I Will Take You Home Larry

Flashback

"Harry, ich muss mit dir sprechen? Kannst du mir mal erklären, warum du das Bad nicht aufgeräumt hast, ich bin über dein Handtuch gefallen und finde es nicht verantwortungsvoll von dir. Was passiert wenn ich mir etwas breche und nicht mehr arbeiten gehen kann? Du hast keine Job und kannst nicht alleine Geld in die Kasse bringen. Stattdessen sitzt du hier zu Hause und tust nichts außer alles unordentlich zumachen", schreit Louis durch die gesamte Wohnung, dass ich mir sicher bin, dass uns die Nachbar hören konnten. Ich für meinen Teil schrecke zusammen und falle fast von der Couch. „Louis, ich war heute beim Arzt und habe nicht geduscht, dass gehört dir und ich bin nicht deine Putzfrau. Du weißt, ich gehe noch zur Schule und mache eine Ausbildung, damit ich Geld verdienen kann. Und mir geht es immer noch nicht wieder besser. Wenn du doch mal Rücksicht auf mich nehmen könntest." „Denkst du wirklich, ich glaube deine Lügen. Du unterstellst mir zu lügen." „Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, dass es nicht meins ist. Wenn du es anders verstehst, ist es nicht mein Problem. Ich war beim Arzt und ich soll mich schonen."Das stimmt. Mein Arzt hat mir gesagt, ich soll mich und mein Kind schonen. Richtig. Ich bin schwanger. „Wenn du schon hier bist,kannst du dich um den Haushalt kümmern und wenn du beim Arzt warst,dann kannst du mir doch einfach sagen, was du hast. Wir kümmern uns darum und du kannst deinen Pflichten wie gewohnt nach gehen." Wir kümmern uns darum? Was will er mir damit sagen? Würde ich ihm sagen, ich wäre schwanger, dann wäre das Kind ein Problem und Harry würde es weg machen lassen wollen. Das ist das letzte was ich machen würde. Ich bin in einer Familie aufgewachsen mit vielen Geschwistern, da werde ich es mir nicht wegnehmen lassen. Auch nicht von Harry. „Was hast du denn jetzt? Sterben wirst du daran bestimmt nicht." Ich habe gar nicht bemerkt, dass Harry sich vor mich aufgebaut hat. „Sei mir bitte nicht böse..." Harry lässt mich nicht aussprechen. „Nicht böse sein? Was zum Teufel hast du?"„Wir sind schwanger", flüstere ich leise. Harry scheint es aber dennoch gehört zu haben. „Wir sind schwanger?? Und ich soll dir nicht böse sein. Da muss ich dich korrigieren. Du bist schwanger und wenn ich du bin, würde ich es weg machen lassen. Ich werde mich nicht darum kümmern, dass du und es etwas zu essen haben." Harry schreit mich an, dass ist das erste Mal, dass er mir direkt ins Gesicht sieht und im gleichen Moment schreit. „Sag mal geht's noch? Das ist auch dein Kind." „Nicht wirklich, es ist dein Problem, ich bin vielleicht der Erzeuger, aber ich will es nicht, und wenn du es behalten möchtest, will ich dich auch nicht mehr." Ich springe vom Sofa und verschwinde ohne ein weiteres Wort aus der Wohnung und auch ohne meine Sachen mitzunehmen.


