Newt |One Night
Nein, nein, nein... das wird mein... ich zwang mich nicht daran zu denken. Ich durfte nicht aufgeben. Langsam drehte ich von der Steinwand weg, die vor ein paar Minuten noch offen gewesen sein musste. Vor mir war fast alles schwarz, die hohen Wände und die Ranken konnte man nur noch schemenhaft erkennen. Ich versuchte meinen Atem zu beruhigen, um mich ganz auf die Geräusche im Labyrinth zu konzentrieren. Es war nichts zu hören, noch nicht. Ich joggte langsam los, immer noch auf näher kommende Geräusche fixiert. Meine Schritte wurden schneller, doch stoppten sofort, als ich etwas hörte. Einen kurzen Augenblick verharrte ich, dann sprintete ich in die entgegengesetzte Richtung. Ich würde wenn nötig die ganze Nacht rennen, aber aufgeben würde ich sicher nicht.
Nach gefühlten Stunden rannte ich immer noch, aber ich Lebte. Bisher hatte ich keinen Griever gesehen, nur gehört. Ich hoffte, dass das auch so bleiben würde.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals und alles in mir war bis zum Zerreißen gespannt und dann hörte ich erneut dieses kratzende Geräusch, das die Griever erzeugten wenn sie liefen. Diesmal war es näher und mein Herz schlug gefühlt noch schneller. Diesmal zögerte ich nicht und rannte sofort los.
Ich würde die anderen nie wieder sehen, schoss es mir durch den Kopf. Ich werde vor allem Newt nie gestehen können, das ich ihn Liebe. Ich hatte das Gefühl, als würde ich noch schneller laufen, ich wollte Leben, jetzt mehr den je.
In dem Moment in dem ich dachte ich hätte eine wirkliche Chance, knickte mein Fuß zur Seite, ich schaffte es meinen Schmerzensschrei herunterzuschlucken, brach aber in mich zusammen. Ich betastete vorsichtig mein Gelenk in der Hoffnung es wäre nicht so schlimm. Doch sofort traten mir Tränen in die Augen, es war noch schlimmer als gedacht. Wie sollte ich jetzt noch weglaufen? Alle anderen die eine Nacht hier draußen waren, sind sicher nicht wegen so etwas dummen gestorben. Einen vielleicht zwei Gänge weiter hörte ich den Griever.
Ich kann mich doch nicht einfach so hingeben, ich kann nicht einfach aufgeben. Laufen konnte ich aber auch nicht.
Mein Blick glitt zur Wand neben mir, auch an ihr schlängelten sich Ranken nach oben. Hochklettern würde ich nicht schaffen. Vorsichtig lehnte wollte ich mich an die Mauer lehnen, doch kippte halb nach hinten, hinter den Pflanzen war ein Hohlraum, eine kleine Nische. Ich schaffte es noch rechtzeitig, mich komplett zu verstecken, bevor der Griever kam.
Auch wenn ich das Gefühl hatte, das mein Herz so laut schlug, dass man es Meter weit hörte, lebte ich am nächsten Tag noch. Mein Körper stand immer noch wie unter Strom, als ich mich langsam aus der Nische kämpfte. Mein Fuß schmerzte immer noch und so stützte ich mich an der Wand ab und bewegte mich langsam zum Ausgang.
Als ich stimmen hörte, nahm ich sie gar nicht richtig wahr. Erst als Minho seinen Arm um mich legte und mich stützte, realisierte ich, das ich es geschafft hatte.
Als ich das nächste mal richtig zu mir kam, lag ich bei den Sanis. Jetzt da mein Adrenalin so gut wie weg ist, spürte ich nicht nur mein Fuß schmerzen. Überall hatte ich Kratzer und blaue Flecke, aber auch wenn es weh tat, war nur halb so schlimm.
Mein Denken wurde unterbrochen, als die Tür auf ging. Newt lächelte mich an. Beim genaueren hinsehen, sah er fertig aus, als hätte er nicht geschlafen. Schon häufiger hatte ich ihn so gesehen, wenn es wichtige Themen zu bereden gab, schlief er oft wenig. Es tat mir immer Leid, wenn er so aussah.
„Wie geht's dir?" er setzte sich auf mein Bett.
„Gut so weit, denke ich." ich lächelte.
„Ich muss mit dir reden."
„hört sich aber nicht gut an." ich grinste, hörte aber sofort wieder auf, als ich merkte das Newt nicht mit einstieg.
„Ich hab gedachte, du wärst tot, und da ist mir klar geworden, das ich dich brauche." meinen Augen weiteten sich, allerdings sah er das gar nicht, denn er starrte nur auf seine Hände während er redete.
„Ich hab es eigentlich vorher schon gewusst, aber jetzt da du noch lebst, musste ich es dir einfach sagen." er redete weiter, mir kam es so vor als hätte er fast vergessen, dass ich neben ihm saß.
„Newt?" ruckartig sah er zu mir. „Ich liebe dich auch." meinte ich kleinlaut.
„Was?" benommen blinzelte er kurz, fing aber an zulächeln. Nach einer gefühlten Ewigkeit beugte er sich dann zu mir und ich spürte seine Lippen auf meinen.
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