Kageyama - Bist du jetzt mein Zuspieler?
Es ist Montag, kurz vor 8.30 Uhr. In wenigen Minuten beginnt der Unterricht. Zum Glück sind in wenigen Wochen Sommerferien, die Schule nervt mich momentan sehr. Wenigstens kann ich Volleyball spielen. Allerdings müssen meine Noten besser werden, sonst wird das schwierig mit dem Club. Sollte ich nicht bald bessere Zensuren vorzeigen können, werde ich womöglich zeitweise aus dem Training ausgeschlossen. Das kommt nicht in Frage!
In Gedanken versunken eile ich von unserem Clubraum hinüber zum Schulgebäude. Im Flur vor meinem Klassenzimmer stoße ich mit einem Mädchen zusammen, das ein Blatt Papier studiert.
Erschrocken starrt sie mich an, ich murre eine Entschuldigung, blicke sie missbilligend an.
Doch da stockt mir der Atem. Ihre blauen Augen leuchten so intensiv in der Morgensonne, das mir wortwörtlich die Luft wegbleibt. Sie ist kleiner als ich, hat hellbraunes, rückenlanges Haar, Sommersprossen auf Nase und Wangen, einen hübschen Mund und eine wohlgeformte Figur. Noch nie sah unsere Schuluniform an einem Mädchen so gut aus.
Bei unserem Zusammenprall sind ihr etliche Hefte vom Arm gesegelt, die nun verstreut auf dem Boden liegen.
Gleichzeitig gehen wir in die Hocke, um sie aufzusammeln. Dabei hauen wir uns unabsichtlich die Köpfe aneinander.
"Au!", flucht sie leise, reibt sich über die Stirn.
"Sorry!", stammle ich vollkommen aus dem Konzept, sie winkt ab und lächelt. "Schon gut, ich hätte besser aufpassen müssen."
Sie rafft ihre Sachen zusammen, erhebt sich, wobei wir beinahe wieder miteinander kollidieren und lacht dann. "Das ist ja gefährlich an dieser Schule!"
Ehe ich sie fragen kann, was sie damit meint, pfeift mein Klassenlehrer mich zurück und beordert mich in den Matheunterricht.
Irritiert bemerke ich, dass auch das unbekannte Mädchen mir folgt. An meinem Platz angekommen, macht es allmählich Klick.
Herr Pyoeng stellt das Mädchen vor: "Das ist Nakamura Nyoko. Sie wird ab heute in eure Klasse gehen. Sie ist von Tokyo hierhergezogen mit ihrer Familie."
Er weist ihr den leeren Platz neben mir am Fenster zu und beginnt dann mit der Stunde.
Schüchtern sehe ich zu Nakamura hinüber. Schweigend sortiert sie ihre Sachen und zieht ihr Mathebuch aus ihrer Tasche. Dann blickt sie mich überraschend an und ich werde rot. Weil sie lächelt.
Schnell tue ich so, als würde ich aufpassen, was Herr Pyoeng da faselt, doch insgeheim möchte ich mich in Luft auflösen.
Müde vom frühen Training sinkt mein Kopf im Laufe der Stunde auf die Tischplatte. Ich verstehe sowieso nur die Hälfte. Meine Augen sind so schwer, genau wie mein Kopf. Da tippt mich jemand an.
Ich zucke zusammen, erblicke Nyokos hübsches Gesicht. Sie deutet stumm nach vorn, ich folge ihrem Finger mit den Augen. Mein Mathelehrer mustert mich grimmig. Peinlich berührt setze ich mich auf und fahre mir über den Mund, hoffentlich hab ich nicht gesabbert. Warnend meint Herr Pyoeng: "Schlaf zu Hause, nicht in meinem Unterricht, Kageyama! Das kannst du dir nicht leisten!" Ich nicke und kritzle die Notizen von der Tafel ab.
Bewusst vermeide ich es während der nächsten Unterrichtsstunden Nakamura auch nur anzusehen. Die hält mich eh für einen Loser. Eigentlich ist es mir auch egal. In der Schule bin ich halt nicht so gut, na und? Lernen nervt. Viel lieber würde ich den ganzen Tag Volleyball spielen. Das kann ich auch viel besser.
In der Mittagspause bleibe ich an meinem Platz sitzen und mache ein Nickerchen. Ich sollte nachts mehr schlafen. Aber das würde bedeuten, dass ich zeitiger ins Bett muss. Das geht aber nur, wenn ich früher mit meinen Hausaufgaben fertig werde und dafür müsste ich eher zu Hause sein. Geht also nicht, weil ich jeden Nachmittag nach der Schule noch Volleyballtraining habe. Tja, dann bin ich eben doch weiter müde tagsüber. Was soll's.
"Kageyama-kun?"
Müde blinzle ich und hebe den Blick. Vor mir hockt auf Augenhöhe Nakamura und grinst. Sofort schießt mein Kopf in die Höhe, sodass es wehtut im Nacken und ich fahre mir wieder panisch durchs Gesicht. Bitte keine Sabber!
"J-ja?", stammle ich, sie hält mir ein Heft hin.
"Was ist das?", frage ich blöd.
"Die Aufzeichnungen von heute aus Mathe. Falls du sie dir abschreiben möchtest?" Verwundert nehme ich das Heft und hake nach: "Wieso gibst du mir das?"
