10.) Ziam (Kontaktliste)

Liam:

"Liam! Liam! Bitte, warte doch kurz!", verfolgte mich wieder diese unwiderste-
Nein Liam, HÖR AUF!
... verfolgte mich wieder diese - nervige Stimme und kurz darauf hörte ich auch schon seine hastigen Schritte, mit denen er versuchte mich einzuholen. Genervt drehte ich mich schwungvoll zu ihm um.
"Was willst du jetzt schon wieder Zac!", schnautzte ich ihn an, als er vor mir keuchend zum Stehen kam. Sein verletzter Blick entging mir dabei nicht und auch wenn es mir Leid tat, ließ ich mir nichts anmerken. "I-ich heiße Za-zayn...", flüsterte er niedergeschlagen und eigentlich wusste ich das auch... Eigentlich schon, seitdem ich ihn das erste Mal gesehen hatte...
Ich meine, wie konnte man schon diesen wunderschönen Jungen übersehen?
Seine immer perfekt gestylten schwarzen Haare, diese Augen und und...

"Schön für dich und was willst du jetzt von mir?!", fragte ich gelangweilt und ignorierte den Fakt, dass ich ganz eventuell einen kleinen, okay einen ziemlich großen, Crush auf diesen Jungen hatte.
"Ä-hm... Also i-ich wollte-e", sein nervöser Blick glitt nach hinten, woraufhin er sich dann nach einer schnellen Handbewegung seines besten Freundes Niall wieder zu mir umdrehte und fortfuhr, "ich wollte, ähm also..." "Komm zum Punkt Zac", unterbrach ich sein Gestotter und wählte mit schwerem Herzen wieder den falschen Namen. "Äh ja... Ich wollte dir meine Nummer geben", nuschelte er leise und hielt mir mit einer zitternden Hand einen kleinen Zettel hin, den ich auch netterweise annahm.

Okay, eigentlich riss ich ihm den Zettel aus der Hand, die ich auch noch absichtlich kurz streifte, um ihn danach anzuschmachten und sofort seine Nummer in meinem Handy einzuspeichern.
Dabei hatte ich dann doch meine kühle Maske beibehalten und mich umgedreht und meinen Weg nach draußen fortgesetzt. Ich wollte nicht, dass er merkte, dass ich ihn auch mochte. Es war mir zu gefährlich emotionale Bindungen einzugehen. Die meisten Menschen enttäuschten einen dann eh nur und man wurde weniger verletzt, wenn man sich von Anfang an erst gar nicht an jemanden gebunden hatte.

Gerade wollte ich aus seinem neuen Kontaktfeld rausgehen, als sich plötzlich jemand an meinen Hals hängte. Sofort ließ ich mein Handy in meiner Hosentasche verschwinden, um meinem Arm um die Hüfte dieses jemanden zu schlingen. Mit einem Blick nach unten stellte ich fest, dass es sich um Ginger handelte, okay, eigentlich hieß sie Marina oder so, aber ihre roten Haare stachen eben heraus.
Sie war so etwas wie meine beste Freundin, aber irgendwie schien es auch manchmal so, als wären wir zusammen...

Egal, ich musste sie jetzt eh wieder los lassen und weg schicken, denn ich musste noch meine kleine Schwester aus der Grundschule abholen und dabei konnte ich keine Gesellschaft gebrauchen, denn keiner sollte wissen, was bei mir zu Hause wirkllich passierte.

Nach diesen beiden kleinen Zwischenfällen konnte ich endlich das Schulgelände verlassen und nach etwa zehn Minuten Fußmarsch kam ich dann auch bei der Schule meiner kleinen Schwester an.
Dort wartete auch schon die kleine Ruth auf mich, die mir stolz ihre Zahnlücke präsentierte, als sie auf mich zugelaufen kam und mich dabei angrinste.

Ich war verdammt froh darüber, dass sie so ein fröhliches und aufgewecktes Mädchen war, trotz unseres Vaters.
Ich versuchte zwar alles, damit sie nichts davon mitbekam, was passierte, aber ich musste mittlerweile davon ausgehen, dass sie bereits bescheid wusste, denn sie war zwar erst sieben, aber noch lange nicht dumm...
Ich hoffte einfach nur, dass unser ach so toller Vater sie in Ruhe ließ und seine Wut und Frust nur an mir raus ließ...

