9.2) Zianourry+Calm (0815 - Story)

Warnung: Da ich leider kein Medizin- oder Psychologiestudium absolviert habe, kann man davon ausgehen, dass meine Aussagen hier nicht der Wahrheit entsprechen.

Informationen vorab:

Louis' und Harrys Racheplan an Michael ist wohl gewaltig nach hinten los gegangen.

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Sobald Harry nicht meht in ihm war, zog Michael seine Beine so nah es ging an seinen Oberkörper heran und presste seinen Kopf gegen die Knie.
Niall fing an die Handschellen zu öffnen und betrachtet besorgt die aufgescheuerten Handgelenke, die trotz der Fütterung der Handschellen entstanden waren.
Sofort schlang der Junge vor ihm auf dem Bett auch die Arme um seinen Körper, als versuche er sich möglichst klein zu machen und sich irgendwie selber zu schützen.

Harrys Verstand klärte sich langsam wieder auf und als er realisierte, dass er der Grund für Michaels Schmerzen war, stolperte er nach hinten in Liams Arme, der den nun komplett aufgelösten Jungen in den Armen hielt und versuchte ihn zu trösten.

"Oh Gott, was habe ich getan?"

3rd Person:

Der Schock stand allen der Jungen ins Gesicht geschrieben, keine von ihnen war je so einer Situation angesetzt gewesen und wussten dementsprechend auch nicht, wie sie jetzt handeln sollten. Doch so lassen konnten sie die Situation auf keinen Fall. Langsam löste sich Louis aus der kleinen Gruppe und ging vorsichtig zu dem Bett herüber. Bedacht und bereit sie jeder Zeit zurück zu ziehen, streckte er eine Hand in die Richtung seines Freundes aus.
"Mi-Michael?", hauchte er mit schwacher Stimme und sah traurig zu dem zitternden Körper herunter. Dieser schien seine Stimme gar nicht wahr zu nehmen, sondern war wie gefangen in seiner eigenen Welt.
Als er jedoch die kleine Hand auf seiner Schulter spürte, zuckte er schreckhaft auf und robbte hektisch in die hinterste Ecke des Bettes.
"Michael hey, alles gut, Mickey, bitte ich bin es doch, Louis", versuchte er erneut zu dem komplett verängstigten Jungen durchzudringen, dieses Mal jedoch ohne Berührung.
Langsam hob dieser seinen Kopf und schaute ihn aus verquollten Augen an.
"Herr?" "Nein Baby, Louis", sagte Louis verwirrt, auf Michaels Frage. "Mein Herr hat mir verboten mit fremden Menschen zu reden", hauchte der verängstigte Junge und machte sich noch kleiner auf dem Bett. Er senkte unterwürfig den Kopf und atmete plötzlich ganz flach und langsam, als wollte er versuchen möglichst wenige Geräusche dabei von sich zu geben.
Louis schaute verzweifelt zu den Jings hinter ihm, doch auch diese schauten nur ratlos und geschockt auf ihren sonst so dominanten Freund, so hatte ihn noch keine gesehen, so klein und verletzlich...
"Äh Mich-ael, magst du mit uns hoch kommen? Und dir was anziehen?", fragte Ashton ganz vorsichtig.
"Ich darf nicht mit fremden Menschen mitgehen, wenn mein Herr es mir nicht befohlen hat", kam nur wie programmiert von Micheal.
"O-okay, dann befehle ich dir, als dein Herr, dass du mit uns hoch kommst und dir etwas anziehst", befahl Zayn und fühlte sich sichtbar unwohl dabei. Er wollte Michaels Zustand nicht ausnutzen, aber wenn sie sonst nicht an ihn ran kamen?

