Rot wie Mord 2/2
𝖲𝗈𝗇𝗇𝗍𝖺𝗀𝗌𝖻𝗅𝖺𝗍𝗍 𝟣𝟨.𝟢𝟪.
Mordfälle gelöst
14-Jährige Lena Winkel (†) verantwortlich für 38 Tote
Beginnend mit dem Amoklauf an dem örtlichen Gymnasium erschütterte eine ganze Reihe von Morden die Stadt. Letzten Donnerstag, dem 13.08. um kurz nach fünfzehn Uhr soll es laut der Polizei zu dem Amoklauf gekommen sein.
Die Opfer waren ausschließlich der unterrichtende Lehrer und die SchülerInnen der Klasse 9b. Es soll mit einer 9 Millimeter Pistole geschossen worden sein und die einzige Überlebende und Tatverdächtige, die 14-Jährige Lena Winkel, wurde nach der sechsten Schulstunde nicht mehr gesehen.
Die Polizei konnte sie zunächst nicht aufspüren, bei dem Mädchen Zuhause hätte man nur die Leichen ihrer Eltern sowie ihr Handy aufgefunden.
Der Beiweislage zufolge sei Lena von der Schule aus direkt nach Hause gelaufen, habe ihre Eltern erschossen und dann einige Zeit auf ihrem Bett gesessen, bevor sie das Haus wieder verließ, kurz bevor die Polizei es erreichte.
Anders als in der Schule, hatte Lena ihren Eltern nachdem sie sie erschossen hatte die Augen mit einem Küchenmesser ausgestochen, welches sie auf dem Boden hatte liegen lassen. Der Grund für diese grausame Tat bleibt ungeklärt.
Auf ihrem Smartphone waren laut Angaben der Polizei keine Hinweise zu finden, weder auf weitere Vorhaben, noch auf die Motive. In den nächsten zwei Tagen starben weitere sieben Personen, welche als ehemalige Freundinnen von Lena und deren Familien identifiziert werden konnten.
Letzte Nacht wurde Lenas Leiche dann schließlich in einer schmalen Gasse in der Innenstadt geborgen, höchstwahrscheinlich bing sie am Samstagabend dort Suizid.
Weshalb die Jugendliche diese schrecklichen Taten beging ist unklar, es wird jedoch vermutet, dass sie unter einer psychischen Erkrankung litt.
Laut verbliebenen Verwandten sei sie schon seit Jahren launisch gewesen und hätte gelegentlich kleinere Wutausbrüche sowie Zwangshandlungen gezeigt.
Einmal hätte sie beispielsweise aus Wut einen Teller eines teuren Services zerschmettert, ohne das später erklären zu können. Es sei einfach über sie gekommen.
Außerdem sei sie sehr in sich gekehrt gewesen und hätte sich nur wenige Person wenigstens teilweise geöffnet.
Gelegentlich konnten Familienmitglieder auch kurze Selbstgespräche mitverfolgen.
Die Familie hatte dies als normal angesehen, da es nichts ungewöhnliches sei, in dem Alter gelegentlich mit sich selbst zu sprechen. Die anderen Auffälligkeiten schoben sie auf gewöhnliche Stimmungsschwankungen in der Pubertät und hinterfragten sie daher nicht weiter.
Wenn es dafür auch keinerlei Beweise gibt, ist es möglich, dass das Mädchen zusätzlich unter Wahnvorstellungen oder Halluzinationen litt, welche sie zu der Tat trieben.
Woher die Täterin ihre Waffe bekam, ist derzeit nicht geklärt, es laufen jedoch noch Ermittlungen.
Die Todesfälle sind ein schwerer Schlag für alle Angehörigen sowie die gesamte Stadt. Wie bereits angekündigt wird am heutigen Sonntag dem 16.08. eine Trauerfeier für die Toten SchülerInnen abgehalten.