"Na meine Kleine, wie war dein Tag?", empfing ich sie grinsend. "Ich bin nicht klein, Liii!", verkündete sie und zog das "i" bei meinem Spitznamen extra lang. Ich schmunzelte nur darüber, nahm ihre Hand in meine und machte mich mit ihr auf den Rückweg zu uns nach Hause. "Natürlich, wie konnte ich das bloß übersehen, du bist ja schließlich schon ganz groß und stark!", verkündete ich und half ihr dabei auf eine kleine Mauer zu klettern, auf der sie danach balancierte und begeistert von ihrem Tag erzählte.

"... und dann habe ich Frau Möller gesagt, dass sie das Subjekt falsch unterstrichen hat, denn Subjekte sind blau, sie hat aber rot genommen und rot steht für das Prädikat und dann meinte sie, dass ich das gut erkannt hätte und sehr aufmerksam wäre und das hat mich stolz gemacht. Weißt du Li, Frau Möller lobt mich nur selten und dann habe ich sogar etwas erkannt, was sie falsch gemacht hat, obwohl sie die Lehrerin ist und dann habe ich nach der Stunde noch Paula und Sophie gefragt, ob wir uns heute zum Spielen treffen wollen, aber die beiden haben heute leider keine Zeit...", erzählte mir Ruth ohne Punkt und Komma und stoppte erst damit, als wir vor unserer Haustür standen.
"Na, das klingt doch nach einem erfolgreichen Tag", lächelte ich und versuchte den Fakt zu verdrängen, dass Ruth heute den ganzen Nachmittag zu Hause sein würde, genauso wie unser Vater...
Vielleicht schaffte ich es mit ihr auf den Spielplatz zwei Blocks weiter zu gehen, oder ich machte meinen alten CD-Spieler an und legte so etwas wie Bibi Blocksberg ein, damit sie abgelenkt wurde, während ich versuchte unseren Vater einigermaßen zu beruhigen, denn gestern konnte ich ihm, zu seinem Missgefallen, gerade noch so entwischen, da seine "Freundin" geklingelt hatte.
Seine "Freundin" war ein widerwärtiges Weib, das man nur schwer unter den Tonnen von Make-up erkennen konnte und es war offensichtlich, dass sie nur mit unserem Vater zusammen war, damit er ihr die Schönheitsops bezahlte.

Fragt mich nicht, woher er das Geld dazu nahm...

Ich schloss die Haustür auf und kontrollierte erst die Lage, bevor ich Ruth auch rein ließ und sie so schnell es ging in ihr Zimmer schickte.
Mir war klar, dass mein Verhalten merkwürdig und vermutlich auch ziemlich verdächtig aussah, aber lieber das, als dass ich zu ließ, dass Ruth an unseren betrunkenen Vater geriet.

Danach machte ich mich auf den Weg in die Küche, um Mittagessen zu kochen und brachte Ruth etwas davon in ihr Zimmer.
Wir aßen immer zusammen bei ihr am Schreibtisch, denn je weniger Möglichkeiten es gab, dass sie unserem Vater begegnete, desto sicherer war sie.

"Lennard, du unnützliches Stück Scheiße!", keifte mein Vater mich an und warf seine halb geleerte Bierflasche in Richtung meines Kopfes. Sofort duckte ich mich und hörte das Glas hinter mir an der Wand zerschellen. Das Bier spritzte durch die Gegend und versaute die Wand und das Sofa und auch ich bekam einige Spritzer des Getränks ab.
Ich denke jetzt wäre ein geeigneter Zeitpunkt zu erwähnen, warum ich nicht wollte, dass Ruth unserem Vater in betrunkenem Zustand begegnete; sobald er zu tief ins Glas geschaut hatte, wurde er gewalttätig und seitdem unsere Mutter sich deswegen von ihm getrennt hatte, fungierte ich als sein Boxsack und stellte mich bereitwillig als Puffer zwischen Ruth und meinen Vater, denn wie gesagt, ich wollte nicht, dass sie so eine Kindheit haben musste, wobei Kindheit konnte man sowas dann gar nicht mehr nennen...

Aber Ruth war gerade zum Glück in ihrem Zimmer und hörte, wie geplant, ein Hörspiel und ich konnte nur hoffen, dass sie das hier alles nicht mitbekam...

