21.) Larry (Seit längst vergangenen Tagen)
Informationen vorab:
Als Harry und Louis noch zur Schule gingen, waren sie das Traumpaar schlechthin, doch es kam eine Zeit, in der Harry sich an die falschen Leute hielt und ihre Beziehung strapazierte, sodass ein einziger Streit damals reichte, um die beiden Liebenden auseinander zu treiben.
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Louis:
"Zuerst war da nur dieser riesengroße Vorhang, der dieses pinke Bad darstellt, das man auch um ihn herum auf dem Cover des Albums sieht, weißt du noch? Ich habe es dir mal gezeigt. Und dann sah man erst gar nichts, aber dann wurde er von hinten angestrahlt, dass man nur seine Silhouette sehen konnte und das war so aufregend! Und dann hat er angefangen "Ever since New York" zu singen und dann ist der Vorhang auf einmal runter gefallen und dann stand er da! Er sah so wunderschön aus! Und er war ja so süß und höflich! Ich wünschte, ich hätte "meet-and-greet-Karten" bekommen, Louis! Das wäre so wundervoll gewesen! Stell dir nur mal vor; Harry Styles hautnah! Direkt vor dir... So richtig in echt, quasi zum Anfassen. Und seine Stimme... Oh und seine Locken erst-
Louis, hörst du mir überhaupt zu?", brach Steffi aufgebracht ihre Schwärmereien ab. Ertappt schaute ich von meinem Handy auf. "Ähm klar habe ich dir zugehört... Äh, du hast über Styles Konzert geredet und über... seine Haare?", gab ich zögerlich von mir. Zufrieden nickte sie und fuhr mit ihrer Erzählung fort, doch ich schaltete wieder auf Durchzug, ich wollte gar nicht hören, wie toll sie meinen Ex-Freund fand, aber sie konnte ja nichts dazu. Sie wusste nichts von uns und deswegen auch nicht, dass wir damals im Streit auseinander gegangen waren und die Narben bis heute in mir saßen.
Wir waren irgendwo wohl doch mehr, als nur eine HighSchool Romanze gewesen...
"Sorry Steffi, ich muss mal auf Toilette", unterbrach ich ihren Redeschwall und stand ächzend von meinem Bett auf, auf das wir uns ganz faul gelegt hatten. Sie nickte kurz und ich verschwand ins Nebenzimmer. Seitdem Steffi so ein Fan von Harry war und immer häufiger über ihn sprach, dachte ich unweigerlich auch immer häufiger an diese Zeit zurück und je mehr ich daran dachte, desto mehr überlegte ich, ob es wirklich nötig gewesen war so auseinander zu gehen.
Es riss all die alten Wunden immer wieder auf und mit der Zeit wurde es immer schwerer ihr bei ihren Erzählungen zu zuhören, doch ich wollte und konnte nicht mit ihr darüber reden.
Ich stellte den Wasserhahn auf kalt und ließ das Wasser in meine, zu einer Schale geformten, Hände laufen. Mit ein bisschen Schwung brachte ich das Wasser zu meinem Gesicht und ließ de Rest wieder ins Waschbecken fließen.
Als ich wieder hoch blickte, schauten mich aus dem Spiegel zwei junge blaue Augen an.
Diese Zeit war vorbei und ich musste nach vorne schauen, mich nicht von dem Vergangenen runter ziehen lassen. Das hatte ich bisher doch auch immer geschafft, warum jetzt nicht auch?
Ich griff nach dem Handtuch neben mir und trocknete mein Gesicht ab und straffte meine Schultern, es würde schon wieder leichter werden, da war ich mir sicher.
Das bildete ich mir zumindest ein, denn als ich gerade wieder aus dem Badezimmer herauskommen wollte, hörte ich Steffi aus meinem Schlafzimmer schreien.
Sofort beeilte ich mich zu ihr zu kommen. "Steffi! Was ist los?!", fragte ich leicht panisch, doch ihr schien es gut zu gehen.
Keine lebensbedrohlichen Umstände, wie es schien, also warum schrie sie so rum?
