Peaky Blinders 2/2
Zwei Wochen war das erste Treffen mit Thommy und seinen Männern nun her.
Jeden Tag kamen sie ins „Garrisons" und ich war mehr oder weniger ihre private Bardame.
Hier und da konnte ich ein kleines Lächeln von Thomas ausmachen und diese Momente, so kurz wie sie auch waren, machten die anstrengende Arbeit so viel erträglicher.
„Wollt ihr nicht direkt aus dem Eimer saufen?" fragte ich lachend in die Runde, als ich den dritten Metalleimer voll mit Bier auf den Tisch des Séparées stellte.
„Mein Bruder würde es lieber aus deinem Bauchnabel trinken" entgegnete mir John und heimste sich, von Thomas, für diesen Spruch einen Schlag auf den Oberarm ein.
„Was denn? Wir sehen doch alle wie du Emilia anschmachtest" verteidigte sich der zweitjüngste der Shelby-Söhne.
Gerade als ich peinlich berührt das Zimmer verlassen wollte um mich wieder um die anderen Gäste zu kümmern, hörte ich eine Stimme, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
„Ich weiß genau, dass Emilia hier ist. Du bringst sofort meine verdammte Frau hier her, oder ich nehme deinen Scheiss Laden auseinander" Die Worte schallten so laut in das Séparée, dass man jedes Wort, trotz der ausgelassen Stimmung der Peaky Blinders, verstand.
Als wäre es Jahrelang einstudiert, standen die Shelby-Männer synchron auf.
„Du bleibst hier. Wir regeln das" sprach Thommy und schob mich sanft auf den Platz auf dem er eben noch gesessen hat.
„Können wir ihnen helfen, Sir?" Thomas' Stimme war freundlich und bedrohlich zu gleich, als er aus dem Zimmer trat.
„Ich stelle diese Frage noch ein letztes Mal. Wo ist meine Frau? Dieses Miststück hat sich einfach aus dem Staub gemacht. Ich bin hier um sie zurück zu holen." mein Mann war wie immer betrunken und aggressiv, dass entnahm ich seiner Stimmlage. Immer weiter sank ich in den hölzernen Stuhl und verschränkte meine Arme schützend vor der Brust. Arthur hatte die Tür geschlossen und versuchte den Stimmen nicht mehr zu zu hören.
„Meine Brüder kümmern sich um ihn. Er wird dir hier nichts tun" Fynn, der jüngste Shelby blieb bei mir und versuchte mich zu trösten.
Es war mir immer ein Rätsel, warum dieser Junge so oft mit im Pub war. Aber anscheinend war dies bei seiner Familie normal also beschloss ich mich nicht einzumischen und nickte dem kleinen nur dankbar zu.
Ich zuckte zusammen, als ich ein Glas zerbrechen hörte, gefolgt von Klängen einer Prügelei. Gerade als ich aufstehen wollte, hielt Fynn mich zurück. „Das willst du nicht sehen, glaub mir" Seine Augen deuteten davon, dass selbst er einiges gesehen hatte, was er nicht wollte.
Kurze Zeit später öffnete sich die Tür des séparée und die Jungs kamen wieder.
„Er ist weg." sagte Thommy und lächelte mir aufmunternd zu.
„Was hat dich geritten so einen Kerl zu heiraten? Du hättest bestimmt so viele andere haben können." Arthur schaute mich an und tunkte sein Glas in den Eimer, der noch immer auf dem Tisch stand.
„Familiäre Verpflichtungen" antwortete ich nur knapp und wollte gerade gehen, als Thomas mich zurück hielt.
„Was ist das?" fragte er schon fast wütend. Beim Griff zur Tür hatte sich mein Ärmel nach hinten geschoben und legte eine meiner Narben frei.
Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, oder vielleicht wollte ich es auch nicht, schob er meinen Ärmel weiter hoch und brachte somit weitere Verletzungen zu Tage.
„Hat der Penner dir das angetan?" in Thomas' Augen blitzte nun wirklich blanke Wut.
„Wenn er getrunken hat, wurde er cholerisch. Da reichte es, dass ich das falsche Rouge trug und er hat den Gürtel gezückt" gab ich kleinlaut zu und streckte meine Hände schützend vor mein Gesicht, als Thommys Faust krachend auf den Tisch schlug. „Und ich lass ihn einfach mit ein paar gebrochenen Rippen laufen. John, er kann noch nicht weit sein. Zeig ihm, was wir in Small Heath von Frauenschlägern halten" sein Tonfall war herrisch. John stand auf, zog seinen Revolver aus dem Holster und ging wortlos hinaus auf die Straße.
„Es wird dir nie wieder so etwas geschehen" flüsterte Thomas, während er mich in seine Arme nahm und meinen Kopf an seine Brust legte. Mein linkes Ohr hörte seinen Herzschlag, über dem anderen lag seine Hand. Sanft strich er mit seinem Daumen über mein Haar und festigte seinen Griff, als ein lauter Knall durch die Straße hallte. „Nie wieder" wiederholte er leise.
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