Und bevor ihr euch wundert, unser Vater hatte in seinem Wutanfall mal wieder meinen Namen vergessen und das nicht zum ersten Mal...
Genauso wie sein Wutanfall nicht der erste war...
Es passierte quasi regelmäßig...
Weswegen ich mittlerweile auch schon einige Taktiken und Vorsichtsmaßnahmen inne hatte, die Ruth heile an so einem Anfall vorbei schmuggeln sollten.

"Du hattest nur eine einzige Aufgabe und trotzdem bist du zu dumm, um sie zu erledigen!", wütete mein Vater weiter und meinte damit vermutlich, dass er nicht sofort von seinem Mittagessen erwartet wurde. Er war der Auffassung, dass er, als das Oberhaupt der Familie, eine warme Mahlzeit auf dem Tisch verdient hatte, wenn er von der Arbeit nach Hause kam. Am liebsten serviert von seiner Ehefrau und zwei brave Kinder, die neben ihm am Tisch saßen und ihn vergötterten, doch leider hatte sich sein Traum von diesem veralteten klassischen Familienbild nie verwirklicht und somit begann er zu trinken, um es wenigstens in seinem Rausch so zu empfinden und da unsere Mutter nun nicht mehr da war, musste ich für sie einspringen, aber alles war besser, als wenn Ruth darein gezogen worden wäre.

Und wenn man mal die Fakten betrachtete, dann war er eigentlich nur zu beschäftigt gewesen mich anzuschreien, um das Essen zu bemerken, das in der Küche stand...

"Du bist zu rein gar nichts zu gebrauchen!", schrie er immer weiter und erweckte nicht den Eindruck, als würde er irgendwann noch einmal damit aufhören wollen...
"Wieso bist du überhaupt noch hier?! Wieso bist du überhaupt so lange hier gewesen?!
Du bekommst doch eh nichts hin!
Wieso bist du mein Sohn? Ich hätte dich gleich deiner Mutter von Schlampe hinterher schicken sollen!", spuckte er mir angeekelt vor die Füße und setzte zum ersten Schlag an.
Das Klatschen war laut und schmerzhaft. Mein Kopf flog von seiner Ohrfeige nach rechts und am liebsten hätte ich jetzt meine Hand auf meine brennende Wange gelegt, um sie vor weiteren Schmerzen zu schützen, aber aus Erfahrung wusste ich, dass ihn diese Geste nur noch wütender machte.
"Wieso existierst du überhaupt?!!
Niemand mag dich!
Niemand braucht dich!
Und niemand will dich!
Ich sollte dich endlich vor die Tür setzen und Ruth kochen lassen, sie ist schließlich eine Frau, das sollte doch ihr natürliches Umfeld sein", schrie er und kam mir mir jedem Satz ein Schritt entgegen und schlug mir mit jeder Aussage seine Faust in den Bauch und blieb schlussendlich dicht vor mir stehen und schien auf etwas zu warten, jedoch konnte ich mich nicht bewegen.
Ich konnte es einfach nicht.
Klar, mein Vater hatte mich schon oft beleidigt und auch geschlagen, aber mein Gehirn war wie benebelt, ich konnte diese Worte irgendwie nicht realisieren...

Ein einziger Gedanke kreiste immer wieder in meinem Kopf herum
"Nein bitte nicht Ruth, tu ihr das nicht an"

Doch er ignorierte mein Flehen.
"Wieso stehst du noch hier?!
Hast du es immer noch nicht gerafft?!", fauchte er mich wieder an und kam noch ein Schritt näher.
"Verschwinde aus meinem Haus!", schrie er mich an und schlug beziehungsweise trat mich, als ich auf dem Boden zusammenhebrochen war, bei jedem Wort.
Keuchend und Blut hustend blieb ich auf dem Boden liegen. Über mir stand immer noch mein Vater, nein, mein unfreiwilliger Erzeuger, der noch einmal vor mir auf den Boden spuckte und sich mit einem letzten missbilligenden Blick abwannte, um in die Küche zum Kühlschrank zu gehen und sich dort ein neues Bier zu holen, da er ja mit dem letzten versucht hatte meinen Kopf zu treffen.

