Lewis Hamilton Part 2 - Forgive me

⚠️WARNUNGEN WEGEN SENSIBLEN THEMEN: Depressionen, Fehlgeburt, Totgeburt, Kindesverlust, Tod, Verlust, Beerdigung, kryptische Schwangerschaft (unbemerkte Schwangerschaft)⚠️
Bitte überspringt das Kapitel, wenn ihr Erfahrung/Probleme mit einem dieser Themen habt❤

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Während Hamilton und Verstappen um die Führung kämpften, kämpfte der Notarzt im Helikopter unterdessen dein Herz wieder zum schlagen zu bekommen. In einem gleichmäßigen Rhythmus führte er die Herz-Druck-Massage aus, bevor er auf den Defibrillator umstieg. In dem Moment, in dem die Kufen auf dem Dach des Krankenhauses aufsetzten, begann dein Herz wieder zu schlagen. Zwar leise und flach, aber es schlug wieder. Die Krankenhausärzte übernehmen dich und fahren dich direkt zum Röntgen und CT, bevor sie dich ein Behandlungszimmer bringen, während du noch immer bewusstlos bist, wo einer der Ärzte beginnt die Schnitte und Platzwunden zu verarzten, die du beim Aufprall erlitten hast.

Eine andere Ärztin zieht ein Ultraschallgerät heran, um deinen Bauchraum auf Flüssigkeiten und innere Blutungen zu untersuchen. "Das kann nicht sein". Verwirrung spiegelt sich im Gesicht der Ärztin wieder. "Was ist los?" "Hat die Rennleitung was von einer Schwangerschaft erwähnt?". "Nein, wieso sollten sie?". "Weil sie schwanger ist". "Sieht aber nicht so aus. Der Bauch fehlt", kommt es vom Assistenzarzt. "Ich würde auf eine kryptische Schwangerschaft tippen... und bei der Größe des Babys auf ca. 26 Wochen. Gibst du mir bitte ein EKG für das Baby. Ich kann den Herzschlag mit dem Ultraschall nicht finden". Der Assistenzarzt reicht der Ärztin ein EKG-Gerät, welche die Sensoren auf deinen Bauch klebt. Als sie noch immer nichts hört, weist sie ihre Kollegen an, inne zu halten und ruhig zu sein. "Ich höre immer noch nichts und sehe auch keinen Herzschlag auf dem Monitor. Holt einer bitte schnell jemand aus der Gynäkologie". Eine der Schwestern flitzt los und kehrt kurze Zeit später mit einer Gynäkologin zurück. Die Gynäkologin schüttelte niedergeschlagen den Kopf, bestätigend, was die andere Ärztin zuvor nicht aussprechen wollte. Das Baby hatten Unfall nicht überlebt. Der Neurologe, Chirurg und Orthopäde platzten zufrieden in den Raum, um zu verkünden, dass Wirbelsäule, Gehirn und Knochen unverletzt waren. Sie wurden von einer bedrückten Stille empfangen und konnten sich mit einem Blick auf die Gynäkologin, den EKG-Bildschirm der mit deinem Bauch verbunden war und keinen Herzschlag zeigten, zählten 1 und 1 schnell zusammen. Der Orthopäde machte ein Kreuzzeichen, während der Neurologe und der Chirurg betroffene Blicke wechselten. "Reserviert einen OP. Wir müssen das Baby auf die Welt bringen, sonst riskieren wir ihr Leben", kommt es leise von der Gynäkologin. Eine Schwester verlässt den Raum und kommt einige Minuten später mit der Information zurück, dass ein OP frei ist. Noch immer liegt eine bedrückte Stimmung im Raum. Den Schmerz und die Trauer, die du spüren wirst, wenn du aus deiner Ohnmacht und Narkose wieder aufwachst, will sich keiner der Anwesenden auch nur vorstellen. Die Gynäkologin und eine der Schwestern rollen dich zum OP, wo du vorbereitet wirst und der Anästhesist dir das Narkosemittel spritzt. Als sicher gestellt ist, dass du während dem Kaiserschnitt nicht aufwachst, beginnt die Ärztin. Wie bereits in Behandlungszimmer ist die Stimmung auch im OP gedrückt und der Saal liegt still da. Das einzige was die Stille unterbricht ist das gelegentliche Klappern der Instrumente und die gesenkte Stimme des Anästhesisten, der für dein Baby, aber vor allem um Kraft für dich betet.