Bis zum Dienstag setzt der Schulbetrieb des Gymnasiums aus, anschließend soll er wieder möglichst normalisiert werden. Der Schuldirektor äußerte sich zudem in einem Interview:
"Ich möchte hiermit mein aufrichtiges Beileid für alle Angehörigen und Bekannten der Verstorbenen ausdrücken. Wir haben an diesem Donnerstag viele hochgeschätzte Personen verloren und es ist selbstverständlich ein Schock für uns alle, dass so etwas nicht nur in anderen Ländern oder in den Medien geschieht, sondern beinahe vor unserer Haustür.
Wir alle sollten uns ein wenig Zeit nehmen, um die Ereignisse zu verarbeiten, weshalb der Schulbetrieb bis einschließlich Montag dem 17.08. an unserem Gymnasium aussetzt.
Nichtsdestotrotz müssen wir weiterhin nach vorne blicken, es ist unser aller Verantwortung, dafür zu sorgen, dass es bei einem Einzelfall bleibt. Und wir sind noch am Leben, daher sollten wir unsere Chancen nutzen, etwas gutes mit diesem Geschenk zu erreichen."
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𝖥𝗋𝖾𝗂𝗍𝖺𝗀 𝟤𝟪.𝟢𝟪.
Sonderbericht: Motive von Lena Winkel (†)
Tagebuch liefert Hinweise auf Hintergrund für 38 Morde
Die 14-Jährige Lena Winkel schockte vor einer Woche die Stadt und ganz Deutschland mit ihrem Amoklauf in der Schule, gefolgt von neun weiteren Morden an Familie, Freunden und Bekannten.
Bei weiteren Ermittlungen wurde in ihrem Zimmer ein Tagebuch gefunden, in welchem sie zwar nur wenig geschrieben hatte, aber dennoch Hinweise auf ihre Motive liefert.
Die verbliebenen Angehörigen haben sich nun entschlossen, dass die doch relativ persönlichen Einblicke in Lenas Leben teilweise öffentlich geteilt werden sollten.
Lena schreibt häufig von einer Angst, dass ihre Eltern und Freunde durch Doppelgänger ersetzt worden seien, welche sie ausspionieren und töten wollten.
Dies deutet darauf hin, dass Lena Winkel womöglich unter dem Capgras Syndrom litt.
Viele der Einträge zeigen des weiteren Symptome, die auf Schizophrenie hindeuten.
Im Nachhinein wird es wahrscheinlich nicht möglich sein, Lenas genaue psychische Erkrankung festzustellen, jedoch wird wenigstens deutlich, dass die Jugendliche nach Paragraph 20 StGB bei der Tat nicht voll zurechnungsfähig war.
Es folgt ein verkürzter Auszug aus dem Tagebuch.
05.08.
[...] Ich weiß nicht, wie lange ich es noch aushalten kann. Offensichtlich sind die beiden... Kreaturen die vorgeben, meine Eltern zu sein, zu nichts weiter da, als mir hinterher zu spionieren. Das weiß ich ja schon länger, aber heute war es wieder besonders offensichtlich.
Ich war nur in meinem Zimmer, schaue ohne Hintergedanken aus dem Fenster und dann steht da diese Frau, schaut mich an, direkt in meinen Raum! Es ist MEIN Raum und meine eigene Mutter würde meine Privatsphäre beachten, anstatt mich sogar vom Garten aus zu beobachten.
Irgendwann, wenn sie genug hat, werde ich doch im Schlaf mit einem Messer im Herzen enden, ich sehe es schon kommen. [...]
Und dann ist da diese Stimme, die mir sagt, ich sollte die beiden umlegen, bevor sie genau das mit mir anstellen. Und dann stehe ich da, mit einem Küchenmesser in der Hand, verstecke mich hinter der Wand.
Ich würde es tun, aber was, wenn sie selbst bewaffnet sind und ich nur einen töte, bevor sie mich erwischen? Sie sind zu zweit und stärker als ich auch. [...]
Und all meine Freunde wurden auch ausgetauscht. Aber das ist mit egal, ich brauche niemanden, wir kommen auch alleine zurecht, ich und meine Stimme. [...]
