Dream Of You
Dieser One Shot ist für audrey09shm Viel Spaß beim Lesen 💚
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Die Thermoskanne in meiner Hand ist mittlerweile abgekühlt und der Kaffee darin ist ebenfalls nur noch lauwarm. Ich stelle das silberne Gefäß neben mir ab und springe in den Pool, in den ich zuvor bloß meine Beine rein gehalten hatte.
Meine Haut gleitet in das angenehm warme Wasser. Dann tauche ich meinen gesamten Körper unter und genieße das Gefühl, im Wasser zu schweben.
Der Geruch von Chlor steigt mir in die Nase und ich versuche ihn so gut es geht auszublenden. Ich mochte den Geruch von Chlorwasser noch nie – das ist einer der Gründe wieso ich nur selten schwimmen gehe.
Ich stütze mich den Hände an den weißen Fliesen des Poolrands ab, als ich spüre, wie sich zwei starke Arme um meine Taille legen und ein Gefühl von Geborgenheit meinen Körper durchzieht. Kurz darauf streift sein warmer Atem meine Wange.
„Wie hast du geschlafen?", spricht Jerk mit seiner tiefen Stimme.
Grinsend antworte ich meinem Freund. „Sehr gut. Und du?"
„Ich habe auch gut geschlafen."
Mit meinem Rücken lehne ich mich an seine Brust. Mehrere Minuten verharren wir in dieser Position, ohne dass einer von uns beiden die Stille unterbricht. Das Rauschen des Wassers, das ab und zu über den Rand des Pools schwappt, und unsere Atem sind die einzigen Geräusche.
„Ich liebe dich, Audrey." Seine Worte bringen mein Herz zum Rasen und eine Gänsehaut zieht über meine Haut. „Ich liebe dich so sehr. Mit jedem Tag, an dem ich dich damals in der Schule gesehen habe, wurden meine Gefühle stärker und stärker. Irgendwann musste ich dich einfach ansprechen, weil ich Angst hatte, dass du dich ansonsten in jemand anderen verlieben könntest."
„Ich liebe dich auch, Jerk", erwidere ich und lasse mich weiter gegen seine Brust sinken. Ich schließe die Augen und seufze, als er mir einen Kuss meinen Mittelscheitel drückt.
Verwirrt schaue ich durch den Raum. Mein Herzschlag ist noch immer sehr schnell. Ich taste zur Seite und spüre nur das kalte Bettlaken. Der Körper, von dem ich gehofft habe, dass er neben mir liegen würde, fehlt.
Der Pool. Jerk.
Es war alles bloß ein Traum.
Ein flaues Gefühl breitet sich in meinem Magen aus. Es wäre viel zu schön gewesen, wenn Jerk und ich wirklich zusammen wären. Enttäuscht verlasse ich das Bett und schiebe die grauen Gardinen zur Seite. Sofort werde ich durch die Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne geblendet.
Ich bereite mich für die Schule vor und verlasse dann die Wohnung, nachdem ich mich von meinen Eltern verabschiedet habe.
„Hey Chloé!", begrüße ich meine beste Freundin, die ich seit der Grundschule kenne, und umarme sie.
Mit einem „Guten Morgen" erwidert sie meine Umarmung. „Hast du die Mathehausaufgaben gemacht?"
Mit aufgerissenen Augen schaue ich sie an. „Wir hatten Hausaufgaben auf?"Sie nickt, was mich verunsichert. „Wir hatten mehrere Aufgaben über das Wochenende aufbekommen."
Mist!
„Kann ich deine abschreiben?", frage ich. Erleichtert atme ich aus, als Chloé nickt. Wenn jemand bei Frau Smith die Hausaufgaben vergisst, muss die Person die Hausaufgaben doppelt aufschreiben. Wenn wir diese Aufgabe erneuert vergessen wird es wieder verdoppelt. Und diese Arbeit möchte ich mir definitiv ersparen.
Ich hole meine Schreibutensilien aus meiner Tasche und die Blondine reicht mir ihre Hausaufgaben. Meinen Collegeblock lege ich auf ihren Rücken, damit ich eine relativ gerade Fläche zum schreiben habe. Mathe ist heute unsere erste Stunde, weshalb ich mich beeilen muss. Dass meine Schrift dabei sehr unsauber ist, ist mir egal.
20 Minuten später betreten wir den unseren Klassenraum.
Die Erinnerungen an meinen Traum von heute kommen schlagartig zurück, als mein Blick den von ihm trifft. Jerks grüne Augen schauen für einen Augenblick an. Während ich im Gesicht rot anlaufe, schaut er zur Seite und beachtet mich nicht weiter.
Es fühlt sich an als würde mein Herz brechen. Immer wieder mache ich mir Hoffnungen, ihm etwas bedeuten zu würden, aber natürlich muss ich jedes Mal falsch liegen.
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„Du magst ihn, oder?", fragt meine beste Freundin und setzt sich neben mich auf die Matratze meines Bettes.
Ich nicke. Und wie ich ihn mag. „Wir kennen uns seit dem Kindergarten und seit einigen Jahren bin ich in ihn verliebt."
Meine beste Freundin lächelt traurig. Anstatt etwas zu sagen, zieht sie mich in eine feste Umarmung.
Nach einiger Zeit lösen wir uns wieder. „Und bist du dir sicher, dass er nichts empfindet?"
„Ich glaube nicht, dass er mich mag. Er bemerkt mich ja noch nicht einmal." Ich zucke mit den Schultern, als wäre es mir egal, dass er mich nicht beachtet.
„Und wenn er sich bloß nicht traut dich anzusprechen? Vielleicht solltest du ihn einfach mal ansprechen?", schlägt Chloé vor und klingt dabei sehr überzeugt von ihrer Idee.
Ich schüttele den Kopf. „Ich weiß du meinst es mir gut, aber nein, das kann ich nicht machen."
„Okay", erwidert sie, „dann wirst du aber niemals herausfinden, ob er nicht vielleicht doch dasselbe empfindet."
Ich weiß, Chloé. Aber ich habe zu große Angst es ihn zu gestehen. Vielleicht sollte ich einfach nur weiterhin von ihm träumen.
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