Story Of My Life Niam

Mein ganzes Leben leide ich darunter krank zu sein. Jeder Mensch, der von dieser weiß, sieht mich an und verhält sich anders. Aber ich halte es nicht mehr aus. Meistens habe ich mich geweigert zu den Untersuchungen zu gehen, aber mir blieb nichts anderes übrig. Wenn ich nicht vor habe mein Leben zu beenden,muss ich meine Ärzte aufsuchen und mich behandeln lassen. Meine Mutter macht sich so viele Sorgen um mich, sie bezahlt eine Menge,weil sie denkt, ich könnte sonst nicht glücklich werden, und weil sie sich schuldig füllt. Manchmal kann man merken, dass sich meine Eltern die Schuld geben. Ich fülle mich jedes Mal schuldig, wenn ich eine neue Sache bekomme. Meine Schwestern bekommen kaum etwas und leiden daran, dass niemand nie wirklich Zeit für sie hat. „Liam?Kommst du? Mum möchte los." Heute ist ein besonderer Tag für mich. Da ich die aggressive Chemo nicht mehr vertrage und ich einfach keine Kraft mehr habe. Mir fällt es schwer, die Augen offen zuhalten und ich kann mich kaum bewegen, weil ich einfach zu müde bin.Wegen den starken Nebenwirkungen habe ich die Chemo beendet und mich auf die Liste für eine Knochenmarktransplantation setzen lassen. Es hat nicht lange gedauert und trotz meiner seltenen Blutgruppe hat sich jemand finden lassen. „Liam, ich weiß du bist jetzt für eine Woche im Krankenhaus und wirst behandelt, also wollte ich dich fragen, ob ich deine Gitarre haben kann für einen Auftritt in der Schule." Ich nicke Nicola müde an. Sie küsst mir die Stirn und drückt meinen Kopf leicht an ihre Schulter. Auch wenn Nicola manchmal etwas zu kurz kommt, hat sie mich dennoch lieb. Wenn ich es nicht schaffe, nicht überlebe, dann würde für alle die Welt zu Bruch gehen. Im Auto schlafe ich ein und werde von meinem Vater in das Krankenhaus getragen. „Schatz, der kleine ist viel zu leicht.Die Leukämie hat ihn zerstört." Ich werde auf ein Bett gelegt und werde untersucht. Die Ärzte und auch die Schwestern sind sich sicher, dass ich bereit bin für die Operation. Sie würde zwar erst am nächsten Tag stattfinden, aber dann ganz früh.

Meine Familie bleibt den ganzen Nachmittag bei mir, wir haben uns viel unterhalten. Ich habe sie auch gefragt, ob ich den Spender kennen lernen darf. Irgendwie fand ich es besser ihn kennen zulernen. Ich muss 24 Monate warten, aber auch nur,wenn er mich auch kennen lernen möchte.

Am nächsten Morgen weckt mich eine freundliche Schwester auf. Sie gibt mir den Kittel und sagt mir Bescheid. Ein bisschen Angst verspüre ich schon, denn das schlimmste, was passieren kann ist, dass ich krank bleibe und dann sterben werde. Ich habe keine Freunde denen ich fehlen könnte, aber ich hatte nur eine Familie. Das schlimmste ist aber, dass ich noch nicht volljährig bin und das jüngste Kind der Familie. Meine Eltern würde es das Herz brechen, und meine Schwestern wären auch verletzt. Von der Behandlung bekomme ich nicht mehr viel mit. Ich bin viel zu müde, als das ich weiter wach bleiben kann.

„Liam, wann bist du nach Hause gekommen? Ich dachte, wir holen dich morgen ab." Lachend fällt mir meine Mutter um den Hals. „Die Ärzte haben mich früher raus gelassen und ich wollte euch nicht anrufen. Ich bin mit dem Taxi hierher gefahren." Ich schließe meine Arme um sie. Seit der Transplantation geht es mir viel besser. Ich konnte meine starken Medikamente absetzen und bekam nur noch ein Medikament dafür, dass mein Körper die Transplantate nicht abstößt. Schon witzig, was für eine Wirkung solche Wirkstoff haben können, wenn sie auch nur versuchen einen am Leben zu erhalten. Meine Mutter zieht mich zu den Rest der Familie. Sie sitzen zusammen im Wohnzimmer und springen erfreut auf, als sie mich in der Tür sehen. Mein Vater, den ich sonst nie weinen gesehen habe, krallt sich an mir fest und weint mir ins Ohr. Meine Schwestern springen um uns und zusammen stehen wir aneinander gekuschelt.

