Remus Lupin | Eine Nacht

Leise drückte ich mich in den Schatten des Torbogens und beobachtete die drei Gestalten, die weiter vor mir am Hang entlang liefen. Einer lachte, die anderen stiegen ein. Ich fragte mich, wo Lupin war. Sie waren sonst fast immer zu viert unterwegs. Potter war leicht zu erkennen, selbst in der Dunkelheit. Das lag allein an seinen Haaren, die in alle Richtungen anstanden.

Der kleine, etwas dickere Pettigrew war ebenfalls gut auszumachen. Und der dritte war Black, an seinem Lachen , das bis zu mir schallte gut zu erkennen.

Sie würden schon sehen, was sie davon hatten, dass sie mich fertig machten. Ich würde ihr kleines Geheimnis schon herausfinden. Ich hatte sie drei Mal von einem Fenster aus gesehen wie sie über das Gelände liefen. Das es schon drei Mal gewesen war, konnte es kein Zufall mehr sein, dass sie nachts herumschlichen.

Da sie es gestern wieder übertrieben hatten (Sie hatten etwas in meinen Zaubertrank gemischt und er war explodiere, Ich war für fünf Stunden blind gewesen und hatte höllische schmerzen), hatte ich mir geschworen ihr Geheimnis herauszufinden, um sie ein für alle Mal loszuwerden. Ich wusste zwar, dass sie es keines Falls wirklich böse meinte, nicht wie bei Snape, aber in letzter Zeit waren ihre „Späße" nicht mehr halbwegs cool gewesen.

Ich hoffe ihr Geheimnis war zu gebrauchen, sodass sich diese schlaflose Nacht auch lohnte.

Ich lief zu einem Baum und blieb im Schatten, von hier aus konnte ich fast das ganze Gelände überblicken. Die drei Idioten liefen zur peitschenden Weide. Sie machten irgendwas daran, denn sie hörte auf sich zu bewegen, dann verschwand Potter, während die anderen warteten. Meine Augen wurden groß.

„Na also, geht doch." grinste ich, statt Potter stand ein Hirsch dort wo er eben noch war. Pettigrew war einfach verschwunden, wahrscheinlich ein kleiner Animagie, eine Katze, eine Maus oder vielleicht ein Insekt, überlegte ich. Doch dann erstarre ich, denn ein Hund tauchte wieder unter der peitschenden Weide auf, wahrscheinlich Black, dann kam etwas anderes und das war auch der Grund für meine Starre. Ein Werwolf. Ich konnte einen Schrei rechtzeitig unterdrücken. Wenn ich mich nicht täuschte, wanderte der Blick von dem Werwolf (Wahrscheinlich Lupin, denn warum sollten die andere sonst zu ihm gehen) in meine Richtung. Wie versteinert blieb ich wo ich war, doch als er langsam in meine Richtung kam, konnte ich nicht anders als mich umzudrehen und loszurennen in Richtung Schloss. Ich drehte mich nicht um. Ich schaffte es bis zur Eingangshalle, hinter mir fiel die Tür ins Schloss. Ich rannte noch bis in die Keller und zu meinem Schlafsaal. Ich hatte stechen in den Lungen und brennen im Hals. Die ganze Nacht schlief ich unruhig, wenn ich denn mal schlief. Am nächsten Morgen war ich dem entsprechend müde und saß gefühlt wie eine Leiche am Slytherin-Tisch, um zu frühstücken. Dummerweise hatte ich mich nicht mit dem Rücken zum Gryffindor Tisch gesetzt und so sah ich immer wieder, wenn ich vergaß nicht wegzusehen, die Rumtreiber an. Alle vier sahen ebenfalls Müde aus.

Zu allem Pech, fiel die erste Stunde aus, was zwar nicht schlimm war, aber für zwei Schulstunden lohnte es sich nicht mehr hinzulegen und so musste ich mich irgendwie wach halten. Ich blieb einfach sitzen und las ein Buch, während sich die Halle langsam leerte.

„Hi, Cruz, Andi nicht?" ich nickte bevor ich aufsah und erstarrte als ich es dann tat. Lupin stand da, mit zerzaustem Haar und müden Augen.

