•Himmelfahrtskommando•
Jake parkte vor dem Grundstück, dessen Adresse sie ihm gegeben hatte. Hier also wohnte sie mit ihrer Familie. Er ging zum Tor und legte seinen Finger auf den Klingelknopf. Die Melodie der Klingel, die im Haus erklang, war anders als erwartet. Er hätte wissen können, dass ein typisches Dingdong zu einfach für sie war. Lächelnd versuchte er das Tor zu öffnen, doch der Knauf ließ sich nicht bewegen. Die Haustür öffnete sich. Sie stand in der Tür und schenkte ihm ein Lachen.
"Hallo! Einfach drüber greifen und...", sie machte eine Handbewegung, die ihm verriet, dass der Knauf auf der Innenseite des Tores sich hinunter drücken ließ, "...genau."
Sie strahlte ihn wieder an. Sie war so süß, wenn sie das tat. Was hatte er sich nur eingebrockt? Er war in seiner persönlichen Hölle gelandet. Welcher Idiot nahm schon einen Babysitterjob bei dem verheirateten Objekt seine Begierde an? Sein Bruder würde vor lauter Gelächter aus dem Stuhl kippen, sollte er jemals davon erfahren. Was soll's, dachte er. Jetzt konnte er es eh nicht mehr ändern. Durch diesen einen Abend musste er durch. Immerhin würde er ihrem Mann nicht in die Arme laufen. Dieser schien beruflich eingespannt zu sein, denn in den vier Monaten, in denen Jake bereits in dem Kindergarten arbeitete, hatte er ihn noch nicht einmal gesehen.
"Kommen Sie rein. Schön, dass Sie da sind. Die Kinder spielen gerade oben in ihren Zimmern."
Er trat in den kleinen Windfang und kam ihr dabei nah genug um ihr Parfüm riechen zu können. Sein Blick glitt, wie er hoffte unauffällig, über ihren Körper. Sie hatte sich zurecht gemacht. Nicht dass er ihren alltäglichen Stil nicht zu schätzen wusste, aber zu ihrer hautengen schwarzen Jeans trug sie nun ein Paar Absatzschuhe, das ihre Beine noch länger wirken ließ. Statt der Oversize-Pullover oder ihrer engen langärmligen Shirts hatte sie eine Bluse mit tiefem Ausschnitt gewählt. Es verschlug ihm die Sprache. Nein, sie verschlug ihm die Sprache.
"Ja", stammelte er, unsicher was die Frage gewesen war und ob er ihr eine direkte Antwort schuldete.
"Geben Sie mir die Jacke, ich hänge sie dort drüben auf." Sie warf einen Blick hinter sich. Dann ließ sie die Schultern sinken und warf ihm einen schüchternen Blick zu. "Verzeihen Sie die Unordnung. Ich hab's einfach nicht geschafft alles aufzuräumen."
Er reichte ihr seinen Mantel. Als sie danach griff legte er seine freie Hand auf ihre. "Ich arbeite den ganzen Tag mit Kindern, schon vergessen? Ich weiß, was für ein Chaos sie anstellen, sobald man ihnen den Rücken zudreht."
Langsam ließ er seinen Blick durch den eigentlichen Flur gleiten. Wofür sie sich hier schämte, wusste er nicht genau. Ja, auf der Treppe lagen ein paar Bücher und ein Puppenteller. Auf dem Fensterbrett neben der Treppe lagen Kinderbürsten und sämtliches Zeug zum Haare machen, wie er vermutete. Ein Blick in die Küche verriet ihm, dass sie gerade noch den Abwasch erledigt hatte. Auf dem Herd stand ein großer Topf.
"Ich habe ein vegetarisches Chili für das Abendessen vorbereitet. Es gibt Reis dazu. Ich hoffe, das ist okay." Sie warf ihm einen entschuldigenden Blick zu.
"Solange die Kinder es essen..." Er zwinkerte ihr zu.
"Okay." Sie stieß ihren angehaltenen Atem aus.
Jake wusste nicht, weswegen sie so nervös war. Sicherlich würde sie gleich los gehen und den Abend mit ihren Freundinnen genießen. Aber warum sollte sie deswegen aufgeregt sein? Glaubte sie, er würde nicht mit den Kindern zurecht kommen? Jake entschied sich, sie bis zur Ankunft ihrer Freundin abzulenken.
"Wie nennen Ihre Freundinnen Sie?"