Selbst nach Wochen ging es mir wiedergut. Nach und nach hatte ich wieder Freude am Leben. Zur Schule gehe ich trotzdem nicht. Es fiel mir immer noch schwer mich lange auf etwas zu konzentrieren, zum Glück gibt es so etwas wie einen Hauslehrer. Er unterstützt mich bei allem und sorgt dafür, dass ich meinen Abschluss machen kann. Aber für mich fehlt noch etwas. Eine Person der ich die Welt zu Fuß legen könnte. Ich wollte es bei irgendjemanden wieder gut machen; alles was meine Eltern für mich gemacht haben. Ich konnte es meinen Eltern nicht zurück geben, sie würden es nicht annehmen. Ich habe es gehofft, dass ich meinen Spender kennen lernen könnte, aber es ist mir verboten. Meine Ärzte halten es für wahrscheinlich dass ich vollkommen gesund werde. Meine Blutkörperchen regenerieren sich langsam. Und die Veränderung meines Zustandes bestätigen alles.

Weil meine Eltern und auch meine Psychologen sich um meinen Zustand sorgen machen, schicken sie mich zu einer Gruppe von ehemaligen Krebspatienten, damit ich über meine Gefühle sprechen kann. In manchen Fällen sind auch Spender dabei,die sich damit schwer tun, den Empfänger kennen zulernen. Die Menschen hier haben Probleme damit, sozialen Kontakt aufzubauen. Mal wieder sitze ich zu früh in dem Raum und muss noch etwa zwanzig Zeit mich mental auf alles vorzubereiten. „Hey, kannst du mir sagen, ob ich hier richtig bin?" Eine freundliche Stimme lässt mich aufschauen. Der junge Mann hält mir eine Broschüre hin. „Du bist richtig." „Okay gut, aber warum ist noch niemand hier? Bin ich mal wieder zu früh?" Lachend nicke ich. Ich zeige mit meiner Hand auf den Stuhl neben mich. Der Junge setzt sich hin und wir drehen unsere Oberkörper so zu, dass wir einander ansehen können. „Lach mich nicht aus. Ich bin ein chronischer Zu-früh-Kommer. Egal wohin ich muss, immer muss ich auf die anderen warten." Ich lache ihn weiter aus. Er haut mir leicht auf den Arm. Böse scheint er mir nicht zu sein, denn er lacht mit mir. „Darf ich fragen, warum du hier bist? Wenn ich dir nicht zu nahe trete", fragt er mich höflich. Da ich wirklich an meiner Sozialkompetenz arbeiten wollte,habe ich mich dazu aufgerappelt mich anderen Menschen anzuvertrauen und er scheint auch ein netter Mensch zu sein. „Klar kannst du mich fragen. Ich bin ein ehemaliger Patient. Mein Krebs klingt nach und nach ab. Kann ich auch dich fragen?" Anders als erwartet reagierter auf meine Antwort. Er lächelt mich freundlich an, aber er hat nichts mitfühlendes an sich, vielleicht schon ein bisschen, aber nicht so das ich mich unwohl fühle. „Du kannst auch mich fragen.Ich bin als Spender hier. Ich habe gespendet, und möchte den Empfänger gerne kennen lernen. Aber irgendwie habe ich ein bisschen Angst, wie ist der Mensch gestrickt, oder möchte er mich überhaupt kennen lernen?" Leicht traurig lässt er seinen Kopf hängen. „Ich weiß, wie es sich anfühlt. Ich würde gerne meinen Spender kennen lernen, aber mich beschäftigen die gleichen Fragen." Wir unterhalten uns noch und in den nächsten Minuten treffen auch die anderen ein. Nach der Sitzung fühle ich mich ein bisschen unwohl,der Aufpasser hat die ganze Zeit davon gesprochen, dass man sich als Empfänger glücklich schätzen sollte und die Spender sollen sich darüber freuen, dass sie kranken Menschen helfen konnten. Ich konnte mich zwar glücklich schätzen, dass es mir nach und nach besser geht, aber ich war halt traurig, dass es mir verboten war, den Spender kennen zulernen.