Sofort sprang Micheal auf und haste te um das Bett herum zu Zayn und warf sich vor diesem auf die Knie. "Jawohl Herr!", rief er sofort und beugte seinen Kopf bis zum Boden vor Zayns Füße und schien auf ein weiteres Kommando zu warten.
Unsicher suchte Zayn Rückhalt bei den anderen Jungs und Calum ergriff schnell seine Hand und nickte Zayns gequältem Gesichtsausdruck zu.
"Komm mit Michael", sagte er dann schließlich und lief in Richtung Tür und sofort stand Micheal wieder auf seinen Füßen und lief Zayn eilig hinterher.
Harry hatte sich angesichts der Lage wieder etwas beruhigt beziehungsweise hatte so weit einen klaren Kopf bekommen, um schnell vorzulaufen und die Kellertür aufzuschließen.
Zayn ging als erster die Treppe herauf. An seinen Versen hing Michael und dahinter folgten die anderen geschockten Jungen. Sie hielte sich an den Händen und schafften es nicht einen klaren Gedanken zu fassen, doch das einzige, was in diesem Moment für sie zählte, war, dass Michael möglichst schnell wieder der alte wurde und sie diese Situation klärten.

Oben angekommen holten ein paar Anziehsachen von oben und kurz darauf saßen sie alle angezogen und stillschweigend auf dem Sofa nebeneinander wie bestellt und nicht abgeholt. Sie wirkten verloren und fühlten sich sichtlich unwohl in Ihrer Haut, denn der einzige, der nicht bei ihnen auf dem Sofa saß, war Michael. Dieser hatte sich geweigert sich auf die "heilige Couch" seines Herren zu setzen. Laut seinen Worten, gehörte er auf den Boden, zu dem Dreck.
Das hatte die anderen Jungs wieder so extrem aus der Bahn geworfen, dass diese nun wirklich nicht mehr wussten wie es jetzt weiter gehen sollte.
Michael schien in eine Art Zustand gefallen zu sein, in dem er rein gar keinen Willen zu haben schien. Wenn Zayn, oder einer der anderen Jungen etwas sagte, dann handelte er sofort nach dessen Wünschen und vergaß sich selbst dabei total.
Der Körper, der neben Zayns Füßen kniete, war nicht länger ihr dominanter Partner, ihr Freund, ihr Michael, er war einfach nur noch eine Hülle ohne jeglichen Gefühle.
"Wa-as sollen wir jetzt mach-en?", flüsterte Niall leise und schaute traurig und verzweifelt auf seinen Schoß herunter. "Ich weiß es nicht...", hauchte Liam.
Und darauf folgte ein weiteres bedrücktes Schweigen.
Man konnte die Uhr aus der Küche bis ins Wohnzimmer hören und als der Kuckuck zur vollen Stunde aus der kleinen Tür hervorschoß und seine üblichen Geräusche von sich gab, schreckten sie alle acht auf und sahen sich schnell um. Einzig und allein Michael war stumm und regungslos knien geblieben und hatte keinen Laut von sich gegeben.

Am Abend lagen sie alle in ihren eigenen Betten und hatten sich nicht irgendwo gesammelt. Sie brauchten alle Zeit und Ruhe, und diese Situation erst einmal irgendwie zu verarbeiten.
Die meisten von ihnen schliefen schnell ein, doch Louis lag noch lange wach.
Denn ein Gedanke raubte ihm den Schlaf.
War es Harrys und seine Schuld, dass es jetzt so weit gekommen war? Wenn sie sich doch einfach nur anders gerächt hätten, es hätte schließlich Unmengen an Möglichkeiten gegeben, doch natürlich mussten sie die eine nehmen, die dann solche Folgen hervorrief.
Und noch während er da lag und sich unruhig hin und her wälzte, vernahm er das leise Schluchzen aus dem Nebenzimmer.

Harry.
Vermutlich derjenige, der sich die meisten Vorwürfe machte.

Leise schob Louis die Decke von seinen Beinen und setzte seine nackten Füße auf den kalten Fußboden und stand auf. Langsam ging er zu Harrys Zimmertür und klopfte vorsichtig an diese. Sofort stoppte das leise Schluchzen und Louis konnte das Rascheln von Harrys Bettwäsche hören und das leicht schleifende Geräusch der nackten Fußsohlen auf dem Laminat, bis dann die große, breitschultrige Gestalt von Harry ihm die Tür öffnete und durch den leichten Mondschein, der durch das Fenster hinter Harry in das Zimmer schien, schienen seine Locken einen silbernen Kranz zu haben. Er hielt seinen Kopf gesenkt und schaute Louis noch nicht einmal an, als dieser ihn ansprach: "Kann ich reinkommen?"
Wortlos trat Harry zur Seite und Louis schlüpfte in das dunkle Zimmer.