"Wie bitte?"
"Nennen Ihre Freunde Sie Matilda?"
"Nein, Matti."
Er unterdrückte ein Lächeln. "Wunderbar, Matti. Entspannen Sie sich. Ich bin nicht hier um mir eine Meinung über Ihre Haushaltsführung zu bilden oder dem Jugendamt irgendwas zu petzen. Ich bin nur der Babysitter."
Sie nickte stumm.
"Muss ich auf irgendwas achten? Vertragen die Kinder irgendwas nicht? Bei Maya weiß ich, dass es kein Probleme gibt. Was ist mit ihrer Schwester?"
"Keine bekannten Unverträglichkeiten." Sie räusperte sich. "Also, Emily, unser anderer Babysitter, weiß, dass hier an den Babysitterabenden keine besonderen Regeln gelten." Sie lächelte verschmitzt. "Es ist mir egal, ob die Mädchen mit dreckigen Füßen im Bett liegen und es ist mir sogar egal, ob sie den ganzen Abend Filme gucken und auf dem Sofa einschlafen. Wenn das der Preis für eine kleine Auszeit ist, zahle ich ihn gerne."
Ein Lachen entrang sich seiner Kehle. "Alles klar. Also werden wir barfuß durch Pfützen hüpfen, anschließend das Sofa vollkrümeln und dann ohne Zähneputzen ins Bett gehen."
Sie schenkte ihm ein breites Lächeln. "Genau. Tun Sie, was nötig ist. Ohne Rücksicht auf Verluste. Emily weiß auch, dass sie alles benutzen, lesen und essen kann, was sie im Haus findet. Das gleiche gilt natürlich auch für Sie."
Ihre Hand wanderte nervös hoch zu ihrer Frisur. Er machte einen Schritt auf sie zu. Wenn er die Hand ausstreckte, könnte er ihr über die Wange streichen und sie an ihrem zarten Hals hinab gleiten lassen. Seine Fingerspitzen kribbelten allein bei dem bloßen Gedanken daran. "Ich denke, wir sollten uns duzen."
"Ja, na klar. Verzeihung. Ich bin etwas aufgeregt. Meine Verabredung wird gleich da sein. Ich muss noch Mal in den Spiegel gucken und -" Sie brach ab und wurde rot. "Soll ich dir noch schnell das Haus zeigen?"
"Ich denke, ich werde mich zurecht finden. Du sagtest, die Kinder sind oben?"
Falls möglich, wurde ihr Gesicht noch etwas röter. "Ohje, ich bin wirklich schlecht in sowas. Ja, die Mädchen spielen oben. Dort sind die Schlafzimmer und ein Bad. Hier unten ist neben der Küche noch das Wohnzimmer und gleich hinter dir ist ein kleines Bad."
"Alles klar." Er machte einen Schritt zu Seite und wies mit einer Hand auf die Badtür. "Der Weg zum Spiegel ist frei."
Sie warf ihm ein unsicheres Lächeln zu und lief an ihm vorbei in das winzige Bad. Er wusste, dass er nach oben gehen sollte, aber stattdessen drehte er sich ihr hinterher. Sie blieb vor dem Spiegel stehen und drehte den Kopf hin und her um den Sitz der Frisur zu überprüfen. Jake lehnte sich mit einer Schulter an den Türrahmen, verschränkte die Arme und betrachtete sie. Matti öffnete eine Tür des Spiegelschranks und nahm ein schwarzes Tübchen heraus. Sie schraubte es auf und malte ihre Wimpern damit an. Danach legte sie das Tübchen zurück und griff nach einem Parfümflakon. Zwei Spritzer sprühte sie auf ihr Dekolleté und einen auf ihr Haar. Als sie das Gläschen zurück gestellt hatte, warf sie erneut einen prüfenden Blick in den Spiegel und drehte dabei den Kopf leicht hin und her.
"Perfekt", flüsterte er.
Sie riss die Augen auf und blickte ihn an. Diese niedliche Röte stieg ihr erneut in die Wangen und Jake wünschte sich, er könnte den ganzen Abend damit verbringen sie zum Erröten zu bringen. Stattdessen sollte er sich zusammenreißen. Wenn ihr Ehemann von diesem winzigen Zwischenfall erfuhr, wäre er sicherlich nicht begeistert.
"Danke." Sie verließ das Bad und kramte in einer Schublade. Dann zog sie triumphierend ihren Schlüssel heraus. Jake unterdrückte in Grinsen.
