35: Rive
Ich weiß, es hat eine gewisse Ironie. Ich mag Ironie. Und Sarkasmus. Sind meine besten Freunde. Und meine einzigen, lol.
»dominik
"Rick! Was tust du denn?!", brüllte ich. Warum zur Hölle rannte er die Treppen wieder hoch?! Die Flammen, die sich aus unserer Wohnung ausbreiteten, zerfraßen die Tapete. Marti schnappte sich mein Handgelenk und zog mich weiter. "Aber Rick!", schrie ich. Marti schüttelte den Kopf. "Steve!", war das einzige, dass seine Lippen verließ. Als wir unten ankamen, standen bereits die anderen Bewohner des Hauses draußen. Außer Atem wischte ich mir den Schweiß von der Stirn. "Hat schon jemand die Feuerwehr gerufen?", fragte Marti unsere 'Mitbewohner'. Ein älterer Mann, ich glaube, er hieß Bernd Meyers oder so, nickte. "Ja, aber fehlt nicht noch jemand? Euer langhaariger Freund?" Ich musste kurz grinsen, auch wenn die Situation ganz und gar nicht zum Lachen war. "Ja, er ist noch dadrin", murmelte Marti und blickte an dem qualmenden Gebäude hoch.
»rick
'Bitte, lieber Gott, pass auf seine Seele auf. Ich brauche ihn doch!' Mit tränenden, zusammengekniffenen Augen versuchte ich, mich durch den Qualm zu kämpfen. Wenn unsere Freundschaft im Feuer endete, dann wollte ich bei Steve sein. Dann sollten wir zusammen brennen. Ich sah die Flammen an den Wänden hoch klettern. Ich musste so standhaft sein wie sie. Ich blickte durch die rostbraunen Flammen und erblickte endlich Steve. Er lag auf dem Boden. Verdammt, er war ohnmächtig! Ohne zu überlegen hob ich ihn hoch, was sich als schwerer als gedacht erwies. Ich rückte meinen Freund auf meiner Schulter zurecht und kämpfte mich durch den Qualm. Die Tränen auf meinem Gesicht schienen kein Ende zu nehmen. "Steve.. falls wir heute Nacht sterben, will ich mit dir gemeinsam sterben", schluchzte ich, trotz des Wissens, dass er mich nicht hörte. Ich hatte die Tür erreicht und wollte nun in das Treppenhaus rennen, doch die Flammen machten mir einen Strich durch die Rechnung. Mein Blick auf das Feuer erfüllte mich mit Trostlosigkeit. Es war überall. Ich war gefangen. Jetzt sah ich nur Feuer. Ab den Wänden, auf den Treppen, an den Türen. Die Tapete verbrannte knackend und mir wurde schmerzhaft bewusst, dass dies mein Ende sein würde. Ich würde ersticken, verbrennen, die Flammen würden meine Seele aushöhlen.
Und ich sehe Feuer
Blut im Windhauch. Ich hoffte, dass meine Freunde und meine Familie sich lange an mich erinnern würden. Steve rutschte ein Stück runter. Ich schob ihn wieder höher. Selbst wenn ich hier verenden würde, ich würde meinen besten Freund nicht alleine zurück lassen. Sollten meine Leute fallen, werde ich sicher das selbe tun, habe ich mal gesagt. Und ich breche mein Wort nicht. Die Flammen fraßen sich nach vorne und kamen uns gefährlich nah. Der Qualm drohte mir die Luft komplett abzuschnüren. Die Schwäche überkam mich und ich stützte mich an der Wand ab. Ich fühlte die Hitze auf meiner Haut, als ich zusammenbrach. Ich hatte Steve nicht retten können. Und ich hatte mich nicht retten können.
I see fire - Ed Sheeran
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