"Du hast geschlafen und fast die ganze Stunde verpasst. Ich dachte nur, dass du deine Notizen vielleicht ergänzen möchtest. Du kannst es mir morgen wiedergeben, ich habe die Aufgaben gerade eben schon gemacht." Fasziniert starre ich sie an. "Dankeschön", murmle ich perplex, stecke das Heft in meine Tasche und bin echt verwirrt.
Sie setzt sich auf ihren Tisch neben meinen und will wissen: "Warum bist du so müde?"
Ich muss meine Augen davon überzeugen ihr nicht do offensichtlich auf die Beine zu glotzen, auf ihren kurzen Faltenrock.
"Volleyball", antworte ich dann wirr.
"Volleyball? Das verstehe ich nicht", gibt sie schmunzelnd zurück. Kann sie ja auch nicht, sie ist neu hier.
"Vom Volleyballtraining morgens. Wir trainieren morgens um sieben und nach der Schule. Und ich bin dann irgendwie immer so müde", erkläre ich ihr. Nachdenklich meint sie: "Aber dann solltest du früher ins Bett gehen, wenn du schon früher aufstehen musst als viele andere."
"Irgendwann muss ich aber auch Hausaufgaben machen", brumme ich genervt. Diese Gedanken hatte ich doch auch schon. Wer ist sie überhaupt, dass sie mich hier so vollabert?
"Stimmt, entschuldige." Sie zwirbelt eine Haarsträhne zwischen ihren Fingern und sieht über mich hinweg. Auch wenn ich es nicht leiden kann, dass sie mir ungefragt so blöde Ratschläge gibt, ich finde sie wirklich sehr hübsch. Mädchen reden nicht so oft mit mir, ich glaube, sie finden mich komisch.
"Die anderen meinten, du wärst immer schlecht drauf", behauptet sie, ich seufze und lasse meinen Kopf wieder auf mein Pult fallen, was wehtut und einen unschönen dumpfen Knall verursacht.
"Dann geh doch zu den anderen!", knurre ich abgegessen, sie kichert, steht auf. Im Hinausgehen tätschelt sie meine Schulter und sagt: "Ich glaub, ich mag dich, Kageyama."
Wie erstarrt sitze ich auf meinem Platz und rühre mich nicht. Ich kann nicht.
Nyokos Aussage in der Mittagspause hat mich nur noch mehr verwirrt. Genau wie die Tatsache, dass sie mich jedes Mal angrinst, wenn sich unsere Blicke zufällig kreuzen. Entweder hat dieses Mädchen sie nicht mehr alle, oder sie findet mich tatsächlich nett? Dabei bin ich wie immer. Und angeblich macht mich das wenig sympathisch.
Beim Volleyballtraining will Yamaguchi von mir wissen: "Du hast die Neue bei dir in der Klasse oder? Die ist echt süß!" Fragend musterte ich ihn, halte den Ball in der Hand. Ohne Vorwarnung schleudere ich ihm den entgegen, sodass er ihn fast im Gesicht trifft.
"Kümmer dich um die Mädchen in deiner Klasse", warne ich ihn kühl, die anderen sehen mich schief an.
"Kageyama, geht es dir gut?", will Daichi fürsorglich wissen, ich zucke mit den Schultern und nehme meine Position für den geplanten Sprungaufschlag ein, den wir gerade üben.
"Ja, wieso?"
"Weil du Tadashi gerade absichtlich fast die Nase gebrochen hast. Nur weil er dich nach deiner neuen Mitschülerin gefragt hat vielleicht?", entgegnet Sawamura streng, ich rolle mit den Augen.
"Ich hab nur seine Reflexe getestet."
"Kageyama, bist du verliebt? In dieses neue Mädchen?", plärrt Hinata quer übers Feld und ich springe ohne Kommentar hoch, brettere ihm den Ball entgegen. Den er nicht annehmen kann.
Zufrieden schaue ich zu ihm hinüber, wie er sich darüber aufregt. Der soll mal seine Klappe halten und nicht solche Gerüchte in die Welt setzen.
"Möglicherweise solltest du es entspannter angehen und nicht dein halbes Team plattmachen. Du hast nämlich eine Zuschauerin", merkt Tanaka an, klopft mir auf die Schulter und ich sehe entgeistert zur großen Hallentür.
Dort lehnt Nakamura und hebt lächelnd die Hand, als sie bemerkt, dass ich mich zu ihr umgedreht habe. "Na? Doch ein bisschen verknallt?", neckt Suga mich, und ich spüre, wie die Röte meinen Hals und meine Wangen hinaufkriecht. Bitte nicht. Mir fällt kein passender Spruch ein, weshalb ich mir einfach den nächsten Ball aus dem Korb kralle und Hinata noch einen Ball serviere, den er fast mit dem Gesicht annimmt. Darüber lache ich dann doch, weil er dabei einfach zu bekloppt aussieht.
"Wenn Kageyama verliebt ist, ist er ja noch unerträglicher!", mosert Shoyo beleidigt, ich stapfe wutentbrannt auf ihn zu und packe ihn an seinem T-Shirt.
