Manuel Neuer (14)

"Okay, Schatz, viel Spaß heute Abend! Trink nicht zu viel und hab Spaß!", meinte ich und gab Manu einen Kuss auf den Mund. "Ich liebe dich", murmelte er und ging dann. Die Mannschaft vom FC Bayern hatte beschlossen, heute einen Männer Abend zu machen und alle gemeinsam feiern zu gehen. Das kam mir ganz Recht, da ich für mein Studium noch eine Hausarbeit schreiben musste und einen Abend Ruhe gut gebrauchen konnte.
Nachdem ich meine zehn Seiten geschrieben hatte, fuhr ich meinen Laptop runter und ging ins Bett.
Am nächsten Morgen wachte ich erstaunlich früh auf und drehte mich im Bett. Verwirrt bemerkte ich, dass Manu anscheinend nicht nach Hause gekommen ist. Ich setzte mich auf, schnappte mein Handy und wählte Basti's Nummer. "Schweinsteiger", meldete sich ein verschlafener Basti. "Hi, hier ist Michelle. Hast du ne Ahnung wo Manu ist? Er ist heute Nacht nicht nach Hause gekommen.", meinte ich und runzelte meine Stirn. "Achso, ja, er wollte heute früh zu seinem Bruder fahren, der hat gestern Abend angerufen. Damit er dich nicht weckt, hat er hier geschlafen." "Alles klar, danke Basti.", sagte ich und legte immer noch besorgt auf. Bevor ich Manu anrufen würde, wollte ich mich anziehen und frühstücken.
In Jeans und Pulli und mit einem Brötchen in der Hand wählte ich Manu's Nummer. "Ja?", hörte ich die Stimme, die mir immer Gänsehaut verursachte. "Manu? Wo bist du? Du weißt, dass meine Mutter heute zu Besuch kommen will." "Ja, ich weiß. Aber es gibt Dinge, die wichtiger sind als du. Du kannst nicht immer die Nummer eins sein", sagte er kalt und bevor ich richtig realisieren konnte, was er gerade gesagt hatte, hatte er schon aufgelegt. Verwirrt ließ ich mich auf einem der Stühle nieder und starrte mein Handy an. Was war mit Manu los? Damit ich Antworten auf meine Fragen erhielt, beschloss ich, Basti zu besuchen. Meiner Mutter hatte ich abgesagt.
"Man, Michelle, was gibt's denn?", fragte Basti, der sehr zerknittert in der Tür stand. "Darf ich reinkommen?", fragte ich und er trat zurück und ging mir voraus in die Küche. "Also?", fragte Basti als ich saß. "Ich seh, dass du geweint hast. Was ist los?" Ich holte tief Luft. "Ich hab Manu heute morgen angerufen. Und er war nicht mehr mein Manu, sondern ganz anders. Was ist gestern passiert und wo ist er wirklich?" Basti seufzte und fuhr sich nervös durch die Haare. "Also er ist wirklich bei seinem Bruder. Ich weiß nicht, wie viel du über seine Vergangenheit weißt, aber er hatte seit der siebten Klasse bis er nach München gewechselt hat, dieselbe Freundin. Das war wohl große Liebe bla bla. Aber die Entfernung hat nicht funktioniert. Und sie ist am Donnerstag bei einem Autounfall ums Leben gekommen, und heute ist Beerdigung.", er sah mich an. "Und dort ist er." Ich sah ihn überrascht an und musste die Neuigkeiten erstmal verdauen. "Okay. Danke, ich muss los. Bye Basti", rief ich, während ich aus der Tür rannte. I'm Auto zog ich meine schwarzen Chucks an, die immer im Kofferraum standen, da ich mit Flip Flops nicht fahren wollte.
Einige Stunden und Kilometer später hielt ich in Gelsenkirchen vor dem Friedhof. Ich sah die Trauergesellschaft stehen und beschloss, am Auto zu warten. Zehn Minuten später liefen viele Menschen an mir vorbei, doch einer überragte sie alle: Manu. Als er an mir vorbeiging, sah er auf den Boden und ich schnappte mir seine Hand und lief mit. "Michelle! Aber was machst du hier?", fragte er mich und blickte mich traurig an. "Ich bin für dich da. Und ich weiß, dass sie lange deine Nummer eins war. Aber vergiss nicht, du bist meine Nummer eins.", sagte ich und er küsste mich. Als wir uns lösten, kam ein Ehepaar auf uns zu. "Hey, wir sind Lara's Eltern. und wir wollte sagen, dass wir froh sind, dass Manu wieder glücklich ist. Ich weiß genau, dass Lara das so wollte.", sagte der Mann, während Manu seinen Arm um meine Hüfte schlang und mich an sich zog.

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