Schuld
Endlich lass ich mal wieder was von mir hören xD
Diesen OS hab ich vor Ewigkeiten angefangen aber nie zuende geschrieben. Daher spielt er auch in der Folge 'Heidruns Entscheidung'. Alles was ihr wissen müsst ist das Heidrun sich gerade dazu entschlossen hat vorläufig auf der Basis zu bleiben (tun wir mal so als ob Astrid und Hicks schon ein Paar wären).
Hab echt lang gebraucht für diese 2100 Wörter 😂
Heidrun drehte ihr Yak Kotelett. Bald war es durch und genießbar. Das Flackern des Feuers tanzte auf ihrem Gesicht. Ihr Blick wanderte über das Lagerfeuer am Strand zu den Baumstämmen, die im Kreis darumlagen. Ihr gegenüber saß Hicks, neben ihm saßen Astrid und Rotzbacke, zu ihrer linken Fischbein und die Zwillinge. Alle unterhielten sich über belanglose Dinge, und drehten ihre Kotelettspieße oder waren am Essen.
Obwohl Heidrun heute erst auf der Drachenklippe angekommen war, fühlte sie sich hier Zuhause. Es war als würde sie alle schon seid Ewigkeiten kennen. Sie alle waren wahre Freunde. Und wahre Freunde sind schwer zu finden. Sie spielte wirklich mit dem Gedanken hier zu bleiben - und das lag nicht nur an einem ganz bestimmten Jungen der sich auf Tischbein reimte!
Doch plötzlich wurde ihr etwas bewusst. Sie wusste kaum etwas über ihre Freunde!
Natürlich kannte sie die Geschichte von Hicks und wie er Ohnezahn gezähmt hatte, doch er hatte es ihr nur sehr grob und nebenbei erzählt, damals auf ihrem ersten Besuch auf Berk, als sie noch im Auftrag Alvin's handelte um ihre Eltern zu retten.
Ein Lachen riss sie aus ihren Gedanken. Es war Astrid, die über etwas lustiges lachte, was Hicks anscheinend gerade erzählt hatte. Allein dieser Blick den sie ihm zuwarf! Er musste echt blind sein um nicht zu erkennen, dass Astrid ihn liebte!
Heidrun schaute sich jeden einzelnen ihrer Freunde an. Jetzt war sie doch neugierig. Nie hatte sie sich gefragt was in der Vergangenheit dazu geführt hatte, dass sie jetzt alle hier so gemeinsam um ein Feuer herumsaßen.
,,Leute...",begann sie und jeder schaute sie an. ,,...ich hab mich etwas gefragt. Ich mein ich kenne euch jetzt schon so lange, aber ihr habt mir all die Jahre nie erzählt, wie es auf Berk war als ihr noch Drachen gejagt habt. Und als ich euch noch nicht kannte. Ich mein wart ihr schon immer Freunde? Oder kam das erst mit den Drachen? Und wie seid ihr überhaupt auf diese Idee gekommen die Akademie zu gründen? Und wie kam es eigentlich zu der Sache mit dem roten Tod?",fragte sie weiter und wandte sich an Hicks. ,,Damals hast du nur erzählt, dass du ihn besiegt hast mit Ohnezahn und damit irgendwie die Meinung aller geändert hast. Und dabei ein Bein verloren hast."
Es war ruhig geworden.
,,Stimmt",meinte Astrid mit nachdenklicher Stimme schließlich. ,,Wir haben ihr nie alles von Anfang an erzählt."
,,Naja was vielleicht daran liegt, dass der Anfang nicht sonderlich schön war",meinte Hicks bitter.
Alle verstummten. Hicks hatte recht, und jeder konnte sich noch genau an die Zeiten damals erinnern. Aber wahrscheinlich niemand so sehr wie Hicks. Und wieso, dass wussten sie alle sehr genau.
Heidrun schaute nur verwirrt von einem betroffenen Gesicht zum anderen, die alle auf einmal nur ins Feuer starrten, anstatt zu Hicks, als würde eine imense Schuld auf ihnen lasten.