Und dann passiert alles gleichzeitig.
Während Lewis auf dem Nürburgring die Ziellinie als Erster überquert und somit Schumachers Rekord bricht, klammert sich im Wartezimmer des Krankenhauses deine Mutter tränenüberströmt an deinen Vater, der sein Gesicht in einer Hand versteckt und mit der anderen über den Rücken seiner Frau streicht. Deine Managerin, die auch deine beste Freundin ist, lässt sich in einen der Stühle fallen, den Arzt, der die Hiobsbotschaft überbrachte, fassungslos ansehend. Zeitgleich holt die Gynäkologin in OP3 das Baby auf Die Welt und reicht es an den Kinderarzt weiter, der einige verzweifelte Wiederbelebungsversuche unternimmt, bevor er traurig den Kopf schüttelt. "Todeszeitpunkt 17:13".

Nach der OP wirst du erst ins Aufwachzimmer und dann in eine der Krankenhaussuiten gebracht. Noch leicht schläfrig von den Narkosemittel liegst du im Bett, als die Tür zu deinem Zimmer sich öffnet. Eine Ärztin in einem rosafarbenen Kittel betritt den Raum. "Frau (Y/L/N), ich bin Dr. Augustin. Ich habe Sie operiert". "Lassen Sie mich raten... nachdem ich keinen Gips sehe und meine Beine und Arme bewegen kann, waren es innere Blutungen", frägst du mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Nein, leider nicht". "Wie leider nicht? Ist was mit meinem Kopf?". "Frau (Y/L/N), wir wünschten, es wäre was in dieses Richtung gewesen, dann das könnte heilen". Verwirrung spiegelt sich auf deinem Gesicht wieder und die Ärztin setzt sich auf deine Bettkante und nimmt deine Hand, bevor sie weiter spricht, "wissen sie was eine kryptische Schwangerschaft ist?". "Ist das nicht, wenn man keine Symptome einer Schwangerschaft zeigt?". Die Ärztin nickt. "Sie hatten eine kryptische Schwangerschaft". "Was meinen Sie mit hatten?", hakst du nach. "Frau (Y/L/N), Ihr Baby hat den Unfall leider nicht überlebt. Es tut mir von Herzen leid". Die Ärztin spricht weiter, doch du bist wie in Watte gepackt und ihre Worte dringen nicht zu dir vor. Baby. Du hattest ein Baby. Gehabt. Ein Baby. Von Lewis. Lewis. Du musstest ihm es sagen. Ihr hattet ein Baby. Gehabt. Es war tot. Tot wegen deinem Unfall. Wegen dir. Du hattest dein Baby getötet. Deine Gedanken rasten und du nahmst nicht wirklich mit, wie die Ärztin ging und deine Mutter und (Y/BFF/N) ihren Platz links und rechts von dir einnahmen, während dein Vater am Fußende des Bettes stand und unbeholfen deine Füße tätschelte. Langsam beginnst du realisieren, was passiert war und beginnst zu zittern, während sich in dir die Tränen aufstauen, bis sie unkontrolliert über deine Wange strömen, ohne das du ein Geräusch von dir gibst. Minutenlang weinst du schweigend und deine Eltern und deine Freundin geben kein Wort von sich, bis schließlich ein Schrei ertönt. Ein Schrei, den du nicht als deinen eigenen wiedererkennst. Ein Schrei, der durch Mark und Bein geht. Ein Schrei, der deinen Schmerz eine Stimme verleiht. Ein Schrei, der dich deine salzigen Tränen schmecken lässt. Ein Schrei, der die Anwesenden im Raum und die Ärzte und Schwestern vor der Tür glauben lässt, dass die Welt endet. Ein Schrei, der hörbar macht, wie deine Welt in tausend Teile zerbricht. Ein Schrei, von Verlust, von dem Lewis, keine 11km entfernt, nichts weiß, während er strahlend den Pokal entgegennimmt und Mick Schuhmacher ihm den Helm seines Vaters Michaels überreicht.
Seine Welt ist halbwegs in Ordnung, während deine durch einen einzigen Satz begonnen hatte in einen scheinbar unaufhaltbaren Abwärtsstrudel gerissen zu werden.