"Hör auf solchen Schwachsinn zu verzapfen! Lass das!", fauche ich ihn an, schüttele ihn dabei. Sein Kopf wackelt hin und her, er wird ganz grün.
"Kageyama! Lass ihn los! Du weißt doch um seinen empfindlichen Magen!", warnt Daichi mich, doch es ist zu spät, Hinata wird kreidebleich und kotzt mir vor die Füße. Igitt. Wenigstens nicht auf meine Schuhe.
Kreischend springe ich nach hinten, weiche dem Schwall aus und schüttle mich vor Ekel.
"Einen Lappen!", brüllt irgendwer, Shoyo steht da wie ein Häufchen Elend und winkt Nyoko peinlich berührt zu.
Ich schlage mir gegen die Stirn und stöhne. Dieser Kerl ist eine Katastrophe.
"Genug für heute!", bestimmt Trainer Ukai, wir bauen ab und beseitigen Hinatas Ausbruch. Was echt ekelhaft ist. Es fehlt nicht viel und ich breche daneben. Aber da ich ja angeblich Schuld daran bin, muss ich auch beim Aufwischen helfen. Totaler Schwachsinn.
"Na bei euch geht's ja interessant zu", grinst Nyoko mich an, als ich endlich die Halle verlassen kann.
"Äh, naja", brabbele ich verstört, kratze mich überflüssigerweise im Nacken. Ja super, jetzt denkt sie nicht nur, dass ich nach Erbrochenem stinke, sondern auch noch Krätze habe. Himmel Herrgott, was ist denn bitte los mit mir?!
"Ich wollte fragen, ob wir zusammen nach Hause gehen? Ich hab gehört, dass du bei mir in der Nähe wohnst", erklärt sie mir, während wir uns langsam von der Halle entfernen.
"Ey, Tobio! Zieh dich wenigstens um! Du stinkst wie ein Iltis! Da fällt das arme Mädchen doch um!", krakeelt Tanaka vom Balkon des Gebäudes unseres Clubraums zu und ich verberge mein Gesicht kopfschüttelnd hinter meiner Hand. Wie kann er nur?
"Entschuldige mich kurz", sage ich zu Nyoko, "Ich muss kurz noch jemanden erwürgen!"
Flink renne ich die Treppe hoch zum Clubraum, trete Tanaka in den Hintern, der lachend im Clubraum verschwindet und sich mit den anderen halbtot lacht.
"Ihr seid so bescheuert!", beschwere ich mich, ziehe mich schnell um und schnappe mir dann meine Tasche.
"So kenne ich unseren Tobio ja gar nicht. Das Mädchen hat ihn scheinbar beeindruckt!", kichert Asahi, ich knalle nur die Tür hinter mir zu und lasse die Blödmänner ohne mich weitertratschen.
"Sorry", murmle ich, als ich wieder bei Nakamura angelange, die geduldig auf mich gewartet hat.
"Schon gut", schmunzelt sie, "ich fand es lustig."
"Was genau?"
"Dich. Und dein Team. Sind die immer so?"
"Ich fürchte ja", seufze ich, sie lacht laut und tippt mir gegen die Schulter. "Von wegen du bist immer schlecht drauf! Wenn du Volleyball spielst, wirkst du zufrieden. Wissen deine Klassenkameraden denn gar nichts über dich?", fragt sie unvermittelt, ich sehe sie fragend an. "Die interessiert das nicht. Glaube ich zumindest. Auf Schule prinzipiell hab ich wenig Lust. Und mit den Jungs aus dem Team hab ich halt am meisten zu tun."
"Das sind deine Freunde", mutmaßt sie, ich zucke mit den Schultern. "Schon irgendwie, glaube ich."
"Du glaubst? Kageyama-kun, so was weiß man doch!", kichert sie und fällt mit einem Schritt gegen mich, sodass ich auch das Gleichgewicht verliere und mich reflexartig an ihrem Arm festhalte.
Sofort lasse ich sie wieder los, als ich mir meiner Aktion bewusst werde. Ihre Wangen sind gerötet und sie schaut stur auf die Gehwegplatten vor sich.
"Ich hätte dich gern zum Freund", eröffnet sie mir nach einigen Minuten des Schweigens.
"Wieso das denn?", rutscht es mir heraus, ich bin echt taktlos.
"Ich weiß nicht, ist nur so ein Gefühl", erwidert sie schüchtern und ich belasse es dabei. Mir fällt ja doch nix Gutes ein, was ich antworten könnte. Am Ende reiert sie mir sonst auch noch vor die Füße, weil ich was Abstoßendes gesagt habe. Dann lieber Klappe halten.
Nur zwei Seitenstraßen von meiner eigenen Adresse entfernt, bleibt Nakamura stehen und meint: "Hier muss ich rein. Wir sehen uns morgen in der Schule?"
"Ja, Schule", gebe ich zurück, sie grinst schon wieder.
"Du bist schon ein komischer Kauz, Kageyama."
Ein Kauz? Ist das nicht so ein Federvieh? Eine Eule? Sie findet, ich bin eine komische Eule?! Etwa weil ich tagsüber geschlafen habe? Oder weil sie mich niedlich findet? Ich habe mal gehört, dass viele Menschen Eulen wegen ihres Aussehens mögen. Grübelnd blicke ich ihr hinterher, bis sie in die Einfahrt des vierten Hauses auf der rechten Seite einbiegt und mir noch einmal zuwinkt.