,,Ähh Leute?",fragte Heidrun vorsichtig.
Selbst das Feuer schien mit einem Mal seinen Glanz verloren zu haben und flackerte nur kalt auf den Gesichtern der Drachenreiter. Schließlich begann Hicks zu sprechen: ,,Wir reden selten, eigentlich gar nicht mehr über die Zeiten von damals. Bevor wir Drachen zähmten bekämpften wir uns bis auf's Blut mit ihnen, so wie jeder andere Stamm auch"
Der Anführer seufzte und inzwischen hatten auch die anderen aufgesehen. Hicks fuhr fort: ,,Du weißt Heidrun, dass ich ein Hicks bin. Ich war damals noch schmächtiger, ich war klein, jung und wehrlos. Mein eigener Vater war enttäuscht von mir und unterstützte mich nicht, meine Mutter ist tot, sie wurde damals von einem Drachen entführt, ich erinnere mich nicht an sie. Mein einziger Freund war Grobian, er war eine Art Vater für mich"
,,Aber was ist mit euch gewesen?",fragte Heidrun, die leicht schockiert war von dem, was sie gerade hörte. ,,Ich mein du hattest doch sie alle",sagte sie an Hicks gewandt und deutete auf Astrid, Rotzbakke, Fischbein und die Zwillinge. Hicks musste humorlos auflachen und antwortete fragend: ,,Glaubst du wirklich ich war mit ihnen befreundet? Wärst du gerne mit einem Schwächling befreundet, der, egal wo er auftaucht nur Probleme bereitet, was bei mir leider viel zu oft der Fall war und obendrein die Enttäuschung des Dorfes war?"
Heidrun sagte nichs.
,,Siehst du",meinte Hicks und lächelte sie traurig an. ,,Ich kann es dir nichtmal mehr verübeln. Leider ist es normal bei den Menschen, und nicht nur bei Wikingern, dass meist die Schwächsten in irgendeiner Weise unterdrückt oder verachtet werden. Wir lebten damals in einer gefährlichen Welt, welche für Menschen wie mich keinen Platz hatte"
Das Feuer knackte und Hicks sprach in die Stille hinein: ,,Diesen Platz erschuf ich mir später selbst, als ich mit Ohnezahn alles veränderte. Manche Menschen werden bereits in ein glückliches Leben hineingeboren, andere müssen es sich selbst erschaffen"
Er verstummte und starrte in das Feuer. Heidrun sah es in seinen Augen, er erinnerte sich an die Zeiten von damals. Welche anscheinend nicht sehr schön gewesen waren. Aber sie wusste immer noch nicht alles. Deshalb fragte sie behutsam: ,,Und wie kam es dann dazu das du Ohnezahn kennengelernt hast?"
Hicks lächelte leicht, als wollte er den Schmerz von damals so unterdrücken und erzählte: ,,Eines Nachts war wieder ein Drachenangriff. Mein großes Ziel damals war es einen Drachen zu fangen im Besten Fall einen Nachtschatten. Ich habe damals schon an Erfindungen herumgebastelt und mit einer habe ich Ohnezahn tatsächlich erwischt und er ist im Wald abgestürzt. Niemand glaubte mir, was daran lag, dass ich sowas schon viel zu oft behauptet hatte und nebenbei mal wieder im Dorf einiges an Verwüstung hinterlassen hatte. Sie lachten mich nur noch aus und ich wurde ins Haus geschickt, damit ich nicht noch mehr Schaden anrichtete"
Während Hicks weitererzählte, sah Heidrun das sich die anderen anscheinend höst unwohl in ihrer Haut fühlten.