Eine halbe Stunde nach der Nachricht, hast du aufgehört zu weinen. Du fühlst dich, als wäre keine einzige Träne mehr übrig. Als wäre das Geschehene deine Schuld. Dass du kein Recht hattest zu weinen. Aber du fühlst dich leer. Wie als würde ein Teil von dir fehlen. Ein Teil, den du nie wieder bekommen kannst.
Du merkst, wie deine Mutter neben dir sich alle Mühe gibt, nicht in Tränen auszubrechen. Schwach schaust du deinen Vater an, der seinen Platz an deinen Füßen nicht verlassen hatte, seit er den Raum betreten hatte. "Geh mit ihr in die Kirche und einen Kuchen essen". "Nein, ich werde dich nicht alleine lassen, Kind", protestiert deine Mutter sofort. "Mama, wir wissen alle, wie sehr du momentan beten möchtest und (Y/BFF/N) ist hier. Papa, geh ihr". Stumm nickt dein Vater und zieht deine widersprechende Mutter sanft, aber bestimmt aus dem Raum. Tief in euch wisst ihr alle, dass das für deine Mutter, die als einzige in der Familie streng religiös ist, momentan das Beste ist. Die Tür schließt sich hinter deinen Eltern und (Y/N) klettert zu dir ins Bett, dich in eine Umarmung ziehen. Minutenlang liegt ihr schweigend da, bis (Y/BFF/N) leise beginnt zu sprechen. "Die Ärzte haben gesagt, du kannst das Baby sehen". "Nicht ohne Lewis". Du spürst, wie deine Freundin nickt. "Was ist es? Junge oder Mädchen?", frägst du mit zitternder Stimme. "Ein Junge". Stumm läuft dir eine einzelne Träne über die Wange, die (Y/BFF/N) dir sanft wegwischt. Als es an der Tür klopft, schaut (Y/BFF/N) auf, während du regungslos an die Decke starrst. "(Y/N), Max und Lewis sind hier". Du zeigst keine Reaktion, sondern spürst nur, wie sich deine Freundin erhebt, dir einen Kuss auf die Schläfe drückt. "Ich bin vor der Tür, wenn was ist. Komm, Max, die Beiden brauchen jetzt erstmal Zeit für sich". Das Bett senkt sich, als Lewis, den du sofort an seinem Geruch erkennst, sich neben dich legt und in seine Arm zieht, während die Zimmertür ins Schloss fällt. Ohne was zu sagen hält Lewis dich einfach nur, dein Gesicht an seiner Brust versteckt und streicht dir durch die Haare. Solange bis die Tränen wiederkommen. Vorsichtig löst er sich leicht von dir und schaut dich sorgenvoll an. "Hey, Baby, was ist los?". Das Wort Baby lässt nur noch mehr Tränen fließen. "Ich muss dir was sagen", bringst du mit brüchiger Stimme hervor. "Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst", flüstert der Brite, während er deine Tränen weg küsst. "Ich war schwanger". "Okay...". Du merkst, wie Lewis mit der Information nicht viel anfangen kann. "Von dir". "Wir werden Eltern?", Überraschung, gemischt mit einem Hauch von Freude schwingt in Lewis Stimme mit. Während die Tränen wieder in Strömen fließen und du dir die Hände vor den Mund hältst, um die Geräusche deines Weinens zu unterdrücken, schüttelst du den Kopf. "Der Unfall", bringst du leise hervor, "Er hat ihn nicht überlebt. Ich wusste nicht, dass ich schwanger bin". Lewis Hände verlassen deinen Körper und er steht auf. Unter größter Kraftanstrengung und mit höchster Überwindung schaffst du es, dich aufzusetzen und zu Lewis zu schauen. Dieser tigert durch das Zimmer, das