Manuel Neuer (15)
"Hey, alley klar?", fragte Ann-Kathrin, als ich mich neben sie vor die Kabine der Jungs stellte, und ihnen noch viel Glück für das Spiel gegen Dortmund zu wünschen. "Naja, geht so", meinte ich und verzog mein Gesicht. "Was ist los?", fragte sie besorgt. "Du weißt ja dass ich mich in letzter Zeit so oft übergeben musste, und außerdem bin ich seit vier Wochen überfällig. Und heute morgen habe ich endlich einen Schwangerschaftstest gemacht, der positiv war." "Du bist schwanger?", rief Ann laut und für jeden hörbar. Thomas, der gerade in der Tür zur Kabine stand, rief lauthals: "Manu, du wirst Papa? Warum hast du nichts gesagt?" Durch die offene Tür konnte ich Manu's entsetzten Gesicht sehen und ich flüsterte: "Aber er weiß es doch gar nicht." Verzweifelt wollte ich mich umdrehen, doch in diesem Moment verließ Manu die Kabine und kam auf mich zu: "Pauline, du bist schwanger?" Ich nickte und blickte zu Boden. "Aber seit wann? Und wieso?" Als ich nach oben sah, schauten mich zwei fassungslose blaue Augen an. "Also wie Kinder entstehen weist du wohl", ich lachte gefühllos, "und ich vermute seit sechs Wochen." "Aber wir sind doch viel zu jung", murmelte er vor sich hin.
Ich drehte mich schnell um und lief den Gang entlang zu meinem Platz. Hatte ich wirklich geglaubt dass ein Manuel Neuer mich genug liebte, um mit mit eine Familie aufbauen zu wollen? Als ob, der konnte doch jede haben. Wieso also sollte er sich fest binden, was eine Familie nunmal bedeutete, und dann auch noch mit mir? Verzweifelt saß ich da und stütze meine Hände in meinen Kopf. Das war doch alles nur ein schlechter Traum, oder?
Ann ließ sich kurze Zeit später neben mir nieder und nahm mich fest in den Arm. "Wir kriegen das hin. Und Babysitter hast du auf jeden Fall genug!", lachte sie und da ihr lachen so echt war, steckte es mich einfach an. "Danke", sagte ich nur und wir konzentrierten uns ganz auf das Spiel. Unsere Jungs strengen sich echt an, kamen aber trotzdem über ein 0:0 in der ersten Halbzeit nicht hinaus. In der Halbzeitpause bot Ann an, uns beiden etwas zu essen und zu trinken zu holen und stand deshalb auf. Ich holte mein Handy raus und hörte mit einem Ohr zu, was der Stadionsprecher alles von sich gab. "Und jetzt hat der Keeper des FC Bayern München noch etwas zu sagen. Manu, hier bitte, du hast das Wort." Verwirrt blickte ich auf und sah Manu, der in der Mitte des Spielfeldes stand. "Danke! Ja, wie vielleicht einige schon mitbekommen haben, ist meine wunderschöne Freundin Pauline schwanger. Und da ich manchmal ein ganz schöner Idiot sein kann, habe ich natürlich ein bisschen doof reagiert. Dafür möchte ich mich jetzt entschuldigen. Und außerdem: Pauline, du bist das beste, was mir je passiert ist. Ich kann und will mir ein Leben ohne dich gar nicht mehr vorstellen. Meinst du, du kannst deinem Idioten nochmal einen Chance geben und dir eventuell sogar vorstellen, ihn zu heiraten?"
Bei Beginn seiner Rede war ich aufgestanden und in Richtung Spielfeld gelaufen. Mit seinen letzte Worten trat ich zu ihm und sagte: "Ja, für meinen Idioten würde ich alles tun." Manu drehte sich um und grinste. "Deswegen liebe ich dich!", sagte er, bevor wir uns küssten.
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