Konzert überhaupt angefangen hat.
Die ersten Akkorde eines Liedes erklingen. Anders als erwartet, beginnt er nicht mit „Lost In Japan", sondern mit „Youth", meinem Lieblingslied von ihm.
„Here I am, stuck on this couch, scrolling through my notes. Heart was broken, still not growing", singt mein Lieblingssänger die ersten Worte des Songs, die normalerweise Khalid gesungen hätte. Meine Freunde und ich singen alle laut mir, genauso wie alle Konzertbesucher.
Das Lied vermittelt eine besondere Nachricht: Egal was passiert, wir können uns selbst immer treu bleiben und unser eigenes Leben leben. Wir alle machen in unserem Leben schlechte Erfahrungen. Wir werden verletzt oder verletzen andere ohne es zu beabsichtigen. Vielleicht verlieren wir auch Menschen die uns wichtig sind. Aber egal was passiert, wir haben immer die Möglichkeit wir selbst zu sein. Es ist unser Leben und das kann uns niemand wegnehmen.
Nachdem er das Lied beendet hat, tritt er einige Schritte vom Klavier zurück. Das Mikrofon hat er dafür vom Ständer gelöst und hält es nun in der Hand. „Ich habe euch heute jemanden mitgebracht!", ruft Shawn.
Einige Sekunden bleibt es still und Julie und ich schauen uns verwirrt an. Wir hatten uns einige von Shawns bisherigen Konzerten in Amerika im Internet angeschaut, aber bei keinem davon gab es einen Gast.
Shawn spricht weiter. „Wie ihr wisst ist heute der vierte Juli und das ist ein ganz besonderer Tag für mi-". Seine Stimme wird durch laute Verkehrsgeräusche unterbrochen und er schaut verwirrt nach hinten. Irgendetwas scheint nicht nach Plan zu laufen.
Eine zierliche Gestalt betritt die Bühne vom Backstagebereich aus und läuft direkt auf Shawn zu. Sofort erkenne ich Camila Cabello an ihren braunen Locken und ihrem kleinen Körper.
Dann fällt es mir wieder ein: Heute ist der vierte Juli. Der zweite Jahrestag von Shawn und Camila.
Die Menge schreit zum hundertsten Mal heute so laut wie sie kann und ich schließe mich ihr an, auch wenn mein Hals bereits kratzt. Morgen werde ich vermutlich heiser sein, aber das ist mir egal.
„No, I never liked San Francisco, never thought it was nothing special 'till you kissed me there", singt die Kubanerin, sobald sich die Menge beruhigt hat.
Shawn lacht. Die Tatsache, dass wir gerade in San Francisco sind und sie diese Worte singt, ist ziemlich ironisch.
Es ist fühlt sich plötzlich nicht mehr an als wären wir auf einem Konzert. Es ist viel mehr ein persönlicher Moment zwischen Shawn und Camila.
Als Shawn am Ende des Liedes auch noch anfängt zu weinen, was auf der Leinwand auf der sein Gesicht abgebildet ist leicht zu erkennen ist, ist das zu viel für mich. Auch aus meinem Augenwinkel löst sich eine Träne. Die Performance endet mit einem Kuss der beiden, der die Besucher aufschreien und laut jubeln lässt.
Das restliche Konzert verläuft, wer hätte es gedacht, sehr laut. Shawn und Camila singen seine Lieder und meine Freunde und ich singen lautstark mit.
Ich werde dieses Konzert nie wieder vergessen.
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