Gesicht in seinen Händen vergraben. "Fuck!", schreit er und schlägt mit der Faust gegen die Wand. "Scheiße, verdammt!". Der Brite lässt sich an der Wand gegenüber von deinem Bett runtergleiten. Stumm sitzt ihr da und schaut euch an, bis er auf einmal anfängt zu lachen. "Das läuft nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich hatte den Plan, dir zusagen, dass ich dich liebe und dich so schnell wie möglich mit nachhause zu nehmen, bis wir zum nächsten Rennen müssen. Scheiße, ich hatte vor, dir zu sagen, dass ich dich verdammt nochmal liebe und mit dir zusammen sein möchte. Das du in Zukunft die verdammten Katzen überfahren sollst, anstatt in die Wand zu krachen. Und dann erfahre ich, dass ich ein Baby habe. Das tot ist". Hysterisch lacht der Brite und irgendwann stimmst du mit ein. So sitzt ihr da, lachend wie zwei Irre, solange bis das Lachen sich wieder in Tränen verwandelt. Lewis steht auf, kommt zu dir und zieht dich in eine feste Umarmung. "Sie haben gesagt, dass wir ihn sehen können", murmelst du in seine Brust. "Hast du ihn schon gesehen?". Du schüttelst den Kopf. "Ich kann das nicht. Nicht ohne dich", murmelst du leise und Lewis drückt dir einen Kuss auf die Stirn. "Ich bin hier, Liebes". Zaghaft klopf es, die Tür geht auf und eine Schwester steckt den Kopf in den Raum. "Ich stören nur ungern, aber ich muss kurz den Blutdruck messen". Du nickst und die Schwester misst deinen Blutdruck. "Es hieß, dass wir unseren Sohn sehen könnten", beginnt Lewis vorsichtig, während die Schwester das Messgerät zusammenrollt. "Ich bringe ihn Ihnen gleich. Sie brauchen noch einen Namen für den Kleinen. Überlegen Sie in Ruhe". Die Schwester verlässt den Raum und du und Lewis schaut euch ratlos an. Keiner von euch hat eine Ahnung, wie ihr euer Lind nennen könntet. Es klopft erneut und die Schwester kommt herein, einen kleines Kinderbett vor dich herschiebend. "Ich lass Sie alleine. Wenn Sie wollen, können wir nachher den Fotografen holen, damit er Bilder von Ihnen und Ihrem Sohn macht. Als Erinnerung an ihn". Du und Lewis schaut euch kurz an, nickt und die Schwester zieht sich leise zurück. Zaghaft tritt Lewis an das Bettchen heran und vorsichtig euren Sohn heraushebt. Wie auf rohen Eiern kommt er die wenigen Schritte an dein Bett und legt ihn dir in die Arme. Die Schwestern haben ihm einen dunkelblauen Strampler auf dem kleine Teddybären zusehen waren zusammen mit einer passenden Mütze angezogen. Kaum hältst du deinen Sohn in den Armen, laufen die Tränen zunächst stumm über deine Wange, während du deinen Jungen an dich presst. "Es tut mir leid... so leid", flüsterst du, deine Stimme brechend. "Es ist okay. Es es nicht deine Schuld", sagt Lewis leise, der sich neben dich gelegt hatte und dir über die Haare strich, während er seinen Blick nicht von dem Baby in deinen Armen lösen konnte. Für eine gefühlte Ewigkeit lag ihr schweigend da, nur ein gelegentliches Schluchzend deinerseits war zu hören, euch die Gesichtszüge eures Kindes einprägen.


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Part 3 kommt die Tage 

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