Die Tür war wieder geschlossen und die beiden jungen Männer saßen in dem bequemen Doppelbett und starrten auf die Bettdecke beziehungsweise aus dem Fenster. Eine bedrückende Stille herrschte in dem Raum bis Harry das Wort ergriff.
"Es ist meine Schuld oder?"
"Ich weiß nicht... Ich habe schließlich mitgemacht..."
"Nein, du hast ihm das nicht angetan..."
"Wir haben alle mitgemacht... Wir alle hätten anders reagiert, wenn wir gewusst hätten, was passieren wird... Aber wir wussten es nicht... Ich meine, wie oft ist Michael schon ohne Vorbereitung in einen von uns eingedrungen? Das hat er sogar schon bei Zayn getan und dem ging es, bis auf die Schmerzen im Po, danach auch gut... Zumindest einigermaßen... Aber bei Michael?"
"Nein Louis, du musst jetzt keine Erklärungen für mein, oder unser Handeln suchen... Wir sind mittlerweile über fünf Jahre in dieser Beziehung und in dieser ganzen Zeit war Michael kein einziges Mal Bottom, ich hätte wissen müssen, dass das einen Grund hat... Oder ich hätte wenigstens darauf Acht nehmen müssen... Ihn zum passiven Part zu machen, wäre für ihn schon eine genügend große Strafe gewesen... Aber ich Idiot wollte ja alles auf einmal austesten...
Was sollen wir jetzt bloß machen?
Ich bezweifle nämlich irgendwie, dass wir morgen einfach mit Michael reden können, bei der Verfassung, in der er gerade ist...
Oh Gott, was habe ich mir bloß dabei gedacht?
Du hast es doch auch mitbekommen und hast aufgehört, warum habe ich einfach weiter gemacht?! Obwohl ich ganz genau gesehen habe, dass er Schmerzen hat... Zu viele Schmerzen... Oh Gott, was soll ich jetzt bloß tun? Das ist alles meine Schuld! Er wird mir nie wieder verzeihen können..."
"Harry..."
"Nein Louis, sag jetzt nichts... Ich weiß es. Ich weiß, dass das allein meine Schuld ist, ich weiß, dass er wegen mir so ist, ich weiß, dass er mir nie wieder verzeihen können wird- oh Gott, was ist, wenn er nie wieder der alte wird? Was habe ich bloß geta-"
"-Harry!", rief Louis laut und energisch. Er drehte Harrys Kopf vom Fenster zu sich und hielt ihn mit beiden Händen fest, um dies zu können kniete er über Harrys Beine gebeugt auf dem Bett und unter anderen Umständen hätte diese Position sicherlich anzüglich ausgesehen, aber in dieser Situation hätte das den beiden wahrscheinlich nicht weniger egal sein können.
Eindringlich redete Louis auf den Lockenkopf ein: "Jetzt hör mir gut zu; Ja du hast etwas falsch gemacht. Ja, wir haben mit unserem Racheplan übertrieben. Ja, es ist deine Schuld, aber genauso gut ist es auch meine und die von den anderen Jungs. Wir alle hätten früher eingreifen können. Aber wir haben es nicht.
Wir alle haben Schuld daran und wer mehr oder weniger davon trägt, ist jetzt auch nicht mehr wichtig.
Es hilft uns nicht weiter, wenn wir uns darüber streiten.
Jetzt ist es wichtig, dass wir zusammenhalten und gemeinsam die Konsequenzen tragen, egal ob einer keine Schuld an der Situation trägt, wir sind davon alle betroffen und sollten verantwortungsbewusst genug sein, um so etwas außen vor zu lassen.
Das sind wir Michael schuldig, wenn wir uns jetzt auch noch durch schuldgefühle von einander abkapseln, dann bekommen wir ihn nie zurück...
Wenn er wieder der alte ist, dann werden wir noch genug Zeit dazu haben aufeinander wütend zu sein und uns von Schuldgefühlen auffressen zu lassen, aber jetzt gerade sollte es unser einziges Ziel sein ihn zurück zu bekommen.
Gemeinsam."