"Nicht dafür. Ich gehe dann hoch. Verabschiedest du dich noch von den Kindern?"
"Ich denke, das sollte ich lieber lassen." Sie stöhnte. "Jetzt klinge ich wie eine Rabenmutter. Aber es wird leichter sein, wenn ich mich rausschleiche und du einfach hoch gehst. Ehrlich."
"Alles klar. Du kennst sie besser als ich."
Die Stimmen im oberen Geschoss wurden lauter und Matti verzog das Gesicht.
"Oh oh." Auf Zehenspitzen ging sie zur Garderobe und nahm ihren Mantel vom Haken. In einer fließenden Bewegung zog sie ihn an und schlich sich zur Tür. Sie formte ein lautloses "Danke" und zog die Tür leise hinter sich ins Schloss.
"Viel Spaß heute Abend", sagte Jake zur verschlossenen Tür. Dann ging er die Treppe hinauf.
Jake hatte den ganzen Abend mit den Kindern verbracht. Zuerst hatte er sie dazu animiert, ihr Kinderzimmer wieder in Ordnung zu bringen. Die Mädchen genossen es, ihm bei 'Erwachsenen-Aufgaben' zu unterstützen. Jake wollte diese Energie nicht ungenutzt lassen und bald darauf hatten sie sogar zusammen den Teppich im Spielzimmer gesaugt und den Boden im Kinderschlafzimmer gewischt.
Danach waren sie nach unten gegangen und hatten gemeinsam das Chili aufgewärmt und gegessen. Jake war sich sicher, dass Matti meinte, was sie gesagt hatte, aber niemals würde er vom Essen verschmierte Kinder ins Bett bringen.
Stattdessen hatte er den Mädels Wasser in die Wanne gelassen, ihnen vorsichtig die Haare gewaschen und nebenbei die Geschichte von Arielle, der kleinen Meerjungfrau, erzählt. Als die Kinder dann hundemüde im Bett lagen, hatte Jake den Wäschekorb mit der sauberen, aber völlig zerknitterten Kinderwäsche entdeckt. In wenigen Minuten hatte er alle Kleidungsstücke der Mädchen glatt gezogen, gefaltet und in ihre Schränke gelegt.
Zufrieden mit sich selbst war er die Treppe herunter gegangen als er ein Auto in der Einfahrt hörte. Kam Matti schon zurück?
Ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Als die Tür sich einen Spalt öffnete, hörte er gedämpfte Stimmen.
"Danke für den Abend. Gute Nacht."
Jake runzelte die Stirn. Das klang nicht wie Abend unter Freundinnen.
"Willst du mich nicht auf einen Kaffee hereinbitten?", ertönte eine tiefe Stimme.
"Ich glaube, das wäre keine gute Idee."
"Na komm schon, Matilda. Wir wissen doch beide, dass das hier nur das Vorspiel war."
"Nein danke. Ich bin jetzt wirklich müde und ich -"
"Was soll das dummes Geplänkel? Los, lass uns rein gehen."
Jakes Herz schlug ihm bis in den Hals. Was glaubte dieser Typ eigentlich, wer er war? Jake riss die Tür auf und blickte über Mattis Schulter den vor ihr stehenden Mann an. Eifersucht kroch ihm den Rücken herauf als er den anderen Kerl erkannte.
Dieser grinste breit über das ganze Gesicht und hob die Hand zum Gruß.
"Hey, Jake. Na so ein Zufall. Matilda wollte mich gerade herein bitten. Nett von dir, dass du uns heute Abend den Rücken freigehalten hast. Du kannst jetzt gehen." Er kramte in seiner Hosentasche und hielt Jake ein Bündel Scheine hin.
"Ihr kennt euch?", flüsterte Matti entsetzt.
"Verzieh dich, Darren. Die Dame hat gesagt, sie möchte dich nicht in ihrem Haus haben."
"Pah, das hat sie doch nicht so gemeint. Nicht wahr, Schätzchen?" Darren legte seine Hand um ihr Kinn gelegt und drückte zu.
Matti zappelte und Jake zog sie aus Darrens Griff. Er schob sie hinter sich. Seine Geduld war am Ende. "Geh endlich heim", knurrte er Darren an.
"Misch dich nicht ein. Ich habe gerade 200 Tacken für das Abendessen bezahlt, dafür habe ich mir nun ein bisschen Vergnügen verdient."