Für einen kurzen, aber schrecklichen Moment wurde ich von den Schmerzen übermannt und mein Sichtfeld verschwamm vor meinen Augen. Ich presste meine Arme auf meinen Bauch und versuchte irgendwie die unerträglichen Schmerzen zu verarbeiten.
Doch ich hatte nicht lange Zeit mich zu sammeln, denn kaum hatte ich es geschafft mich mit sehr viel Mühe an dem, mit Bier bespritzten, Sofa hoch zu ziehen und langsam aufzurichten, da hörte ich meinen Erzeuger im Flur nach Ruth schreien.
"Nein, bitte nicht, bitte lass sie daraus!", schrie ich, oder versuchte es zumindest, vermutlich war es nicht mehr, als ein schwaches Wimmern.
Die Welt schien sich zu drehen und auch mein Magen wollte lieber wieder in Bodennähe, aber eine schwache Stimme in meinem Kopf hielt stand und flüsterte mir immer wieder zu mir Ruth zu schnappen und so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.

Meine Schritte waren klein, schmerzhaft und wackelig.
Ich wusste nicht, wie ich es nach oben in Ruths Zimmer schaffen sollte, da ich für jeden Schritt meine ganze Kraft zusammen kratzen musste, um nicht zusammen zu brechen, aber mir war klar, dass unser Erzeuger ihr weh tun würde, wenn er sie jetzt in die Finger bekäme.
Ich durfte mich nicht fragen, wie ich das schaffen sollte, ich musste es einfach machen, es gab keine andere Wahl für mich. Ich war ihr großer Bruder und es war meine Aufgabe sie zu beschützen, auch wenn es vor unserem eigenen Vater war.

Mein Bauch fühlte sich so taub und doch so schmerzhaft an, dass ich noch nicht einmal meine Gedanken ordnen konnte.
In meinem Gehirn flatterten die Worte meines Erzeugers und die Schmerzen hin und her und kollidierten immer wieder miteinander.
Aber diese Stimme siegte.

Ich musste Ruth hier raus holen.

Als ich es endlich geschafft hatte die Treppe zu erreichen, hätte ich vor Glück anfangen können zu weinen und gleichzeitig vor Trauer zu schreien, denn die Frage, wie ich die Treppe hoch kommen sollte hatte sich dadurch geklärt, dass Ruth auf der obersten Stufe der Treppe saß und ihren lieblings Teddybären im Arm hielt. Sie wischte sich immer wieder kleine Tränen, die sich ihren Weg nach unten bahnen wollten, aus den Augen und schaute mich ängstlich an.

Das Gute war, dass ich ihr so einfach sagen, konnte, dass wir jetzt gehen mussten, die schlechte Nachricht war, dass ihr Gesicht darauf hindeutete, dass sie... das Gespräch zwischen unserem Erzeuger und mir mitbekommen hatte...
"Li-i?", schlutzte sie leise. "Hey Ruth, es wird alles gut", gab ich mein bestes ihr gut zu zu sprechen und versuchte gleichzeitig auch irgendwie mich selbst zu beruhigen, "kommst du nach unten zu mir? Wir müssen einen kleinen Ausflug machen." Langsam stand sie auf, hielt sich noch stärker an ihrem Teddy fest und kam zu mir nach unten. Dort nahm ich sofort ihre Hand und biss die Zähne fest zusammen, damit ihr gegenüber zumindest einigermaßen so wirkte, als wäre ich okay...
Innerlich betete ich gerade darum, dass unser Erzeuger noch ein wenig länger in der Küche stehen bleiben und auf Ruth warten würde, sodass er uns nicht bemerkte wie wir gerade flüchteten, vor unserem eigenen Vater...

An der Haustür zogen wir unsere Schuhe und Jacken an, was mir sehr viel Selbstbeherrschung kostete nicht einfach auf dem Boden zusammenzubrechen.
Jede Bewegung ließ einen spitzen Schmerz durch meinen ganzen Körper schießen, der mich fast in die Knie zwang, aber ich bemühte mich das Szenario für Ruth so normal wie möglich zu gestalten.
Sie noch mehr in Panik zu versetzen wäre gerade äußerst unpassend.
Möglichst leise öffnete ich die Haustür und schob Ruth nach draußen und schloß die Tür hinter uns wieder.

Tief atmete ich einmal ein und wieder aus, okay, die erste Hürde war schon einmal geschafft, jetzt mussten wie nur noch irgendwie von hier weg kommen.

Nachdem wir ein paar Schritte gegangen waren, zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche und dankte still irgendjemanden, dass sich mein Handy noch in meiner Hosentasche befand und es nicht bei meinem Sturz kaputt gegangen war. Ich gab das Gerät dann an Ruth weiter mit dem Auftrag "Ruf Hilfe" und übergab mich in einen Mülleimer am Straßenrand, die Schmerzen wurden langsam unerträglich und noch länger hätte ich es nicht unterdrücken können.