"Oh mein Gott Louis! Was fällt dir ein?! Wie konntest du mir so etwas vorenthalten?! Bist du noch ganz dicht?! Ich will alles wissen! Nein, ich MUSS ALLES wissen!", schrie sie mich an, als sie mich im Türrahmen entdeckte. Geschockt sah ich zu ihr. "Was soll ich tun? Habe ich irgendwas falsch gemacht?", hakte ich verwirrt nach, ich wusste echt nicht, was sie von mir wollte. Sie sprang entsetzt auf und bohrte mir ihren Zeigefinger in die Bust. "Du! Hast! Mir! Nicht! Erzählt! Dass! Du! Harry! Styles! Kennst!", bei jedem Wort ging sie einen Schritt vor, sodass ich zurückweichen musste. "Ähm was?", ich war total verwirrt, woher sollte sie etwas davon erfahren haben? "Hier!", sie hielt mir mein Handy so nah vor mein Gesicht, dass ich kaum etwas erkennen konnte. Ich lehnte mich ein bisschen zurück, bis ich erkennen konnte, dass eine meiner Schwestern mir geschrieben und dazu ein Bild geschickt hatte.
Ein Bild von Harry und mir.
Mit der Unterschrift: "Haha, Louboo schau doch mal, was ich wiedergefunden habe. Wie süß Harry und du damals aussaht! xx"
"Da-as ist doch schon Jahre her?", gab ich unsicher von mir, wobei es am Ende eher wie eine Frage klang. "Na und?! Los, erzähl! Ich will alles über ihn wissen! Und Wohnort und seine Telefonnummer! Oh Gott Louis! Das ist so aufregend!", begeistert zog sie mich zu meinem Bett, setzte sich und schaute mich erwartungsvoll an. Langsam ließ ich mich neben sie sinken. "Wir haben keinen Kontakt mehr... Seine Familie ist inzwischen bestimmt schon weggezogen, er sowieso und die Nummer hat er bestimmt auch schon längst geändert..." "Aber du hast sie noch?" "Ja, ja ich habe sie noch, aber ich sollte sie mal löschen, was soll ich schon mit einer alten Telefonnummer ohne Anschluss?", nervös lachte ich auf.
Mittlerweile waren seit diesem peinlichen Enthüllungsgespräch mehrere Wochen vergangen, aber Steffi konnte immer noch nicht damit abschließen und langsam ging sie mir damit auf die Nerven, aber sie war meine beste Freundin, also konnte ich ihr einfach nicht vor den Kopf stoßen.
So wie heute, sie saß wieder vor mir und versuchte etwas aus mir heraus zu bekommen.
"Glaubst du, ich hätte eine Chance bei ihm?", fragte sie aufgeregt und zwirbelte eine ihrer blonden Haarsträhnen. Genervt sah ich von meinem Buch auf, ließ den Blick aber schnell wieder sinken, sonst dachte sie noch, dass ich mich mit ihr darüber unterhalten wollen würde.
Eigentlich hatten wir uns getroffen, um zu lernen, aber für sie gab es wieder nur dieses eine Thema. "Wenn du nicht gleich etwas vernünftiges machst, wie zum Beispiel dieses schöne Buch hier zu lesen, dann sorge ich dafür, dass du ihn nie wieder sehen kannst!", knurrte ich mit zusammengebissenen Zähnen und hielt meinen Blick starr auf das Buch gerichtet und versuchte mich nicht ablenken zu lassen. "Das würdest du nicht wagen!", rief sie nur vergnügt, aber sie hatte leider Recht, ich konnte keiner Fliege etwas zu Leide tun. "Also die Freundinnen, die er bisher immer hatte, sahen mir ja nicht immer wirklich ähnlich, aber teilweise... Zum Beispiel blonde Haare... Einige von seinen Freundinnen hatten ja blonde Haa-" "Deine Haare sind aber gefärbt", murrte ich hinter meinem Buch und schaute sie immer noch nicht an. "Nein, das stimmt nicht!", rief sie empört aus, "Sie sind nur etwas getönt." "Ist doch alles das gleiche." "Nein, das ist es nicht und jetzt beantworte doch mal endlich meine frage Louis. Lass dir nicht immer alles aus der Nase ziehen. So schlimm wird er schon nicht gewesen sein", ich gab einen verneinenden Laut von mir. "Er war nicht schlimm..." "Na also, wo liegt dann das Problem?" "Verdammt Steffi! Argh!", ich fuhr mir einmal stöhnend durch die Haare, legte mein Buch zur Seite und sah sie direkt an, "Das Problem liegt vielleicht darin, dass wir uns gestritten haben, bevor wir den Kontakt abgebrochen haben! Wir kannten uns quasi unser ganzes Leben lang und hatten irgendwie immer irgendwas miteinander zu tun, ob durch die Schule, Sport, Eltern, oder sonst was. Besonders die letzten Jahre haben wir regelrecht aufeinander gehockt... Haben alles zusammen gemacht und-", ich brach ab, es war, als würde sich noch einmal alles vor meinem inneren Auge abspielen, sowohl die guten, als auch die schlechten Momente.
