32: Larry Stylinson

»harry

"Hast du schon mal etwas so richtig bereut?", flüsterte Louis und begann, mit meinen Haaren zu spielen. Ich zögerte kurz. "Ich weiß nicht so Recht. Klar, es gab ein paar Dinge, die ich nicht hätte tun sollen. Aber bereut? Nein, nicht wirklich." Er lächelte und blickte hoch in die Sterne. Dieser Moment war beinahe perfekt. Wir hatten kurz zuvor meinen 16. Geburtstag gefeiert und lagen nun, nachdem alle Gäste gegangen waren, in Decken gehüllt, in meinem Baumhaus. Ich hatte meinen Kopf auf seine Brust gelegt. Es war so kitschig, so klischeehaft, so wunderschön. "Louis?", durchbrach ich die Stille. Er brummte leise. "Hast du schon mal was bereut?" Lange blieb es still zwischen uns, bevor Louis sich aufsetzte, weshalb ich entgegen meinem Willen gezwungen war, von ihm runter zu gehen. Louis schob seine Decke runter, sodass seine Arme sichtbar wurden. Er drehte einen ein wenig zur Seite und deutete auf seinen Ellbogen. "Siehst du das?" In dem schwachen Licht einer kleinen Nachttischlampe im Inneren des Baumhauses konnte ich ein paar Zahlen auf Louis' Haut ausmachen. "Das war der Tag, an dem ich die Schule schmiss." Er zog seine Hand zur Schulter, sodass nun sein Unterarm gut sichtbar war. "Das", er deutete auf ein weiteres Tattoo, "war der Tag, an dem ich von Zuhause abgehauen bin." Diesmal schob er seinen anderen Arm in den Vordergrund und deutete auf eine weitere Inschrift. "Und das war der Tag, an dem ich die wichtigste Person in meinem Leben kennenlernte." Ich versuchte, dass Datum zu erkennen, was aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse aber unmöglich war. "Warum bereust du diesen Tag?", fragte ich stattdessen verwundert. Er legte sich wieder auf den Rücken und breitete seine Arme aus, woraufhin ich mich wieder auf seine Brust legte. Als die warme Decke uns umschloss, flüsterte Louis: "Weil er mir wichtiger ist, als es sein sollte." Er? Vielleicht ein alter Schulfreund? Lou begann, mir wieder durch die Haare zu fahren. "Hast du noch mehr Dinge bereut?", fragte ich. Ich flüsterte, obwohl uns niemand hören konnte. Ich tat es einfach nur, um die Stille der Nacht nicht zu zerstören. Außerdem schliefen meine Eltern und Gemma bestimmt schon, also wäre Rumbrüllen auch nicht die beste Wahl. "Natürlich, noch einige." Auch Louis sprach leise. Dieser Moment wurde irgendwie immer kitschiger..und ich liebte es. "Wenn du eine Sache ändern könntest, was würdest du ändern?" Er atmete leise. Und langsam. Was er etwa eingeschlafen?! Ich richtete mich auf, wurde aber von einem starken Arm zurück gezogen. "Bleib liegen, ich überleg doch nur. Und nein, ich würde nichts ändern. Nichts passiert ohne Grund. Wären mir all die schlechten Sachen nicht passiert, würde ich heut' hier nicht sein. Und wir würden uns wahrscheinlich nicht kennen. Also ist alles gut so, wie es passiert ist.* Würdest du etwas ändern?" Ich drückte meine Nase in seine Brust und atmete tief ein. Er roch nach einer Mischung aus Apfelsaft und Schweiß, aber trotzdem liebte ich es, an ihm zu riechen. "Ja. Ich würde meiner großen Liebe meine Gefühle gestehen", murmelte ich in sein Shirt. Louis streichelte meinen Rücken. "Erzähl mir von ihr", flüsterte er. Ich lächelte seine Rippe an, vielleicht sollte ich meinen Kopf mal wieder heben. "'Sie' ist mein bester Freunde, kann wunderschön singen, hat braune, unnatürlich weiche Haare, blaue Augen und ist geschätzte zwanzig Zentimeter groß." Louis stoppte in seiner Bewegung. Seine Hand ruhte auf meinem Rücken. Vorsichtig hob ich meinen Kopf und sah ihn an. Er lächelte warm. Ich schmunzelte, legte mein Ohr auf Louis' Brust und lauschte seinen folgenden Worten: "Meine große Liebe ist der niedlichste Bäcker, den ich kenne, hat Schokoladenlocken und ist seit heute süße sechzehn Jahre alt." Ich grinste. Dieser Moment war perfekt. Louis schob seinen Arm in mein Blickfeld und deutete auf das Datum, dass ich kurz zuvor nicht entziffern konnte. Nun war es deutlicher zu erkennen. "Da haben wir uns kennengelernt", flüsterte ich strahlend. Louis streichelte über meine Schokoladenlocken. "Das war der beste Geburtstag meines Lebens."

*Zitat frei nach Andre Schiebler
Ich fand das Zitat einfach schön (es hängt in meinem Zimmer :D) und wollte es unbedingt drin haben. :)
Und warum schreib ich das jetzt.

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