Das liegt jetzt schon sechs Jahre zurück und es hat sich viel in meinem Leben getan. Ich habe das Baby behalten und lebe mit ihr zusammen in einer kleinen Wohnung, nur mit dem nötigsten. „Daddy, hast du das Geld für die Fahrt?" Mist, dass hatte ich komplett vergessen. Ich tue wirklich alles für meine Prinzessin, dazu gehört es auch, fast das gesamte Geld für sie auszugeben, auch wenn ich es eigentlich brauche. Ich greife in das Regal und hole mein Portemonnaie runter.„Hier, Kleines." Ich gebe ihr das Geld passend, warte bis sie aus dem Raum verschwindet und schaue noch einmal nach, wie viel Geld ich noch hatte. Es würde für einen Einkauf reichen, zwar ein kleiner,aber es wäre genug für sie. „Daddy, ich muss nicht mitfahren,wenn wir nicht genug Geld haben." „Nein, Kleines. Ich möchte nicht, dass du zu kurz trittst. Alles in Ordnung, vielleicht bekomme ich noch eine extra Schicht. Mach dir keine Sorgen, wir bekommen das in den Griff." Obwohl sie erst sechs Jahre alt ist, hat sie die Weisheit einer alten Frau. Mein Engel baut mich immer auf, wenn ich nicht mehr kann. Sie verzichtet auf so vieles, denn sie weiß, das sich nicht das Geld habe, um ihr alles zu kaufen. „Ach Daddy. Vielleicht kann ich dir helfen. Ich nehme das Geld nicht, dafür kaufen wir dir ein Paar neue Schuhe." Meine Tochter zieht mich an der Hand in den Flur und zieht sich ihr Schuhe an. „Mit den Dingern möchte ich nicht mit dir gesehen werde." Sie lacht mich an und wirft mir mit einem angeekelten Gesichtsausdruck meine ausgelatschten Treter zu. Auch wenn ich weiß, sie macht nur einen Scherz, aber es tut mir weh, dass sie sich nicht mit mir zeigen möchte, wenn ich so umher laufe.

Inder Stadt rennt mir mein Mädchen immer zwei Meter vor raus und bestaunt die Schaufenster. So gerne würde ich ihr etwas kaufen, aber sie möchte nichts haben. Sie sagt mir, es würde reichen etwas zusehen, denn nicht das Geld alleine würde nicht glücklich machen.„Daddy, kommst du? Hier gibt es Schuhe." Im Geschäft suche ich bei den Angeboten und werde auch schnell fündig. Ein paar Sneaker in schwarz von einer unbekannten Marke sollten für die nächsten Monate reichen. „Kleines, möchtest du auch noch etwas haben?" Meine Prinzessin schüttelt mit dem Kopf. „Nicht wirklich, aber ich habe von einem Bäcker gehört, der hat ganz günstige Cupcakes. Können wir da hin?" „Alles, was du möchtest. Dann komm, ich weiß welchen du meinst."
In der Bäckerei setzen wir uns an einen Tisch in einer recht verdeckten Ecke. „Was möchtest du?Schokolade? Und einen Kakao?" Wild nickt mein Schatz. „Dann warten wir, bis eine Bedienung kommt." „Daddy, zieh dir doch die neuen Schuhe an." Gesagt getan. Gerade als ich die Schuhe ausgewechselt habe, steht vor mir eine junge Frau und lächelt mich an. „Herzlich Willkommen. Hier ist unsere Karte oder wissen sie,was sie möchten?" „Wir schauen kurz und melden uns dann."„Kann ich der kleinen Maus etwas bringen?" „Einen Kakao wäre nett und für mich einen grünen Tee mit Milch für mich." Die Bedienung nickt uns zu und verschwindet hinter die Theke,wahrscheinlich in die Küche. „Daddy, guck mal. Es gibt einen Cupcake, der genauso heißt wie du." Und tatsächlich, ein Küchlein namens Harry. Bei genauer Betrachtung der Geschmacksrichtung bleibt mir das Herz stehen. Genau das was ich früher so gerne gegessen habe. „Harry? Bist du es wirklich?" Ich drehe mich in die Richtung aus der die Stimme gekommen ist, blicke hoch und zucke zusammen, als ein Tablett mit Porzellan zu Boden fällt. Der junge Mann kommt mir so bekannt vor, aber ich kann ihn zu Anfang nicht einordnen. Aus Reflex beuge ich mich nach unten und hebe die Scherben auf. „Harry, ich kann das schon selber. Es ist meine Schuld, es tut mir so Leid." Erst jetzt fällt mir auf, dass nicht der Scherbenunfall damit gemeint war, sondern etwas das mehr als sechs Jahre zurück liegt. Louis. Nein, nein, nein. Er darf nicht sie nicht sehen. „Mist." „Du Tollpatsch." Die Bedienung von eben kommt mit einem Besen und zieht Louis zur Seite. „Das schaffst auch nur du." Ich ziehe Louis zu mir auf die Sitzbank und stoppe eine kleine Blutung an seiner Hand. „Ich bin so ein Idiot. Sarah? Kannst du den beiden etwas bringen? Geht aufs Haus und du kannst dir frei nehmen,es ist schon spät und hier ist niemand mehr, ich kümmere mich um die Abrechnung und darum das der Laden abgeschlossen wird." „Ist gut, dann bis morgen", sagt die Frau und verschwindet mit dem Scherbentablett.