Super, sie hat mitbekommen, dass ich hier immer noch wie der letzte Creep stehe und ihr hinterher geguckt habe. Och nö!
Für den heutigen Tag habe ich mir fest vorgenommen, mich nicht wieder zum Obst zu machen vor Nyoko. Ich musste zwar gestern Abend und auch nachts ständig an dieses Mädchen denken, von dem ich eigentlich gar nichts weiß, aber die Peinlichkeiten gestern haben echt gereicht. Und wehe Hinata spuckt mich wieder voll, dann setzt es was!
Beim Training ziehen mich die anderen wieder auf, finden sich alle schrecklich komisch.
"Dass Kageyama so ein Player ist, und die Neue gleich am ersten Tag klarmacht, hätte ich nicht gedacht!", gickelt Tanaka, Hinata hopst ständig um mich herum und macht Kussmünder, Nishinoya ergänzt diese mit Knutschgeräuschen und stöhnt. Okay, wow. Und ich dachte immer, noch zurückgebliebener könnten sie sich nicht selbst darstellen. Ich lag falsch.
Augenrollend trainiere ich mit diesen Pappnasen und ertrage dieses kindische Verhalten.
In der Klasse strahlt Nyoko mich an, als wäre ich Jesus. Oder der Überbringer des Weltfriedens. Möglicherweise würde sie sich gut mit den Knalltüten aus dem Team verstehen.
"Morgen, Kageyama-kun! Gut geschlafen?"
"Können wir bitte nicht über meine letzte Nacht reden?", nörgle ich und gähne.
"Wieso? Konntest du nicht schlafen? Soll ich dir mal den Tee mitbringen, den meine Mutter immer trinkt, wenn sie abends keine Ruhe findet?"
Ihre Fürsorglichkeit irritiert mich. Wir kennen uns doch gar nicht. "Äh, nee. Lass mal."
"Wieso muffelst du hier so rum? Ich frage doch nur!", meckert sie, stützt sich mit den Ellenbogen auf meinem Pult auf, sodass ich gezwungenermaßen in ihren Ausschnitt blicke. Oder starre. Man nenne es, wie man will.
"Hey! Hier spielt die Musik!", warnt sie mich streng, dirigiert mein Kinn mit ihrem Zeigefinger nach oben, bis wir uns in die Augen sehen.
Mit tiefrotem Kopf grinse ich sie an. Was für eine Übersprungshandlung. Beschämend.
"Na geht doch, du Miesepeter. Aber dafür lass ich dich jetzt nicht jedes Mal glotzen, verstanden?!", lacht sie und setzt sich auf meinen Tisch. Ich lehne mich zurück, um sie noch ansehen zu können und bin sehr unsicher, wieso dieses Mädchen es so auf mich abgesehen hat.
Sie hat zwar bei den Mädchen sehr schnell gestern Anschluss gefunden, hängt aber dennoch freiwillig bei mir rum. Warum?
"Wann spielt ihr denn mal richtig? Gegen ein anderes Team?", will sie wissen und blättert in meinem Englischheft, auf das sie sich draufgesetzt hatte.
"Meine Güte, Kageyama, du musst mal mehr lernen. Deine Noten sind unterirdisch!", stellt sie fest, ich rupfe ihr beleidigt das Heft aus der Hand und schmolle.
Sanft sieht sie mich an, streicht mir übers Haar und meint leise: "Entschuldige, das war gemein. Also? Wann spielt ihr?"
Ich komme nicht dazu, ihr zu antworten. Aus zwei Gründen. Erstens klingelt es zum Stundebeginn, zweitens sterbe ich innerlich, weil sie mich schon wieder angefasst hat. Das ist der weitaus relevantere Grund. Kurz überlege ich, ob ich mir jemals wieder die Haare wasche.
Nyoko zwinkert mir schelmisch zu, als ich zu ihr hinüberschaue. Sie hält einen Zettel hoch, auf dem steht: "Wann?"
Kopfschüttelnd kritzle ich auf einen Fetzen Papier: "Am Freitag."
Zufrieden streckt sie den Daumen hoch und antwortet: "Bin dabei :)"
Lieber hätte ich noch ein paar Botschaften mit ihr ausgetauscht, als dem Unterricht zu folgen, aber Nakamura reagiert nicht mehr und deutet nur noch stumm nach vorn. Ist sie etwa auch noch ein kleiner Streber?
Ab diesem Tag begleitet Nyoko mich immer abends nach dem Training nach Hause. Sie ist im Chor und zusätzlich in einem Gymnastikkurs und hat immer ungefähr zur selben Zeit Schluss wie ich.
Es ist schön mit ihr zu reden, über Gott und die Welt. Sie erzählt mir von ihrer Schwester, ihren Eltern und ihrem Hund. Aber auch von ihren Träumen und Ängsten. In den nächsten drei Wochen lernen wir uns dabei immer besser kennen. Nachts schreiben wir gelegentlich dem anderen, wenn wir nicht schlafen können.
Meist bin ich derjenige, der sich zuerst meldet, weil ich noch über irgendwelchen Hausaufgaben brüte. Bei all unseren letzten Spielen war Nyoko dabei, hat uns angefeuert. Wenn wir gewonnen haben, drückte sie mich danach überglücklich, wenn wir verloren, tröstete sie mich und munterte mich mit einem Erdbeershake wieder auf.