Ich hörte wie Ruth mit jemanden telefonierte und hoffte einfach, dass ihr Gesprächspartner die Polizei war.
Ich richtete mich langsam wieder auf und wischte mir angewidert meinen Mund ab.
Wie ich den Geschmack von Erbrochenem doch hasste!
"Hast du jemanden erreicht Ruth?", fragte ich mit brüchiger Stimme, für die ich mich innerlich verfluchte.
Ich wollte ihr doch keine Panik machen...
Okay, vernutlich war meine Tarnung mit dem Ausflug schon aufgeflogen, als ich ihr gesagt hatte, dass sie Hilfe rufen soll...
Ich sollte realistisch bleiben.
Sie hatte vermutlich die ganze Zeit nicht daran geglaubt, aber jetzt ging es erst einmal darum sie in Sicherheit zu bringen.
Da unser Erzeuger mich raus geschmissen hatte und mich durch sie ersetzen wollte, wäre sie ab jetzt ganz alleine mit ihm in einem Haus gewesen und das konnte ich einfach nicht zulassen...
Schon der Gedanke, dass er auch sie schlagen könnte, bereitete mir Bauchschmerzen und ich wusste, dass es so gekommen wäre...

"Ja, der Junge war ganz nett zu mir und ich habe mich auch vorgestellt, so wie du es mir gezeigt hast", erzählte sie stolz, da sie es einfach liebte zu telefonieren. Ich gab mein bestes ihr ein stolzes Lächeln zu schenken und strich ihr durch die Haare, bevor wir ein paar Meter weiter zu einer Bank gingen und uns auf dieser niederließen.
Eigentlich dürfte es nicht mehr lange dauern, bis die Polizei hier eintreffen müsste, doch meine Schmerzen im Bauchbereich und eigentlich auch generell im ganzen Körper ließen einfach nicht nach und das mit dem aufrecht Stehen wurde von Sekunde zu Sekunde schwerer.

Und tätsichlich, keine fünf Minuten später hielt ein Auto vor uns, doch es handelte sich dabei nicht um einen Polizeiwagen...
Die Fahrertür öffnete sich und herausstieg - Zayn!
Verdammt! Was wollte der denn jetzt hier?!

Ach, wie konnte ich auch so doof sein und sein Kontaktfeld geöffnet lassen, nachdem ich seine Nummer eingespeichert hatte?!
Natürlich hatte Ruth dann diese Nummer gewählt und nicht die der Polizei!

Er kam schnellen Schrittes auf uns zu und sein Gesichtsausdruck durchlebte verschiedene Stadien von Verwirrung, Sorge und Liebe.

Warte, wieso Liebe?

"Liam?!", sprach er mich vorsichtig an, doch ich hob nur träge meinen Kopf und fragte missgelaunt: "Zac, was willst du hier?" "Ich ähm... Ruth hatte mich angerufen und meinte, dass du Hilfe bräuchtest...", flüsterte er niedergeschlagen. "Aha... Dann kannst du ja jetzt wieder gehen, denn wie du siehst ist hier alles bestens", sagte, okay presste ich die Wörter heraus und um das noch einmal zu unterstreichen, wollte ich aufstehen, doch leider überschätze ich dabei meinen körperlichen Zustand, denn ein gequältes Keuchen, gefolgt von einem starken Hustenanfall, bei dem ich auch noch etwas Blut hustete, waren das Resultat von meiner unüberlegten Handlung und als ich dann doch endlich stand, verabschiedete sich auch noch mein Kreislauf von mir und ich kippte nach vorne, genau in Zayns Arme, bevor mein Sichtfeld kurz aufflimmerte und dann komplett schwarz wurde.

Zayn:

"... denn wie du siehst ist hier alles bestens", presste Liam zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus und stand auf, oder versuchte es zumindest, denn er keuchte gequält auf und musste heftig husten. Doch die Krönung kam, als er sich ganz aufgerichtet hatte und ohne Ankündigung in meine Richtung kippte.
Sofort ging ich einen Schritt nach vorne und fing meinen Traumprinzen auf.

Genau, alles bestens.