Gemeinsam. Ja, jetzt war es besonders wichtig für sie zusammenzuhalten und sich nicht zu verkriechen, weil man sich schuldig fühlt, oder Angst vor den Konsequenzen hat.

Harry hatte nach Louis' kleiner Ansprache genickt und sich von seinem Freund umarmen und beruhigen lassen, bis seine Tränen getrocknet waren.

Und somit war es drei Uhr nachts, als Harry zusammen mit Louis an der Hand an den Schlafzimmertüren ihrer anderen Freunde klopften und diese zusammentrommelten.

"Was soll das werden?", nuschelte Zayn verschlafen, als er als letzter der acht in das Wohnzimmer kam.
"Wir werden jetzt eine Lösung finden, wie wir Michael zurück bekommen!"

Und am nächsten Morgen war Zayn nicht der einzige, der um sechs Uhr schon die fünfte Tasse Kaffee intus hatte. Sie alle waren übermüdet, aber wenigstens etwas beruhigt. Es schien so, als hätten sie eine Möglichkeit gefunden Michael zurück zu bekommen.
"Bereit?", fragte Louis in die Runde und alle acht standen im Kreis über ein Telefon gebeugt, über ein richtig echtes altes Telefon, und nickten aufgeregt mit ihren Köpfen. Dieser Anruf hatte eine sehr große Bedeutung für sie, es fühlte sich falsch an, diese Nummer einfach leichtfertig in eins ihrer Handys einzugeben, die einfach ohne große Wertschätzung zu jeder Zeit in ihrem Alltag irgendwie um sie herum waren.
Nein, diesen Anruf wollten sie richtig offiziell über ein richtiges Telefon machen.