Nach einer kurzen Pause, schob sie die Bücher, die zwischen uns auf dem Bett verstreut lagen, weg und nahm mich sanft in den Arm. "Ihr wart zusammen, oder?" Und damit brach mein Damm und schluchzend nickte ich gegen ihre Schulter, während ich mich mehr an sie klammerte. "Wir waren etwas mehr als zwei Jahre zusammen, als wir uns getrennt haben... Es war kurz vor Sylvester... Harry hatte angefangen sich zu verändern, er entfernte sich immer weiter von unserem bisherigen Freundeskreis und schloss sich den "Coolen" an. Er war total davon geblendet...
Du musst wissen, er wollte schon immer Sänger werden und dachte wohl, dass man das nur werden kann, wenn man zu dieser Gruppe von Leuten gehörte. Jeder hat doch mal diese Phase, in der man versucht jemand zu sein, der man nicht ist und das war eben Harrys.
Der Schulstress und seine neue Orientierung stellten unsere Beziehung ziemlich auf Probe, doch ich wollte ihn machen lassen, ging davon aus, dass es nur eine Phase sein würde, doch irgendwie wurde es nur immer schlimmer und als ich ihn darauf ansprach, wollte er nichts davon hören.
Er hat die Augen davor verschlossen...
Ich war nie das Problem für ihn, nur seine bisherige "Stellung" an der Schule hatte ihn gestört und als er dann mit mir auf eine Sylvester Party von seinen neuen Freunden gehen wollte, habe ich gestreikt und gesagt, dass er unsere anderen Freunde vergessen würde, die uns schon die ganze Zeit begleiteten, doch er wollte sie nicht mehr als Freunde akzeptieren und ich weiß gar nicht mehr genau wie es dazu kam, aber das ganze schaukelte sich hoch, bis wir uns irgendwann anschrien und in diesem ganzen Chaos hat einer angefangen zu sagen, dass er den anderen hasst und als wir dann wieder leise waren, dann- dann meinte Harry, das es wohl besser wäre, wenn wir ab jetzt getrennte Wege gehen würden. Ich war in dem Moment so aufgelöst, dass ich es einfach so hinnahm und ging...
Wir haben damals nie Weihnachten gefeiert, sondern immer nur meinen Geburtstag, weil er der Meinung war, dass ihn ein Kind, das vor zweitausend Jahren geboren wurde, nicht im geringsten so sehr interessierte wie mich. Also schenkten wir uns an Sylvester immer etwas für das neue Jahr, oder eine Erinnerung an das letzte. Ich hatte ihm damals einen Ring gebastelt. Ich war bei irgendeinem bescheuerten Workshop von einem alten Goldschmied und haben den Ring selber gegossen und dann gravieren lassen... Es war zwar kein Silber oder anderes hochwertiges Material, aber sehr persönlich...
Um Punkt Mitternacht hatte ich ihm den Ring geben wollen... Doch dazu kam es ja nie... -langsam griff ich an meinen Hals und fischte die Kette, an der ein silberfarbener Ring hing, unter meinem T-Shirt hervor- Diese Sylvesternacht war die schlimmste meines Lebens. Ich lag weinend im Bett und hielt diesen Ring fest, als sei er mein Anker, das letzte Stück, das mich mit Harry verband, doch scheinbar war es Harry egal, er schein es nicht zu spüren, er ging einfach mit den anderen feiern und wir verloren immer mehr die Verbindung und der Ring verlor an Bedeutung. Trotzdem behielt ich ihn als Erinnerung, genau das sollte er schließlich auch sein. Eine Erinnerung an eine wunderschöne Zeit, aber mit dem Ring endete sie leider und kam nie mehr zurück...
Nach dem Abschlussball habe ich ihn nie wieder gesehen...", meine Stimme zitterte stark und immer wieder wurde meine Erzählung von einem Schluchzen unterbrochen, aber das war mir egal, ich hatte schon viel zu lange nicht darüber gesprochen was mich belastete.
Steffi ließ mir Zeit, bis ich mich wieder etwas beruhigt hatte und mich etwas von ihr löste. "Es tut mir Leid, ich hätte es dir vorher sagen sollen...
Du würdest ihm sicher gefallen...", ich lächelte schwach und versuchte die restlichen Tränen von meinen Wangen zu streichen. "Hey, hey Louis nichts da, du bleibst hier", befahl sie, als ich Anstalten machte aufzustehen. "Weißt du, auf einmal macht das alle Sinn. Harrys Beziehungen haben nie lange gehalten, oder sich gar nicht erst entwickelt und hast du schon einmal seine Vorliebe zu Ringen gesehen? Oh und sein Kleidungsstil, der ist ganz bestimmt nicht mehr dieses "coole", was er damals wollte und die Art, wie er in Interviews von seiner Vorstellung von seiner "perfekten Freundin" redet, war schon immer so, als würde er die Person eigentlich schon kennen und sie nur noch beschreiben und ich muss sagen, bis auf das Geschlecht, hat er dich ziemlich genau beschrieben...