In der heutigen Mittagspause bin ich schon wieder schrecklich müde. Gegen meinen Willen zerrt Nyoko mich raus zu den anderen und pflanzt sich neben mich auf eine Bank. Meine Mitschülerinnen gucken ziemlich blöd, ich meide solche Zusammenkünfte eigentlich. Als Nyoko mir allerdings eine Erdbeermilch in die Hand drückt, werde ich umgänglicher. Woher sie das weiß, keine Ahnung.
"Kags, du bist doch Zuspieler bei euch im Team, oder?", fragt sie mich unvermittelt, ich bekomme große Ohren.
Kags? Was ist das bitte? Meint sie mich?
"Ja, bin ich", antworte ich ihr dennoch. "Kennst du Daichi Sawamura?" Ich verschlucke mich, ersticke fast an der Milch und muss mir von ihr den Rücken klopfen lassen wie ein Baby.
"Sicher kenne ich den! Er ist der Teamkapitän! Du hast ihn doch auch schon oft gesehen!", huste ich, sie legt den Kopf schief.
"Der hübsche Kerl mit den kurzen braunen Haaren?" Ich werde jetzt sicherlich nicht nicken! Ich find Daichi nicht hübsch! Wäre ja noch schöner!
"Hat er eine Freundin?"
"Was soll die Fragerei?", knurre ich wenig angetan, sie sieht mich skeptisch an, streckt ihre langen Beine aus, sodass ihre Oberschenkel auf meinem Schoß landen. Excuse me?! Nicht so viel Körperkontakt bitte!
"Meine Schwester steht auf ihn. Sie hat ihn schon vorher mal bei Spielen gesehen und ist jetzt ganz aufgeregt, dass er auch hier auf die Schule geht."
"Deine Schwester?", stutze ich dümmlich, sie tippt mir gegen die Stirn und lacht.
"Was hast du gedacht? Dass ich dich nur benutze? Um mir Sawamura zu schnappen? Armes Poo, das hatte ich nicht vor. Ich mag deine blauen Augen viel zu sehr."
Es fehlt nicht viel und ich kippe aufgrund von Sauerstoffmangel einfach von der Bank. Das hat sie jetzt nicht gesagt!
"Also? Hat er eine Freundin?", wiederholt sie sich, ich zucke mit den Schultern. "Glaube nicht."
"Wunderbar!", klatscht sie in die Hände und tippt anschließend etwas in ihr Handy.
Ich bemühe mich noch immer das wegzuatmen, was ihre drallen Schenkel bei mir auslösen. Dass sie aber auch noch so rumhampeln muss, während sie da noch so sitzt. Ich bin auch nur ein Kerl! Zwar keiner, der viel Erfahrung hat in solchen Sachen, aber ich kann bei solchen Berührungen schwer verhindern, dass es unentdeckt bleibt, dass ich Nakamura nicht vollkommen uninteressant finde.
Gequält starre ich geradeaus, hoffe einfach, dass sie es nicht merkt. Pustekuchen.
Statt mich freizugeben, rutscht sie unerwartet richtig auf meinen Schoß, sodass ihr Hintern sich gegen meine Latte drückt. Ich möchte bitte sterben. Jetzt.
Ohne zu kommentieren, dass ich wie ein vorpubertärer Junge fast komme, nur weil sie auf meinem Schoß sitzt, unterhält Nyoko sich weiter mit einer ihrer neuen Freundinnen. Die das scheinbar auch gar nicht komisch finden, dass sie mir nach nur drei Wochen so auf die Pelle rückt. Mir gelingt es nicht dem Gespräch zu folgen.
Seufzend lehne ich meine Stirn gegen Nakamuras Schulter und atme tief durch. Dieses Mädchen macht mir nur Ärger.
"Wie lange muss ich hier noch sitzen? Kriegst du dich bald wieder ein?", wispert sie mir ins Ohr und wuschelt mir schmunzelnd durch die Haare. "Oh bitte", jammere ich klagend, sie weiß es. Wie kann sie auch nicht? Mein bestes Stück gibt echt alles, um sich bemerkbar zu machen. Ich hab echt selten so Phantasien, aber jetzt gerade stelle ich mir vor, wie ich Nyoko im Clubraum die Klamotten runterreiße und jeden Zentimeter ihres Körpers erforsche, in ihr komme und sie zum Schreien bringe.
Fuck.
Ich sollte das lassen. Das ist nicht hilfreich.
Dass sie dazu übergegangen ist, meinen Nacken zu streicheln allerdings auch nicht. Bestimmt macht sie das absichtlich.
"Wieso wolltest du wissen, ob ich Zuspieler bin?" Krampfhaft das Thema wechseln, vielleicht lenkt mich das ab.
"Nur so. Ich wusste nicht wie ich sonst mit dir über Daichi reden soll." "Nakamura-chan, ich beruhige mich nicht, wenn du da sitzen bleibst. Könntest du runtergehen?", presse ich hervor. Themenwechsel hin oder her. Es hat keinen Zweck. Ich muss hier weg.