"Ruth, richtig?", wandte ich mich an das sieben oder acht jährige Mädchen, das als Bestätigung nickte, ihren erschrockenen Blick aber nicht von ihrem Bruder abwannte, "kannst du einen Krankenwagen rufen? So wie du es bei mir gemacht hast, nur mit der Telefonnummer 112..." Sie nickte zaghaft und nahm wieder das Handy von Liam in ihre Hände und ging auf das Zahlenfeld.
Währenddessen bemühte ich mich den ohnmächtigen Liam zurück auf die Bank zu setzen, was schieriger war als gedacht, denn jegliche Kraft oder Spannung schien Liams Körper verlassen zu haben.
Zum Glück stand Ruth auf die Bitte von mir hin auf und ich konnte Liam auf die Bank legen. Dabie rutschte sein T-Shirt etwas hoch und ich keuchte geschockt auf.
Sein kompletter Bauch war grün und blau...
In diesem Moment viel mir auch die stark gerötete Wange auf und dass einer seiner Mundwinkel verdächtige Spuren vorwies, die stark nach hastig abgewischtem Blut aussahen.

Was war nur mit meinem Liam passiert?

Auf einmal wurde ich hektisch und besah mir Ruth ganz genau, die mittlerweile wieder das Handy weggelegt hatte. Sie sah eigentlich relativ gesund aus... Sie war etwas balss um die Nase herum und ihr Gesicht war tränenverschmiert, aber sie hatte scheinbar keine Verletzungen...

Laute Sirenen zogen meine Aufmerksamkeit auf sich und als ich aufblickte sag ich, wie ein Krankenwagen um die Ecke fuhr und mit quietschenden Reifen vor uns zum Stehen kam.
Sofort öffneten sich die Türen und Sanitäter sprangen aus dem Wagen.
Sie fingen an Liams Puls zu messen, seinen Bauch und Kopf abzutasten und laut durcheinader zu reden.
Währenddessen konnten Ruth und ich nur untätig daneben stehen und mussten machtlos zusehen, wie die Sanitäter Liam auf eine Liege legten und ihn in den Krankenwagen schoben.
Wage bemerkte ich, wie sich langsam Liams Augen wieder etwas öffneten und seine Lippen einen Namen flüsterten. "Za-ay-n", kam es schwach über seine Lippen und sofort sprang ich in den Wagen und nahm seine Hand in meine. "Shh, alles wird gut Liam, ich bin hier und Ruth geht es auch gut. Schau, sie steht da vorne und ein Sanitäter kümmert sich gerade um sie. Genauso wie jetzt auch für dich gesorgt wird", versuchte ich ihn zu beruhigen. "D-anke", flüsterte er und ich strich ihm über seine weichen Haare, das wollte ich schon immer mal tun, und antwortete ihm in der gleichen Lautstärke: "Keine Ursache."
Jedoch kam in diesem Moment einer der Notärzten herein und scheuchte mich nach draußen.
Ich sah gerade noch, wie Ruth vorne in den Wagen stieg und mir noch einmal zu winkte und dann verschwand. Die Türen wurden geschlossen und der Krankenwagen fuhr mit Blaulicht ins nächste Krankenhaus, um dort Liam zu versorgen.

Ich drehte mich um und schaute noch einmal zu der Bank, die jetzt wieder genauso normal aussah wie vorher.
Ganz so, als hätte dort gerade kein ohnmächtiger und verwundeter Liam drauf gelegen, als wäre das alles gerade nicht passiert...
Mit einem schweren Seufzen wandte ich mich ab und stieg in mein Auto.
Mein Weg führte mich zu Liams Haus, vor dem zwei Polizeiwagen standen und gerade einen sturzbetrunkenen Mann hinaus führten, oder eher geschliffen, bei dem es sich vermutlich um Liams und Ruths Vater handelte.

Und ich wusste, dass jetzt alles besser werden würde...

Wörter: 3.548

××××××××××

Hallo 👋😊

Ich weiß, ich bin echt mies im "regelmäßigen" updaten und trotzdem habe ich es tatsächlich geschafft, dass dieses Buch heute seinen ersten Jahrestag hat!!!

Zumindest gehe ich davon aus, denn der erste Kommentar war vom 5.8.2016 und ich vertraue jetzt einfach mal, dass sie auch schon damals zu den ersten gehörte, die meine Os' gelesen haben.
Okay, sie war vermutlich am Anfang die einzige und ich möchte mich an dieser Stelle einfach einmal ganz doll bei euch allen bedanken!
Ich hätte NIEMALS damit gerechnet, dass irgendjemand dashier freiwillig lesen würde und jetzt habe ich einfach mal 5.69K Reads, 430 Votes und 431 Kommentare!!!
(Haha, um einen Kommentar wäre die Zahl der Kommentare und Votes gleich 😂😂)
Ich kann es einfach immer noch nicht realisieren, dass so viele meine Os' lesen...
Und ich weiß, dass meine Os' nicht die besten sind, aber ich gebe mir Mühe und hoffe, dass man das auch merkt...