„Können wir reden?"

„Worüber?", murmelte ich.

„Ich denk, das weißt du...."

„Und was gibt es das zu bereden?" fauchte ich, da ich einfach zu wenig schlaf hatte und ungehalten war.

„Bitte nicht hier." er sah gequält aus. Er hatte zwar nie bei den Streichen mit gemacht aber er hatte sie auch nie verhindert.

„Warum sollte ich dir den Gefallen tun? Generell dir und deinen Freunden?" wütend stand ich auf.

„Bitte Andi, sie wissen nicht mal davon, dass ich mit dir rede." Prüfend sah ich zu ihm.

„Gut, ein paar Minuten, aber nur weil ich nichts besseres vorhabe."

„Natürlich." lächelte Lupin erleichtert.

„Also?" wir standen in einem leeren Klassenzimmer.

„Du warst die, die mich gesehen hat, und so wie du mich heute beim Essen angesehen hast, weißt du, dass ich das war."

Ich lehnte an der Wand, schwieg und musterte Lupin. Er sah blass aus, kränklich und wirkte irgendwie verloren.

„Hast du es jemandem gesagt?" platzte er heraus.

Ich biss mir auf die Lippe und schüttelte den Kopf.

„Wirst du es?" er wirkte ängstlich. Es war klar warum, wenn jeder wusste, was er wäre, würde Hogwarts mit Beschwerden nur so bombardiert werden und Lupin konnte von seinem Leben abschied nehmen.

„Ich denke nicht, Lupin. Wäre es einer von deinen Idioten Freunden schon, obwohl, ich überlege ans Ministerium zu schreiben um von der nicht gemeldeten..." er unterbrach mich. „Bitte nicht, sie helfen mir nur." Ich zuckte mit den Schultern.

„Dir vielleicht,mich machen sie fertig."

„Ich rede mit ihnen, sie werden es lassen, okay?"

Ich hob die Schultern und nickte, „Okay, meinetwegen."

„Du bis ein Engel, Andi." er umarmte mich stürmisch. Ich lachte leicht. Irgendwie tat er mir gut.

Er ließ mich los und lächelte mich an. „Willst du mit mir zu einer Party von Slughorn gehen?", fragte er schüchtern.

„Natürlich." Ich lächelte und auch er grinste leicht.

„Dann bis heute Abend." ich nickte und grinste: „dann bis heute Abend." Der restliche Tag verlief langweilig.

Ab frühen Abend saß ich in der Bibliothek, um meine doch etwas angestauten Hausaufgaben zu ledigen.

Ich war vertieft in Zaubertränke als sich jemand neben mir jemand räusperte.

„Na sieh einer mal an." ich schmunzelte leicht.

„Sei nicht zu vorlaut, nur weil...." ich stand auf und lächelte leicht.

„Black, es steht dir absolut frei mit mir zu reden, die Konsequenzen solltest du nur berücksichtigen."

„Nur wegen ein paar Streichen?"

„Ja wegen ein paar streichen, wo ich mir zweimal den Arm gebrochen habe und einmal blind war und da waren noch so manche dinge nicht einberechnet." Lupin grinste leicht.

Ich sah, wie es in Black arbeitete, ich wusste, dass er mich hasste und auch dass er ein viel zu großes Ego hatte, auf dem ich gerade herumtrat.

„Schön, es tut mir leid, und es kommt nicht wieder vor." Ich lächelte

„So schwer ist es doch nicht." Auch Potter entschuldigte sich und Pettegrew, obwohl ich mir nicht sicher, dass er wusste, worum es ging.

Der Tag war auch schon ohne die Party ein voller Erfolg.

Doch auf der Party wurde es noch besser.

Remus, er hatte gesagt ,ich solle ihn so nennen, war nett und zuvorkommend. Wir lachten viel und tanzen.

Und dann bei einem Tanz ganz plötzlich küssten wir uns. Ich spürte, dass ab jetzt es mit meinem Leben bedeutend Bergauf gehen würde.

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