"Schade", schmunzelt sie, setzt sich wieder neben mich und ich springe auf. Mit meiner Bento Box in der Hand, die ich gegen mich presse, renne ich ins Schulgebäude.
Die Box lasse ich am Waschbecken stehen, dann stürme ich in eine der Toilettenkabinen. Schwer atmend starre ich die Tür von innen an. In meinem Körper pulsiert das Blut, aber ganz besonders da unten. Verzweifelt versuche ich mich zu konzentrieren, es in den Griff zu bekommen. Klappt nicht.
Da die Zeit allmählich knapp wird und ich demnächst wieder in den Unterricht muss, öffne ich meine Hose und greife in meine Boxershorts. Mann, ist das erbärmlich.
Ich umschließe meinen erigierten Penis mit der Hand, lehne mich an die Zwischenwand und schließe die Augen.
Nyokos warme Hände tauchen in meiner Erinnerung auf, ihr Dekolleté, ihre weiche Haut. Schnell gleitet meine Hand Auf und Ab, massiert meine Eichel und ich spüre zügig, dass ich nicht lang brauchen werde, um zu kommen. Noch fester packe ich zu, stelle mir vor, Nyoko würde es tun. Stelle mir vor, sie nimmt ihn in den Mund, lässt mich auf ihre Brüste spritzen. Den Hinterkopf gegen die Wand pressend, mit zusammengebissenen Zähnen komme ich.
Erleichtert schnaufe ich, meine Beine zittern leicht und mein Herz rast. Ich wische mich trocken und betätige prophylaktisch die Klospülung. Mit Unschuldsmiene verlasse ich die Kabine und vermeide Blickkontakt mit den Jungs, die mir begegnen. Doch meine geröteten Wangen, mein glasiger Blick verraten mich bestimmt.
Fast jeder Junge hat das schon einmal getan, was ich gerade gemacht habe.
Was hätte ich denn sonst tun sollen? Es an Nakamura auslassen? Diese Peinlichkeit wollte ich uns beiden dann doch ersparen. Es ist demütigend genug, dass ich das selbst beenden musste. Als ob es je ein Mädchen gegeben hat, das das für mich erledigt hätte. Dass ich nicht lache.
"Kags, wo warst du vorhin so lange?", ertönt Nyokos Stimme nach Trainingsende neben mir und ich zucke zusammen, schmeiße den Volleyball in ihre Richtung. Es ist ein Reflex. Eine Art Verteidigung. Kreischend weicht sie aus und zeigt mir einen Vogel. "Bist du irre? Ich möchte keine Nasen-OP!", beschwert sie sich.
"Sorry!", sage ich, sie stellt sich schräg hinter mich und schaut mir über die Schulter. Dass Sugawara neben mir steht und wir uns eigentlich gerade unterhalten, interessiert das werte Fräulein nicht die Bohne.
"Wo ist Daichi?"
"Da vorn", murmle ich und deute auf unseren Kapitän. Sie nickt und verschwindet kurz, kommt Sekunden später wieder. Aber nicht allein.
Vor sich her schiebt sie ein Mädchen, das ihr recht ähnlich sieht.
"Jetzt sprich ihn halt an, Naomi!", zischt sie dem anderen Mädchen zu, schubst es förmlich in die Halle, sodass es fast in Daichis Arme fällt. Das war wahrscheinlich genau ihr Plan.
Naomi faselt etwas Unverständliches und wird so rot, dass ihr Kopf zu glühen scheint.
Etwas irritiert antwortet Daichi ihr, da spüre ich Nyokos Hand auf meiner Schulter.
"Ich bin Nakamura Nyoko", stellt sie sich jetzt bei Suga vor. "Sugawara Koshi."
"Das da vorn ist meine ältere Schwester Naomi. Sie steht auf euren Kapitän", erklärt Nyoko grinsend. Ohne Vorwarnung mischt Tanaka sich ein und hakt nach: "Und du? Du hast eine Schwäche für unseren Tobio?"
"Tanaka!", blaffe ich ihn an, versuche nach ihm zu treten, aber er weicht mir aus. Zu allem Überfluss legt Nakamura ihren Arm um mich und entgegnet cool: "Kags und ich sind schon richtig gute Freunde." Wo sind denn diese schwarzen Löcher, wenn man sie mal braucht?
"Kags und du?", wiederholt Suga belustigt, sie schmunzelt und kneift mir einmal neckisch in den Nacken. Kann bitte irgendwer dieses Mädchen aufhalten?
"Das meint sie nicht so", blubbere ich hilflos, da flüstert sie mir ins Ohr: "Brauchst du noch lange? Ich wollte nach Hause."
Dass ihre Lippen fast mein Ohr berühren, verursacht schon wieder einen Anfall von Röte in meinem Gesicht und Gelächter bei meinen Teamkollegen. Niemand nimmt mir mehr ab, dass ich Nyoko nicht leiden kann. Selbst ich habe kapiert, dass ich das weder mir selbst, noch irgendwem anders vormachen kann.
Da ich ungern darauf verzichten möchte, sie nach Hause zu begleiten, eise ich mich von den anderen los, ziehe mich um und hole sie dann vor der Halle wieder ab.
Dort unterhält sie sich angeregt mit Suga und Tanaka, die sie offenbar auch mögen. Grimmig beobachte ich das Szenario, bleibe hinter ihnen stehen.