Louis drückte auf den grünen Hörer und gespannt lauschten die jungen Männer dem kurz darauf folgendem Tuten.
Bei ihnen war es zwar noch unerträglich früh, doch ihr Anruf würde nach Indien gehen und nach ihren Rechnungen müsste es dort nun um zehn Uhr herum sein.
"Raji"
"Hallo- ähm sprechen Sie Englisch?"
"Natürlich, mit wem spreche ich da?"
"Louis. Äh Tomlinson - mein ich", der kleinste der Jungs wurde rot und seine Hände, mit denen er das Telefon hielt, wurden rutschig. Mist, wieso musste ihm ausgerechnet bei so einem wichtigen Telefonat so etwas peinliches passieren?
"Okay, Mister Tomlinson. Was verschafft mir die Ehre, dass Sie anrufen?"
"Haben Sie eine Schweigepflicht?"
"Ja, wieso?"
"Okay also, die Sache ist die, meine- Freunde und ich haben ein Problem und zwar ist einer von uns durch einen... Unfall wie zu einer anderen Person geworden... Und wir haben von Ihrer Forschung über Menschen mit dem 'zweiten Ich' gelesen und bisher vermuten wir, dass es sich um so einen Fall handeln könnte..."
Ashton strich dem Wuschelkopf beruhigend über den Rücken, der zittrig ausatmete und ziemlich fertig zu Ashton hoch sah. "Du machst das wundervoll", hauchte dieser leise, sodass der Professeor, den sie im Internet gefunden hatten, es nicht hören konnte. "Okay, können Sie mir diesen 'Unfall' genauer erläutern? Sowie den Zustand von Ihrem Freund?" "Äh-h ich kann es versuchen..." Schnell griff Louis mit seinee freien Hand nach Harrys  der neben ihm stand. Louis fiel es schon immer schwer jemanden so tief in seine Privatsphäre eindringen zu lassen und dann so ein Thema laut auszusprechen, war für ihn sehr bloßstellend und erniedrigend, etwas was gar nicht sein Fall war, wenn das nicht von einem seiner Freunden ausgelöst wurde. "Also Sie müssen wissen, dass wir zu neunt eine -Beziehung führen und dass wir auch unsere Vorlieben haben... und eigentlich sind die Rollen anders verteilt, doch gestern Abend -haben wir getauscht... quasi und unser Freund Michael war Bo-ttom und das ist ein bisschen schief gegangen, weil weil-" "Weil er nicht bereit dafür war?" "Ja", stieß Louis tonlos aus und merlte erst da wie verkrampft er Harrys Hand umklammerte, langsam löste er seine Finger wieder von dieser und riss erschrocken die Augen auf, als er die roten Striemen sah, die auch nicht gleich wieder weg gingen, wieso hatte Harry denn nichts gesagt?
"Woher weiß er sowas?" - "Keine Ahnung..." - "Ist er schwul?" - "Vielleicht...", hörte er das Getuschel aus dem Hintergrund, doch er war gerade einfach nur froh, dass der Professor verstand was er meinte und nicht mehr weiter darüber reden musste. "Okay, und wie verhält sich denn Ihr Freund seitdem?" "Ja, also normalerweise ist er ziemlich aufgeweckt und bekommt immer alles mit, managed so ein bisschen unseren gesamten Haushalt", ein träumerisches Lächeln bildete sich kurzzeitig auf Louis' Gesicht, das jedoch wieder erstarb, als er an den jetzigen Zustand denken musste, "Und je-etzt ist er total eingeschüchtert und in sich gekehrt, er spricht uns mit 'Herr' an, obwohl wir den Namen nie benutzt haben, und redet davon, dass sein 'Herr' ihm etwas befohlen hätte, aber wir wissen einfach nicht wen er damit meinen könnte...
Oh und er ordnet sich selbst uns unter und wir wissen nicht was wir jetzt machen sollen, er reagiert nicht auf unsere Versuche mit ihm zu sprechen und blockt alles ab, was kein Befehl von seinem 'Herrn' ist...", beendete Louis seine Schilderungen.
"Okay... Das ist interessant...", murmelte der Mann auf der anderen Seite des Telefons.
"Interessant? Interessant?! Das hier ist kein Buch, bei dem man den Inhalt bewertet, hier geht es um einen Menschen, aus Fleisch und Blut, unseren Freund! Und Sie finden das ganze interessant?!", Harry redete sich richtig in Rage und sprach das letzte Wort mit einer solchen Verachtung aus, dass es den anderen kalt den Rücken herunter lief.
"Harry, Harry! Beruhig dich, das bringt uns jetzt auch nicht weiter", knurrte Ashton ihn an und zog ihn zusammen mit Calum von dem Hörer weg, den er fast an die Wand geworfen hatte, wenn er wütend war, passierte es ihm häufiger, dass er mal etwas zerstörte, in dem Moment war er dann einfach geblendet durch die Wut.
Louis, der ja jetzt keine Hand mehr hatte, die er zerquetschen konnte, wenn er wieder Angst bekam, drückte sich schnell an Luke heran, der zusammen mit Niall hinter ihm stand. Die beiden umschlossen ihn mit ihren Armen und Luke gab ihm einen Kuss auf die Haare. "Red' weiter, du machst das toll", flüstern die beiden ihm zu und nachdem er noch einmal tief durch geatmet hat, hob er den Hörer wieder an sein Ohr.
"Hey, ähm tut mir Leid wegen gerade, das war Harry... Er hat ziemlich große Schuldgefühle... Normalerweise ist er sehr ruhig...", nahm er das Gespräch wieder auf. "Alles gut, ich kann verstehen, dass er in dieser Situation sehr aufgebracht ist..." "Ja, das sind wir wohl alle..."