Ich hoffe, dass ihr mir nicht allzu böse seid, dass ich nicht so oft update und ich würde das gerne ändern, aber leider bin ich ein verdammt fauler Mensch und brauche gefühlt 5.000 Anläufe, um dann endlich mal etwas abzutippen, oder zu schreiben...

Und ja, ich bin schon ein bisschen stolz darauf, dass ich ein Jahr durchgehalten habe 😊

Na dann, bis später

Ciao 👋❤

PS.) Ich schreibe gleich noch ein extra Kapitel für mein "Einjähriges", aber ich möchte dieses Kapitel unbedingt um Null Uhr veröffentlichen und deswegen musste ich meine Pläne über den Haufen werfen und werde es jetzt in zwei verschiedenen Kapiteln machen müssen...

------×××------

(Den Os...)
Angefangen: 14.7.2017
Beendet: 4.8.2017
Überarbeitet: 4.8.2017
2. Überarbeitung 'cause alte Version war grauenvoll: 17.1.2019

------×××------

(Okay, das oben erwähnte extra Kapitel wurde (von mir) gelöscht, also hänge ich den Text jetzt einfach hier dran...)


1 Jahr - Danke

Wie bereits angedroht, kommt jetzt hier mein Kapitel zu meinem einjährigen Bestand und ich kann euch nicht oft genug dafür danken! ❤

(Ich habe echt viel Herzblut in das hier investiert, also tut einfach so, als wäre das irgendwie toll, oder soetwas 😉😂)

1 Jahr

1 Buch

24 Kapitel

davon 20 veröffentlichte

und 4 Entwürfe

davon 21 Os'

und 3 extra Kapitel

12 Handlungen

und 9 Fortsetzungen

30.470 Wörter (alle veröffentlichte Os' -nur Text)

insgesamt 32.496 Wörter (alle veröffentlichte Kapitel -alles)

zwei Os' mit der gleichen Wortanzahl: 2.084 (Zilo und Zianourry+Calm)

Das alles ergibt:

5,83K Reads

454 Votes

und 447 Kommentare

und noch viel mehr Liebe von mir 😙

Ich hoffe, dass ich euch irgendwann einmal so danken kann, dass es euch gerecht wird! ❤

Genauso hoffe ich, dass euch mein Os-Buch gefällt und ihr meine Os' gerne lest...

Und keine Ahnung... Ich würde euch halt gerne etwas dafür zurück geben...

Und wenn ihr wollt, dann könnt ihr euch irgendetwas von mir wünschen oder so...

Also zum Beispiel könntet ihr euch soetwas wie eine Lesenacht, oder ein Kapitel, in dem ihr mir Fragen stellt, wünschen, oder ihr schickt mir meine erste Anfrage (irgendwie ist das ja schon echt traurig, ich habe dieses Buch jetzt schon seit einem Jahr und habe noch KEINE EINZIGE Anfrage bekommen... Bisher haben die Leser immer nur nach Fortsetzungen geschrien und das zählt ja nicht wirklich...), oder ich schreibe ein paar meiner Os-Ideen auf und ihr sucht euch welche davon aus, die ich dann bearbeite, oder ich könnte eine richtige Geschichte hochladen (also auch wie bei den Os'; ich stelle meine Ideen on und ihr sucht euch eine aus), oder ich backe für euch alle Kuchen und schicke ihn euch imaginär rüber...

Keine Ahnung, werdet krativ, tobt euch aus und wählt etwas schönes 😊

(Ihr müsst euch nicht an meine Vorschläge halten, ihr könnt euch selber etwas ausdenken, oder Vorschläge mixen und soweiter und soweiter 😉😉)

Und ich würde mich unheimlich freuen, wenn sich so viele Leute, wie möglich melden, denn wenn am Ende sich nur so ein oder zwei Leute etwas wünschen ist das ein bisschen traurig...

Und ihr bekommt keinen Kuchen!

Okay, den wollt ihr vermutlich sowieso nicht haben, aber egal 😂

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top