"Ich glaube, ein eifersüchtiger Kageyama möchte jetzt gehen", grinst Tanaka, Nyoko dreht sich zu mir um und lächelt. "Da bist du ja! Na los, ich wollte dir zu Hause noch was zeigen!"
"Bis Montag!", winkt sie meinem Team zu, lässt mich ihr verwirrt folgen.
"Was meinst du damit?", nerve ich sie, "Was willst du mit zeigen? Bei dir zu Hause?"
Mit ihrem strahlenden Lächeln ergreift sie meine Hand und antwortet: "Kags, gehst du mal mit mir aus? Also ins Kino oder so?"
"I-ich?"
Wir kann man so wenig ansprechend wirken wie ich jetzt gerade? Fragt sie mich das ernsthaft?
"Ja! Ich hab keine Lust darauf zu warten, bis du mich endlich fragst. Also?" Jetzt ist sie stehengeblieben. Die Dämmerung setzt allmählich ein und der eingeläutet Sonnenuntergang hinter ihr ist atemberaubend.
Ich mag Nyoko wirklich sehr. Sie ist so anders als ich, nimmt mich aber dennoch wie ich bin und erfreut sich daran. In ihrer Gegenwart kann ich auch nie durchgängig schlecht drauf sein. Sie nach einem Date zu fragen, hätte ich mich aber nicht getraut.
"Ist das ein Date?"
Wieso klingt das denn schon wieder so bescheuert? Warum verunsichert sie mich so?
"Möchtest du das denn?"
Da! Wieder so eine Gegenfrage, die mich vollkommen durcheinander bringt!
Auch wenn mein Herz beinah aussetzt, gestehe ich ihr kleinlaut: "Ja, schon."
"Wie bitte?"
"Ja, schon!", zicke ich sie an, sie lacht und umarmt mich, was ich nicht verstehe. Überhaupt verstehe ich dieses Mädchen sehr selten.
"Hmmm, ich mag dich wirklich, Kags", murmelt sie und drückt sich an mich. Hilflos hängen meine Arme an mir herunter, bis sie mich an den Handfelenken packt und meine Hände auf ihren Hintern legt, ihre eigenen Arme wieder in meinen Nacken schiebt.
Unvorstellbare Furcht gemischt mit einem Hauch Notgeilsein bahnen sich ihren Weg durch meine Adern. Ich traue mich nicht zu atmen, als sie sich bewegt und meine Hand tiefer rutscht.
"Du bist ein kleiner, süßer Miesepeter", stellt Nyoko fest und gibt mir einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. Ich checke überhaupt nichts mehr.
"Was machst du da?", frage ich sie notgedrungen, da wir mitten auf dem Bürgersteig stehen und sie mich einfach nur anschaut.
"Hmmm, ich betrachte dein Gesicht. Dein hübsches, ernstes Gesicht", meint sie, "Ich gucke es gerne an. Besonders, wenn du dann irgendwann doch mal lächelst. Dann sterbe ich innerlich jedes Mal. Das ist so niedlich!"
"Ich bin niedlich?" Ich würde mir wünschen, ich hätte wenigstens das nicht gefragt.
"Ja, bist du", bestätigt sie grinsend und wiederholt das mit dem Kuss auf die Nase.
"Küss mich wenigstens richtig!", nörgle ich und erschrecke, weil ich das laut gesagt habe. Das sollte sie doch nicht hören!
"Äh, vergiss das!", schiebe ich schnell hinterher, aber es ist natürlich schon zu spät, sie hat es gehört und mustert mich jetzt eingehend. Fast schon nachdenklich.
"Wie du willst", sagt sie schließlich, verlagert ihr Gewicht auf die Zehenspitzen, zieht mich an sich und sieht mir bis zum letzten Augenblick in die Augen.
Dann treffen sich unsere Lippen und ich habe das Gefühl zu schweben. Es ist so viel besser, so intensiver und macht mich instant süchtig.
Ich merke, wie sie in den Kuss lächelt und ertappe mich selbst dabei. Auch wenn ich gar nicht weiß, wie ich mich verhalten soll, meine Hormone und mein Herz gerade Samba tanzen, küsse ich Nyoko hier und jetzt sehr lang. Und bereue keine Sekunde davon.
Irgendwann schnappen wir nach Luft, sie grinst und gibt die doch noch einen flüchtigen Kuss auf die Nasenspitze.
"Nyoko!", jammere ich, sie zieht mich an der Hand mit sich und lacht bloß. Ich lasse ihre Hand nicht mehr los, auch wenn ich Angst habe, dass uns jemand sieht und meine Eltern davon was mitkriegen. Keine Ahnung, wie das finden würden. Aber es ist eigentlich auch egal, weil ich es nicht mehr lassen kann. Nyoko hat mich total in ihren Bann gezogen.
Stolpernd folge ich ihr und stelle fest, sie schleift mich zu sich nach Hause!
"Was hast du vor?", frage ich nach, bekomme keine Antwort und werde kurz darauf in den Flur ihres Hauses geschoben.
"Nyoko, was soll denn das?", fauche ich entrüstet, sie legt ihren Zeigefinger auf meine Lippen.