Ich merke, wie SIE wieder stärker wird. Das letzte Mal war vor einigen Monaten. Die Stimme wird immer stärker, bevor etwas passiert, sich etwas offenbart was ich lange schon erahne.
Vielleicht sehe ich dieses Mal, was die Kreaturen wirklich sind. In meinen Träumen fängt es schon an, ich sehe sie, alles ist schwarz und nur ihre Augen leuchten blutrot. Ich denke, in wenigen Tagen sehe ich sie auch in echt. Und dann kann mich niemand mehr für verrückt erklären.
Auf der anderen Seite... Der Polizei kann ich nicht Bescheid sagen, ich bin mir sicher, sie stecken alle unter einer Decke. [...]
Die Aussagen in den Einträgen ähneln sich, es ist zudem deutlich zu erkennen, wie es Lena zu manchen Zeiten besser ging als zu anderen. Wie es scheint, hörte Lena immer eine Stimme, die zu Phasen mit mehr Psychosen stärker wurde.
Fundierten Vermutungen zufolge könnte diese Stimme sie zusammen mit den Wahnvorstellungen dazu getrieben haben, die 38 Personen zu töten. Damit wird die Tat zwar nicht minder grausam, jedoch hilft es womöglich einigen Betroffenen zu wissen, dass die Jugendliche nicht aus reiner Mordlust sondern aufgrund einer Erkrankung handelte.
Auch ist hiermit höchstwahrscheinlich die Antwort auf die Frage gegeben, weshalb Lena die Leichen ihrer Eltern nicht mit der Schusswunde liegen ließ, sondern ihnen zusätzlich die Augen ausstach.
In dem Tagebuch steht allerdings nichts darüber, woher sie ihre Waffe bezog, weshalb die Polizei ihre Ermittlungen fortsetzt.
"Zurzeit ist es wichtig, dass das allgemeine Leben wie gewöhnlich weitergeführt wird. Unsere wichtigste Aufgabe ist es aktuell aber, die Quelle der Tatwaffe zu finden und dafür zu sorgen, dass nicht noch mehr Personen auf illegale Weise eine Pistole erlangen", so der Vorstand der örtlichen Polizei.
Es sei nun das größte Ziel, eine Wiederholung der Geschehnisse zu verhindern.
Für den Fall, dass Sie sich nach dem Lesen des Artikels sorgen oder Sie bei Angehörigen oder Verwandten Anzeichen einer Psychose o.ä. vermuten, bewahren sie zunächst Ruhe.
Es sind nur circa 1% der Menschen auf der ganzen Welt an Schizophrenie erkrankt und die vermeintlichen Anzeichen können rein harmloser Natur sein.
Falls Sie sich weiter informieren oder bei einer professionellen Anlaufstelle Hilfe suchen möchten, finden Sie auf Seite 7 die Kontaktdaten hierzu und mehr Informationsmaterial, welches wir für Sie zusammengetragen haben.
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So, das hier, damit man die Handlung etwas besser versteht ^^
Eigentlich ergibt nämlich alles Sinn, es ist nur ein wenig verworren.
Die Idee habe ich übrigens aus einem Alptraum, der relativ ähnlich abgelaufen ist (Lena Winkel war darin ich), nur, wie Träume eben sind, noch unrealistischer, mit ein paar komischen Extras und einer komplett verstrickten Handlung.
Im Nachhinein war der Traum aber doch so gesehen gut, immerhin als Schreibinspiration.
Wie bereits angekündigt kommen nach dieser Geschichte neuere, darum wird es aber nicht weiterhin tägliche Updates geben, sondern in Zukunft etwas seltenere.
Außerdem geht es nächste Woche für mich wieder mit Klausuren los (juhu...), dann finde ich wahrscheinlich etwas weniger Zeit zum Schreiben.
Aber ich habe in den letzten paar Tagen schon ein wenig vorgearbeitet, keine Sorge :)
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