Schlussendlich verlief das Telefonat dann doch noch erstaunlich gut und Mister Raji hatte sich dazu bereit erklärt zu ihnen zu fliegen. Sie würden für Unterbringung und Flug aufkommen, sie hätten dem Arzt vermutlich auch ein eigenes Flugzeug besorgt, wenn dieser ihnen dafür ihren Freund zurück holte. Und die Kosten würden ihnen egal sein, alles war egal, solange Michael wieder zu dem alten werden würden, das war das einzige, was zählte.

Der Flug von dem Professor würde schon in zwei Tagen sein und einer ihrer Bodyguards, dem sie vertrauten, würde ihn abholen, da sie zu viel Aufmerksamkeit erregen würden, besonders wenn mehrere von ihnen am Flughafen aufkreuzten.
Für die Wartezeit hatte der Professor ihnen ein paar Aufgaben und Tipps gegeben, mit denen sie schon einmal austesten sollten worauf Michael am besten reagierte und er meinte sie sollten viel mit ihm reden. Versuchen heraus zu finden, wer dieser 'Herr' ist oder war, von dem er häufig redete und genau das hatten sie jetzt auch vor.
Zayn überredete Michael dazu sich zu ihnen auf die Couch zu setzen und ihnen ein paar Antworten zu geben.

"Okay Michael, kannst du uns sagen, wer dein Herr ist?", fing Luke an und alle starrten ihren Freund gebannt an, was er antworten würde. Doch Michael saß mehr wie ein verschrecktes Reh auf dem Sofa und starrte krampfhaft auf seine Hände.
"Okay ich - ich denke, wenn wir alle gleichzeitig versuchen auf ihn einzuwirken, funktioniert das ganze nicht...", äußerte Liam seine Bedenken. Langsam nickten alle der jungen Sänger.
Sie überforderten ihren Freund so nur.
Stumm einigten sie sich darauf, dass Zayn und Liam das Gespräch führen würden, da Zayn einfach den Umständen entsprechend den besten Draht zu Michael hatte und Liam, weil er ihr lebensgroßer Teddybär war und bisher noch aus jedem von ihnen die Probleme hervor geholt und gelöst hatte.