,,Dann schlich ich mich in den Wald und fand Ohnezahn. Ich dachte jetzt ist meine Zeit gekommen, jetzt wird alles besser werden und ich muss nicht mehr die Enttäuschung des Dorfes sein, sondern werde Freunde haben. Tja du kennst die Geschichte wie ich Ohnezahn zähmte. Kurz darauf wurde ich durch Grobians Hilfe in der Kampfarena aufgenommen. Es war nicht leicht doch durch Ohnezahns Hilfe wurde ich immer besser im Drachen bekämpfen dadurch, dass ich sie austricksen konnte. Und so wurde ich mit der Zeit beliebter. Naja bei den meisten jedenfalls"
Hicks machte eine Pause und schaute kurz zu Astrid. Diese hatte seinen Blick gesehen und seufzte bevor sie sich zu Heidrun wandte.
,,Es stimmt was er erzählt, wir haben Hicks damals sehr schlecht behandelt"
Sie schaute zu den anderen, die betreten dreinschauten. Dann wandte sie sich wieder zu Heidrun: ,,Rotzbakke und die Zwillinge haben Hicks beleidigt, während Fischbein und ich oft einfach nur zugeschaut haben"
Ihre Stimme begann plötzlich unkontrolliert zu zittern.
,,Aber auch ich hab ihn behandelt als wäre er...als wäre er nur eine Art von Ungeziefer. In der Arena bestätigte sich mir nur, was ich immer gedachtr hatte - das er ein Feigling von einem Wikingere war."
Ihre Stimme brach und sie atmete einmal tief durch und blickte Hicks an, der sie ebenfalls anschaute.Seine Gesichtszüge strahlten Ruhe aus, auch wenn seine Hände angestrengt ineinander verknotet waren. Astrid fuhr fort, während sie weiterhin zu ihrem Freund schaute: ,,Für mich war es so als ob er in dieser Arena Selbstmord begehen wollte - schließlich konnte er kaum ein Schwert halten - als ob er es darauf anlegen würde zu sterben. Wahrscheinlich weil es unerträglich für ihn war so behandelt zu werden und er dazugehören wollte. Und wir waren Schuld daran, daran dass er diese verrückte Idee hatte und sich beweisen wollte. Wenn ihm etwas passiert wäre..."
Astrid holte erneut tief Luft und sagte: ,,Doch dann wurde Hicks plötzlich besser in der Arena. Von Mal zu Mal konnte er schneller und effektiver die Drachen besiegen. Aus meinem Mitleid und meiner Verachtung wurde Hass, Neid, aber vor allem ungezügelte Wut - denn bisher war ich immer die beste in der Drachenarena gewesen und plötzlich war es Hicks. Ich war wütend auf Hicks, aber noch viel mehr war ich wütend auf mich selbst. Doch dann entdeckte ich ihn und Ohnezahn und als Hicks mir auf Ohnezahns Rücken den Sonnenuntergang zeigte und ich bis zum Horizont blicken konte, erweitertee sich auch mein Horizont und ich begann ihn als das zu sehen, was er schon immer war.
Mein -nein- unser Retter. Ich hielt ihn immer für nutzlos, dass er das Ende unseres Stammes bedeutete. Damals dachte ich was will Berk mit so einem Anführer anderes tun als unterzugehen? Und in Wahrheit war er derjenige, der uns vor unserem Ende gerettet hat; uns die Augen geöffnet hat; uns eine zweite Chance gab. Damals existierten wir bloß...dank Hicks leben wir nun"
Ihre Stimme wurde vom Wind davongetragenund Ruhe kehrte auf der Lichtung ein. Heidrun blickte von einem zum anderen, fassungslos über das eben gehörte. Mit so einer Vorgeschichte der sechs Freunde hätte sie nie gerechnet.
Schließlich schaute sie zu Hicks, doch sein Blick galt Astrid, die leise aufgestanden war und sich vom Feuer abgewandt hatte und sich ein paar Meter weiter in Richtung Strand entfernte.
,,Hicks was...-?",fragte Rotzbakke als Hicks aufstand, doch dann bemerkte auch er, dass Astrid nicht mehr an ihrem Platz saß und er verstummte, während Hicks über den Sand außer Hörweite der anderen zu Astrid ging, die mit dem Rücken ihm zugewandt ausdruckslos auf das Meer starrte.
