24: Random
Ich weiß nicht, ob es so eine Krankheit wirklich gibt.
Ich drückte auf das Kamera-Symbol. Richtete mein Handy aus. Drückte auf Aufnahme. Holte tief Luft. Und begann.
"Hi. Also..ich weiß nicht..wer du bist, ich schicke das an mehrere Leute. Deswegen wunder dich nicht, falls ich jetzt...etwas unpersönlich rede..der Sinn dieses Ganzen ist, dir zu erzählen, warum dies meine letzten Worte an dich sein werden. Ich bin..sehr..ich bin krank. Sehr krank. Die Ärzte geben mir noch ein Jahr. Ein verschissenes Jahr. Sie sagen, es frisst meine Organe von innen auf. Irgendwann kann ich nicht mehr pinkeln, dann nicht mehr atmen. Und schließlich nicht mehr leben. Aber bevor du, wer auch immer du bist, mir deine Hilfe anbietest: ich will sie nicht. Ich bedanke mich in diesem Video für alles. Ich..entschuldige mich auch für alles. Und ich verabschiede mich. Bald beginnt meine Therapie. Ich komme nicht mehr zur Schule, zum Theaterkurs oder sonst wo hin. Ich komme nicht zurück. Ich gehe da rein, lasse dieses Jahr über mich ergehen und dann...verlasse ich euch. Ich denke, ich kann sagen, dass ich alle, denen ich dieses Video, liebe. Wirklich. Ich liebe euch, Leute. Ihr ward immer für mich da und ich schätze ihr wollt es auch jetzt, aber wie gesagt, ich möchte das nicht. Ich will nicht, dass ihr mich so..verenden seht. Ich will, dass ihr mich als die in Erinnerung behaltet, die ich früher war. Die, die ich für euch war. Nicht die, die ich für die Ärzte bin. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen, dass ich mich verabschiede. Dankeschön, für alles, was ihr mir gegeben habt. Dankeschön, dass ihr mich immer so genommen habt, wie ich war. Tut mir bitte einen Gefallen: seid stark, wenn ich es nicht mehr sein kann."
Ich wischte mir die Tränen weg. Beendete das Video. Schickte es an die besonderen Leute, die es bekommen sollten. Schaltete mein Handy aus. Nahm meine Tasche. Verließ mein Zimmer. Für immer.
Diesmal ohne Songhintergrund.
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