"Okay Michael, siehst du, jetzt sind nur noch wir drei hier. Niemand wird weiter erzählen, was in diesem Raum gesagt wird. Sieh es als Art Parallel-Universum, hier bist du frei, ohne einen 'Herrn' ohne Regeln und Bestrafungen, ja?", fing Liam sanft an einen von den Tipps des Professors anzuwenden.
Er versuchte eine räumliche und psychische Distanz zu Michaels Trauma zu schaffen, sodass dieser das Gefühl von Sicherheit bekam und sich ihnen öffnete.
Also fingen sie mit ein paar belanglosen Dingen an, wie zum Beispiel ob er lieber Pancakes oder Waffeln mochte, wobei sie während der Diskussion Michael immer wieder daran erinnerten, dass es dabei nur um seine Meinung ging und er ihnen nicht nur zustimmen brauchte, dass er in diesem Parallel-Universum ganz frei war und es egal war, was außerhalb passierte, ja, eigentlich einigten sie sich sogar darauf, dass es die Welt "da draußen" gar nicht gab, dass es jetzt gerade nur um sie ging.
Zayn und Liam ließen sich von Michael erklären, wie ihr Parallel-Universum aussah, sodass er sich in seiner eigenen Welt auch wirklich wohl fühlte und nicht wieder irgendetwas aufgezwängt bekam und ganz langsam tasteten sie sich wieder an die ursprüngliche Frage heran.
"Mickey, was war dein schönstes Erlebnis?", fragte Zayn. Michael schien ihnen so weit wieder zu vertrauen und ordnete sich ihnen nicht permanent unter, was sie sehr glücklich machte, sodass sie sich mehr oder weniger sicher waren, dass er ihnen so etwas auch beantworten würde.
"Mhm... Schwere Frage... Ich habe viele schöne Erinnerungen... Das weiß ich, ich spüre es, aber ich habe sie irgendwie nicht mehr richtig vor Augen, so als wären sie schon ganz lange her und die Erinnerung würde langsam weniger werden... Aber ich weißte noch, damals, ich ging noch zur Schule... Ich weiß noch, wie ich an einem Nachmittag unglaublich glücklich nach Hause gekommen bin, weil mich mein heimlicher Schwarm gefragt hatte, ob wir zusammen sein wollten... Es kam total überraschend, aber ich habe Ja gesagt, schließlich liebte ich ihn ja! Ich glaube, das war wirklich die schönste Erinnerung aus meiner Schulzeit...
Aber dann - "
Michael brach ab, scheinbar verband er selbst mit dieser guten Erinnerung mindestens eine schlechte...
"Was ist dann passiert Michael? Hat er dir weh getan?"
Ganz langsam nickte Michael und starrte abwesend in eine Ecke des Zimmers, stumm liefem ihm Tränen über die Wangen, doch er schien diese gar nicht wahr zu nehmen.
"Möchtest du uns davon erzählen, Michael?", fragte Zayn ganz vorsichtig, doch Michael schüttelte nur genauso langsam wie er genickt hatte auch den Kopf und auch wenn er auf ihre Fragen antwortete, schien er mit seinen Gedanken ganz weit weg zu sein.
"Okay Michael, das ist doch nicht schlimm, du musst uns nichts davon erzählen ja? Du kannst selbst entscheiden wem du davon erzählen möchtest und wem nicht, ja?"
Es folgte ein Nicken.
Er war noch bei ihnen, das war gut, oder?
"Kannst du uns denn sagen, wie er hieß?"
Wieder nickte Michael.
Hoffnungsvoll schauten Liam und Zayn sich an. Es schien so, als wären sie ganz  nah an der Antwort für ihre erste Frage.
"Alexander Wilson", kam es tonlos über Michaels Lippen und sein Körper schüttelte sich bei dem Gedanken an diesen Namen.
"Danke Baby, das hast du gut gemacht", lobte Liam ihn erfreut, dass ihr Freund ihnen scheinbar wieder so sehr vertraute, dass er sich auch etwas in diese Richtung öffnete, war ein großer Fortschritt.
Doch scheinbar hatte er mit dieser Aussage etwas falsches getan. Denn kaum hatte er dies ausgesprochen, schien es so als würde ein Ruck durch Michaels Körper gehen und er sank zu Boden.
"Danke Herr, nichts bedeutet mir so viel wie Euer Wohlergehen." Und mit diesen Worten senkte Michael seinen Kopf in Richtung des Fußbodens und küsste die Stelle des Pakets vor Liams Füßen.
Erschrocken schoss Liams Blick zu Zayn, der genauso schockiert auf ihren Freund herunter sah.

Sie hatten sich scheinbar zu früh gefreut...

Die zwei Tage, bis der Professor bei ihnen ankommen würde, vergingen nur schleppend. Keiner der Jungs kam mehr an Michael ran, egal was sie versuchten und somit waren sie mehr als froh, als ihr Bodyguard klingelte und Mister Raji vorbei brachte.
Sie erzählten ihm alles, was sie heraus gefunden hatten und auf welche Wörter, oder Aussagen Michael besonders stark reagierte und, auch wenn Harry den Raum dafür verlassen musste, erzählten sie ihm auch noch einmal genau wie es so weit gekommen war und warum es sonst noch nie passiert war.
Danach holten sie Michael, der sich in der typischen Sub-Stellung vor ihr Bett gekniet hatte, was für sie wieder wie ein Schlag in die Magengrube war, sie würden sich vermutlich niemals an diesen Anblick gewöhnen können, und ließen den Professor mit ihm allein, da sie ihn nicht wieder durch zu viele Eindrücke überfordern wollten.
Stattdessen suchten sie nach Harry, der weinend in ihrem Keller auf dem Bett saß, auf dem alles begonnen hatte.