Jake stöhnte und ballte seine Hände zu Fäusten. "Ich hätte nicht gedacht, dass man sich in meinem Alter noch für seine Familie schämt, aber du machst es einem wirklich leicht, Darren. Jetzt hau ab, bevor ich die Polizei rufe."
"Wer muss sich hier für wen schämen, Kindermädchen? Willst du die Polizei rufen, weil du alleine nicht mit mir fertig wirst?", schnaubte Darren verächtlich. "Du warst früher schon so ein Schwächling."
Bevor er wusste, was er tat, hatte Jake ihm einen Kinnhaken verpasst. Darren taumelte rückwärts und fand an dem Geländer Halt.
"Muss ich mich wiederholen? Die Dame wünscht deine Gesellschaft heute Abend nicht", knurrte Jake.
"Das wird dir noch leid tun, du Hurensohn."
Jake machte einen großen Schritt nach vorn, aber Darren ging bereits zu seinem Auto. Statt ihm hinterher zu jagen und ihm deutlich zu machen, dass er hier auch in den kommenden Nächten nicht willkommen war, drehte er sich zu Matti um. Blass und zitternd stand sie hinter ihm und sah aus als würde sie jeden Moment umkippen.
"Alles in Ordnung, Matti?", fragte Jake vorsichtig. Er hoffte es, denn er wusste nicht, was er tun sollte, wenn die Antwort Nein lautete.
Sie nickte.
"Gut. Dann lass uns rein gehen. Du siehst erschöpft aus."
Doch Matti bewegte sich nicht. Ein stärkeres Zittern ließ ihren Körper erbeben. Jake hatte genug gesehen. Der glasige Blick, das Zittern. Vermutlich stand sie unter Schock. Genau genommen war sie gerade einer Vergewaltigung entgangen. Durch seinen Bruder. Heiß und kalt lief es Jake den Rücken herunter.
Gut, dass Emily erkrankt war und er stattdessen auf die Kinder aufgepasst hatte. Die Szene wäre sonst vermutlich anders ausgegangen. Doch Jake zwang sich, seine Gedanken zu ordnen. Matti gehörte ins Haus. Es war zwar ein angenehmer Herbsttag gewesen, aber seit dem Sonnenuntergang waren die Temperaturen deutlich gefallen.
Er würde nicht länger darauf warten, dass Matti von allein hinein ging. Mit einer fließenden Bewegung nahm er sie auf den Arm und stieß mit dem Fuß die Haustür zu. Ihre warme Hand landete auf seiner Brust als sie den Kopf an seine Schulter sinken ließ. Er hatte vorgehabt, sie auf das Sofa zu legen, eine Decke über ihr auszubreiten und heim zu gehen.
Doch jetzt, da sie sich an ihn lehnte, verspürte er das Bedürfnis sie ein wenig länger zu halten. Er sah sich im Wohnzimmer um und steuerte den großen Sessel an. Dort setzte er sich hin ohne Matti loszulassen. Er hielt sie fest in seinen Armen und strich ihr zärtlich über den Kopf. Er spürte, wie sein T-Shirt nass wurde und schaute herab. Tränen liefen über Mattis Wangen.
"Schhh, alles ist gut. Du bist in Sicherheit. Er ist gegangen und wird nicht wieder kommen."
"Das weißt du nicht", flüsterte sie leise und bewegte ihre Hand in kleinen Kreisen auf seiner Brust. Seinem Körper schien erst jetzt bewusst zu werden, dass eine wunderschöne Frau auf seinem Schoss saß. Jake wurde es eng im Hals. Und an anderer Stelle.
Durchatmen, sagte er zu sich selbst. Es ist nur ein Zeichen, dass es ihr besser geht. Sonst nichts. Sie ist verheiratet. Er zögerte einen Moment.
"Matti, darf ich dich was fragen?"
"Alles."
Jake räusperte sich. "Weiß dein Mann, dass du andere Männer triffst, während er nicht Zuhause ist?"
Mattis Hand hielt inne. "Mein Mann?"
Er zeigte auf den Ringfinger ihre rechten Hand. "Derjenige, mit dem du verheiratet bist."
"Oh." Sie kicherte.
"Erzähl mir nicht, dass du das vergessen hast", witzelte er, obwohl ihm ganz und gar nicht zum Lachen zumute war. Führte sie ihren Mann an der Nase herum? Hatte er sich so in ihr getäuscht?
