Marco Reus (2)
"Alter, Leo, jetzt beeil dich halt mal!", motzt mich meine beste Freundin Josi an. Ich stehe schon über eine halbe Stunde vor meinem Kleiderschrank und suche vergebens etwas zum anziehen. Heute Abend ist eine Party in unserem Lieblingsclub, und es sollen auch einige bekannte Fußballer kommen, weswegen wir unbedingt hingehen wollten. Und genau das ist der Grund, wieso ich mich nicht entscheiden kann, was ich anziehen soll. "Zieh halt dein blaues Kleid an!", schlägt Josi vor und ich ziehe es aus dem Kleiderschrank und schlüpfe hinein. Sie reicht mir schwarze hochhackige Schuhe und meine Tasche und schiebt mich fast aus dem Haus. "Gut, zufrieden? Los jetzt!", sagt sie, während sie die Haustür abschließt und dann zum Auto läuft.
Circa zwanzig Minuten später sind wir angekommen und haben sogar schon einen Parkplatz. Gemeinsam laufen wir auf den Club zu beziehungsweise, in meinem Fall, stolpern eher. Ganz schlimm wurde es, als ich den Bordstein übersehen habe und fast volle Kanne hingefallen bin. Im letzten Moment fängt mich jemand auf und stellt mich wieder auf beide Beine. "Achtung, schöne Frau, bitte nicht den Boden unter den Füßen verlieren.", sagt die fremde Stimme. Ich drehe mich um und schaue in ein schiefes Grinsen, dass zu Marco Reus gehört. Sofort werde ich knallrot, es passiert ja nicht alle Tage, dass ein Fußballer einen rettet. Und als mir aufgeht, was er gerade gesagt hat, werde ich noch röter. "Hat die schöne Frau eine Stimme und einen Namen?", fragt er mich und grinst mich wieder mit dem schiefen Lächeln an. "Ähm ja", beginne ich, doch ich werde von Josi unterbrochen. "Leo, kommst du?" "Leo also, so so.", lacht Marco und lässt meinen Arm los, den er die ganze Zeit festgehalten hat. "Wir sehen uns drin!" Mit diesen Worten zwinkert er mir zu und geht zum Eingang.
Als ich endlich bei Josi bin, fragt sie mich: "Hast du schon den ersten Typen aufgerissen, oder was?!" "Nö, hab mich mit Marco Reus unterhalten." Sie lacht mich aus und will mir nicht glauben, dass es der echte Marco Reus war. Nach weiteren zehn Minuten sind wir dann auch schon im Club, haben unsere Jacke an der Garderobe abgegeben und den ersten Drink in der Hand.
Den ganzen Abend habe ich getanzt und mein Leben genossen, doch von Marco keine Spur. Der hat eh jemanden aufgerissen, denke ich mir, als mich jemand auf die Schulter tippt und fragt: "Lust auf n bisschen Sterne gucken gehen?" Es ist Marco, und da er sehr schreien musste, damit ich ihn verstehe, weil die Musik so laut ist, nicke ich nur. Er schnappt sich meine Hand und wir gehen raus. Dort führt er mich zu einer Treppe, von der wir genau auf das Dach des Clubs kommen und über die ganze Stadt sehen. Es ist einfach gigantisch, und wir sitzen ewig nur da und genießen die Aussicht. Irgendwann beginnt Marco ein Gespräch, und wir unterhalten uns über alle möglichen Themen.
"Ist dir kalt?", fragt er mich irgendwann, und ehe ich antworten kann, hat er seinen Pulli ausgezogen und mir übergeworfen. "Danke", sage ich und grinse ihn an. Er lächelt sein schiefes Grinsen und legt eine Hand an meine Wange. Da passiert es: wir küssen uns, und es ist besser, als ich je gedacht hätte.
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