Fast den ganzen Abend sitzen wir zusammen und reden über uns. Ich habe nicht erwähnt, wie ich mit Belle lebe. Ich schäme mich dafür, wie ich und wie unsere Tochter lebt. Louis hat sich ein Leben aufgebaut –eine Bäckerei gegründet und gehofft mich wieder zu sehen. Er hat viel Geld gespart, um es für seine Tochter auszugeben, wenn er sie mal kennen lernen sollte. Belle hat es gut hingenommen, dass sie einen zweiten Vater hat und wünscht sich nichts sehnlicher als das er bei ihr bleibt, dass kann ich in ihren Augen erkennen. Louis geht es auch nicht anders, er entschuldigt sich unentwegt und möchte bei mir und der kleinen bleiben.

Spätabends verabschieden wir uns und verabreden uns für die nächsten Tage. Ich laufe mit Belle an der Hand zu uns nach Hause. Es ist recht kalt und meine kleine Maus ist am frieren. Ich hole sie zu mir in das Bett und Arm in Arm kuscheln wir uns in den Schlaf. Am nächsten Morgen holt mich die Klingel aus dem Schlaf. Im Halbschlaf laufe ich hin und mit halboffenen Augen öffne ich die Haustür. „Harry?Morgen. Ich habe Frühstück mitgebracht." Ein brünetter Mann wirft sich mir an den Hals. „Louis? Was in Gottes Namen machst du schon um dieser Uhrzeit hier? Ich habe noch geschlafen." „Ich weiß, aber ich bin hier um dich zu mir zu holen. Es ist unmenschlich kalt hier obwohl es Sommer ist. Pack deine Sachen und dann ziehen wir zusammen. Ich brauche dich und Belle kann auch bei mir wohnen."Vollkommen perplex nicke ich, aber im nächsten Moment bin ich erstaunt über meine Zusage. „Okay gut. Komm du musst mir alles zeigen und dann trage ich alles."

Louis hat es wirklich durchgezogen und wir wohnen jetzt schon seit mehr als einem Jahr wieder zusammen. Belle wird wie eine Prinzessin behandelt und bekommt alles, was sie sich wünscht. Zusammen kümmern wir uns um das Café. Louis hat mich zum Miteigentümer gemacht. „Schatz,geht es euch gut. Ich komme heute später. Belle ist bei mir, also wenn etwas ist, ruf mich sofort an und mit Pfötchen musst du nicht mehr heraus." Louis ist echt süß, seit dem er weiß, dass ich wieder schwanger bin, versucht sein früheres Verhalten wieder gut zumachen, was ihm erstaunlich gut gelingt. „Ist gut und mach dir keine Sorgen. Ich liebe dich." Louis legt auf und zusammen mit unserer Hündin lege ich mich auf die Couch. Louis ist echt der süßeste Mann den ich je kennen gelernt habe. Er sorgt sich um mich und macht sich manchmal zu viele Sorgen, aber nur der Wille zählt und bei ihm bin ich mir sicher, jetzt wird er mich nie wieder verlassen und selbst wenn, würde er sich um seine Kinder kümmern. Sie sind ihm nicht egal, genauso wenig wie er mir nicht egal ist. Ich liebe ihn und werde ihn auch immer lieben. Jetzt bin ich Zuhause angekommen, so wie Louis es mir versprochen hat. Ein glückliches Zuhause mit anfänglichen Schwierigkeiten.


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