I'll Be Missing You Zouis

„Louis, du kommst doch wieder oder?" Stumm nicke ich meinem festen Freund zu.Heute ist der Tag im Jahr an dem ich so wenig wie möglich spreche,ich Zeit für mich brauche und an dem Zayn genau weiß, dass es nichts bringt, mir Vorschriften zu machen. „Dann sehe ich dich später." Zayn küsst mich auf die Stirn, denn er weiß genauso gut wie ich, dass ich einen Kuss auf dem Mund heute nicht ertragen könnte. Auf dem Weg durch die Straße, mache ich an einem kleinen Blumenstand halt. Die Verkäuferin kennt mich nur zu gut und weiß genau, was ich an diesem Tag brauche. Ohne ein Wort drückt sie mir einen Blumenstrauß in die Hand und ohne ein Wort lege ich das Geld auf den Tisch. Ich bin Nancy wegen der Verschwiegenheit dankbar und gebe ihr immer mehr als benötigt, denn sie weiß, wie wichtig mir heute alles ist. Den restlichen Weg laufe ich mit gehängten Kopf. An dem Tor des Friedhofes atme ich einmal tief durch. Mit  zitternden Händen drücke ich die Klinke herunter. Ich schreite langsam über den Kieselweg und komme dem Grab immer näher. Um genau halb zwölf knie ich mich vor dem Grab nieder, lege die Blumen vor den Grabstein,und zünde eine Kerze an. „Hey, es tut mir so leid, dass ich dich nur einmal im Jahr besuchen kommen kann. Komme ich häufiger, weiß ich nicht, ob ich noch weiter leben kann. Ich hoffe mal, es geht dir gut da oben. Du fehlst mir, soo sehr." Tränen fließen meinen Wangen herunter. „Es sind jetzt schon fünf Jahre her, und dennoch fühlt es sich an, als wäre es erst gestern gewesen."

Flashback

Ich sitze mitmeinen Freunden zusammen im Geschichtsunterricht. Uns wird erklärt,wie man eine richtige Textanalyse schreibt, und was dieKolonialisierung für Folgen mit sich gebracht hat. Die Stunden gehen viel zu langsam um, und auch die zweite Stunde ist nur zu ertragen,weil Freude um mich herum sitzen und sie mich zum Lachen bringen.Unsere Lehrerin sieht uns schon leicht genervt an, aber bei einigen Antworten muss sie mit uns lachen. Wir können nicht aufhören zulachen. Bei unserer Stimmung wird es schwer, sich im Unterricht zu konzentrieren, aber wir schaffen es dennoch, unsere Aufgaben gewissenhaft zu lösen. Der Unterricht wird zehn Minuten früher beendet, denn es ist unsinnig uns dazu aufzufordern weitere Aufgaben zu lösen.

Zusammen mit unseren Sachen gehen wir in die Mensa und holen uns ohne lange zuwarten – wie es sonst üblich war – etwas zu essen. Ich stelle mein Internet an, sehe, dass ich eine Nachricht habe, öffne diese aber nicht. Erst als ich vorne im Foyer sitze auf den Treppe, komme ich dazu mein Handy aus der Tasche zu ziehen und mir genau an zugucken von dem diese stammt – meine Mutter. Wieder einmal öffne ich sie nicht sofort, sondern unterhalte mich weiter mit meinen Freunden.

Erst nach fünf Minuten schaffe ich es Whatsapp zu öffnen und kann die Nachricht lesen. Mir fällt fast mein Handy aus der Hand und ein Schluchzer verlässt meinen Mund. Mein bester Freund, welcher neben mir auf der Treppe sitzt, schaut mich an, nimmt mir mein Handy aus der Hand, und nimmt mich ohne Worte in den Arm. Ich verstecke mein Gesicht in seinen Schultern. Jetzt werden die anderen auf mich aufmerksam und fragen, was mit mir los ist. Zayn – mein bester Freund – erklärt es ihnen, oder er reicht ihnen mein Handy. Jeder scheint mich anzuschauen und nimmt mich in den Arm. Mein Kopf ist ausgeschaltet,ich kann mich kaum bewegen. Ich bin wie gelähmt nur einzig und allein meine Tränendrüsen scheinen zu arbeiten. Mein Körper sehnt sich nach Wärme, denn mir wurde urplötzlich eiskalt.