,,Hey Astrid",sagte Hicks zögernd und trat neben sie.
Astrid drehte sich um und wischte sich einmal schnell über die Augen.
,,Alles...äh okay?",fragte Hicks leicht überrascht.
,,Nein",flüsterte Astrid und fuhr dann lauter fort, ,,wie kannst du es überhaupt mit uns aushalten? Mit mir? Ich hab dich, den Mensch, der mir am meisten bedeutet jahrelang so schlecht behandelt, ich hab dich verachtet, ich hab dich für einen Schwächling und für Abfall gehalten"
Sie sah es Hicks an, sie sah, dass es ihn verletzte was sie sagte, auch wenn er versuchte es nicht zu zeigen.
Sie begann leise zu schluchzen und fuhr mit erstickter Stimme fort: ,,Ich kann mich nie selbst genug für das hassen, was ich damals über dich dachte. Vielleicht hab ich versucht es die ganzen Jahre über irgendwie wieder gut zu machen...doch mit den Jahren wuchsen auch meine Geefühle für dich, gleichzeitig drohten mich jedoch auch meine Schulgefühle zu ersticken. Nachts lag ich manchmal wach und...und ich fragte ich ob du mich irgendwann dafür hassen würdest was ich damals jahrelang getan hatte.
Denn nach all dem was wir dir, und ich dir angetan habe, mochtest du uns noch. Du müsstest nicht - bei Thor wir haben dir genug Gründe gegeben uns für immer zu hassen. Und...und nach allem hast du uns einfach so vergeben und uns als Freunde akzeptiert"
Jetzt fingen tatsächlich die ersten Tränen an über ihr Gesicht zu laufen.
,,Du bist so gütig und hast so ein starkes und gutes Herz und bist mutig und bist einfach Hicks und ich...ich hab dich so schlecht behandelt und ich glaub ich hab mich noch nie so sehr geschämt und-und...ach wie kann ich dich nur jemals verdienen?"
Astrid atmete schwer, als ob sie gerade einen Marathon gelaufen wäre.
Hicks zögerte einen Moment, bevor er sie in den Arm nahm und sie sanft an sich drückte.
Mit belegter Stimme fing er leise an zu sprechen: ,,Hör bitte auf Astrid. Es gibt keinen Grund dich selbst zu hassen."
,,Aber ich-"
,,-Ich vergebe dir.",unterbrach sie Hicks. Perplex mit dieser Reaktion starrte Astrid ihn einige Sekunden lang an. ,,Du...du vergibst mir? Einfach...so?"
,,Ja", sagte Hicks. ,,Wenn es dir hilft das ich das laut sage.
Das hab ich eigentlich schon vor langer Zeit. Ihr alle seid keine schlechten Menschen.
Jeder macht Fehler und ich bin sehr dankbar euch als Freunde zu haben."
Plötzlich legte sich von hinten schwungvoll ein Arm über seine Schulter: ,,Wir sind auch froh dich zu haben. Du bist der beste Hicks den es gibt"
Hicks lächelte den unerwartet sentimentalen Rotzbakke an, während Taff neben ihnen in Raffs Haare schnäutzte und gleichzeitig Rotzbakkes Arm tätschelte. ,,Das war das Schönste was du je gesagt hast Rotzi",schniefte er weinerlich. Auch Fischbein lächelte ihn an und Hicks stand auf und sagte: ,,Okay anderes Thema: ,,Wer hat Lust heute Abend auf eine ausgiebigen langen Patrouillenflug um die Insel?"
Ein lautstarkes 'Oh Nein', 'Nicht schon wieder' und 'Du willst uns doch verarschen', gefolgt von viel Jammern und Genörgel seitens Rotzbakke und den Zwillingen entlockte ihm ein verschmitztes Grinsen, während seine Freunde sich ununterbrochen beschwerend auf ihre Drachen schwangen und mit ihrem Freund und Anführer auf Ohnezahns Rücken in den Himmel stiegen.
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