Louis, ich glaube, Harry hat dich auch nicht vergessen."
Ich wusste, dass sie mich aufmuntern wollte, aber ich konnte einfach nicht glauben, dass er noch etwas für mich übrig haben könnte, wir hatten uns schon viel zu lange nicht mehr gesehen, als das er mich überhaupt noch wirklich erkennen würde, glaubte ich zumindest... "Das ist lieb von dir Steffi, aber es ist schon so lange her, es wäre ein Wunder, wenn er noch meinen ganzen Namen kennen würde", ich lächelte sie etwas niedergeschlagen an, "ich muss jetzt auch langsam mal nach Hause, es wird schon dunkel." Es war zwar Sommer, aber trotzdem hatte ich nicht wirklich Lust darauf im Dunkeln zu meiner Wohnung zu laufen. Steffi nickte verstehend und brachte mich bis zur Tür. "Schlaf dich erstmal aus Louis", verabschiedete sie mich und winkte mir noch einmal, ehe sie die Tür schloss.
Steffi:
Louis tat mir Leid, so viel stand fest. Ich hatte ihn nie gefragt, warum er nie eine Freundin mitgebracht hatte. Irgendwas an seiner Art ließ einen immer daran denken, dass er durchaus schwul sein könnte, also wartete ich, ob er auf mich zukommen würde, doch er kam nie, bis jetzt.
Es tat mir ein bisschen Leid ihn so belagert zu haben, obwohl es so ein schweres Thema für ihn war und klar, irgendwo war ich auch enttäuscht, dass er mir das so lange verschwiegen hatte und auch, dass ich vermutlich niemals eine Chance bei Harry bekommen würde, aber wer tat das schon, wenn man nicht berühmt, oder der Teenage-Crush des Stars war und Louis Tomlinson hieß?
Ich unterstützte meinen besten Freund mit diesem Problem lieber, denn ich war mir sicher, dass auch Harry Styles noch etwas für den kleinen Wuschelkopf übrig hatte.
Und das Unterstützen ging sogar einfacher, als gedacht, denn als ich anfing die Bücher von meinem Bett zu räumen, fand ich Louis' Handy zwischen den ganzen Merkzetteln, die er immer schrieb, sie dann aber lieber sammelte und sie an mich weiter gab, weil er sie dann doch nicht nutzte.
Hatte er nicht gesagt, dass er Harrys Nummer noch hatte? Oder zumindest seine alte...
Schnell entsperrte ich sein Handy, Louis war sowieso zu vergesslich, um sich einen Pin zu merken, also ging das einfach. In seinem Adressbuch wurde ich schnell fündig. Er hatte ihn "Haz" und dann mit einem Herzchen dahinter eingespeichert. Scheinbar hatte er dieses Kontaktfeld nach ihrer Trennung wirklich nie wieder geöffnet.
Ohne noch weiter darüber nach zu denken wählte ich die Nummer und ließ es ein paar mal Tuten, bis mich schließlich doch die Angst packte, was war wenn ich jemanden wildfremdes anrief? Oder jemanden in einer anderen Zeitzone und der jetzt aus dem Bett geklingelt wurde? Wo befand sich Harry gerade eigentlich? Was sollte ich antworten, wenn wirklich mein großes Idol am anderen Ende der Leitung war? Wie sollte ich ihn davon überzeugen, dass ich kein Stalker war? Würde er mir überhaupt zu hören? Was wollte ich ihm eigentlich sagen?
Doch bevor ich mir noch weiter den Kopf zerbrechen konnte, hörte das tuten auf und eine Person nahm den Anruf an.
Wörter: 2.525
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Hallo 👋
Ich melde mich auch mal wieder und ich weiß, ich wollte eigentlich etwas anderes updaten, aber ich konnte einfach nicht widerstehen diese Idee umzusetzen.
Und ja, es wird noch eine Fortsetzung kommen, genauso wie die von den anderen Os, ich habe sie nicht vergessen! ☝
(Zumindest noch nicht 😅)
Und außerdem Danke für 15,3k Reads! Das ist unglaublich!
Dankeschön ❤
LG ❤
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(Den Os...)
Angefangen: 6.4.2018
Beendet: 7.4.2018
Überarbeitet: 7.4.2018
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