„Hast du vielleicht Lust mit mir einen Kaffee zu trinken?", fragt mich Niall, so hat sich der freundliche Spender später heraus gestellt. Ich nicke ihm zu, denn ich habe gemerkt, dass er etwas interessantes an sich hat. „Gut,musst du noch jemanden Bescheid sagen, denn dann entführe ich dich freundlicher Weise." Ich hole mein Handy aus der Tasche und sage kurz meiner Mutter, dass ich später wieder komme. Sie freut sich für mich und ich soll dem lieben jungen Mann schöne Grüße ausrichten.Ich habe meiner Familie früh von meiner sexuellen Orientierung berichtet, und sie haben sich für mich gefreut, denn ich habe nicht vollkommen aufgegeben, einen Partner für mich zu suchen. „Schöne Grüße von meiner Mutter. Wo gehen wir hin?" Niall bedankt sich und zieht mich ohne ein weiteres Wort zu seinem Wagen. In einem kleinen Café zieht er mich zu einer ruhiger gelegenen Sitzecke und bestellt für uns beide. Aus dem einen Treffen wurden mehr und mehr.Wir bauen langsam aber sicher eine feste Bindung auf. Die Beziehung baut sich immer weiter auf und wir ziehen zusammen. Die Leukämie ist fast vollständig zurück gegangen und ich bin bald ganz gesund.Niall stört sich nicht daran, er macht sich zwar immer noch Sorgen um mich, wenn ich mich mal hinlege, obwohl es Tag ist. Eine Sache beschäftigt uns beide noch, wir wollen wissen wem Niall gespendet hat und wem das Knochenmark gehört hat. Die zwei Jahre waren um und wir hatten uns beide auf einen anonymen Brief geeinigt. Zusammen wollten wir ihn los schicken und dann auf eine Antwort warten. Gesagt getan. Da wir keine Adressen bekommen haben, ist uns nur die Hände gebunden und wir müssen ewig auf die Antwort lassen.

„Schatz, wir haben eine Antwort bekommen." Niall kommt zu mir und setzt sich auf meinen Schoß. „Dann gib mal her. Wir haben solange darauf gewartet. Ich will endlich wissen, wer er ist." Niall gibt mir meinen Brief und ich öffne ihn gespannt. Ich lese mir den Brief durch und auch Niall ist total in den Worten vertieft. Mir kommen die Worte so bekannt vor und ich weiß, wer ihn geschrieben hat, auch wenn der Name nicht unter dem Brief stand. „Ni? Fällt dir etwas auf? Das ist dein Brief."Ich sehe meinen Freund geschockt an. „Und das ist deiner. Ich habe für dich gespendet." „Du bist mein Spender. Schatz, ich liebe dich." „Aber nicht, weil du weißt, dass ich dein Spender bin?Ich tue alles für dich, dass weißt du auch." „Du bist mein Held, mein Lebensretter." Ich küsse ihn und Niall erwidert sofort.„Ich liebe dich auch. Kann ich sonst noch etwas tun?" „Ja, da gebe es noch etwas." Ich beuge mich zu der Schublade im Wohnzimmertisch und hole ein kleines Kästchen heraus. Vor Niall falle ich auf die Knie und lege seine rechte Hand in meine. „Du bist für mich da gewesen und hast dich immer um mich gekümmert. Du machst dir Sorgen um mich, obwohl du weißt, dass es mir gut geht.Ich habe mich in dich verguckt. Das fing an, als ich dich das erste Mal gesehen habe während der Sitzung. Du wirkst so unscheinbar, aber wenn man dich genauer kennt, bist du wie der Himmel auf Erden. Du bist so ein freundlicher Mensch, du siehst die Welt mit anderen Augen. Dabei lachst du immer wie ein kleines Kind, und zeigst mir,dass es mehr auf der Welt gibt, als Geld oder Macht. Du liebst mich,und ich liebe dich. Ich möchte auch in Zukunft an deiner Seite sein und mit dir zusammen leben. Vielleicht eine Familie gründen, oder wir holen uns nur ein Haustür. Wir können aber auch alleine bleiben, denn ich brauche nur dich an meiner Seite. Und deshalb frag ich dich, möchtest du mein Mann werden? Möchtest du mich heiraten?"Niall nickt und quiekt wie ein kleines Schweinchen. „Ja, natürlich.Ja, ich will." Er küsst mich auf den Mund und fällt mir um den Hals. Ich hole den Ring aus der Dose und schiebe ihn auf seinen Ringfinger. „Ich liebe dich, so sehr." Und wie ich diesen Mann liebe. Er hat es geschafft, dass ich am Leben bleibe, denn er ist mein Spender, und er ist auch mein Retter, der mich vor mich selber gerettet hat. Meine soziale Kompetenz ist gestiegen und ich habe keine Angst mehr davor, mich anderen Menschen zu nähern, aber ich kann es nicht akzeptieren, wenn jemand über mich oder über Niall redet. Niemand soll ihm zu nahe kommen und ihn verletzen. Er ist alles für mich und ich freue mich schon darauf ihn als Mann zuhaben, auch wenn es nur eine weitere Phase ist die wir durchlaufen und wird nichts zwischen uns großartig verändern. Niall ist mein Leben und meine Geschichte. Alles was ich für ihn fühle ist das beste, was ich je empfunden habe. Wenn ich ihn bei mir halte, dann bin ich das was ich immer zu sein versuchte. Wenn er mich fragt, ob ich bei ihm sein möchte, stimme ich zu, denn er macht mich verrückt.Verrückt nach Liebe. Liebe die mir nur mein kleiner blonder Verlobter geben kann.


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