Ich habe noch zwei Unterrichtsstunden vor mir, kann aber nicht einfach so nach Hause fahren, auch wenn ich es mir gerade mehr als alles andere wünsche. Zayn nimmt mich bei der Hand und zusammen gehen wir zu dem Biologie-Trakt. Vor dem Raum wische ich mir noch einmal über das Gesicht und über meine Augen. Erst als die Lehrerin kommt, hebe ich meinen Kopf und stehe auf. Zayn – der immer noch bei mir ist –erklärt der Lehrerin, was mit mir nicht stimmt und diese sagt, ich dürfte den Raum verlasse wenn ich es nicht mehr aushalten könnte.Auf dieses Angebot bin ich am Ende noch zurück gekommen, denn ich konnte es nicht mehr zurück halten, mein Gehirn war leer, dafür waren meine Augen wieder mit Tränen gefühlt.

Erst als ich auf dem Weg nach Hause war, und im Bus saß, wurde mir bewusst, was passiert ist. Ich konnte erst jetzt wirklich verstehen was es bedeutet, was meine Mutter mir mit der Nachricht sagen wollte.

Ich wollte dir nur sagen, dass Harry gestern einen tödlichen Autounfall hatte.Ich sage es dir, nicht dass du es von jemand anderen erfährst. Mum

„Weißt du,ich habe es nicht geschafft, mich mit deinen Eltern oder mit deiner Schwester zu treffen. Jedes Mal blieb mein Herz stehen wenn ich an dich gedacht. Irgendwie ist es verständlich, es ist aber auch kindisch gewesen. So habe ich erst nach einer Woche erfahren, wie die Beerdigung sein würde – und zwar erst als diese stattgefunden hat.Ich wusste nicht, was dein letzter Wunsch war, wie du dir deine Trauerfeier wünscht. Ich kannte nicht das Lied welches gespielt wird, um an dich zu gedenken. Erst auf dem Friedhof, war ich in der Lage, deiner Mutter in die Augen zu sehen, aber es war ihr egal. Sie wusste, dass es für mich schwer sein würde und wollte mich nicht unter Druck setzen. Sie hat mir einen Buch in die Hand gedrückt,mich in den Arm genommen und mir ins Ohr geflüstert, dass du immer über mich wachen wirst." Ich stehe auf und richte die Blumen ordentlich. „Das habe ich wirklich gehofft, am Ende habe ich auch dein Tagebuch gelesen und es war schon komisch deine innersten Gedanken zu kennen. Aber ich weiß, dass du mir nicht böse bist,dass ich mich in Zayn verliebt habe und mit ihm zusammen bin, denn erweiß, dass mein Herz immer dein sein wird, auch wenn du schon so ewig nicht mehr hier warst. Aber du warst meine erste große Liebe,und ich kann dich nicht so einfach vergessen. Du wurdest aus dem Leben gerissen und bist gerade Mal 22 Jahre alt geworden. Du hattest Pläne zu studieren, stattdessen liegst dein Körper unter der Erde und deine Seele ist immer bei mir, um mich zu beschützen. Du siehst auf uns herab. Wäre Zayn nicht könnte ich bei dir sein, wir würden uns einander in den Armen halten, aber ich bin froh noch hier zu sein, ich kann mein Leben leben, sowie du es dir für mich gewünscht hast und wenn die Zeit gekommen ist, folge ich dir, denn das macht man für einen Menschen den man in seinem Leben hatte und für nichts mehr auf der Welt zurück geben möchte." Ich küsse meine Handfläche und lege sie sanft auf das Bild meiner gelockten Liebe.Darunter erscheint die Schrift noch viel düsterer.

Harry Edward Styles *01.02. '†10.12

Er wird für immer in meinem Herzen sein und wenn ich zu ihm komme, wird er mir das Himmelstor öffnen und zusammen werden wir über unsere Freunde und unsere Familie wachen.

Auf dem Weg wieder nach Hause, hole ich eine Schachtel Pralinen und einen Teddybären. Mit vollgepackten Händen öffne ich die Tür, lege meine Schuhe und meine Jacke in den Flur, und zusammen mit den gekauften Sachen gehe ich zu meinem Freund. Dieser sieht mich an und lächelt mir schüchtern zu. Ich lege ihm die Sachen auf den Tisch und nehme ihn einfach in den Arm. Stundenlang liegen wir zusammen auf dem Sessel. Zayn küsst meinen Kopf immer und immer wieder, er sagt mir, wie sehr er mich liebt und ich bedanke mich bei ihm, dafür,dass er so viel Verständnis aufbringt und mich dennoch nicht in den Wind setzt. Harry wird zwar immer meine Nummer eins sein, denn er war die Person, die als erstes geliebt habe, und Zayn ist mein Fels in der Brandung. Es mag zwar so klingen als sei er ein Lückenbüßer,aber das ist er keinen Falls. Er weiß, es genauso wie ich.


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