"Sei leise, es sind nur meine Großeltern da. Die hören beide schlecht. Ich will dich doch nur einen klitzekleinen Moment für mich haben!"
Verdattert lasse ich zu, dass sie ihre Arme erneut um meinen Nacken schlingt und mich zu sich zieht. Und küsst. Und wie.
Hui, ich bin sofort wieder dafür, dass wir ab jetzt nie wieder was anderes machen. Außer vielleicht Volleyball spielen. Aber sonst? Knutschen! Oh ja!
Wie sie mit ihrer Zunge kurz über meine Lippen fährt, mir in die Unterlippe beißt, ihre Zunge in meinen Mund schiebt. Und dabei presst sie ihren göttlichen Körper gegen meinen, was schon wieder darin endet, dass ich hart werde. Das Mädchen hat eine sehr vorhersehbare Wirkung auf mich. Daran muss ich arbeiten.
Nur sehr langsam bewegen wir uns rückwärts, schließlich stößt sie eine Tür hinter sich auf und ich öffne ein Auge einen Spalt breit. Scheinbar ist das ihr Zimmer. Filmposter an der Wand, Berge von Büchern in den Regalen. Ansonsten ist der Raum sehr aufgeräumt.
Ohne Erklärung schubst sie mich förmlich auf ihr Bett und legt sich neben mich.
Wieder küssen wir uns, ich nehme aber sehr deutlich wahr, dass ihre Hand gen Süden wandert. Mein Shirt wird hochgeschoben, und meine Hose runter.
Entsetzt starre ich Nyoko an. Ich bin noch nicht so weit! Das geht mir zu schnell! Ich meine, ich will ja, aber ich halte doch keinen zehn Sekunden durch! Wenn überhaupt!
Aber Nyoko hat ganz andere Pläne. Anstatt sich auszuziehen, beginnt sie mich zu massieren. Holt mir einen runter. Ich weiß nicht, wie ich beschreiben soll, wie gut das tut, das nicht selbst zu machen. Und wie viel besser es sich anfühlt.
Ihre weiche Hand wird schnell feucht von meinem Vorlauf und ich atme schwer, weil das hier mehr ist, als ich je mit einem Mädchen erlebt habe. Ihr Grinsen wird breiter, als sie mein von Lust verzerrtes Gesicht bemerkt. Ihre Lippen liebkosen meinen Hals, während ihre Hand unablässig schneller wird und mich mehr und mehr meinem zweiten Orgasmus des Tages entgegentreibt.
"Hör auf dich zusammenzureißen", wispert sie mir mit rauer Stimme ins Ohr, ich schließe verzweifelt die Augen, weil ich eh nicht mehr so tun kann, als wäre ich total gelassen. In mir zieht und kribbelt es so heftig, dass ich es einfach geschehen lasse. Mir selbst spritze ich dabei auf den Bauch, aber die Erleichterung ist grenzenlos.
Nyoko lacht leise und beißt mir in den Hals, streichelt mein noch pulsierendes bestes Stück zärtlich und bleibt neben mir liegen.
Es muss komisch aussehen. Ich halbnackt mit vollgewichstem Bauch und sie daneben, meinen Schwanz in der Hand. Aber aktuell ist es mir egal, ob uns jemand erwischt. Das war so geil.
Mit beiden Händen umfasse ihr ihr Gesicht, sehe sie schweigend an und drücke ihr dann einen langen Kuss auf. Mein Herz beruhigt sich wahrscheinlich auch erst wieder, wenn ich alleine bin.
Anschließend reicht sie mir ein Taschentuch und geht danach mit mir ins Bad, wo wir uns kurz die Hände waschen.
Nachdenklich schaut sie mich an, als ich wieder im Flur stehe und festgestellt habe, dass ich jetzt echt nach Hause muss.
"Bist du jetzt mein Zuspieler?", fragt sie leise, ich werde schon wieder rot, sie greift nach meiner Hand und lächelt.
"Ja, bin ich", nuschle ich verlegen und gebe ihr einen kleinen Abschiedskuss.
Nyoko ist meine erste richtige Freundin. Und das Erste, was mich neben Volleyball tatsächlich interessiert.
Das Team ist wenig überrascht, als sie wenig später mitbekommen, dass wir jetzt zusammen sind.
Mein Teamkapitän verguckt sich in Nyokos Schwester Naomi, was zu sehr peinlichen Zwischenfällen bei den beiden zu Hause führt, aber da müssen wir durch. Allerdings bin ich wenig erpicht darauf, Daichi ständig nackt zu sehen.
Mit Nyoko bin ich nicht mehr so grimmig, behaupten die anderen. Allerdings ist mir völlig egal, was die anderen denken oder sagen.
Ich liebe Nyoko und stelle für sie sogar das Volleyball spielen gelegentlich hintenan. Und das dankt sie mir jedes Mal.
Auf ihre Art.
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Haha, wie er innerlich fast zergeht, weil er nicht auf seine eigenen Gefühle klarkommt, der soft boi <3
Mochtet ihr den OS?
Momentan erobert Kags ja die Nummer eins meiner Favoritenliste und macht es Kuroo schwer mitzuhalten ^^ Aber es ist noch nicht entschieden. Ist ja auch schwer, sie sind alle so toll xD
Knutscha,
eure Mercy <3
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