"Das ist alles meine Schuld", flüsterte er immer und immer wieder und reagierte auch erst gar nicht darauf, als er von Asghton und Calum in eine Umarmung gezogen wurde. "Hör auf damit Harry! Hör auf dir die ganze Zeit Vorwürfe zu machen. Ich habe mit dir zusammen diesen Plan entwickelt. Wir alle haben mit dir zusammen zu dieser Situation beigetragen. Uns allen hätte es früher auffallen müssen. Wir ALLE tragen gemeinsam die Schuld daran, was passiert ist, okay? Und selbst wenn du alleine die Schuld tragen würdest, dann würden wir dich trotzdem noch genauso lieben wie davor und ich bin mir sehr sicher, dass auch Michael dich immer noch liebt und dir auch schnell verzeihen wird, wenn er wieder der alte ist. Gut, vermutlich wird er sich an dir rächen und deinen Arsch in jeder Hinsicht zerstören, aber es wird ihm jetzt genauso wichtig wie uns sein, dass wir zusammen halten und das hier gemeinsam zu Ende bringen, okay Harry? Wir lieben dich und niemand gibt dir die Schuld daran, vermutlich musste es irgendwann passieren, dass Michael in dieses Schema zurückfällt, er hat es die ganze Zeit über unterdrückt, bis es zu viel wurde, aber jetzt wissen wir bescheid, jetzt können wir ihn unterstützen. Es wird alles wieder gut werden!", hielt Louis Harry eine kleine Standpauke und küsste ihn danach innig, was die anderen ihm gleich taten. Nachdem Harry sich wieder beruhigt und das Liebesgeständnis erwidert hatte, machten sie sich wieder auf den Weg nach oben, um einen Professor in ihrer Küche vorzufinden, dem ihr Freund gegenüber saß.

"Ach hallo Jungs. Bevor ihr fragt; nein Michael ist noch nicht wieder ganz der Alte, aber er macht gute Fortschritte. Ich denke, dass wir das mit ein bisschen Zeit und viel Geduld alles wieder hinbekommen werden", verkündete Herr Raji und am liebsten wären die anderen ihm um den Hals gefallen, aber sie konnten sich gerade noch so zurück halten.

Michaels Behandlung dauerte länger, als erwartet, aber nach drei Monaten war er psychisch so weit wieder stabil, dass er sich wieder ganz normal mit seinen Freunden unterhalten konnte.
Der Professor war nach zwei Monaten zurück geflogen, aber hatte ihnen genau gesagt, wie sie mit ihrem Freund umgehen müssen, dass sich wieder alles beruhigt und Normalität einkehrt.

Es wird sicher noch seine Zeit brauchen, bis die neun wieder ganz ohne Bedenken zusammen leben können, aber nach einigen langen Gesprächen schafften sie es wieder ganz zu ihrem alten Stand der Beziehung zu gelangen und wenn man ganz genau drauf achtete, dann merkte man, dass sie sich seit diesem Vorfall sogar noch näher standen, als vorher und es schafften jegliche Geheimnisse oder irgendwelche Tabu-Themen der Gesellschaft aus ihrer Mitte zu schaffen, dass einzig und allein ihre Liebe zueinander übrig blieb, die von Tag zu Tag zu wachsen schien und schlussendlich kann man nur noch sagen, dass sie glücklich waren, so glücklich wie noch nie, um ehrlich zu sein.

Wörter: 4.345

××××××××××

Ich hoffe ihr seid glücklich

LG ❤

PS.) Eigentlich wollte ich noch mit rein bringen, dass sie Michaels Ex-Freund googeln und einen Artikel über seine Tat finden, aber irgendwie habe ich das voll verpennt, also denkt es euch einfach dazu ;)

PPS.) Für -1dbromances- und drxamgxrl , die mich fast gekillt hätten, als ich zu faul war diesen Os Korrektur zu lesen, also nochmal Sorry für die Wartezeit :*
Und bevor ihr fragt, nein vermutlich kommt keine Fortsetzung, es sei denn ihr habt eine plausiblen Grund :')

PPPS.) Euch allen noch ein frohes neues Jahr, nachträglich ❤

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(Den Os...)

Angefangen: 12.10.2018
Beendet: 25.12.2018
Überarbeitet: 2.1.2018

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