Sie nahm den Ring von ihrem Finger und drehte ihn im schwachen Licht, das aus dem Flur ins Wohnzimmer drang.
"Das ist der Ehering meiner Ur-Großmutter. Als ihr geliebter Mann verstarb, hatte sie beide Ringe zusammen setzen lassen. Ich kann mich nicht an ihn erinnern, aber sie hat ihn vergöttert. Als ich klein war, hat sie immer gesagt, wenn ich den Richtigen treffe, bekomme ich ihren Ring und darf ihn wieder teilen lassen."
Eine einzelne Träne rann ihre Wange hinunter, aber sie bemühte sich um ein Lächeln. Es war schief vor lauter Trauer, aber es kam von Herzen. Jakes eigenes Herz zog sich bei ihrem Anblick zusammen. Er wischte die Träne mit seinem Daumen weg.
"Ich bin nicht verheiratet. Ich trage den Ring nur, bis ich jemanden finde, mit dem ich ihn teilen kann. Er ist meine Erinnerung an sie. Und eine Erinnerung, mich nicht mit weniger als dem Richtigen zufrieden zu geben."
"Oh."
Sie blickte ihn an. Dann runzelte sie die Stirn und schaute zurück auf den Ring. "Meinst du, alle Leute, die den Ring sehen, glauben ich wäre verheiratet?" Sie ließ ihren Kopf sanft gegen Jakes Schulter fallen. "Vielleicht haben mich deswegen bisher alle anständigen Männer ignoriert. Sie haben vielleicht gedacht, ich wäre bereits verheiratet."
"Gott sei Dank", flüsterte er.
Sie setzte sich auf und rutschte dabei mit ihrem Po näher an seine Erektion. Dabei hob sie ihr tränennasses Gesicht und sah ihn mit vom Weinen geröteten Augen an. "Warum sagst du das?"
Er schluckte. "Weil ich dankbar bin, dass alle anderen Idioten zu blöd waren um nachzufagen und du jetzt nicht mit einem von ihnen verheiratet bist."
Jake legte seine Hand auf ihre Wange und strich mit dem Daumen über ihre Nasenspitze. Dann legte er seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht. Er senkte seine Lippen auf ihre. Er wartete einen kurzen Moment, ob sie auf die kurze Berührung reagieren würde. Doch als nichts geschah, zog er sich zurück.
"Verzeihung", flüsterte er. "Ich bin kein bisschen besser als Darren. Das liegt wohl in der Familie. Ich sollte jetzt besser gehen."
Jake versuchte sie vorsichtig von sich zu schieben, doch Matti klammerte sich an ihm fest.
"Matilda, bitte." Seine Stimme klang wie ein Krächzen. Er wollte nicht gehen. Sein ganzer Körper schrie in Protest. Lust pulsierte durch seine Adern. Sein bestes Stück presste sich fast schmerzhaft gegen seine Hose. Doch ganz sicher würde er sich niemals einer Frau aufzwingen wie Darren es heute getan hatte. So groß seine Lust auch war, er würde sie bekämpfen oder in der Einsamkeit seiner Wohnung Erleichterung finden.
"Kannst du heute Nacht hier bleiben?", fragte Matti leise.
"Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist." Jake erhob sich mit Matti auf dem Arm. Er ließ sie langsam an sich hinunter gleiten bis ihre Füße den Boden berührten. Dann machte er einen Schritt zurück. Er brauchte Abstand.
Sie auf Arbeit anzuhimmeln oder sie in gestohlenen Momenten im Schwimmbad aus der Ferne zu beobachten, war deutlich weniger gefährlich für seine Selbstbeherrschung. Diese schien momentan an einem seidenen Faden zu hängen.
Sie schluckte schwer. "Was ist, wenn Darren zurück kommt?"
Er stöhnte. Wie konnte ein Tag nur so rasant vom hoffnungsvollsten zum elendsten Tag seines Lebens werden? War es nicht genug, dass diese atemberaubende Frau mit seinem missratenen Bruder ausging? Die Nacht in diesem Haus zu verbringen, nachdem sie ihn binnen Sekunden von der Klippe der Hoffnung direkt in die Hölle gestoßen hatte, glich bestenfalls einem Himmelfahrtskommando. Katastrophe vorprogrammiert. Er würde in dieser Nacht kaum ein Auge zutun, so viel stand fest.
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